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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Kunstlitteratur u. vervielf. Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0460

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Vermischte Nachrichten.

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angekauft werden. Da kommt auf ein „Kunstwerk" die Summe
von 37,73 M.! Falls der Verein „Kunstfreund" sich nicht noch
rechtzeitig entschließt, eine größere Anzahl künstlerisch wertvoller,
und preiswürdiger Kunstblätter, etwa im Werte von 5 M. zu
erwerben und sich mit dem Ankauf von 40—50 Oelgemälden von
künstlerischem Werte begnügt, dürfte nicht viel Gutes bei dem
Ankauf der oben erwähnten 318 Kunstwerke heranskommen.

— Berlin. Die Verbindung für historische Kunst
hielt am 15. und 16. Juni d. I. in den Räumen des Vereins
Berliner Künstler ihre
26. Hauptversammlung
ab. Aus dem erstatteten
Bericht über die letzte
Geschäftsperiode ist zu
erwähnen, daß die Ver-
bindung zur Zeit 131
Mitglieder mit 143 An-
teilscheinen zählt. Es
traten neun neue Mit-
glieder ein, während fünf
Abmeldungen ersolgten.

Die von uns Jahrg. 9,

S. 319 mitgeteilten Be-
schlüsse der 25. Haupt-
versammlung haben
sämtlich durchgesührt
werden können. Als
Vereinsblätter wurden
Ende 1894 Photogra-
vürennach den Gemälden
von Hellqvist -8ancta
Limplicitao - und S ch e U-
renberg „Burggraf
Friedrich I. von Nürn-
berg wirft die Qnitzows
nieder" sowie Anfang
dieses Jahres Photo-
gravüren nach dem
Warthmüllerschen
Bilde „Friedrich der
Große vor der Schlacht
bei Roßbach" und der
farbige Lichtdruck nach
dem Messerschmidt-
schen Gemälde „Tillys
Verwundung" verteilt.

Das Barvermögen der
Verbindung betrug am
31. Mai d.J. 29 000 M.,
welche zuzüglich der
Vereinsbeiträge für die
Jahre 1896/1898 mit
47 000 M. und abzüglich
27 000 M. Kosten für
Verwaltung, Reproduk-
tionen und eisernen Be-
stand, die Summe von
49000 M. ergaben, die
der diesmaligen Haupt-
versammlung für den
Ankauf und die Bestel-
lung von Vereinsbildern
zur Verfügung standen.

Erworben wurden um
den Gesamtpreis von
41508 M. die in letzter
Nummer (Seite 348)
bereits erwähnten Bilder von Echtler (12000 M.), Hackt
(5000 M.), v. Beckerath (6000 M), Eichstädt (7500 M.), deren
Ankauf auf der heurigen Berliner Ausstellung erfolgte. Hierzu
kamen von den, der Verbindung zur Erwerbung eingesandten
Kunstwerken: Das Bild Fritz Roebers „Der letzte Staatsrat
des Großen Kurfürsten (10000 M.) sowie Gebhard Fugels
Skizze „Petri Pfiugstpredigt" (1200 M.). Bestellt wurde kein
Bild. Zur Verlosung unter die Verbindungs-Mitglieder ge-
langten diesmal eine Skizze von Th. Rocholl „Kaiser
Wilhelm I.", welche dem Kunstverein für Böhmen in Prag zusiel,
wie eine zweite Skizze von G. Marx „Ulanenpatrouille", welche
von der Hofkunsthandlung von Fritz Gurlitt in Berlin gewonnen

wurde. Der bisherige Vorstand der Verbindung wurde durch
Zuruf wiedergewählt. Einer Anregung des Frh Ritter von
Grünstein entsprechend, den Künstlern das Vervielfältigungsrecht
an ihren von der Verbindung erworbenen Gemälden zu belassen,
wurde der Geschäftsführer der Verbindung beauftragt, von Fall
zu Fall geeignete Abkommen zu treffen, welche diesen Wünschen
Rechnung tragen, auf jeden Fall aber der Verbindung das Recht
der Wiedergabe zu eigenen Zwecken gewährleisten und eine mög-
lichst billige Herstellung der Vereinsblätter sichern. Tie Wahl

des nächsten Versamm-
lungsortes (1898) wurde
dem Vorstande über-
lassen. lk7VSI

^ Dresden. Der
Rechenschaftsbericht des
Sächsischen Kunst-
vereins auf das Jahr
1895 giebt Kunde von
neuem Aufblühen des
Vereins. Die Einnahme
für den Besuch hat sich
von 711 M. im Jahre
1894 auf 3025 M. im
Jahre 1895 gesteigert,
obwohl die Ausstellung
nur gegen sieben Monate
eröffnet war. Für die
ersten sechs Monate des
Jahres 1896 betrug die
Einnahme aus den
Eintrittsgeldern schon
2716 M. Zu danken
ist dieses Ergebnis ein-
mal den neuen statt-
lichen Räumen, welche
der Verein in dem aka-
demischen Ausstellungs-
gebäude bezogen hat, so-
dann den besonderen Be-
mühungen des Vereins,
mehr als früher zu
bieten. Herr Ho Ist (i. F.
Emil Richter, Kunst-
handlung in Dresden)
hat sich mit Erfolg be-
müht , Sammelausstel-
lungen von Künstlern
eines Drtes, von Ver-
einigungen solcher und
von Werken einzelner
Künstler zu veranstalten.
Außerdem sind auch Vor-
träge gehalten worden:
Or. xlüt. Th. S. Pauli
sprach an vier S onntagen
über die moderne graphi-
sche Kunst. — Ausgestellt
wurden im Jahre 1895
überhaupt 2885 Kunst-
gegenstände, darunter
1002 Gemälde und Stu-
dien in Oel, 378 Aqua-
relle, 60 plastische Gegen-
stände. Davon stammten
2106 aus Dresden und
Umgebung, 252 aus
Berlin und Charlotten-
burg, 220 aus Holland, 84 aus München, 51 aus Wien u. s. w.
Von diesen Werken wurden neun an Private verkauft für insgesamt
2945 M., ivovon acht Kunstwerke mit 2045 M. auf Dresden ent-
fallen. (Neuerdings hat sich der Verkauf von Kunstwerken ganz
wesentlich gehoben, indem vom 1. Dezember 1895 bis mit April
d. I. bereits 74 Kunstwerke im Werte von 16000 M. an Privat-
personen verkauft wurden.) Der Kunstverein erwarb 55 Kunst-
werke für 14310 M. in seiner eigenen Ausstellung, zwölf für
5375 M. in der akademischen Ausstellung; 24 Werke zum Preise
von 8575 M. stammen von auswärtigen Künstlern. Insgesamt
betrug die Einnahme im Jahre 1895: 47 028 M. 74 Pf., die
Ausgabe 45845 M. 72 Pf. Mitglieder waren 2534 vorhanden.

Geburl der Venus, von Louis Lorinth.

)ahres-Ausstellung 1896 der Rünstlergenosienschaft (Glaspalast) zu München.
 
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