Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

DOI Kapitel:
Nr. 1 - Nr. 10 (3. Januar - 13. Januar)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44129#0031
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 6

1921

Volkswirtschaftliche Rundschau.
Beilage zur Volkszeitung vom 8. Januar

Das Wirtschaftsjahr 1829.
Bon Dr. Emil Kraus.
Swlgsrckr Aktienkurse und wachsende Macht Des MoUapitals
einerseits und sinkender Geldwert, steigende VEleMMg der streiten
Massen dss Volkes anLerseits —: lstas P d-i-e foMMvnvmff-che Sig-
natur -des Jahres 1926. Es ist durchaus faM, Wenn Die Fra-n-
Kvise-n, wn mög-ichsj hähe Wi-eöergucknachuMchumMen aws uns her»
ausH-^ esstn cu' Die steig-eichen Gewmn« und Hoheit Dwibe-K-en
einher IrL-ufftrs-en venw-ei-sen. DM Recht hat --mMgenübeT- Rache-
na«' bavauff -HSngswiHe-n, daß man zur- B-emEm-s Der LeMmtgs-
Dhhkeit der 'd-euls-ch-sn WwHchäft hie -gesamt« PvoL-MvitEanz,
wir möchten wertergchsnd sagen, die Gefamtwirlfchalfts-
hilanz s-n Rechirung stellen -must -unid Liese iaut-st rve-se-Mch vega-
O>. Was be-d-euten 'die MirBurfe mS Dividenden «Äther b-evor-
Wgter md-üstri-ell« Gruppe« gsgmüder der anhaltend tiefen Mark-
vaSut-a, den zchldeich-sn «d-u-str-iellm Gchchr-SÄMMw -u. Aibez-tsM-
veÄLrMrgen, gegen-M« der «vaMenb«» AckeitsLMett -und sin-
Vsnde-n Kaufkraft breit« BÄkssch-ichLsm, gog«Mer der ins Riesvn--
haist-e gMeg-en-e-n- SchuAemla-st des Staates, dem Elend >der Beam-
ten und Gc-Wgen, der zunehmenden PrMtKrGevtMg Les bür»
gerlichen Mitt-eMaüd-es! Mik Riese-iHchMen tr-e'idt die bsuss-He
WirLchafk dem Ab-gru-üd zu-, wenn- nach im Jahr 1921 wie dich«
PlanlosisM -und Egoismus die Oberhand -chaAen, vor all-mr -über,
rv-e-nn Ä-e WiBchciMchen Lasten des Fchedm» von Bechaill« uns
tochrücken.

und

Ge GL-iet unistr BMe-t M
h-ela-stet, daß bst WiL-er-gufi-
n immer -no-H nicht seist be-
.tvnzo» ma-chM LMM «ÄchchasWchm

MWadds-n UMroL-uWver Aus
ma«
WstchercuGrm -ummögllch, hemme« vor allem unfer-en Wieb-er»
«intritt im die Weltwirtschaft, von bom bsch u-Heve
-ganze AtcklM äbhärrgig P. -Auf den vers-chi-ebensi-en- Gdbicten sind
im Iähr-e 1920 Versuche zur WisderanknWfnng -der weAwirts-chaG-
lichen dGicchuKAen -Mmachtwordm, !fs vor allem auf dem Gebiet
auch des Ent^gonEomMe-ns, das von s-ei-teir Hollan-d-s, der Schweiz
und 'der noMche-n Staaten zu vertzmch-n-M war. -Mer alles das
sind -nur^unzM-n-Fiche Atzfänig-e, noch Immer sicht die gv»ße h«n-
." ' " tp Fri-ed-snsvovkoa-gs bazw-sfche-n. Wohl Hachen sich
im verM-enen Jchre Achätze -gGei-gt, die hvff«-n laffr-n, daß das
Jahr, 1W1 oi-mge Besser,nng dringen iws-vd-, 0'
Gesetze des VÄwivHchaWjch^n BeiEehrs m-cht uN-gestraD stznoi
«amt 'und Mittelemopa wieder KL-en -u-A schafstn i
Tendenzen im FrWrchr 1930 ein, sie wuchsen mit der -alfige--
m ei n en w-e r'tw irische ff L-s ff Krise, die von Monat
zu Monat M-r^er geworden ist. 2)4 Millionen Arbeit-Äöse Mlte
ME am Iah resMde m 'Amerika-, der MtzaH mtd- Export sio-M. weil
^er Doü<« Vergleich zur -eu-ropaGchen Vaktta; i-n
Tag. Die Haide Tsxtilinidustrie ist lahmgele-gt
siclht es in- -Framrsi-ch aus. Aber trotzdem will

gahr, 1W1 «Mye BchvrwnN dringen wird. Immer -rne-hr b-LMlnt
«mch i« den Sregerstaaten die EUkenntriis Zu reGen, b-ah man Gi>umb-
Gtfetze des wMwi-vHchaWich^n Beiffchrs -m-cht MN-gestr-aD itzno-riersn
Lan-n -und 'daß man Mitteleuropa wieder leben -und schassen lassen
mutz, wenn -ni-cht me gEe WM Vei'kv-m-men soll. Leise schien diese
Tendenzen M Fru-hffahr iMg ein, sst wuchsen mit der -all-ge-
meinen rvek-rwtrlffch-affLffff^^^ Krise, die von 'Monat
zu Monat M-r^er gewordm ist. 214 Millionen Ardei-tÄdse Mlte
ME am Iah resMiue m Amerika, der Absatz mtb Export stockt, weil
her Dollar,M hoch sicht im Vergleich zur -emsp-aGchon Va-du-ta; i-n
GnKan-d waW M-e AM der Arbeitsl-ofen' «ben-fa-lls von Tag zu
Tag. Die Halde TexniMdusirie -ist la-hmgele-g-t -und -noch A-auOger
sicht « in- Es. Mer trotzdem will man von- hem im-
KrdstMiv-en Mrittari-smns »och, imm-er nicht lassen, trotzdem ver-
rietst ma-l» di-e E-E FarbstkWchsthr unid mach ÄnMmmBng-
Metze, als ob wi-r ah-ichtli-ch unsere Valuta so n-ie-ddig h-M-e-n, um
d-i-e -ansteren mMeM-eron zu Wnn-en-. Einen LickMick öc-dsuiete die
B r -ü s s e l« r, S > u a nz -konfer -e n z, aus der BMswi-vffchästler
und -Fin-anW-anner der -Wnz-m West U« mili-tarDWew un!d i-m-pe-
«alistischen EWrOe M-W. Mv-schaM-chyn ach Las WWW ver-
uvteMen nn-d Wl-edevherMlung der Hand-elssreihe-it!, «Hom Gr-en-zen/
««eftseit-i-g-e Mersi-eZEsi-tMU, SangftfftM Kredite chw. forderten.
Aster nur l-an^sam MM-g-on di-ese iF-orderungen durch: In- Spa -hat
man -uns Mvar 5 Goldma^k'Aufgchd pro Tonne Kohlen -und einen
BoHchutz im Betrag der Dlff«e-.H vom Inlanidpreis -und WM-
mam-Spr-Äs der 'Kchle gewahrt, -c-jste-r im Clsarin-gverfchrew gum
Musgl-sich her DoEriegsfcholden hat man- uns dlche Summen- fast
vötlig -wkder- üdg-en-oMmen., so daß «sie-uns -k-eine wdsenGiche -Erleich-
ter-u-ng dri-Wen konnten-. Fast alles hängt jetzt vom Ausg-an-g der
W i ederguchmach-u-n-gs<k-0'N'fer«nz-en i-n- Br-üshel amd
fpater^n Genff M. Soweit man dis jetzt -urteNen ffam^, scheint
E -geMwer wirHchaWcher Egoi-sN-us Fr-Ekröichs uA Englands
uns gewisse 'wirkschaWche Erkei-cht-erungeir -verlschafsc-n zu tvoll-en;
wie weitste gch«« Wersten, Mt «sich heute -noch- -Ächt beurteilen, l-e-kder
sich ja durch dis Entwa-ssn-u-ngEvage M« Ber-stäMgungsmöKch-
ffeit-cn wieder M Frage gestellt.

Noch immer -ist -es breften Schichten des- Volkes -nicht zum
Di-w-uHMu 'gÄ-vmmen, -datz uns der Friedensvertrag von
Versailles die gesamten Fichstam-ente ucherer Vo-rkriegsroirffehafk
-unter d-on Wtzen wegge-zogen Hst und wie gswM- deshalb die
Schuld jener P, die -diesen Krieg dos ,-SieMssten-s" wsgM bis zum
Wsihbk-ußen -gchührt halben. Kohle und Eisen, b-ie Eckpfeiler -unserer
welikwirHchÄUich«n M-a-chipo-sition, sind «cherem fvchen BeWgumtzs»
recht entzogen. Wir -müssen »«vkaGH 2 MiMonon- Tonnen Kohlen
-an Frankreich, Bölswn -und Ital-ie-n- 'liefere, mch zwar Mm größten
T-sil zu-m beutsche-n Inlandspreis; bi-cher Preis wiöd
uns nicht etwa bar bezahl-tz, sondern auf unser Wi-ed-ergur-m-achu-ngs-
konto gut-g-rechnstt. Das b-elmM pro- Tonne 700 Mk. Berkist, a-M
monatlich 1120 Millionen ober 13,44 Milliarden jähr-
lich, wenn- man 1 MO 000 -Tsnne-n Liefer-wrg zum In-landspreis an-
nimmt. il-niser-e 'Kckostirn, mit dem gew-Mge» Kapftal, das L-euch
fcher Fleiß -und d-euMe Tü-HtiKei-t -dort angelegt haMu, sind uns
-genommen,-u-ch'er A-uÄanhseMntMr ist z-um größtsn Test liquidiert,
werSvoll-e agr-ar«sche R-rhsto-MÄ-i-ete sistd dauernd
oder doch mH ,"Mr« Aest M -uns vers-Ä-offen,, unseren Kriegsgeg-
nern haben wrr M-ePsteKnfttgung ohne G-egenMßMt «imSumm
Müsten. Dazu «mm», -daß das hchchte GMet mcher V.

.chu-n-AS-
greW st-nb.
Wr-Ä-ei
-ganze I-u-kunst -Mängig ist. -Aus den verWede-nst-
-im Ickhr-e 1820 Versuche zur W-isderan-kniftstun-g h,
der, GroUchiffahÄ «M des BaÄwchens; da-Mar -gede-Be« wir dabei
- -und -der
Wende W-anid -dos


Mag die Weder-ÄnM-v^ in die WMv-irFchG stich lang-
samer oder rascher Mllzi-chen-, -mv-g-sn wi-r früh« oder s-p-Aer und
woher auch -immer -Esreicheüde und langfristige Kredite bskom-msn-
-- alles hängt schließlich doch von der irmsren Gesundheit unserer
eigenen Volkswirtschaft ab- Hier hat bas Jähr 19-A) die privad-
ÜwpitalWfche Prdfitwirffcha-ft m -ch-rer ga-nzem Mochchh-M und Fäuil°
MS gezeigt, hat bewiesen, daß sie acht imstaüd-e -ist, die-de-utsche Wi-rit-
fchast unter 'ds-n gsgeben-en Ämstände-n- -w-iösteraufzübauen. Wohl
hüben -sich -unter -dem Druck Konomischer, sozial« und Valuta-not-
wendigkett-e-n privaÄapitaskftffche lGMtzbötri-che (industrielle Werke
-und Da-nken) fustoni«t und koiH-entrier-t, um ihre finanziellen Fun-
damente der GÄdenÄvertung anzupaflen, die PrbdMi-o-n zu ver-
hilligen Ed den Absatz auch -in den größten Krisen sich zu sichern,
wo-hl, haben sie -auch ihre SeH-Bosten verbilligt und ganz -enorme
Gewinne gemocht. .Trotzdem -ist die Valuta immer tiefer gesunken,
die Lebenchalitung immer -teurer geworden, MiWo-mm können sich
Ea>u.m 'das NMnenÄMe an KleddiUinig, WvhnÄU'Z Ed Leide-nsmllitsln
befchaffen, Huüdertta-ufende, die -gern arbest-en wollten, weil si-e ar¬

beiten müssen, um ihre Fsm-Me zu orhal-teu, werden täglich arhe-its-
'!os auf die Straße gesetzt. Wärrm? Weil jem Fusionen, verki-
kalsn Md hrmM-nkalen KouzeutraKvimr unsozial EgeleB sind, wer!
ihrer LlekerschüK mck Reingervin« nicht zum Preisabbau verVeudst
Nurdeu, ssnberri zu gesteigerten DdfidenÄenausschüttUiMn; weil
wah-° unb planlos importiert »ich pxportßert wird, weil — mA
Worte — unsere Volkswirtschaft von keinem sozialen Plan bchierrfcht
wird, w-eA der private EE-smus triumphiert -u-nd bas HU «-Ä» 3'it,
wo «i: produiftis« Sp-ochamLeit und P!-a>mv-i-r-tfch-Lft hätisn
denn je. Ml-t der F re i gäbe d e s D ev if-e-nh and-els wusste
der W-M-esten BKchenft>-ekuiafion Tür u-üd Tor ge-NffMi. Aüf allen
mv-Mchon KMeten hat ma« bi-e KvaugAvstchchaft ausgchoben, und
was 'war die Fotze? Ein Emporfchnelle-n her Pr-sife, die schließlich
«ne Höhe erreichten, -wv M«-r hie Waren da war-en. ober Nicht mehr
gskaüft wurden, weil die KaMrckst der brett-m M-wsuM-e'wt-swma-ss-en
fchfie. Auch wir wissen, daß die Zwa-n-gsNMHcha-st Längst du-rch-
l-öcheriL war, <Nvch wir ke-nm« ihre -SchaMchM-en und -wissen, daß
man mit bM-e-aMvÄHchen RÄAstm-e-nÄerunsen die WirH-ch-aist nicht
M-efftern kann. Ebenso aber wissen wir, -daß auch bst freie Wirt-
schaft -und -der freie Handel uns nicht rekdon können, .sonibem nur eine
pstMwSßtze soziale VoNswirtschaist. Am Mmmfte» sieht es auf
dem Gebiet bor Ernährung -aus. Auch hier hat bas Jahr 1920
Heine Besserung gebracht. Wohl H-Lngon in den Metzger-ME F-- isch
MSd Würste, aber zu Preisen, bst sich der DurchschM-chauchM nicht
-eril-aübsn kann Dabei ist bst Getreide- und Mtzchve-choogu-n-g -durch-
aus M-ge-Nügend; bi« KavtoMn werden Schw-einm -vsvMer-t ob«
W Schnaps verbrannt, ft-M Hackfrüchte wird Tabak gcibau-t. Es ist
der größte Unfug, daß wir für Milliarden MsläMßche LebeM-mittel
s'mMren muffen, während im Inland derart mit den B-o-deMrzrug--
mffen schaust wird. Wir brauchen auch Hier eine pi-amnäßtze lanö-
M-rfichastfiche Prob-ütt-i-o-ns-poiM, Intensfvstrwrg der Bod-enhe-arbei-
tMg, Ausbau bos Genvffen-schaftswchens, M-ammmWluH von La-ch
-Stckbk u-n-ter weitgehender A-usschal-tung jedes Z-wischeicha-ndÄs. Aber
'Vorauss-etzuing dafür ist wisst« Ne VeMN-g-ung der DMgsnfiM
wie übechanpt der Industriea-M-el, H-ie -er Land-Wirt -raucht, -iefer
-noSwensti-ge und mögliche Pveisabha« kann nu-r durch Soz-ialffievung
«reicht wer-sten.

einem um -das Ergebnis bange fein kann. Wir «wirten, daß im
neuen Jahr mit dem Einzug 'der Besitzsteuern Ernst Herrscht wirb.
Vor allem ab« warnen wir -davor zu glia-üben, daß unser Fi-
na-NMvobl-em überhaupt noch -mit -Steuern
wersten kann. Das hat uns doch das Ic.
-Steuern, mit Ausna-Me her«, bst -den NuEochumenst-n -trsffm, in
-irgend ein« 'Form w-i-ed« adgewÄzt werden uüst daß der Staat nur
infolge gösti-sgener Preise und teuer« Lcdenchal-
, was « auf der anideven -m-chr emni-Mnt. Was

auf der e-i-nen Seite i
chung wkSster ausg-Lt, , . , ,.,
-uns retten kaM ist Aweiersti: 1. Abstempelung des umlaufenden
Notengeldes an einem Stichtag, -damit -«Mich -einmal die gehamster-
ten und aufgefpeicher-ten Banknoten wich« e-inmÄ zum Vorschein

Sn der Sv-zfakisleru-ng hat uns -das Jahr 19M -eine
schwere Ent-tSchchu-ng gebracht. Twtzdom nach -c-m -Kap-p-PuHch den
-Mgeu-sn Gewer>ks-chas-ten- Ns sofortige In-angriffn-ühm-e der Go-
Zi-aOsicru-n-g v«s-p-rochen worb« ist, , trotzdem die -neuesn-emssne So-
M-i-sieru-ngskommW-on fest Mv-waLm zwei gründliche -und w-erkvvU«
-Gutachten awsgea-rdest-et Hatz immer «-och -ist alles in AussäM-en,
Llnterausschüssen u-üd A-nstrunterauchchUsc-n in -d« SchiwSbe. Zwar
hat die Regierung einen Gesetzentwurf noch für den Januar ange-
AiMgtz aber wir befürchten, baß H-echGe nicht mehr -v-i-Sl von So-
Ki-a-Werung -und sozialMche-r Pl-anwi re-n lasten -wird. Im
Fahr 1921 wird Zweifellos ein- scharf- sm Ne S-ozil/'ffievung
der Kohle aus-g-MMM wer-e-n. Es geht -ei nicht m-chr -an, baß
die 'Kohle von PrUvMa-pikaWsn nach -privatsKi-rHchalfMhsn Gest-chts-
PU-M-e-n bcwirlifchast-el wird, in einer Zeit, wo wir ss sparsam i-m
Verbrauch der Kohle sein -müssen, wo sie unser einziges Wst-stergut-
M-achungs- u-üst KompeBa-tionsv-bj-M ist. Man denke: Der Preis
-der Kohle, die wir a Conto der Wi-ch-ergaltinachung an die Gnte-n-te
li-ofsr-n Müssen, muß vom Reich an die Aochenbesttzer ausbe-zchst
werden. Dabei machen -die Grüben allein an der Beumer,tu-ng der
Nehc-nprv-Me «norme Gew-i-nm! Imm« m-chr schas-s-sn die Koh-
lenbösitz« durch Verbiüdung-en mit -der verarbeitenden gold-vsirst ka-
pita-Kstifche Fürstentum« i-n der H-emcSraGHöw R-sp-Mst. Mer nicht
-nur die Kühle, auch andere Industriezweige mWen EbM-nZt so-
ziÄksiert werden: Eisen mist Stahl, Kali und Ze«sM, EMr-Mik
mrd Maschmeübau. Während die Eisow und S-Kchfiüduistvmt M-il°
fione-n Divi-stöndm ausschüttent muß -der Staat jährlich Milli-arston
Wr Ne An'fchasfung von Lodo-mokiven, Schimm, Ble-chm, Werkzeu-
gen chw. zahlen. U-Nd dabsi «wuB-evt -man sich noch Über -da-z De-
-fizit im Eisenbahrdudgot. Hier -bei der mono-pvKsiertr-n Sck-')ästc>l-
i-ndustrst muß der Hebel anges-eht werden. Wir weiden uns -aus
einen schweren Kampf Maßt -machen mM-en, denn so uneinig und
gespalten Las Pro-'lrtackat ist so einig ist das K-spiial. Es weiß,
worum -es g-cht: um -die En-ff-cheßdu-W darübep, oh -st darnistder-lir-
-gende deuchche Wirtschaft in k-apM-istff-cher Vst« s«zia-Ästff-Hsr Rich-
tung Wi-cderaufgehauit werden soll, 1921 wird Enstcheid-u-ngs-f-ämps«
dringen, wir wissen-, -daß bst all,gemeine soziale uüd Mvuo-nWhe Erst-
Wicklung für Ms arheiteit, -national wst international.
Aus der Fülle ber^wfichchaWche-n PrM-oin-e wollen wir noch
i n-auzw i r ts ch a ftz
""'^^^ngen gebracht.

«in letztes hemushe-hen: Disstaatl i che Fi -n -a u z -n
Auch hier hat uns das Jahr 1920 bitter« -EnMüfchur.
Die Schuldenlast des Reiches und -der Lä-nder ist immer mehr ge-
wachsen, 300 Milliarden sind «bereits überschritten. Vst Notenpresse
arbeitet fortgesetzt weiter, wobei «rfreul-icherwe-ife fostgefftellt werden
kann, -daß in den letzten Wochen ein gewisser Stillstand und Rück-
gang km Notenumlauf eingetreten ist. Von Monat zu Monat wach-
sen -die Ausgaben des Staates, -Sach- und vor allem Pechonal-aus-
gaben und trotzdem erreichen dis meisten unteren und -mitKeren Be-
amten kaum -ihr Ex-fftengmi-m-mum; gerade jetzt führen sie fa -wieder
erbitterte K-Ämpise. Merlwü-Mg: wahrend -die Indust-ri-opa-pie-r-e sich
in den Kurs-en andauernd Vderst-ei-gen, sind -die Staatspa-piere weit
unter ihrem Nennwort. Md gerade Äst Kreise,, die nicht «akio-na!
und Pa-trio-tssch-gemi- sich gehSÄ-r« Mumi, betätigen -hi« Äst
-fchlimmst-x SLaaLs-feindschast. -Am besten kommt bas auf dem Ge-
hasst der Steuern zum Ausdruck. Während -en Festb-esvldsL-en uüd
Beamten allmonaÄich -prompt ihre 10 Proz. -abgezagen weiden,
haben es -st w-iMch Besitzenden mit Khr-en Steuern- gar nich-t so
«Atz. Wo es irgend gehl, schaWen sie ihr -Kapital ins Ausland, wo-
bei sie allerdings sich auf idas Beispiel des früheren -GoÄesgnaden-
kömgt-um-s berüf-en -können. Das Jahr 1920 -sollte'der Durchführung
von Erzbergers Äin-aiHröform und Steuevgchchgkbu-n-g Nenon. Bei
allem Kri-lMen, was man im Einzelnen gegen diese Sieuergrsetze
«nzuwe-lÄe-n haßen mag, -kann man doch sagen: wären nur erst diese
Steuern restlos eingezogen worden, so stände es bedeutend besser um
unseren Staatshaushall. Biele BKtzsteuern- sind -kaum -vera-nl-agt;
dckb-ei herrscht insvig-e der VieHM her Gesetze und des ständigen
H-ttumffu-rie-rens an ihnen, sowohl bei -den Sie-uerpstichkigsn als den
-St-eu-evbchvrden -eine d-«ar-Lge ll-Ma-chsit und Verworrenheit, daß
-das Ergebnis bange sein "
r mit dem Einzug her B-

pu glia-üben, daß uns« Fi-
> aller möglicher Art gelöst
Jahr 1920 -ggze-igt, daß alle


kommen,. Bei d« Gelegenheit «wird ".nan auch gloichzMig
mmge n-eu-en StemrerrumM-chchäsit-M machen können. 2. Eine ra-
dikale Vermögensabgabe m Natura, vom GM- und Kapitakv-ermö-
-gen. Dadurch stockt der PspiergM-unÄauff, 'der Staat wird kapital-
krMi-g, L-st Valuta steigt und Äst Allgsm-emheit HÄomM-t EinDuß in
bst WiichchM. Wir werben um biche-n KccherfchM uich-t herum«
Lo-mm-en, st räs-cher wir Hu tun, umsv s-chn-eller gesu-nden wir.

WeltWirLschaft.
Kennzeichen der Weltkrffe. N-ach Siner MsKumg des Holl-mMch
SkstmvMi«a-u wurde in Thil^ M Verein der S-arpeiererz-eu-
zer g-egrüriNt, der 48 Prozent der chistn-ffchen Satpotererzerrgung um-
faßt. Der Zweck P -die Einschränkung der Erzz- eu <gung und
bst Festsetzung der Preise für Salpeter bis zum Januar 1W4. Mit dem
Zcha-mmechchl-uß der GalpeteverMnger verffckMnd-et mchr uüd -mehr dst
Mögkrchke-i-t, a-u-s dem Ausi-a-nb jemals -wilder biM-gsn tSfickstoD-
Vünger zu beziehen Das beweist ernM die Nodven-fMk -Än-er Sozia-
Usierung der deutschen Skickstvffdüngemittelindustrie, -wie sm vom Gen.
Oliv Braun -gssowert Mrd. — -In der Schweiz macht sich bst K-r-Sst
«. a. -i-n -einem Rückgang d-rs Verkehrs gesteüb. Nach der 8-u-
samm-en-st-ellung -der Schwerer Bundesibahnen -wurden an Wl-«-n Än
Monat November 1020 gegen den Vormonat 1,22 Mill-ion-en Tonne«
g:-gen 1,36 Millionen Tonn-en -und 6,7 MM-on-en Personen -gegen 7,8
Miiilionen Pertfomn beffördert. Die -M-mrahmen -gingen so um 5,88 Mi!»
lionen Fvani WM. — Nus dem Sa-a rgebiet wstd -gemefixtz baß bst
mckfften d-Mtigen Eisen- und Stablwer'ke wegen WsaHman-g-el
größere A r -b -c i -ter« n- t -ass -u nge n vorgenommen H-alben.
GensssenschaftsbeweNUNg la den Vereinigten Staaten. Es -gibt j.-tzd
Swffchrn 3000 u-n-d 4lM Ävnfu-m-genVss-snschüf'ts!8den i-n -den Bereinigstn
Staaten, stellt der „S-urvey", -ein« s-o-z-iÄ gerichtete Z-eim-n-g, -fest. Gst
sin-d -fast au-ckschlieMch -in -den Hä-nben der -G«-w«r-k-sch-a-f-ten und
Far-me-r. Die KonstM-genossenscha-ftvbk-wegung Hai «inen Höchststand
erreicht, auch bst -GÄüd-u-n-g ge-nvss-enschaDichkr Banken macht ded-nttende
ForkschMe. Die bestrentier-ewben Läden gchörsn den Ülswer-kschäfien.
«De -gleiche Entwicklung wie bst KoHumgeiwsienisHaftcn haben bst Pro-
-u-t-ivgeavfflfenffchofft-en genommen. -Sehr iMc-r-essani-e Versuche
auf di-estm Ge-b-i-ete 'sind Von den Gewe-Mchcfft-M gemacht Word:n und
auch -die Farmer haben ProdMvgen-ossensch-a-fken von -sehr großem Aus-
maß gegründet. Konsum-- und PnKM-v-geiwfle-Hchofi-e« umfassen alte
Artikel des tä-g-lich-en Bedarfs, -außerdem gibt es Restaurant«, Hotels,
Dvucker-c-stn usw., d-st auf -d-i-es-sr -Gr-uM-age «vichtst stnb. Bcksonb-ers er»
ffolgr-eich haben angeb-lich die Baugenofffensch-as-ten gear-be-M.

Trotz der hohen Steuern . . . England -ist das Land der h-vh«n
direkten Steuern. Dort findet «ine ia-ffächl-ich be-dou-tende Besteu-er-un-g
des Einkommens -statt. Die zuletzt em-geführte sogewrnMe „«xeeßpvosi».
Steuer" tDhrt -einen beträchtlichen T-sil des -M-chr-g-c-winnes von den un-
ternchmern in -die -Staatskasse ad. Nichisdesto-rveniger können wir in fast
-aste» Berichten, Pr-ofpMen üs'w., weiche dir GcheWchäste» dem Publi-
kum vorstgon, den fchöM-ingenden -Satz Kfm: „stnstrr Gew-inm haben
sich -im letzten Geffchästsjahr trotz der hohen Steuern bedeutend
erhöht." Wir «Wen uns -fiagsn, woher bas Wunder? -Ist die Pro»
duMsn im letzstn Nähr so bckdeutmd -gesteigert worben? Dies geschah
nur «llsnahmswe-ise: -wir wissen bemgögeniiber von zahlreichen Fällen,
wo die Produktion , -WchMch beschränkt wurde, -um «--ess-ere Preise
zu «Aelm. Also besser« Arbeitsmethoden, bessere -Ausni. nng der In-
dustrie mit Mäschmen? Wir wissen aber, daß die Arbeiter während des
Krieges durch Ueber-arbc-it -erschöpft, die Maschinen verbraucht wurden.
Oder aber -anderweitige Vevd-Wgung der Produktionskosten? Da hören
wir aber das ewige Klagelied der -Kapitalisten wegen der hohen, nur
altzichohen A-.bei-tsWhne. Dio Lösung -des Rätsels ist -einfach: Die
Preiserhöh « n g'e n haben die -großen Gckwnme ermLglicht. Som.t
ist die -Stön-ert-ast «Wach auff -den K-oiffumenstn über-wüsA, «r zahlt schließ-
-'ich in Form von hohen Pressen die -Steuern. Das -ist einmal ff-o mit den
birökstn -Steü-ern: die Frage -ist Mr, inwiefern man sie -überwätzen -Sann?
Die Berichte «'wessen, daß die Iln-ternchmu-ngen die -Steuern zu üder°
wAzen veMocht-en. Ein Teil dieser Steuern wird -bei ExportÄdustnen
vom au-släüd-sschen Kä-ufcr bezahlt: es kann nun -aber den Kar-fern aus
Ländern -mit schlechter Valuta wegen -ihrer geringen Kaufkraft diese Last
nur 'Men auferiegt weödsn. Sv bezahlt -größtenloil» der englische K -o n -
s -umcnt die -d -i r -e -kt c n Steuern.

Warum ist Syrien für Frankreich wichtig? Der französische Gene»
ral Gouraub «Aart« in -Marseille -über die französische Politik in
Syrien (dieses Land in Kleinasien gehört -im Auftrage des BrMerbu-nldes
der f-a-n-Bsi -strn MacWphäre -an): „Das Geschäft wird sich auszahle».
Deswegen müssen wir und werden wir auch in Syrien bleiben. Syrien
ist ein sehr reiches Laich." WWgeteikt -im Matte La -rmocnat-ie nou-velle.)
Die Herren Generäle sind tatsächlich -aufrichtiger -als die Politiker. Letz-
tere -sprechen von Verbreitung der MMsat-ion und -Erweiterung der M-m-
-schenrcchte in den Kolonien. —
Do-s China-Konsortium. Die -Finanzma-gnaten von vier 'Cntc-ntelän-
dern, -den B e r e-i n-i g t-en -Staaten, England, Frankreich
und Japan haben em KoHortl-mn für bst Ausbeutung Chinas s-sgvun-
det, -sm «ine sehr große Bsd-eutun-g betzumessm ist. -Ls ist „ein tatsäch-
lich arbeitender VWkerdu-nd-," schreibt das amerikanische Blatt „-The Na-
tion". Japan -ist -trotz seiner Soüderintoressen in Mongotion und -in der
Mandschurei und trotz den großen -Gegensätzen, welche es von den Vor-
-einigten -Staaten trennen, dem Konsortium auch bsigetreten. Das Kost-
sovtium steht na-tüMch unter dem Schutz der -betreffen-den -Staaten. Ms
Zweck des Konsortiums -ist die Mnanzstrung Chinas durch Anleihen und
KvnMionen angegeben; richtiger -sollte -cs heißen — wie das erwähnte
radikale Matt sagt — „eine Verei-nbarung zur AusMüderung Thin-as".
Wiederaussorstuug Europas durch bst Union. Die „Chicago Tribüne"
berichtet, daß 12 Millionen junger Fichten zur Zeit von Amerika nach
Europa geschickt werben, um bst -während des Krieges zerstörte» oder
äb-gchotissen WÄd-ge-biete in B e lgien, Fra nkreich uüd Eu-g-l a nb
au-fzüforsten.
Belgiens wachsende Ausfuhr. Der belgische Export in den ersten
drei Quartalen des Sichres IWO -Bicks sich aüf 3 038 694 MO Frank. Im
Icchr-e 1919 betrug er -in der gleichen Zeit 8SS S1S0VV Frank. Das be-
deutet also eine Bermchnmg um das gtzfache un- R-ef-ert den Bewei-,
in welch -fortschreitender Entwicklung sich die bel-gische Iüdustvie trotz -der
Krisis in der TerMnd-üstrst befindet.

Rumänische Aufträge in England und Frankreich. Die rumänische
'Regierung trat -mit einer Anzähl von englischen und französisch«-» Firmen
-in BechanWunMn über -die -Wesc-mn-g von SOM LokometÄee», 30 MO Gü-
-ter- u>rd 3000 Personenwagen. Es sind beteiligt Ne Firmen John Brown
u. Co-, Ltd., SH-UiM, Cravens Railway, Ea-rckagp, und Wagon Lv.,
LSd., -ShkiWId, -Schneider -u. We. -und dst -Sociest Les Constvuctivns de
Batignvll-es
Landwirtschaftliche Maschinen für Arabien. Der amtliche enMchr
Ha-iid-elsvertreter -in Ieddah, Arabien, macht -in -enMchen Tageszeitungen
die englische Kaüjtmann-schast dararff aufmerksam, daß i-n Arabien ei»
-großer Bedarf sich vordereite -für larrdwirff-chaft-liche Mäschinsn, Motoren,
DampfpfWge üsw. Er bemüht sich, den -in Aräbien neu rntsbchenben
Markt ganz für England zu reservieren -und fordert die Karffmannsch-afft
«uff, PreiMt-e-n und Kataloge an -die British Agency Ie-ddah, A-rabiey,
einzu-s-eüben. Mr deuffchs Firmen wird -es schwierig fein- m bstses Est»
schäil h.nemzukominen.

„Volkszeitung"
------ Telefonanruf:
Anr<»iH-en-Nn Nr. W73
RePMttyn: Nr. W48
 
Annotationen