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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 12.1932

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Heft 6 (Juni 1932)
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Schmitz-Imhoff, Käthe: Diwandecke: Arbeit aus dem Werkunterricht der UIII der Staatlichen Peliganus-Schule, Paderborn
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https://doi.org/10.11588/diglit.28170#0115

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K. S C I I IVi I TZ -1IVI H 0 F F - PA D E R B O R SM : D I WA IM D E C K E. Arbeit aus dem Werkunterricht der Ulli
der Staatlichen Peliganus-Schule, Paderborn

Die Decke ist eine Gemeinschaftsarbeit. Ich konnte
nur billiges Material kaufen, darum wählte ich
Rupfen, und zwar in drei verschiedenen Farben. Als
Stickmaterial Perlgarn und Twist in den gleichen Far-
ben mit verschiedenen Tönen. Damit viele Schülerinnen
gleichzeitig arbeiten konnten, war ich gezwungen,
den Stoff aufzuteilen. Ich schnitt Streifen. Zwei Schü-
lerinnen arbeiteten gleichzeitig an jedem Teilstück.
Sie hatten die Aufgabe Blumen hineinzusticken. Die
Entwürfe dazu wurden mit viel Freude angefertigt.
Die meisten Schülerinnen zeichneten schöne, klare,
einfache Formen, von denen einige an alte Volks-
stickereien erinnern. Nur wenige ließen sich durch
geschmacklose, konventionelle, oft gesehene Muster
„moderner" Stickereien beeinflussen. Nur schwer ge-

lang es, einige Mädchen zu übeizeugen, daß solche
Formen häßlich sind.
Nachdem die Entwürfe fertig gezeichnet waren,
schnitten wir sie aus und legten sie aul die Decke, um
die beste Anordnung zu suchen. (S. Abbild.) Die Schü-
lerinnen fanden selbst die auf dem Rupfen möglichen
Sticharten, und jede hatte bei der Arbeitstechnik die
größte Freiheit.
Nachdem die Stickerei fertig war, kam die weniger
interessante Arbeit des Zusammensetzens der Strei-
fen durch einen passenden Stich.
Sie schmückt jetzt den Diwan des Konferenzzimmers
zur Freude der U III, die anfangs ungläubig staunte,
daß ihr kleines, farbig so eigenartiges Werk so gut
gelungen war.


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