Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

DOI Artikel:
Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Preis-Ausschreiben - Vermischte Nachrichten - Kunstlitteratur u. vervielf. Kunst
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0405

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kunstlitteratur und vervielfältigende Kunst.

— In einer „Die Muther Hetze" betitelten Schrift
(München, G. Hirths Verlag, 50 Pfg.j wendet sich Professor
Richard Muther in Breslau gegen die Vorwürfe, welche
Direktor Theodor Volbehr in Magdeburg ob eines an seiner
Schrift „Goethe und die bildende Kunst" begangenen Plagiats
gegen ihn erhoben hat. lieber die Streitfrage selbst werden
unsere Leser aus den Tagesblättern unterrichtet sein; wenn wir
es bislang vermieden haben, zu der Angelegenheit das Wort zu
nehmen, so geschah es aus der Empfindung heraus, daß uns
die ganze Sache künstlich ausgebauscht erschien und wir es nicht
als unsere Obliegenheit betrackten konnten, der im großen
Publikum nun einmal vorhandenen Sucht am Skandal neue
Nahrung zu geben. Freilich wird auch nach der Lektüre der
Mutherjchen Verteidigungsschrift kein unbefangener Beobachter
den Autor derselben in der Volbehrschen Angelegenheit von
einer Schuld freisprechen können, die sich in einer gewissen
Weitherzigkeit in der Verwertung fremder geistiger Arbeit doku-
mentiert und wenn sich Prof. Muther darauf beruft, daß es
auch in früheren Zeiten Leute gegeben habe, die ähnlich Ver-
fahren seien, so will uns das für die Gegenwart nicht ganz
beweiskräftig erscheinen. Die Rechte und Pflichten bezüglich
des geistigen Eigentums unterliegen heutzutage anderen Be-
griffen als früher, wo es über Autorrecht, Schutz desselben,
Honorare rc. keine bindenden Gesetze gab. Andererseits wird
sich aber auch gewiß niemand des Eindrucks erwehren können,
daß Direktor Volbehr weit über das Ziel hinausschießt, wenn
er Prof. Muther zum Gegenstand so heftiger Angriffe macht,
wie er es in seiner Schrift „Ein Originalaufsatz Richard Muthers"
(Leipzig, Seemann, ckO Pfg.) gethan hat. Ein Mann, welcher
dem deutschen Kunstpublikum die vortreffliche dreibändige Ge-
schichte der modernen Malerei geschenkt hat, die eine Unsumme
selbständiger geistiger Arbeit in sich birgt, sollte solchen Angriffen
nicht ausgesetzt sein-

— Die Gesetzgebung auf photographischem Ge-
biete. Shstematisch dargestellt von E. Grünewald, Amts-

Zly

gerichtsrat in Metz (M. l.—. Kommissionsverlag von Schmitz tc
Llbertz, Düsseldorf.) Tie vorliegende Darstellung der Gesetzgebung
auf photographischem Gebiete kommt einem dringend gefühlten
Bedürfnisse entgegen, denn es war, bei der Fülle und Breite
des hierüber angesammelten Materials schwer, sich ein klares
Bild über dieses Gebiet der Gesetzgebung zu verschaffen. Gerade
über das photographische Schutzrecht sind eine große Anzahl von
interessanten Aufsätzen in Zeitschriften rc. zerstreut; und es ist
ein besonderer Verdienst des Verfassers, dieselben hier so verständ-
nisvoll zusammengetragen zu haben. Das Büchlein wird in der
Hand von Fachmännern bei richtiger Benutzung manchen Zweifel
zu lösen imstande sein. l^.'st

— Hans Barth, Römische Allotria für Jtalien-
bummler. (Zürich, Cäsar Schmidt, V/, M). Unser geschätzter
römischer Mitarbeiter hat in diesem zierlich ausgestatteten und
mit zeichnerischen Beiträgen angesehener deutscher und italienischer
Künstler geschmückten Büchlein ein Vadamecum für unbefangene
und fidele Jtalicnreisende geschaffen. Ein etwas freier Zug, der
es durchweht, macht es allerdings als Lektüre für Damen nicht
recht geeignet, wer das Büchlein jedoch vorurteilsfrei genießt, wird
durch die in ihm enthaltenen geistreich und witzig gemünzten Epi-
gramme höchlichst ergötzt werden. Probeweise seien davon mitgeteilt:

Mslergrutz.

Ls find wohl zwanzig Jahr' zurück,

Da hatt' ein Ulaler riesig Glück,

Lr malt ein Bild, das kaufte gleich
Lin jdotentat im deutschen Reich.

Run malt, vom Drang der Kunst erfüllt,

Lr immerfort dasselbe Bild,

Und wie die Majestät einmal,

Kaust's jeder Deutsche, der loyal.

Meister Klecks.

Daß Meister Klecks berühmt geworden,

Daß er zu Titeln kam und Mrden,

Und daß der fetten Gimpel Fang
Von jeher ihm so gut gelang:

Lr dankt's, wie seiner Kunst Lrlös,

Dein Lifer der ... . kfotelxortiers. so-ist

l'ell rns sUsxkisrcks Uavs zrorr sssv irr^ Klara pass tllis wazr . . . (c)/,/ §E.st.

von Alexander Roche.

gnlernotionale Annüou-nellung (8YS des Verein- bildender Aünsiler (Secession) zu München.
 
Annotationen