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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0420

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Ausstellungen und Sammlungen.

V. Kopenhagen. Am 23. Juni ist das neue Kunst-
museum, in welchem nunmehr die verschiedenen reichen Kunst-
schätze der dänischen Hauptstadt ein sicheres Heim gefunden haben,
eröffnet worden. Wenn auch die Platzverhältnisse zu wünschen
übrig lassen, so sind dagegen die Lichtverhältnisse um so besser;
die Kunstgegenstände sind überall, oft in erstaunlicher Weise, in
beste Beleuchtung gesetzt. 1664t)

* Venedig. Für die zweite internationale Kunst-
ausstellung zu Venedig, die vom 22. April bis 31. Oktober
1897 statlfinden soll, sind die gleichen Preise ausgesetzt, wie bei
der vorjährigen — insgesamt 40 000 Lire, dien sind drei Preise
zu 1500, 1000 und 500 Lire für die besten kunstkritischen Würdi-
gungen der Ausstellung. Es ergehen wiederum nur persönliche
Einladungen für diese Ausstellung. Der Palronatsausschuß für
die Ausstellung besteht aus hervorragenden Künstlern der europä-
ischen Kunstländer und Amerikas. 16654)

— Mailand. Die dritte der alle drei Jahre zu veran-
staltenden Kunstausstellungen der Akademie der schönen
Künste wird in der Zeit vom I. Mai bis 30. Juni 1897
stattfinden. 16615)

chst Münster. Westfälischer Ausstellungsverband.
Die diesjährigen Ausstellungen des Verbandes waren ebenso
zahlreich als gut, zumal von Düsseldorf und München, beschickt.
Dem entsprach nicht nur der rege Besuch und das gesteigerte
Interesse an den Ausstellungen sondern auch das Verkaufsresultat.
Es wurden verkauft in Münster für M. 14200, in Bielefeld
für M. 22150, im ganzen also für M. 36350, ein Verkauf, der
die der Vorjahre noch bedeutend übersteigt und
in gleicher Höhe in Westfalen noch nicht erreicht ist.

Personal- n. Meliernachvichien.

tr. Düsseldorf. Professor Eduard von
Gebhardt legt die letzte Hand an sein Bild „Die
Auferweckung des Lazarus", welches noch nach-
träglich der großen Berliner internationalen
Kunstausstellung einverleibt werden soll. Bisher
ist der Meister nur in der historischen Abteilung
jener Ausstellung durch sein Bild „Der zwölf-
jährige Jesus im Tempel" vertreten. Das neue
Werk des gefeierten Künstlers wird in jeder Be-
ziehung als sein reisstes und vollendetstes be-
zeichnet werden dürfen, da die Summe aller
seiner künstlerischen Qualitäten, seine tiese Inner-
lichkeit, seine eminente Seelenmalerei und die
Stärke des individuellen Ausdrucks hier in vol-
lendeter Weise zur Erscheinung kommen. Dazu
steht Eduard von Gebhardt auf der Höhe seiner
gereiften Meisterschaft und in der technischen
Behandlung, in der gewaltigen Koloristik ist seine
Auferweckung des Lazarus vielleicht sein be-
deutendstes Bild. Die Düsseldorfer Abteilung
der Berliner Ausstellung, welche auch inzwischen
durch Vautiers „Markttag im Schwarzwald" und
Andreas Achenbachs „Scheveninger Fischer" eine
wesentliche Bereicherung erfahren hat, wird durch
E- v. Gebhardts Bild um eine hervorragende
Zierde vennehrt. 16652)

tr. Düsseldorf. Die Bildhauer in Rhein-
land und Westfalen haben schon seit längerer Zeit
ein engeres Aneinanderjchließen zur Wahrung
ihrer künstlerischen Interessen geplant. Diese
Bestrebungen, an welchen sich die hervorragen-
den Bildhauer der beiden Schwesterprovinzen be-
teiligen, haben zur Bildung eines Vereins unter
dem Namen „Verein zur Förderung der Bild-
hauerkunst", mit dem Sitze in Düsseldorf geführt,
in dem fast sämtliche Bildhauer von anerkanntem
Namen aus den Städten Düsseldorf, Köln, Aachen,

Münster ic. vertreten sind. Zweck des Vereins
ist unter anderem thatkräftige Pflege der heimi-
schen Bildhauerkunst. Vielfache Gründe ließen die
Künstler eine solche Vereinigung zur Hebung und
Förderung ihrer Interessen als eine Notwendig-
keit erscheinen. — Professor Benjamin Vautier
hat ein neues figurenreiches Bild vollendet, „Markt-
tag im Schwarzwald" betitelt. Dasselbe stellt
das Innere eines Wirtshauses in einer kleinen
Stadt des Schwarzwaldes dar, wo die Besucher

Personal- und Atelier-Nachrichten. ZZ)

des Marktes, Landleute aus der Umgegend, zusammenkommen,
um hier ihren Imbiß einzunehmen, die gekauften Waren zu
mustern und zu prüfen und über alles mögliche zu plaudern.
Auch „geflirtet" wird hier auf ländliche Manier, wie dies selbst-
verständlich ist, wo junges Volk zusammenkommt. Die feine
Seelenmalerei, welche den Genrebildern Vautiers ihren hohen
Wert verleiht, der liebenswürdige, geistreiche Humor in der
lebensvollen Darstellung zeichnet auch dieses Bild des trefflichen
Meisters aus, welches im Aufträge des schweizerischen Kunst-
freundes Henneberg gemalt ist. 16571)

— Landsberg a. L. Professor Hubert Herkomer hat
seiner Vaterstadt Landsberg zwei Gemälde, „Die Magislrats-
sitzung" und „Die Kollegiumssitzung", zum Geschenke gemacht.
Ersteres Gemälde ist z. Z. in Paris ausgestellt, letzteres geht
seiner Vollendung entgegen. 16662)

V. Bozen. Wie vor Jahren für seine Heimatsgemeinde
Dölsach bei Lienz, hat Professor Franz von Defregger nun
auch für die kleine Gemeinde Frangart in Ueberetsch ein Altar-
bild gemalt. Dieses Altarbild, den hl. Josef darstellend, wird
einen hervorragenden Schmuck des hübschen ganz nahe bei
Sigmundskron an der Eppan-Kalterer Straße gelegenen Kirchleins
bilden und manchem Mendel-Wanderer zur Freude dienen. Das
Bild ist jetzt in Bozen eingetroffen, und es wäre vielleicht am
Platze, es zunächst dort einige Zeit auszustellen, da die Mittel
des Kirchenbaufonds nicht zur Bestreitung der Baukosten aus-
reichen. 16527)

— München. Professor Mathias Schmid hat München

Columbus. Von Karl von Piloty.

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