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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 41 - Nr. 50 (18. Februar - 1. März)
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>ar

ifarrer in die Kanzel trat. Der Grmter-Sepvli, des Sattler-Loris
inkel, ein Schlingel und Maulheld, flüsterte, sie mühten dem Hoch-
üirdigen demnächst ein Loch aus der Kanzel sägen, damit er sein

Arm m Arm anaezog«
aufrecht, daß es schien,
Hütte brachte ein Bub
an der 5"
zugewsni

von .
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sts einander an, dann entwischte der Sr
teil wahrnehmend, der Furrer wendete
Platz zurück. Hinter ihm trat der Rus, ,
gefolgt. Sie stellten sich nicht, wie es Sitte für
war, hinten an der Tür auf, sondern schritten ..
Bänken, wo der Russt unter die Bauern trat und
in drei Weiberstill'

- - - 7. ...u> 7-"-8- M -
Badische Politik.
Der neue Präsident der Oberd-kroktron des Wcffser- und
Straße^a-UeL.
K s r l sr utze, 22.. FKv. AwnHrÄMMeO der MechrrMvn
des Naßer- M-Str-WWa-ues ^"6^ frühere «M WHechl«P«r
her SM 'Kü-rlsruhe «M> fetzige MWerftlML im MW-ermm Kes
Imrm Dr?Kasi m i r P ä ul ermMt MchM, -eft"Gtz'rt Staats-
rat Dr. Krems innchatft. Die Obn-i.Mkftn des Wasser- u-nö
Sftaß-enbauvs tviüb' fetzt -kmt ,HreibvDr Mgesp-sft" dein Ak-efts°
mmi'sterium ang-gliedert weridsn. Aer M WfftSiOise^'EiiMchAmg
weste?h'ip besich-en. Der neue PvÄsKeE der LHeMrektWi?M KM,
stoam» aus Mnmcheim um- war im Achm .1896 als Re-ch^-nM-
Kam in -en-ädifchcn- StLÄtsd-ieftst «W-eWeftL Er iwar d>SM, Ämgi
Jahre AmEnMim, später LKevanMarm m Zr-e-i-uvg Mh am A. Mvk.
1968 eiiffti'm-mßgzzum evsten Mvgemftister,der SkMMBsrrche ge°
wähÄ rvovden. Ais nach der RevOrkiim die BSvK,MeM«rne»
wähl aus örm Karlsruher Rachcms -eMgie scheiterte seine WieÄev-
w-cchl «m polMchen GSsichtspunE-tek. 'Mi"Paul ttat'-«ri-cher dr den
StaatM-erfft.WvBck. «W er.-aB.Wm M-Merungsrat «mWft Und ihch
das EmAjNMg«v«ftn Wertrage» Wurde. Vor eMKn Mv-naien
echielt er den Mel MchMeiWkiat.

je Mannen sind's!« And
abgibt, braucht er nicht
Indessen war der Hoch würdige "aus der Sakristei getreten, hatte
das Zeichen des Kreuzes Liber der Gemeinde gemacht und war diS
. ?den Altarstufen saßen und eins
waren, ging ein Kichern, während der

mit dem AnwaMen Her männZcheu Erwerbslosen Ist auch 'öle ZD
der M uKeHützcMen! FamMnAlMhörigen erhMich, nämlich vo«
/'475M0 Lrff M9 M,- -ßestiHem Berücksichtigt man, baß infoW
der Beschränkungen, die Dr tzie Gewährung der Er'wer-Äosenu-nt-et'
MtzuM -Geben, nach öe-n dishcrigen Schätzungen nur etwa -ir
HWfte Der taffachlich Erwerbslosen Unrenrätzung erhalten, so -Ltft -
tcm gurgelt etwa 2 MAlion-en Menschen m DeuL-chäan- Vas »Mvstzute
Akbcitsein'-ko-m-mcn «Mehren. Hierzu tritt noch die Zahl' Her
-K'U r z a-ttv e i 1k ^e- aus Manstsk an 'Arbeit n-ur verküHi
heychUsigtt» uuH.enfttz^rlcn-Hrbeirer,- hie nach den-pHrsiegen-en Teil'
' statWen auf -ib -HMe -Whi der weck«»
, muß. Es -m-uß also a-wgensudmen wcr-ca, Hatz Ma 10 Prozent
- der ö-Wlschen GeftmOep-MruM v-MstäMg-vher W einem wesens
- tichcnMei! von hsr-ArheilMMeit -Ärv^Äi^rK..' "

Damit verließ er den Felir, der ihm langsam und gegen seine
Art in sich hineinbrütend nachtrottete.
Der Zwischenfall blieb nicht ohne Einfluß auf ihr gutes Ein-
vernehmen. Felix ließ es dis folgenden Tags an der gewohnten
Offenheit fehlen, und Tobias nahm dem Jüngeren gegenüber eine
schulmeisterliche Miene an, die der nicht gnädig aufnahm. ^So ver-
gingen zehn Tags, und es kam ein grauer, schnsedräuender Sonntag.
Die Kapsllenglocks von Fruttirellen läutete zur großen Messe.
Dis Kirche begann sich zu füllen, bei trübem Wetter waren die
Fruttneller fromm. Bon allen Seiten kamen sie an den Kirchweg-
gelaufen. Die tzofsr-Vroni und ihre Schwester, die, Viktyri. kamen
Arm in Arm anaezogen und die Vroni schritt noch so rüstig und
i, als stütze sie die jüngere. Von der Strahlsgg-
riri !L>»ö den Eotümban, den Lehrer, den er sorglich
Hand führte, während der Blinde sein Gesicht dem Turme
zugewsndet hielt und die GtockenMnge sich untrüglrchs Wegweiser
sein ließ. Es war rührend zu sehen, mit welcher frohen Hast der
schneeweiss, schmächtige Mann dem Gotteshause zudrängto. Der
Kirchgang war die einzige Abwechslung, die noch in seinem dunkel«
Leben war.
Der Präses war einer der letzten, der, von den beiden Enkeln
gefolgt, nach der Kapelle emporstieg. Als er dort ankam, rissen die
Bauern, die an der Tür standen, die Hüte von den Köpfen und taten
ihm Ehre an, als wäre er nicht ihresgleichen, und einer blickte den
andern fast stolz an, als wollte er sagen: Siehst, das ist unser Präses!
Der Furrer trat in die Kirche und schritt nach Len Männer-
stühlen, Tobias und Felix stellten sich neben ihn in die Kniebank.
Bon der Empore, wo der neue Lehrer das Harmonium spielte und
die Jungmannschaft des Dorfes sich drängte, blickten sie auf die drei
vom tzochfluhhof und raunten sich zu: »Stolze Mannen sind's!« And
einer antwortete: „Wenn der Präses einmal abgibt, braucht er nicht
weit nach seinem Nachfolger zu suchen i«
Indessen war der Hochwürdrge aus der Sakristei getreten, hatte
das Zeichen des Kreuzes Über "
knarrende Kanzeltreppe hinaufgestiegi
Anter den Schulbuben, dis auf '
kose und freche Gesellschaft i
Pfarrerin die Kanzel trat
Enkel, ein Schlingel i ' "
würdigen demnächst ein Loch aus der Kanzel sägen, damit er sein
Bäuchlein Verlusten könne. Der Gunter-Ssppli erwärmte sich an
dem Erfolg seines eignen Witzes; die Buden zu seinen Leide« Seite«

bOMsle MsM
Kl«fME?K»nchtsVM in HekölMrg./., Bem IM». .SW' WWKd?
rech-Rgten habe»'M gÄ«e-6W WWer -M Vie WWsrW'e Miragen
lasten.' Bei Her Wahl s«st wudem 2 SS F'ülti'ge Stimmen abge-
Men. -Davon «rMtm'Ser'EHM TW'WnGdi! .-^"'4- Sitzes -Ä Leip»
zi-ger Verba-n- 1VZ' GMimen — '4" Sitze der Zentralverband der
Angestellten 8S Stimmen --- 3 Sihs. Dkfss Refu'fta-t mutz Äs gera-eM
KWich brzsichmet werben imld ze-M Wie-recht -wenig. gWeMchafUichen
VMt Vie' HstveKmger AugeftelÄciffchaft hat. KSr. .die - aswriDchMich«
Orgsmsakio« der. AftMeLtm.«M es tioch Mchgend «Mar-eft. und
AufA-ärung zu> fchMon.
Bei der Wahl der OrtsverwalLurrg des MeEarbMMer-
bLiErs in Mannheim «wnUden m fasst fäMMchm- Begi-riken-.-ie von
der svziald -em. Fr aEtivr» vopgeffchlMewM Gerwfl-e« -Mv-KHN.
SeiHer halten bie-AnWnger -er il.S.P. Vie Mvhcheit in -er Orfs-
velValLumg. — In Heidel-erg hat -ei -m OttsverwÄlVniNS-
wahlen -er Metallarbeiter -mch die I nter esse nlos r gl eit
Md Efteichgültig'keit Mer« Anhänger, «e liyksEMe
Liste gesiegt. Dieser Vorgang Mich HMsntlich eine Lchre fein, idatz
sich «rffeve Genossen mchr «oi-e Nshrr um Hie BokgäWe t-MechM her ,
EewHrffch-a-Aen ÄMmern.
Eine »NHiters Ausdehimug her ArdsitslosWeiL.
Trotz aller GegewmlltznchMM erfuhr 'die ErwerhZ! sf r y»
leit i-m Januar -eme weitere ganz bMutenide Zunahme. Die
AW Her tMmlichin HauptuWteB'HungsMWfSMkr MeM' sst von
335 000 auf 357 MO uch !die AM V« W Mi-eÄMtze»« Votter-
werbÄosen von 410 VM M 432000 gestiegen. gusamMerHangenS

hatten kaum das Lachen überwunden, als der. Bub seinem Nachbar'
zur Linken, einem kleinen einfältigen Kind, dis Hand unter daS
Gitzgestell schob und ihn zwickte, daß' er mit einem nur halb unter-
drückten Kreischen auffuhr. Da aber stünd schon der Präses aus
seiüsr Bank heraus, ging schwerschrittia auf den Sünder, den Sepplst
zu, legte ihm die Finger um das Handgelenk und führte ihn wort-
los zur Tür.
Der Hochwürdige auf der Kanzel begann das Gebet; der Präses
tat just einen Griff nach der Türklinke, um den Störenfried hmaus-
zuführsn, da ging die schwere Tür, oo
der Rnssi stand vor dem HochfluhhSfli
sts einander an, dann entwischte der S-
teil wahrnehmend, der Fi
Platz zurück, tzmter ihn
gefolgt.-'
war, hi!

Die Bürgerschafiswahlen in Bremen und Hamburg.
Lieber Has EvgckMs in Hamburg schleicht Wer dortiges
ParLeM-att:
„Die demokratisch-soziakistischr Mehrheit -leibt. Das fft -as
BedeuHa-mste am Evgcchn'is der B ü rge rscha ft s«v ahl in
Homburg. Damit hat bas von Vieser Mehrheit in ider Konsti-
tuante beschlossene Verfassungs ro e r k feine BösMiguny durch
die Mchrcheitder Wählerschaft echalten. Wenn Hie bis
setzt -rrmiktesten StimmengWen keine «vesenAiche Veränderung mchr
durch Hie E-K'che FeULcÄriNg erfahren, dann stellt sich die n-euge-
w-NM WUeMast in -ieser- -Zlcholmneüsetzuny 'dar:
67 SoziaideMMaten, 23 Denrvfratcn, W VvNsparteNer, 19
DeutschnasionÄr, 18 Kommmststm, 9 Wiv.6chKftMrnhlcr (einfckKch-
lich Zentrum und Grun-cigerMai«), 2 Unabhängige Sozialdemo-
kraten. Die beiden Berfassungspa-rleien haben -«Mqch' zusammen
SO, die Gegner 76 Mandate. Der Ansturm von rechts und links,
der in eHer Linie die AerkEzmmtung der dvmokra,kffä)-foziLlistisch-cn
Mchchcit unh damit der von chr MchMemn neuen Verfassung zum
Ziel chatte, fft aHo abgesch l a g e n. Das ist Has erste, wiK-Me,
Dr den MKMen demolrakischsn Sinn- der Hamchurger 'BeDDZerunG
ehrenDdlff'te MeEmal der gestrigen WM.
Das zweite, weniger erfreuliche Merkmal dieser WM ist, dah
die reine .sozialdemokratische Mehrcheit vom 16.
März 19W mM wieder erreiche wyK« ist. Wir sind zwar die
weitaus stärkste aller poMschen Parteien Hamburgs Mblieben, hüben
über nicht allein die Mchchcit in der vev'-affunMgchondsn Bür-
gerschaft- Die Zachs unserer Sitze hat sich nach der vorläusisen Be-
rechnung des WahlrssMats von 82 auf 67 vermindert (möglicher-
weise kömmt bei der eWyWigew Berechnung noch ein Sitz mehr
heraus). Wir verlieren also 15 Sitze, von denen 7 der ftMn. 8
der rechten Seite zufallen. Und zwar rollgicht sich 'die Verschicdwnjg
auf der linken Seite str: statt der 13 llnabchäugigen, die vor 2 Iadven
gewählt würben, Achen diesmal 20 LmksmMale ins WaShaus ein,
nämlich Z Unabhängige un8> 18 Mmmumsten. St-ellen wir fest, dah
Hisse 20 Linksra-dÄal«n trotz Mer Berwirrumg, die das MvÄswrter-
wm unter ihnen angrnchtet hat, ftnmer doch vM der A rbeitev-
llasse gewachst vn- nur MMKerungen von' 'der chemals eiMtzetz
deuffchen SvgialdemoE'ratie find, ergibt sich, daß die drei Arber-
tetparteken zusammen nach wie vor die Mehrheit in der Würgenschaft
Haden, nSinllch 67 -f- 2 -f- 18 — 87 gegen insgesamt 73 MrgerUche
StiMM-sn.
Das ist das chochevfreustche dritte Merkmal der gestrige»
Wahl, daß hie von den vereiniKM 'VeMonären in den „Hamb.
Nachrichten" ausgegeden« Parole: die WkgeMche Mchrhcit fft zu
schaffen, auch diesmal zuschanden gemacht tvuche. DaMn kvE»
wir mit frechem Stotz auf die Miiheu mch Opfer unserer Skigen
Partciaenvsien reichlich lshnenden Erfolg verkünden: das Ban °
nersteht!".
LledsrHie Bremer Bürge^chafisnxchlWM sich die „Freiheit"
aus Bremen Melden, Vsß im ga-nsen 93 OVO bSrgeMche und 90 000
koziaiWch« Summen-abHSMbrm'-worden, seien, sv dast der amerKani- i
fchen Wcchlr-cMme der StiNnes-Partei mrr Mr sehr schwache bür-
gerliche Mehrheit von 2500 Stimmen AffamMkNWMmmon sei. '
Wenn 'auch Ne Bürgerlichen feit dem Gum 1920 Aur-ch stärkere
.WaWetrNMMg nchrgu 12 000 Stimm«., aiHschoU HSRen, ft- fei
das Evgedm's der BürgevfchafiiswM im^Hi'Mick auf den DoNseeA
scherd vom 19. Iamvar Kvfnedenistrllend, da am 19. Januar rund
ISO Ovo bürgerlichen Stimmen Mr 75000 Waüftffche' geyüMÄ:- .
Diese leichte Befferung feit dem Tage des VoNsenffchelds K ge-
wiß nwr ein schtzvacher Trüst Dr die -«mPch- ÜeWbwneÄchr' LaPlche,
daß in BrKnou noch kskrw rein sozialistische MchchM wiiedor errnn-
gen werden komÄe. Sie bann unseres EvachLns aber auch dort evst -
dann wieder herausgchM werden, wenrk die Mehrheit der Aröcfter
sich wieder unter der Fahne der asten SvziaSdemotralie zusammen-
findet.

i 9 prus L, zusammen 29, auf Me Deutsche BsttsparM 48 plus 10,
zusammen 58, auf die Vereinigte Krmmrmistijche, Partei Dmffch-,
lanös 20 plus 10, zusammen, 3V, Ms dis DeEschhannoverische PazM
9 plus 2, zusammen 11, auf die WirtschaftsMrtR des dsuHcherr Mit-
telstandes 1 plus 3, zusammen 4 (darunter ein Abgeordneter aus
dem Lsndeswahlvsrfchlag). Das sind also zusammen 428 Abge-
ordnete.

RsWMURsLe^
Der württembergischs StädMag -ur geplanten GeMbepptSverhShnW«
Nn.. .letzter Ze!t P in. tiE gMsr n Zahl vv-n MÄteN «gen die voG
Miihsr-rrrAhrungSwinWriüM0e,<WMg:ie. der GetrÄbepr-eYe
(um tO^-öO'Proz.) Stellung henrimimen wo' den.'Da"esiK-solche. SEMS
eine sü'r viele Krcffe uireriiä'Miü'e Echöhrmtz-tzer M«HK und Brvtyreift
Wr'stolgx hchle, Md da.-durch, sie der PtzeisaÄau, ch» neuerdinM. aüf
manche« EMeteu Esttzte, gehemmt und durchkrouz! Mssde, da ferner
Lod-rde'wM'ngen enffiiirden., die Wr di, Kc»ö?urrewÄLH»kei1 v->k«r< Ia-
dustrie höchst. gefG-ck-'ch.rsAren. hat der Vorstand, deö DMÜembergiMt«
St-ädwhagcs e inwütig '.beMvssen, sowohl dem sRei'chsernSdrr«»-
minlfleftmr Äs bin wärUMberWchen ErmLHrMeOM.inDe^'«>m cege^Bar
de^ lehhastesten BebenkLN MÄ <^EllVtzt>pid«ptMIchich«t»g'gek'
teni- zu .machen und das driugeOde -EchuchM z,u stelft» daß davoir Mstand
genommen werben möchte.
Der emmWge BeWutz des WÄrMmbörgWen Städtelagss, auf dem
sicherlich die Mevch-st der Tellmchmer.-nicht de foziMemokratische Par-
tei anqchörtönt haben hi« den. Zeichen SiaMuM. eiMeuommen wie die
sMaldemokraÄchk .Pz^r^. Wßh,.y«Mm. «euen Bro1pWÄ«r-
"" " ' ' !r(W< daß.'Äseve WaunuN'-
e r. trumsbl tt ainmimmt/
ch, sondern lediglich vor den

Ki anqMrtönt haben hi« den. Zeichen Sia>ndMM. AMeuommen wie die
KsiaihemoftatWk. .PEi neuen BrotpWÄor-
höhungi Aus, dieser SteliUiWiahms fft zu erschem daß -mfeve Warnun-
gen, mctzt wie, z. B.-. das MoH.bacher 8 e n t r u m sbi t t anm'mmt,
aus pä, teMkitffchen Attache« MraMtzt such, sondern lediglich vor de«
akosten Gefahren, die '«tzie Weitere B-rotprelserhShung mit sich bruOk-
Obenso »Ärd bas ZentrumsMtt in Mosbach eliMen, daß es ke«tze „WeH-
Mch aei" der Sozio.!dem0krkit!e ist, daß die- ge-Mnt« E Höhung der Ju-
lonHAdredukkion em« B e rteu e r u ngdes Brstpsises zur
Folge habe. Bei -..».r.chFr-r-if«.»d«». Wirtjchafts-
weife .««M wohl vlhE»nMkeig«Mg..'vbne BrotpreisechShung
mWich fein,. .dr«. Tabak« -und Hvpfenhwu echsbli-ch eia-
schränken vnd hierfür den A-rchau vom Getreide bestimmen. Home wäre eine
ProdiMionsechöhrmg schon vorhaechen. Die AureiWittÄ, die «an bu ch
Erhöhung Lex Getr eiche preise «mveiBe«-4M, ''HZck,«« die
Verteuerung des BrO'k s mit sich uK gegen dieses wende,t sich
die SoiaDemok atie. ,.
. Aus b-m Karlsruhex BÜrgeraussch'itz. Sn -der tetzten Düvgeraus-
schuUrtzung kam es zu einer ldhaft-em SchMchatte. Die Sozial-
vemvkratr« sorderten M-e AußheKiÄg der' Mäd-chenbürger-
sch ul e, die, daNN auch wach lMgerer AuM ache mit. erheblicher Mehr-
hesMoffen wuche^ Än der Frag--der Wieder-einHhrung des >aetM-«i
wunde ein Änfrag der Mitlelstandsvere ,.. ... _
ßchM-hrrr W wöchvnKIch 32 -.ÄnterncküsstmLea. zu, v-PstiM-en Äm
Schluffe der Gitzuwg wurde der. stSdtGche' Bor.anNchGg genehmigt ünb
ein, ,f v z i akd« m öckr a t<s Her An«r ag sn-MoMM«, vom 1 Mpril

Herrgottsfäden
Ronrau von Ernst Zahm
(41. Fortsetzung.) (Nachdruck oerbotsn.)
„Bist schon zurück?" fragte Tobias, das kräftige Vein wider
das Heubündel stemmend, um bas er den Strick gelegt hatte, und
diesen mit einem Ruck zusammenziehend.
.Ja," gab Fstuc zur Antwort und stsckts und Wurde rot. Er
lungerte, ohne etwas zu sagen, in des Tobias Nähe herum, bis die
Arbeit getan war und dis KneHte sich entfernten. Dann — Tobias
sich, mit der Hand über drs schweißnasse Stirn und durch das
fahrend, auf einen der in den Mattenboden eingeranuten
- üScks -niedergelassen — trat- et wieder an iW heran Md sagte
unvermittelt und in erregter Hast:
»Du, ich Habs dem Russi seine Mädchen gesehen! Feine, sage
ich dir, wie da oben keine Herumlaufen. Zwei schon ums Heirats-
Mer herum, das dritte zählt nicht! Aber das Mette und das zweite
— es ist mir warm geworden da unter der Hemdbrust, das find ein
Paar MmSgige'.') Das zweite, das — du, Augen hat ss wie ein
paar von den blauen Glocken, die du mit der Sense geköpft haft,
und Haare wie du selber so dunkel dazu, und —"
„Sonst bist gesund?« unterbrach ihn halb höhnisch, Mb ärger-
lich der Tobias. „Hast lange gebraucht, bis den Unsinn los ge-
worden bist. Aber —« sein Gesicht nahm plötzlich einen bitterernsten
Ausdruck an — „obwohl ich nicht viel auf dein Gerede gebe, be-
richtest du doch am Morgen von dem Mädchen und am Abend von
«msm andern — aber das kannst dir doch merken: Mach keine
DummyMen nach der Seite vom Russt hin, wenn dir des Groß-
vaters Lisch lieb ist. Ich habe noch kernen Menschen gesehen, den
«r so - « zum Vergiften gehaßt hatte wie den Russi.«
FMx bobtte den Blick in seine schweren Schuhe. Sein Gesicht
Dckre sich noch hoher und er zuckte die Schulter in störrischem Trotz.
„Ss ganz sicher bm rch nicht, ob ich nicht das - das Mädchen
DSM W»koMrNSs" Mgte er hruomut»
Ha richtete sich Tobias auf und stellte sich neben ihn.
»Mädchennarr, blöder! Das tust nicht! Wenn ich es verhüten
^its aiN' ivill dir M wenig auf die Schliche sehen von
*) Zu mögende.

oLEnMMimWö» des Reichstags «KL M eDchWek Men, ck"
biofcm AbtzeovSneten auch her Schutz b<r ÄmnM-M WIcistar.den
wich. Zum Haush-Lff des R.eichsarbeitsMm-stcrWNs hielt MiM-er
Bram» eure Art 'PrvVrammrche. Er erKärle, baß Vie RepuM
polftffch nun Kv-ar feste Fovmea «mgenomme» habe, ihrs ftziAftn
AuswiMmgen feien aber noch im Fluß, Wster waren fei« Mit-
t-eKml'geN über H-en llmsicmg bar AcheiMvMrft, bis im raschen Stei-
' gen bs-avfff-en fft. Vv-m eüstm DcFember 1920 bis 1. Februar 1921
hat sich hie Aa'hl her ArveitÄosen von 349 332 auif 432 381 erhrht.
Fm Januar 1921 rvu-rLen 113 135 000 Mft EiwerM^enM-tcr-
Mtzung aus Reichsmitt-el'n -ezcchkt. Hm J-rnuar H-es VvrsscHres wur
50 000000 Mk. Wenig TröWches für bir ArbsilsN-en klang a-us
dem AvÄpvuch 'des MmPers, daß zur Zeit geprüft weche, e- die
Umerslützu-NN in der gog-enwärtigen Höhe auch na-cht- Ml!LiF -er
WftÄemwuate gezahlt werden Dime. Keine-s''a1ls käme ein-e weitere
Er'-khu-nig in Frage. Auf-ie MvÄÜWN Ucheitsa-nstreW'untzen'der
Bergarbeiter heulet die Tatsache, baß vis.80 PvogeM 'ihrer..Beleg-
schaft sich an bvn UebeMfchten bOeiftgen. Minister Braun häN
eine lO^sEWd.i-ge Arbeitszeit, ft wie . sie nach dem jetzisx.« M'ftm--
m>en Wximal wSchentlich g-elcKek wsr-e, Mr kaum erträMch. Kein»
Rog-ierun-g weröe nbckgM-s d-m.Berga cheitcm -die Keichs ÄrLeits-
zeit PAMtte« Knnen, wie anderm BcMsschichten. Per MiMter
ging -arm die MiM Reihe seines RMort-s Äu-rch, fa-Ke einige sremck-i
ffche Worte an -ie nskeihenhem Sogka'lrentn-er, wMscht eine Be°
zM'umg -er Arbeit nach der Mhiwere nM Vcraniiw-orKchksit unh
stellt eine tzMige' -R-ef-M, -«v. .Sogiai^rfich?rM»ziM^mmA mS»
anderer fozial-er Gesetze in Aussicht. UMr Gvnoffe Kaffer war der
evste Re-mr aus dem Hause. Er f-o-Ksrte, daß mit der größten
BefchtMMMNg em Bu-ÄLau Md ilmibsu her svKEMGHen. Gefttze
vorgenvmwen weüde. Das vM Mmffter Braun vor-gkWagE
Tempo genüge -mcherer.FüMiM Mcht. Aus ErynH sehr reich-ha-W-
gen, wahrhaft eLchMernKen Matenslis. entrMte Genvffc .Kaiftr»
' her Arbeiiterfftkretär in FrarckstM a. R_- P,. furchchave.Bi'Her vrm
der Not uichcrer ftzialen Rentner. Er erkrterte di-e R-esovmöshüvf-
Weit.-des llnssallgesetzvs, -er KranLenvechcheru-W unL gEerer wiche
tiger -Waler Gesetze. Rach- einer zieMch belanK'vft'N Ra-e, «nss
Redners -er Demvkraten. vevSagte sich .-a-s Haus ans T-MM'-KW
1 llhr. . .
-' 'is-- '

Deutscher Reichstag.
Der Haushalt des BrbettsminWrÜMS.
Berlin, 23. Febr. Die eöfte Sitzung -es Reichstags nach
-er DrahHchk'acht m Preußen fand ein recht UMuifmeÄsam-es Haus,
weA die MchrgHl der Wg-ssMeten kn Saale M> in -er Waichel-
halle WNhlerl-ebn-ijse, mch Wahkergednffse Mge-cheUtz ausMausichen
mch sich über mAMche mch WmiHMche Rkgl-evü.WZsWdu<NMn in
Preußen zu unterhaften hatten. Präsident Löbe mußte wieher-
Wt D eftvas gwßer-er Rücksicht auf Ue Rödn-er michnen. Z!u Be-
sinn -er Sitzung wM-e mitgsiM, daß mchrere Anträge auf G-s-
Nchm-rg-M^g zu Skrafderfchren geg.sn MgeoGnet-e einNckaufm seien.
So fchw-M g-sg-en -en KommLiMteu Reich em BekstchrM wegen
DieÄstM, lluterfchlÄMM unL ' WkuMenfa-Hung. Die GMcWs-

sch üs e, Hie dMN auch wach Mgerer
beit HeWrffen wuchs. In -er-Frage ... .... ..
M-erricht-s sicht ein EÄaß'.-es. MchnchvWii-nMrbevor. WpeikÄirt
wW-e, W Antrag der Mitte lsi'a -n- s v.-S r-e i-n lgÄma,, die 'MA-
MMHrrr wöchontlich 32 -.ÄnternckUstmLea. zu v-''-MM-en Äm
Schluffe der Gihamg wurde Her. stSdtGche' Vor.s-rHckGg g-erchmi-qt ««-
M ,! v z i sttz -e m str a t< f Her Antr a g sn-MoMMM, vrm 1. Mprll
ab kei« Verb-«uchsfl>eueM Nicht auf Biers -Wem und Brcmefftofft
echebrn.
, s - - ANZ ideM ParteileLen,
- l.- Mauer, W. Fchr. 8«-. -« am letzten,,SmMtag gut bch-ch-ten
V oA,sv e rf.a.Mmlu n,g .de- ftiiiaK,em. PaM. referiert« Gen. Lo-td-
iWSg-sevchneter,' R a/u sH-Karlsrrche Mer ./DeuMla^ds >' M
fe'n ch MeffMMgen, nüt gro-tzer AußmeMantk-eit verfMftn Ausführün-
ge-N, legte -er Kar miß -r-Mch Ke 'Zieke-mrse er Partei 'IVr-.-i'c
dar. Ms M-MiMomsr«dner ftra-ch«, Herr F rt «H'rtch -mK Hchr Leh°
re Eg'enfpen«'<>r, welchen Ge-n. Ravsch in gebühre«-« WeAe
-SWlänmg «äh. - Zvm SMHe «chWm noch einige Aufnahmen zu «n-
ferer ParteiMga-nffatioia auch koimt-en «inige Abonnenten für Ne „BvM-
zeitung" g«vv<nm«n werden. .M, S Mr ksMte Ne sehr schön -um- an»
rege-n- verlmHene Vr DaniMlumg gMloff-en tvechen.
Neckars!;,.22. Fchr. Die Bevfammlung war fchr gut besucht. .Er-
eMä)«rweffe waren «rrch -eine ÄnZahI Frauen erfchie-nen. Daß Ne
mngem --s Msirsil!«?., Ganblagsahg. A rn s lid-Mamcheim, a-iff
guten Boben sielen, bewies die TaHache, da-tz ein« Reche de BmveseAeN
chren Beitritt zur Partei vollzogen und auch neu« L- ffer fir Vie
„Volkszeitung" gswrmm-n wurden. Sn -er Di-Mffw-n sprach Gen-
Jung, -er -as MhsUvoille -er SpaAu-ng -er A-Leite-kiaffe einschaNd,
von -N Ä.S.P. wicher zu- u-n ZMergelre-t-en ist, im Sinne -es Referenten-
s. Rappenau, 23. Fch^. Einen Kr uiffeve Partei glänKon-M Ver-
kauf -nahm -ie-am Gomntag Abend L-gehaltene V ot ksv e rf amm°
kung. Gen. La-Magsa-g. We-er-Durlach sprach über „DeuGch»
la-n-s Z-ukuM". Sein« klaren Äusführu-ngen stmL-sn lchhafte-n B-eiMl-
Nach DarSavs einer- fachkchen, Ausjsprache -konnte Gem. Br-nkSvat
Spath mit -er Aulsfobemwg zum Beitritt in Äe Parteiorganisation
'«üb- A-onmeme-nts -er «BoWs.M«ny" -ie BeSawnÄunq Wichen Das
Rchu-ibat Mar eine Argcchl Neuaufnahmen siir die Partäor«AlstMo« chft
SO neue Abomsuten für die „Volkszellmig". - '
Königshofen, 23. Fchr. Am SmMag ahm- fand hier im Saale
„AM gvLenen Gans" eins MLvfuchte Ba8syechmm«UW statt. Referent
.Venosir LaMagsabgcvrdneter Kürz aus Grötzingen.-sprach üb« „Die
HMfche PüWk feit der Revolution". Seine treMichen AusWhrMgen

außen geöffnet, zurück, und
. Einen Augenblick starrten
oMtzWischsn ihnen, den Vor«
-ch scharf und schritt zu feinem
'i herein, von semsn Töchtern
' te für die Zuspätkommenden
' !en nach den vorderen
. küsst unter die Bauern trat und die drei Mädchen
s ü-ls sich verteilten. Dis Köpft der Fi
fuhren mitten im Gebet empor, und als der Hochwürdrc,
schloß, hob ein Murren und Fküstsrn an, das beinahe die Predigt
vereitelt hätte, die der Geistliche nach kurzem Räuspern anhob. Ans

stellten sich nicht, wie es
m der Tür auf, sonder

Mädchen
,'ruttnellev
igs dieses
schloß, hob ein Murren und Flüstern an, das beinahe die Predigt
vereitelt hätte, die der Geistliche nach kurzem Räuspern anhob. Aus
der Empore steckten sie dis Nasen zusammen und redeten über dis
drei Mädchen.
Dis hatten sich, wohl ohne Absicht, so hinter einander gestellt,
daß das älteste und größte zu »orderst und das jüngste, das noch
ein Kind war, zu hinterst stand. „Der hat ja eine ganze Stiege
von Mädchen,« spotteten die auf der Empore. „Aber eine flotte
Stiege," flüsterte ein feister, hablichsr Bauernsohn mit einem haU
lichen Gesicht und schleckte wie der Hund, dem das Maul nach Wurst
wässert. - ,
Die Mädchen standen über ihre Gebetbücher geneigt und horten
des Hochwürdige» Bibelwort mit an, dann ließen sie ü b r,de>
Gemeinde nieder, und dis auf der Empore sah--, ein- -f
drei weiße Gesichter, von denen zwei von blondem und
beinahe schwarzem Haar umrahmt waren. Die drei Gesicht u warsr
nicht ganz so grob und gesnndfarbig wie die der Fruttüeller Mädchen-
Die auf der Empore schimpften sie „abgeschleckt« und «milchsapp g -
aber es Meinte keiner, was er sagte, beneidete doch jeder den heMstf-,
Josef, der vorn am Altar- in gemaltem Holz stand und den vr
Russt-TSchtern über den ganzen Gottesdienst ins Gesicht sehen könnt«
- si»Trg ftlgj.)- -

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