Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

DOI Artikel:
Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Preis-Ausschreiben - Vermischte Nachrichten - Kunstlitteratur u. vervielf. Kunst
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0401

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Personal- und Atelier-Nachrichten.

z;6

Juliane Dsry. von Josef Block.

Intern. Kunstausstellung 1696 des Vereins bildender Künstler
(Secession) zu München.

— München. An der Akademie der bildenden Künste
sind im gegenwärtigen Semester 281 Studierende inskribiert und
zwar 91 Bayern, 76 Nichtbayern und I I4 Ausländer. Von diesen
sind 5V in den Komponierschulen, 1 in der Radierschule, 115 in
den Malschulen, 67 in den Naturklassen und 46 in den Bild-
hauerschulen. lS62IY

* z,Berlin. Der bisherige Präsident der Akademie der
Künste, Geheime Regierungs- und Baurat H. Ende ist vom
Gesamt-Senate der Akademie einstimmig zum Präsidenten für
das Geschäftsjahr Oktober 1896/97 wiedergewählt worden. Als
Stellvertreter des Präsidenten wird, wie bisher der Direktor der
Singakademie, Prof. vr. Martin Blumner amtieren, losssi
— Stuttgart. Professor A. v. Donndorf ist vom
Landcskonsistorium der ev. Kirche A. B. in Siebenbürgen nach
Hermannstadt berufen worden, um die Vorarbeiten für das
Bischof Deutsch-Denkmal an Ort und Stelle einzuletten.
Die noch nicht abgeschlossenen Sammlungen für das Denkmal
haben bislang rund 170000 fl. ergeben. Der gleiche Künstler
hat den Auftrag erhalten, die Büste des Fürsten Bismarck für
das Heidelberger Denkmal auszusühren. lkoss)

— Berlin. Dem Direktorial-Assistenten am Kgl. Kupfer-
stich-Kabinett, vr. Jaro Springer, Sohn des bekannten Kunst-
historikers Anton Springer, ist der Titel eines kgl. Professors
verliehen worden. Der seit zwölf Jahren in preußischem Staats-
dienst stehende Gelehrte ist unseren Lesern seit Jahren kein Un-
bekannter. Sie kennen aus den Beiträgen Springers die Frische
seines Empfindens und die, hie und da oft rücksichtslose, jedoch
stets in den Dienst der wahren Kunst sich stellende, unerschrockene
Wahrheitsliebe unseres Mitarbeiters, den wir auch an dieser
Stelle zu der ihm gewordenen Auszeichnung beglückwünschen.

— München. Ter hier lebende Bildhauer Joseph
Men ges ging bei der Konkurrenz sür ein Kriegerdenkmal in
Säkkingen als Sieger hervor. Das Denkmal, das aus Bronze
gefertigt und 3 m hoch werden soll, wird einen badischen Grenadier
aus dem siebziger Feldzug darstellen, wie er seine Fahne ver-
teidigt. I64L3i

k. Hannover. Unter den Entwürfen, die zur Beschaff-
ung eines Ersatzes sür den alten Rambergscben Vorhang im
Kgl. Theater von verschiedenen Künstlern eingesordert wurden,
soll die Skizze von Pros. Liezen-Mayer in München den
meisten Beifall gefunden haben. Der Künstler ist vor kurzem
durch den Kaiser nach Berlin zur Audienz befohlen.

— Stuttgart. Das nach den Plänen des Prof. Skjöld
Neckelmann errichtete, in seinem Treppenhause von Professor
Ferdinand Keller (Karlsruhe) mit Wandgemälden aus der
württembergischen Geschichte geschmückte, neue „Landesgewerbe-
museum" ist am 6. Juni feierlich eröffnet worden. iseny
— Leipzig. Als Nachfolger des verstorbenen Prof, zur
Straßen ist der Direktorial-Assistent an den kgl. Museen zu
Berlin vr. Richard Graul zum Direktor des hiesigen Kunst-
gewcrbe-Museums erwählt worden.

rb. Rom. In Florenz ist, vierunddreißig Jahre alt, der
österreichische Maler Grünhut einem Herzleiden erlegen, das
ihn schon seit geraumer Zeit gequält. Ein Schüler Pilotys rief
Grünhut durch seine Porträt-Ausstellung in der Akademie der
Schönen Künste zu Florenz, 1889, großes Aufsehen hervor und
wußte sich in der Arnostadt eine beneidenswerte künstlerischeStellung
zu gründen. — Ein anderer österreichischer Künstler von nicht
gewöhnlichem Talent, der Bildhauer Emil Fuchs, hat nach
fünfjährigem Aufenthalt in Rom eine Siudienarbeil vollendet, die
allgemeines Interesse verdient. Es handelt sich um eine Gruppe
in Marmor —- die Märtyrerin der Liebe—: ein an einen Schand-
pfahl gefesseltes, sterbendes Weib, das mit letzter Kraft sein Kind
noch an sich drückt. Vier seltsame allegorische Reliefs — Sceuen
aus der Passion der unglücklichen Heldin — umgeben den Sockel.
Königin Margherite verschmähte es nicht, ehe das Werk
nach Deutschland abging, das Atelier des jungen Künstlers zu
besuchen und ihr lebhaftes Interesse an der Arbeit, wie ihren
Beifall zu äußern. — In Venedig rüstet man sich bereits zu der
Internationalen Kunst-Ausstellung, die vom 22. April
bis 31. Oktober 1897 dort statlfinden soll. Die Ergebnisse der
letzten Ausstellung (1894), mit 33°/o verkaufter Bilder im
Werte von cw 400 000 Frs. und einem stattlichen Budget-
Ueberschusse lassen das Unternehmen allerdings lockend genug er-
scheinen. l«5SSI

tr. Düsseldorf. Am 12. Juni starb nach langen
schweren Leiden der Genremaler Fritz Sonderland im
60. Lebensjahre. Er war der Sohn des aus der alten Düssel-
dorfer Zeit bekannten Malers Johann Baptist Sonderland
(gestorben 1878), und hatte von ihm die Begabung für die
bildende Kunst und den echt rheinischen Humor geerbt. In seiner
ersten Schaffenszeit malte er Semen aus dem Bauernleben, im
Genre Hiddemanns, später kultivierte er das elegante Genre.
— Am 22. Juni starb der schwedische Hofmaler August Jern-
berg im 70. Lebensjahre. Im Jahre 1826 zu Stockholm ge-
boren, erhielt Jernberg seine erste Ausbildung auf der dortigen
Kunstakademie und kam 1851 nach Düsseldorf, wo er mit wenigen
Unterbrechungen seinen ständigen Wohnsitz nahm. Er malle
zuerst Historienbilder, Motive aus der schwedischen Geschichte,
später wandte er sich ausschließlich der Genremalerei zu. ;ev28i
— Gestorben: In Frankfurt a. M. am 10. Juni der
Landschaftsmaler Heinrich Hoffmann, geboren ebenda am
18. Oktober 1814; in Wien am 16. Juni der Genre- und
Bildnismaler Anton Ebert, geboren am 29. Juni 1835; in
Brüssel am 8. Juni, 61 Jahre alt, der Landschaftsmaler
Crabeels; in Karlsruhe der Kunstschriftsteller Professor
vr. Friedrich Freiherr Goeler von Ravensburg, früher
Direktor der herzoglichen Kunstsammlungen auf der Veste
Koburg.
 
Annotationen