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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Vermischte Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0086

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Denkmäler. — Vermischte Nachrichten.

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Aus Matthias Schunds SkiWirbuch.

schöne, höchst lebendige Gruppe „Das Gebet", die ihm die kleine
goldene Medaille für Kunst eintrug. Im Jahre 1892 errang
Baumbach in dem Wettbewerb um das Friedrich-Denkmal den
ersten Preis und ward auch vom Kaiser mit der Ausführung des
in unwesentlichen Punkten abgcänderten Entwurfes betraut. In
den letzten Jahren hat diese umfangreiche Arbeit den Künstler
nahezu vollständig in Anspruch genommen. Von seinen früheren
Arbeiten verdienen genannt zu werden die gewaltige Tiergruppe
für das Sintflutpanorama des Passage-Panoptikums in Berlin,
drei große Hermen mit Bacchantenbüsten für die Jubiläumsaus-
stellung der Berliner Akademie im Jahre 1886, sowie die Büsten
des Kammersängers Betz, des Schauspieldirektors Friedrich Haase,
des Hofkapellmeisters Reiß und des Professors Or. Otto Heyden.

— München. In Heft 2 d. I. erwähnten wir eines
Artikels der „Allgemeinen Zeitung" über den wohl zu erwartenden
Zusammenschluß der Ausstellungen der „Künstlergenossenschaft"
und der „Secession". In einem weiteren Artikel wird von einem
anderen Einsender die Frage ventiliert, ob diese Thatsache, wenn
sie, wie wohl anzunehmen wäre, einträte, für das Publikum von
Nutzen sei. Der Einsender glaubt, diese Frage mit Nein be-
antworten zu müssen. Er meint, daß die Trennung in zwei
Lagern für das Münchner Publikum ein Bedürfnis gewesen sei,
um ihm seine Inkompetenz in künstlerischen Fragen darzuthun.
Man sei an der Hand dieses etwas unbequemen und auch kost-
spieligen Lehrmittels sich endlich einmal klar darüber geworden,
daß angesichts der verschiedenen Kunstrichtungen mehr als ein
gelegentlicher Ausstellungsbesuch dazu gehöre, um in solchen
Fragen mitsprechen zu können und sich ein Kunstverständnis an-
zueignen. Sich in solchen Dingen ebenso gut wie jetzt unter-
richten zu können, meint der Einsender, würde nicht möglich
sein, wenn beide Künstlervereinigungen wieder unter einem Dache
zusammen ausstellen. 150421

— München. Aus dem, dem bayerischen Landtage vor-
gelegten Kultus-Etat für die Finanzperiode 1896—1897
seien, was „Bildende Kunst" anbelangt, die nachstehenden
Jahrespositsonen erwähnt: 1. Akademie der bildenden
Künste: Gehalte und Funktionsbezüge 122757 M., Sachliche
Ausgaben 37600 M. (darunter 2000 M. zum Betriebe der für
die Aktsäle und Ateliers in Aussicht genommenen elektrischen Be-
leuchtung, für derenEinrichtung im Ministerial-Neubau-Etat weitere
28 700 M. verlangt werden), für Künstlerpensionen, Stipendien,
Preise, inkl. 2000 M. an den Künstlerinnen-Verein in München für
dessen Unterrichtskurse, 39 332 M., für die Metallgußerfindung des
Chemikers Röckel 3310 M., insgesamt 202 999M. 2. Gemälde-
Galerien: Gehalte und Funktionsbezüge 51085 M., Sachliche

Ausgaben 21380 M., für den Ankauf von Gemälden alter
Meister 51085 M. 3. Kupferstich- und Handzeichnungen-
Kabinett: Gehalte und Funktionsbezüge 12 805 M., Sachliche
Ausgaben 4066 M., zum Ankauf von Kupferstichen und Handzeich-
nungen 8500 M- 4. Kunstgewerbeschulen: Gehalte und
Funktionsbezüge 174 496 M., Sachliche Ausgaben 25178 M.,
darunter 15100 M. für Unterrichtsmittel. 5. Bayerisches
Nationalmuseum: Gehalte und Funktionsbezüge 66737 M.,
Sachliche Ausgaben 9825 M., für neue Erwerbungen 6858 M.
6. Generalkonservatorium der Kunstdenkmale und
Altertümer Bayerns 19000 M. 7. Beitrag an das
Germanische Museum in Nürnberg 18000 M. 8. Zur
Förderung und Pflege der Kunst: für Neuerwerbungen
von Kunstwerken 100000 M. 9. Kunstausstellungen: Zur
Förderung derselben 8600 M. Aus dem Ministerial-Neu-
bau-Etat seien außer der oben genannten, für die Akademie
bestimmten Summe erwähnt: für die Instandsetzung der
k. Burg in Nürnberg 27450 M., für Restaurierung der D o m-
kirche in Regensburg 32 700 M., für Restaurierung des Domes
in Augsburg 24 200 M. isittss

— Köln. Ende Oktober und anfangs November setzt
das Auktionshaus I. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne) die
Versteigerung des Museums Hammer in Stockholm fort.
Vom 11.—13- November gelangt dabei der ttl. Teil der Ge-
mälde-Sammlung zum Verkauf. Kataloge vom Auktions-

lS088!

Das Gesamt-Ergebnis des von Rudolf Lepke

Haus.

— Berlin,
um die Mitte des
Oktober veranstal-
teten Auktion der
II. Abteilung der
Sammlung von

Lriginalzeich-
nungen, Aquarel-
len und Oelstudien
aus dem Besitze
des Herrn F. Otto
in Halle a/s. belief
sich auf 17620 M.

Der höchste Preis
von 550 M. wurde
für eine Aquarelle
von M. von
Schwind gezahlt.

Eine Aquarelle von
M enzel brachte
gleicheinerR et Hel-
schen Zeichnung je
350 M.

— Halle. Der
auf Seite 30 des lauf.
Jahrgangs erwähnte
Ankauf von Emil
B r a ck s „Taufe des Erst-
geborenen" erfolgte nicht
in Magdeburg für das
dortige Museum, sondern
auf der hiesigen Aus-
stellung für die Hallenser
städtischen Kunstsamm-
lungen.

— Paris. AufdemMars-
selde findet zur Zeit anläßlich
der Centenarfeier der Erfindung
der Lithographie durch
Alois Senefelder eine Aus-
stellung statt, die französische
Lithographien des ganzen Jahr-
hunderts in sich vereinigt. Sie
weist auch eine holländische, eine
italienische und eine russische
Sektion auf, deutscherseits ist
nur mäßig beschickt morden.
Als eigentliches Erfindungs-
jahr der Lithographie bezeichnet
Senefelder in seinem 1818 zu

München erschienenen „Voll-
ständigen Lehrbuch der Stein-
druckerey" das Jahr 1796.

Jubel-Ausgabe.

(München, <L. Beckscher Verlag).
Besprechung auf Seite 5).
 
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