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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 11,2.1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.7956#0403

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lieben Verwandten und Freunde srnd
gewiß wert, aufbewahrt zu werden:
sie habcn intimen Reiz und sind einem
im Grunde des Herzens erfreulich.
Die aber die Hunderte zählen und zäh-
len und mit aller Welt „austauschen",
sind nur Geschüftsmenschen, Pioniere
prahlender Geistlosigkeit. Und das
eben ist die Seite der Sache, die den
ehrlich einer vertieften Lebens- und
Kunstanschauung zugekehrten Menschen
anwidern kann. Jetzt ein paar hun-
dert oder tausend zusammengeramschte
Postkarten „ordnen" und im nächsten
Augenblick beim Skat- oder Kaffee-
klatsch dcn Kunstrichter herausbeihen,
— das ist fein. Postkarten zu sam-
meln, nur eben um mitzumachen,
das ist genau so geistreich, wie eine
Sammlung Dreierbrötchen oder Blut-
wurst oder Radreifen anzulegen. Zu
bestreiten ist nicht, daß eine Reihe
künstlerischer Postkarten auch ohne
den Neiz persönlicher Erinnerungen
gut wirkon kann. Doch wie viele
verschicken und sammeln nach diesem
Grundsatze? Die meisten Sammler
sind auf dem Wege, noch oberfläch-
licher zu werden, als sie wohl ohne-
hin waren. Wer macht das Bücher-
sammeln wieder gesellschaftsfähig?

lllax Bittrich.

* Ernst von Wildenbruch tritt
jetzt öffentlich der Annahme entgegen,
daß sein „Neuer Herr" irgendwie zu
dem Abgange Bismarcks in Beziehung
gestanden habe. Wir haben Wilden-
bruch nie für einen großen Dichter,
aber trotz seines Hofpoetentums stets
sür einen anständigen Mann gehalten
und freuen uns deshalb öffentlich er-
klären zu können, daß scine jetzige
Darlegung in dcr fraglichen Sache
auch uns durchaus überzeugend er-
scheint. Aber warum hat er nicht
früher gesprochen?

* „Das Deutsch der höchsten
deutschen Reichsbehörde. Schon
wiederholt hat die unsorgfältige, un-
schöne, unklare, unrichtige Fassung von
wichtigen amtlichen Schriftstücken zu
berechtigten Klagen Anlaß gegeben.
Die »Beilcids-Adresse«, die der Bun-
desrat an den Fürsten Herbcrt Bis-
marck gerichtet hat, berührt in dieser
Beziehung äußerst peinlich. Unschön
sind schon in dem Ausdruck »das Hin-
scheiden des großen und hcldenhaften
Kanzlers des geeinigten Vaterlandes«
die beiden Genetive, deren zweiter oom
ersten abhängt. So schreibt man viel-
leicht im Akten- und Kanzleistile, aber

doch nicht in feierlichen, denkwürdigen
Kundgebungen! Noch unschüner ist es,
von zwei Jahrzehnten zu reden, »die
er an der Spitze gewirkt hat«. Auch
das Bild, daß »zwei Jahrzehnte« »un-
vergänglicher Markstein« geworden sein
sollen, ist nicht einwandfrei. Wir lassen
den übrigen Jnhalt, in dem wir wirk-
liche Würme vermissen und keinen ein-
drucksvollen Gedanken entdecken, auf
sich beruhen. Nur sei noch angemerkt,
daß am Schlusse »der ewige Dank
des Bundesrates« einer ctwas tiefer
greifenden Prüfung auch nicht stand
hält. Weder nach Gehalt noch Aus-
dehnung wird Bundesratsdank
»ewiger Dank« sein können, so heiß
wir auch wünschen, daß dieser Dank
sehr tief und dauernd sein möge. —
Hatte denn die höchste Reichsbehörde
gar keine Feder zur Verfügung, die
von einem feineren Sprachgefühl und
einer besseren Gestaltungskraft geleitet
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