Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

DOI Artikel:
Der Amateur-Photograph
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0087

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Mokographicren auf Seide. schwächen, nicht aber umgekehrt. Sobald

V^ach A. Opphofen verfährt man fol- das Bild fertig koloriert ist, legt man es
gendermaßen: Man lägt reine Seide mit der Bildseite nach oben ans ein Stück
auf der Vorderseite zwei Minuten lang auf Karton und iibergießt mit einein Fixier-
folgendem Bade schwimmen: mittel, welches aus einer Auflösung von

Destilliertes Wasser . 500 gr Gummi in Benzin besteht. Nach dem

Kochsalz ..... 10 „ Trocknen zieht man das Bild auf Karton

Chlorammonium . . 10 „ auf, indem man den Karton mit Kleister

Nach Lösung dieser Salze setzt man 15 ccm bestreicht und das Bild mit der Gummi-
Ammoniak hinzu. Hierauf wird die Seide walze aufguetscht.

an Klammern zum Trocknen aufgehängt -

und beliebige Zeit bis zum Empfindlich-

Abiscklicrcn von
llZcgauven.
Zl^ill man ein be-
reits lackiertes
Gelatinenegativ zum
Zweck nachträglicher
Abschwächung oder
Verstärkung ablackie-
rcn, so verfährt man
dabei folgendermaßen:
Die Platte wird mit
Alkohol übergossen
und mit einem Lappen
abgerieben. Dies
wiederholt man mit
frischem Alkohol mehr-
mals, bis die Haupt-!
Masse des Lackes ent-
fernt ist. Um die letzten
Lackspuren zu beseiti-
gen, müßte man be-
trächtliche Mengen (ain
besten von absolutem)
Alkohol verwenden.
Statt dessen legt man

Wafserkrägrrin in Kairo.

Aufnahme von vr. R. Neubauß in Berlin.

das Negativ in Am-
moniak oder in Sodalösung. Hierin lösen
sich die Lackrestc auf. Selbstverständlich muß
man nachher gründlich auswaschen.

machen aufbewahrt. Die Sensibilisierung
geschieht im Silberbade:

Silbernitrat . . . 150 xr

Wasser .... 500 „

Man läßt die Seide auf diesem Bade, die
Vorderseite nach unten, schwimmen, trocknet
im Dunkeln und bewahrt dann ebenfalls ?>as nach dem Fixieren gut ausgewaschene
im Dunkeln auf. Es wird reichlich über- ^ zu verstärkende Negativ wird zum
kopiert, weil die Bilder nachher stark zurück- Bleichen in folgende Lösung gelegt:

ckIeFativbcrstarkung mit Bromkupfer
und Silvernitral.

gehen. Nach dem Kopieren wässert man
in sechsmal gewechseltem Wasser und bringt
dann in das Tonbad:

Wasser .... 1500 §r
Essigsaures Natron 15 „
Chlorgold ... 1 „

Sobald der gewünschte Ton erreicht ist, wird

Kupfervitriol 10 §r
Bromkali. . 10 „

Wasser . . 400 „

Nach kurzem Auswaschen taucht man nun-
mehr die Platte in sünfprozentige Silber-
nitrat-Lösung. Die hierbei auftretende
chwärzung ist eine äußerst kräftige und

gut ausgewässert und zwischen Saugpapier die Gegensätze im Bilde werden sehr stark,
getrocknet. Die noch nicht vollkommen Vorbedingung zum Gelingen derVerstärkung
trockene Seide überfährt man mit einem nicht bleibt, daß man nach dem Bleichen weder
zu heißen Bügeleisen. zu kurz noch zu lange wäscht. Bei zu

Derartige Bilder lassen sich leicht kolo- langem oder zu kurzem Waschen bleibt die
rieren, wenn man sie mit der Bildseite auf Schwärzung in dem nachfolgenden Silber-
cin Stück Karton legt und als Kolorier- nitratbade aus. Es genügt, wenn man die
mittel harte Pastellstifte benutzt. Das Färb- Platte drei Minuten unter die Wasser-
pulver dringt infolge des Reibens in die leitung hält oder sie bei fünfmaligem Wafscr-
Scide ein und wird von der Bildseite durch Wechsel zehn Minuten in einer Schale be-
die Poren hindurch sichtbar. Um ein besseres läßt. Im Silberbade muß das Negativ
Haften zu erzielen, verreibt man die Pastell- längere Zeit verbleiben, damit die Schwärzung
färbe mit Hilfe eines Lederwischers. In eine gleichmäßige wird,
den Schalten muß die Farbe grell aufge- Nach den: Silberbadc muß gründlich
tragen werden; in den Hellen Abschnitten ist ausgewaschen werden, da sich sonst im Licht
mehrmals Farbe ausznreiben. Eine zu Rotschleier bildet. Ist die Verstärkung eine
Helle Farbe läßt sich durch eine dunklere ab- zu kräftige, so kann man durch nachträg-

liches Einlegen in Fixiernatronlösung wieder
abschwächen. Nach Liesegang erfolgt die
Bleichung im Bromkupferbad schneller, wenn
die Platte zuvor getrocknet war: ferner
zeigte sich, daß das Licht auf diesen Prozeß
verzögernd wirst. Man arbeitet also am
besten in der Dunkelkammer. War das
Fixiernatron vor dem Verstärken nicht ge-
nügend ausgewaschen, so entsteht im Silber-
bade allgemeiner Gelbschleier.

Zu empfehlen ist diese Methode in den
Fällen, wo man einer sehr kräftigen Ver-
stärkung bedarf.

Zrlüsfige Gelatine zum Aufziehen van
Bildern.

/<^elatinelösung, welche zum Aufziehen von
^ Bildern von vielen dem Kleister vor-
gezogen wird, läßt sich durch Zusatz von
Chloralhydrat auch in der Kälte flüssig
halten. Die Vorschrift hierfür lautet:
Chloralhydrat . . 250 gr
Gelatine .... 400 „

Warmes Wasser . 1000 „

Briefkasten.

Direkte Korrespondenz grundsätzlich ausgeschlossen. — Ant-
Worten nur hier. Briefniarkcnbeifügung daher zwecklos. —
Abonnements-Quittung und Angabe der Adresse nötig.

! Vtto p. in Danzig. Der Schleier auf den von
Ihnen eingesendeten Platten rührt wahrscheinlich von
schlechter Beleuchtung Ihrer Dunkelkammer her. Wir
raten Ihnen, das Glas Ihrer Dunkelkammerlampe
spektrographisch prüfen zu lassen, um sestzustellen, ob
^ dasselbe chemisch wirksames Licht (blaue Strahlen)
hindurchtreten laßt.

M. Sch. Stuttgart und vr. 6. k. Wien. Besten
Dank. Wird gelegentlich verwendet werden.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:

Or. R. Neubauß, Berlin, XV., Landgrafensir.

T'

r,§-r

^ r,. LLSLss ««al

IM. L

E

s,-,

«eS°b»°-«l»,°h 2S. VKI. ls»-. - Ln,»,, 7 ZIm.H

Inhalt des vierten Leftes: ganitsch

Hermann Prelis Freslen im Schlesischen Muleum
der bildenden Künste zu Breslau. — Mrs. W. K.
Clifiord. Lue letzten Pinselstriche. (Schluß., —
Ateliernachrichten-c.- TerAmateur-
^ Brtteröettagen: Hermann
Östliche Llt°""" ^ - D°-ie-be. Die

(DieFortsetzung des Aussatzes „Friedrich Nietzsche
und die bildende Kunst" folgt im nächsten Hefte.)

Herausgeber: Friedrich jdecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwärt;

Druck der Bruckmann'schen Buch- und Aunstdruckerei in München.
 
Annotationen