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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 41 - Nr. 50 (18. Februar - 1. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44129#0248
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- SsUale RUndschau.
Seiö Horstchüg denn Anterfchreike«!
Gegenwärtig wc-rden- unsere L-^er <r«chk häufig von den Agen-
«M Ser ALon-nenten-Vcrsicherun-zen aüfgcsucht, um sie zu einem
Monnement auf „Feierabend", „Bergfrick", „Für die Familie",
„Die Wohlfahrt", „Am -stillen Herd" ufw. zu bewegen. Leiber Ha-
den dieselben auch in seh: vielen Fallen Erfolg, -wodurch das
Großkapital noch mehr gestärkt Wird. Aber nicht nm bas
letztere ist der Fall. Wenn, -nach geleisteter Unterschrift die BeSiw-
gungen durWMert -und Leüstuwg und GeMntskstMg 'miteinauö-M
verAichen -werden, dann sichet man nicht -Men, hast man -der Ueber-
vebungÄunst -des Agenten -zum Opfer gefallen ist. Die sich Sar-
rms «rgebcchen Nachteile hat der -denkende Teil der Arbeiterschdsi
längst erkan-n!; er hat sich dechalb seine eigenen Einrichtungen ge-
schaffen, um sich und seine MiLMer in Bureau und Fabrik vor
Unannchmlichkeit-en M-schützen. Da sind vor allem Ne frien
Hilf schassten der Metallarbeiter, TWler, Wa>gerib-aum usiv., die
sich zur Ausgabe-gemacht haben, ihren Mitgliedern bei Krankheits-
Mö -Steck-eMen hilfreich zur Seite zu stchen; ferner Ne Meöizinül-
vere-me, die ihren Mstglich-ern die Kosten Kr Arzt -und Apoch-ük-e
«Oatte-n Hw. Run gibt es aber auch sehr viele Familien, die gern»
eine L ebensB ersi ch eru ng eingchen möchten für Len Fall,
hast der Ernährer der Familie durch Tod, oder Wichen Anfall aus
dem Leden scheidet. Diele Leute -möchten auch Ur ihre Kinder eine
sogen. KoiHimn-ations- oder Aussieuerversicheruing abMieß-ev, um
bei ein-tretenöm Fällen ein Nein,es Kapital zur DerUg-Mg zu Haden-.
Mr solche Fälle -Haden die G-ewerycha'ften Mb. -GenLss-enWasten di»
,Mostkssdrfforg e" g-sweBchaWich-Mnosstn^ Bersicho-
Mngs-TMstnigesEchaft WgrLndek, um das VvS vor Nachteilen zu
Mutzen. Dieses KnKe genosfenschaBiche Unstrnchm-m hat sich «n
verflossenen Nähre mächtig entwickelt. Bon dem großen Vertrauen,
Las die Wo l-k sf ü rsto r g e im Volke besitzt, zeugt die Tatsache,
hast sie im Nähre 1920 233 700 Aufnahmen zu verzeichnen hatte,
dies ist n-aKMch den privaten Verisicherungsgestllschaften -uM chrsn
Agenten ein Dorn mvAu-ge und sie versuchen zum Teil -unter der
Mge, Hatz sie von der „BoAsUrsorg-e heausir-agt seim, GchchWs zu
Machen. Man achte deshalb aus den Namen „Bvlksfürfvrge gewerk--
schafÜich-gLnosscnschastlich-e Vkrsicherungsgrfellschast Hanwurg 5".
Nähere -Auskunft Mich erteilt in den Verkaufsstellen des -Kom-
Hvmvereins, bei den Betricksräten, m den Geschäftsstellen aller
.freien GeweHchaften -rrnb den Vertrau-enÄ-eutM der Volksfürfvrge.

Ein Großindustrieller für de« Achtstundentag.
Mit dem Schlagwort: „R-u-r Arbeit kann -uns retl-e-n", «st.-b von
bürgerlicher Seit« g«-g e n den V ch-tstu-nb e-n-ta-o- SKmNu-ng
gemacht. AWäsichts -dieser ÄestreÄM-gen der -Gegner bes AchDunLen--
Hags, deren -GesährKchk-eit keineswegs u-ntechhätzt -werden darff, ist es
von höchster Bedeutung, -wenn von feiten voAswirAHasAlch weiter
dikieke-nber Unter-nchme-r die ll«r«WMt der GMbe n-achgewichen -wird,
die gegen den-Achtstundentag ins Mb geführt werden. -Cs -ist dechalb
»sn großem Interesse, mit welcher -Entschiedenheit der S-Mit-tgarter
-S-rotzind-ustri ett« -Rodert Bosch fur We BeLeh-Mmg des -Acht-
Dtzmbentass «Mr-itt. 8u der Wer-ksMung der Böschibstr-iede führte er
svtg-e-nbes aus:
„Die Arbeit im Fabriken -mtd -besonders die an MalMkech welche
die sorttzefetzte AufmerHamkeit des Arbeiters -erfordert, fft derart, dah
der WmHch des Fadriharbeiters, Ae Arbestszeit -möglichst abzuMhan-,
begreiflich ist.
Un-t-evMchen wir nun zunächst -einmal, ob die Bedenken, die der
Lm-ft-L'Ml-g das Ächfftuüdentags an sich vom -volls-wir tschas-t--
tichen Etandpu-M aus entigegen-gehÄten -wrriden-, berechtigt Wb, dde-r
Fo nicht der Achtstundentag gerade aus -wirtschaftlichen GrSnbm er-
wünscht, wenn nicht gar erforderlich ist
Da ist vor allem u-nd g -M-MW-ch zu sagen, daß es voAsw-i-rchch«ft-
-Gch günstiger wirkt, wenn ein Merffch die in Hm steckevd-e Arbeitskra-st
str W-rzerer Zeit ausgibt,, Äs wenn er dazu eine kä-n-gere Zeit brauch^ so-
fern er nur -tagsüber seine ArbeiM-rcsi, über die er jeden Morgen «er-
Mtz-t, auch tatsächlich ausg-U. Wd zwar wirkt es de-chaD -B-nsti-ger, weil
Ws 'WarenerWUMNg -um so Wirffcha-Mcher «MH, in- je KM-erer Zeit
ei» gewisse Menge der Waren hergesteW -wich-; beim Mit einer Ber-
hrsser-ung des Wirku-NMgräds wechen b« B-esttöbsunik-ostsn geri-n-ger.
Anderseits ist aber auch derjenige Arbeiter!, der « de: W-nzsren Zeit m
Ochammenged-räNgter Weise die Hm aus die Dauer, das He-Ht mo-na-te-
und jahrelang, mögliche Arbeitskeistung vv-lldringt, -nach' Schluß seiner
A bei-kszei-t früher mMber a-usgerrch-t als der, welcher sich zu fe-mer Ar»
ibritsleistung iämgere Zeit genommen hat. Wer die Krzer-e Acheitszei-t
hat, e r h oli sich aber nicht nur rchher, sondern es dleüdt ihm -zudenr
V«ch noch mehr Zeit Mr E holung Md Mutze- übrig-. . . .
Hör re.-n MpeE-che ArbeitsiefftWgm ist somit idle k-ürtzer« Ar»
LeitszeÄ v o rt eik-after, Md wenn maq, was «NgKch u-nd be-
weisbar D, in dieser kürzeren Zeit SiffeL« Ware,mneng-e wie vocher bei
Wrgerer Arbettsdauer erzeugen UM, so fft die -k-ü'rzer« Ardei ».
zei: auch -aus Sparsam,mlet-tsgrünbe-n Dorguz-i-ehen;
-denn -die BskriedsuNkostc-n eines Hab Metrkds nehmen, wie schon gesagt
wurde, mi-t der VriMrz-uMig der Betrivbsr-eit ab. Wo es M. Bet-riebs-
-am-kags-n möglichst «msOeVitz aus.zum.rche», wi-rd man dies -demnach «Acht
mit längerer AibeitWeit, s-wnder-n durch Arbei-te-n- in Schich-stn- zu erreichen
s-uchen. Auch darf nicht -vergessen Werden-, -daß «in Mechch, der Mgn:
Fest zu feiner EchM-n-g verwenden- kann-, der sich gut e HM hat, an sich
freudiger seine Arbeit verrichtet, mehr mit den GsSanken
dabei ist, und somit Besseres leistet.
Cs fft a-ffo volkswirtschaftlich voerte-ilhaster, wenn in
kürzerer Arbeitszeit ei-n-e Höchstle'fftun-g erzielt werden kann, und -war
vorteilhafter ebensowohl -Mr -den einzelnen Arbeite:, Ätz auch für d-as
Volkstänze. Sv weit -dürste mit dieser UcberleWng jedermann e nver-
sta-nder sein. Zweifel -könnten erhoben werden, öb der Me-Hch etwa in
.-acht Stunden feine Arbc-itskra-st auch tafiächlich ausg-eb-en, ob er nicht
doch in längerer Zeit mehr leisten br'.M.
Cs ist zunächst wohl w-i-cder nicht zu bestreiten, daß -die Stu n.d e n- --
z-, HI, d-.e ein Meiffch arbeitet, Mr U« Menge der echeuKm Ware nicht
all---, m-aßgebe-n-d fft, es komm-! Auch, und zwar i-n- gleichem Maße, -die
Sck r.ell-igkeit u-rS> A-ufmoMam-ksit We Intensität) in- Betracht, ml: der
g wndeiket wirb. Cs fft mm zwar nicht Men Mechche-n gegeben, mri der-
st-ben Aufmeryam-kei-t und AusdEr zu arbeiten, oder mit a,deren
Werten: di-e gleiche Ar-be-it -wiüd nicht von -allen Menschen in der gleichen
Aar bewäVigt, wie Kbe-chaopt auch mich-t in j-edem Menschen zu jeder
8«: 'd-iese-kbe AoberHsfä-hrgkeil steckt. WM aber hat -die E-ffa.) unz ge-
zeigt, daß z. B. -in meinem Werk, -das in Frleden-sMe-n jedes Jahr
während ei-niger Monate em oder Mer Stunden knäger als richt Surnden,
wie -önst Rege' war, -über Zeit ar-besten mu-Ue, die erzeugte Gsfaml-
ivarenmenge bei der längeren Arbertsdaver rm Anfang wohl stieg, mit
der Zeit aber sogar unter die Leistung der Achtstmidenardert berunlr-r-
zing und sich «ft nach und nach wieder auf die Reg-eMstung b« Acht-
ftunbenarbeit hob. Man ließ -deschaM auch die einzelne Wt-rckum; n-ie
Wnger-e Zeit miunte.drochen ilebe-rffLuinide« machen-, sonidern ließ die Ab--
fMrngsn üblvechffMMsweif-e Ger Zeit arbeiten.
Nach die-ser Erf-ckhru-ng -darf amgen-omme-ni weribe-nt, daß der
Durchßchn-sttsme-iffch kn etwa -acht' St-uriden feine TagesarbeÄ verrichten
-ann. Erfahrungen, -di« ich seiber -am Schraubstock machte, -tch- te-n mich,
-aß ich W her -tän-geren Arheitszeit des einen Tvges mm das mehr lenieke,
-was ich am darartffolgmchen Tag »HÄge Ennrüh-AW weniger fcrk-g-
h raM«, . . .
Die hßchetWM Betva-Htungen haben- M-s geze-itzt, HM es mindestens
i« Leu mdustrielleu Beickeben de« Durchschnittsarbeiier Möglich ist, in
8 Stunden eine Höchstleistung zu «ziele». Voraussetzung hierfür fft
Merdlngs, bah dem Arbeiter die besten heute möglichsn technische Ein-
richtnugrn zur Berfiigung stchen und der ganz« BetrW agrch sonst neu-

zeitlich, «ach gut durchdachten Grundsätzen, orgaftPert chrd vrr-waüet fft.
Tatsache ist leider, daß es immer noch ÄntÄnehm'er gilb, W von eAchjk
solchen Vervollkommnung ihrer Betriebe nichts Misse» wolle«, we-il sis
sich zu dem «forderliche« Aufwand °Nvn DenArb-M «nb GM, der sich
doch bald bezahlt machen würde, a-us Bequrmlichttit Mr sonstM», GM,
sowenig stichhaltiacn Griinden nicht entschlichen können und lieWr im
alten Trott weit-erwursteln.
Der Achtstundentag ist also volkswirtschaftlich nicht nur durchaus
zulässig, sondekn er ist sogar wirischMlichcr als bke früheren Arbioitszsfse«,
nvMentlich auch, weil -er gesuudh-MW vorteiilhaffM ist und Ltz: ArbrÄer-
fchafi mehr befriedigt. Ganz LchMers triGt d-i-e-s zu in-.jeM-n AMfftriÄe«
Betrieben, wo -allermeist T-e i-l-a vL> e-it gelcPet- MM -- Die Arbeit
lwe-im ich so ffagen soll: -die B-r M ar beit) <m «sich ist, wie ich es -zu
nennen pflege, ein Geschäft, -auch ist der AcheuchM. A» emcr Fabrik,
M-st in einer gut eingerichtet en, nicht immer ein BeWÄgei». -Schon
allein Sie Anwefenhei-t i-m Arbeitsramm bcöe-u-t-e-t W-r den
seine Arbeit im Stehe» »e-rrrchtercke« M-an» eine gewijffe Anstren-
gung. Cs -ist dech-alb w-WschE-nSwer-t-, id-iese Arikr'i-t mögNchst «chch M
er'le-d-iigeu -und den MfenchcK in der Fabrik MMü-xzen.
Alles bisher Gesagte bezicht Wh ichW-ch «ff id-ie saw-e-Mche TSG-
kett in- einem WerWa-tt- oider Eäb-MbeMeb. Es tvW MW besonders zu
auf solche Arbeiter, die sich hei ihrer Arbci-tvleistuRg M-er Masth-iire Se-
dien-en oder die sonstwie Massen- oder TeNarheit veroi-Hten.
Herr Bchch Mrt da-M wÄte-r a-us. Saß Hw Has Bedü-r-sms -nach
-dem Bchff'tuMn-iag Mr gewisse «Gere Betriebe., z. W. Baugewerbe,
LandwirM-aK, Gärtmerer- nicht!sv L- -ingeich rnkb Saß -es Hw hier richtiger
z-u sein- ffcheine. durch gkg-en-seitige Ber-einharu-nig W dem -rwWswir-tischafft--
llch vernWfKgeren Lkilü-Stuudeuarbeitsjahr Mr Sie SMo-narbei-ter zu
-koMmen, Den St-anL-pMA .Mancher AübeffeHührer — Welcher? —,
Saß „nur und ün-te-r 'keimen- Ämstä-nh««-" l-änWr -Äs -acht
StuMn gearbeitet we-iSen Bürfe, veuwirst er, ebeeMehr aber HGauert
er, „daß es heute noch Unternehm« gibt, diff glauben, nur M ekner
längeren Arbeitszeit könne Deutschlands Wirtschaftsleben wieder afif-
gebaut werden".
Der 'Artikel des Herrn Bosch Meßt: „An- meinen- Betrieben- fft seit
1904 die achffWndM A Leitstz-eit einz-chührt und seither auch SMchakkm
worde-n, Wit Ausnahme Ser fchr-elMiig Wr etwa zwei As drei Monat«
nötigen llobe zeita-übeit. Sei -der -aber, wie Men schon gesagt wurde, ab-
W-echflun-gsweise -immer «wr «kurze Zeit -von den einzelnen Abteilungen
l-Sngr M acht Sl-u-nden -geareitek wurde. Auch in der Kvi-essM hat
sich meine 'Firma erWkgr-e'ich gegen die von den M-Märh-chöMn immer
und immer wieder ve Langle UMMitarSeA -ge-wehrt. -Md den AchOim»
denta-g »fft wenig Ausnahmen -auch iw Krieg deHehalten, H der festen
llebeuzeuguW. daß mit verlängerter Arbeitszeit eine Mehrleistung auf
die Dauer nicht zu eräclen lei.
Die Beibehaltung des Achtstuudentagv in Jndusirw und Geweribe
fft n-a-H meiner lloberze-UMn-g nicht nur «ine Rotwendigkc< t,
sie ist auch ein Segen s ü r -unser V o'l'k. Und deShM meme ich-,
wir sollten an dieser VrrungeiHcha-st PsHMen."

M-ngvereÄ Schönau ....
seSbst veranstaltet, a-u!ftvart-et;
wie man Konzerte ver-

Arrs Stadt und Land.
Aus deni Stadtteil Kirchheim. Der hiesige Ar-beiter-Gcha-ngverffin
vera-irstMel «am S-o-nnt-ag,, d«', 27. «Februar, äbc-M 7 W-, Än Gasthaus
„zum Ochsen" einen K«mMen-ab«S> mit g-es-a-nMchen «ch He-a-tr-Mcken
AwWhrwnqen. Die musiMffche'LeÄA-ng liegt in- den Händen dos Musik-
direkors Richt Gong),?. RachmMags 1-^2 Mr -findet eine Kindervor-
stellung statt. Da das Programm sehr -reichhaltig zusanAre-ngöstM D,
so ist ein Besuch d-iefer Deranst-Mu-ngen «mpifeU-snswerk.
Was sind 226 Milliarden GoEmart? (19 KohlMzüge bis zum
Mend-e.) N-ach den F-ordernngon der Entente- soll DeuiMaG in 42
Jahren 226 Milliarden GvWwark zahlen. Das fft mehr, als das deut-
sche VoN vor dem Kriege an Bevmögr« be'M-tz. And inzwischen isinid
wir wahchLf'ig hich-t reicher geworden. Rschne-t man Liese Summe, um
sie zu- sera-nstchauk-ichen, kn St-eiAkMen uw, so würde-» bei dem P -eise von
20 GoKw-aÄ die KauffuMM-e Mr 11,3 Milliarden Tonnen St-emkohlon
baOellsn. Nach dein Stande dor Kvyi-enifvrderu-n-g von IWO — 130
MWonen Dmme-n gehörten 87 Jahre dazu, um Uffse Ste'i-M'hlen zu för-
dern/ Fvm Abt anspovt MnSm 7S0 MMon-an Effgn-baHnwagen er-
forderM sein, den Waggon r-u 16 Tonnen Ladefähigkeit gerechnet. -Cs
ergebe sich Mo ein E-isonLa-hnWg von 7ZL MMonen KAom-eEer, d. h.
rund 19 EGerdnhnBtze von -er Eids bis zum Monde Ebne Jahres-'
rate Erde -einen! KoMin-zuge eiWrech««, der 411ma-l mn den Aegu-Mr.
heru-mveich-t.
Die Mauk- und Klauenseuche in Deutschland. Die Maul. u-M
KM-ue-nseuche geht ständig zurück. Der Höchststand des Seu-ch-emganges
war am 15. Oktober 1WY mit 196943 veffe-ucht'R GehrH'en «vfficht.
Am 18 Deze-mder war die Seuche iw Reiche bereits aus 121919, .am
31. Dezember iw Reiche aus 83 004 zu-rückgegangen. Der Stand, am
IS Iainu-a-r weift «Wen erhMichcin Rückgang au-f. Än M-chw-ännffche»
Kreisen ist man der Ansicht-, daß mit eiwom Erkffchen der Seuche bis
zum Beg-'im des Weideganges Mverffch zu rechn«'. W u-ttd da-sz fomR
dem DirWande «me neue Becheuchu-ng H-oh-t. -
Erfolge des Wünschelrwsugängers Vs» Grarve. Aus dem HiMer»
land wiöd uns gesch'ioben: An einer von dem Wünscheku'tsnjforscher von
Graeve bezeichneten Wasserstelle wurde in Schön-feld, Ämt Ta-uber-
hischossheim, Wit Ersolg gebohrt. Auch in der Gewöin-Le Grv-ßriGer-
f-eld ist gegenwärtig eine Bohrmaschine a-n «We- bezeichn-ete-rr Stell-«
tätig 8n emer Tiefe von 35 Meter soll ein artesischer U-n-korgru-Mstrom
-.s-ün Bis jetzt ist man 20 Meter Keif in K-aVfeffen. Auf Estfv-lg fft man
in Sief«» wnsserannen GMet seh- gespannt. Die Gemeinde So-mwer-
baW-e-n Sei Würzburg, -die eine Wa-sserL>i-tuug besitzt, -welche 14, Ss-kundsn--
M-r Wasser Werk, bas G-er nicht -mehr ausreicht, ließ vor ei«igM- Mo-
«a-tim -auch n-ach Wasser -.uten Eine an fteA-e-m Berge-sh-ang bezeichuete
Stelle wurde erbohrt. S» aKgegebewer Tiefe von 32 'Metern, wurid-« acht
SekurHenK-er Wasser erhohrt, die auf 8 Reiter unter Tug steigen.
Schönau b H., 22. Febr. Der Arbeitergesang-venem Ziegekhausen
hatte es sich zur Aufgabe gemacht, -auch außecha-D Ziegechausms K-om
z-e te zu veranstatten, woMr ihn. Dank zu zollen- ist. So hatte er am
13 Februar i-n Schönau ein Kvn-zeÄ veranftMet unter M-i-Mr-kumg des
Ardeiterg-esäng-vereins -Schönau, des Ouart-et-tS des AH/terjänige. kranz
Heidelberg, der Herren Wi-eber -T««wr), Fr. Heilig (Baß) und Ernst
Weber (MvN-ne und Bratsche), das i-n -allen Teilen uw-rr der bewährten
Leitung feines GchKgon Dir-ige-ntM, Horm 8- 'DH. Affch-Msgechause«, wel-
che" auch die SvWM stÄnmu>rgsv-su SeFeffetff, einen sehr guton Be tauf
nahm, lieber die Leistung-M des Arbeitergesa-ngvevoi-ns Ziege-Hausen
und der Solisten Hrauchen wir -uns mich! mehr zu umterhal-t-en; es waren,
wie i-n Ziege-Hausen, sehr gu-te Leistungen, auf welche stder ei-nzÄue stolg
fein kann. Z-uw e strn Make hörten wir den Acheit-ergchamMevesn
Schönau in einem MiMch-m Kmrzert und wir können mit Befriedigung
sagen: es war ein voller CrWg. Di-e beiden Chöre W-uüden vv-» dem
jungen Verein mit ihrem k-üchti-ge-n Dirigenten, Her.« -8. Hahn«r-WU-
helmssM, kl-a-ngschöN uitd wi'rkungGvoll zu-m Vortrag gebracht und wir
möchten nur wünschen, -daß der ArbefferMa-Wvereün Schönau uns bis
zum Spät-jahr mit einem Kontert, das er selbst v<
die Ziegelhäuser Arbeftsrsäit-ger haben ja gezeigt, w
anstalüet — der Erfolg wird sicher nicht a-usbleibe-n. Hg.
Mwmheim, W Febr (Eine Wohnung aus-geraubt.) In
einer der setzten Nächte st achten Einbrecher aus einer Wohn-uiW Weit--
gez-e-nständc unid GÄbrauch«gegeNstände im Werte von 38 000 Mb
Bruchsal, 22. FeLr. lB-erhaf'tungru.) D-i-e PoLzei vechost-ete
zwei sunge Beute, d'ie im Verdacht stehe», d-e-n R-aüb von sieben Wert-
paketen aus b»n hiesigen Bahnpvsträumen emsgefShrt zu haben.
Pfullendorf, 22. Febr. t-Z a dem Vatermord), der -sich MMt
hier z-uget ag-en hat, wird wei-tsr ergan-mb berichtet, baß die LWe
Schn oxy. die ihren Vater effchiu-g, m Fr-Äburg keinen Liebhaber hatte,
sonder» mit ekn-e-m dort allgemeM geachteten Manne vcUlM war. -Hr
Vater soll ih- nach einer im E-rÄbuMr Boten gegebenen Darst-oltumg
wohl bis Mittel zur Heirat versprochen, aber nie -herausMebe-n haben.
Die eigenen Erßparn-Ue des Mäbch-ens und das -m-iil!er!-;che Bermögvir
reichten zur Beschaffung der Aussteuer nicht aus. Diese finanzielle»
Fragen waren der Grund des lluft-iM-sns -wischen dem Landwirt Schnapp
und seiner Tochter. 8hr BerlM-er wußte von Sen schrecklichen Vor-
oänas» -iw Fu-rtWawre» nichts,.

Äonflanz, 22. F-sb-r. (Bsr.fch-teHeu.es.) BschiOst wurde ein
Arbeiter, der bei Gtremey-ers-borss 'befchöftitzt -war. Man- fand -bei Hm
zu Haufe.--Meu ga-iU-en Berg von W-olldecks-n u.rd- -ZeklstöUeu, die er in
der Fabrik gestohlen- hatte. -Se-l!bstmvr!d beging der 57 vlahrc Äße
Fabrikarbeiter Huas Mrsner von Wollmatingen wegen eines schwere«
Leidm-s. Er erschoß -sich auf dem Cre-rzic-rpka-tz. — Der Fahnder Haas,
der -in Nordstetten bei ViWngeu schwere iLuberisch-e Evpr-eff-mz ver-
suchte, hat ein unrjasjendcs GeftändNi-s abge!-e.gt.
Konstanz, 2-2. Febr. (Der -Kampf ge-gen die Silber-
schi cb-c r.) R-achdem erst vor -zwei -T-agcn m Friedrichshafen -drei SK»
her-j-chieber, -Gati-zier, -mit je einem- -hai-bon Zentner SMerge-ld, das sie- m
Gurten und Sch-muMerwest-en a-uff sich trugen, vechaft-et worden ware-n,
gelang es gestr- n L-er hiesigen Polizei, einen noch besseren Fang .zu ma-
chen. Die Kriminalpolizei hatte in Erfahrung gebracht, daß von Wies-
baden «in bedeutender SiH-evtra-nsport in Konstanz zu erwarten sei. Das
Auw wurde bei seiner AickAst tu Konstanz angeha-lt-en, a'ks die Schieber
ge ade Sara«- waren, den -darin versteckten Zentner SNbergeL in- einsm
Kaffee M venftecken. Die ÄeMa-gnahmte Summe betrug 48 500 Frau-
ken. Es war -natürlich beabsichßigt-, dieses <G«K> Aber die Gr-e-n^-e nach Sey
Schweiz zu v-crschiibe-n. Zwei der -Schieber wurden sofort ve- haf-tet, der
dritte am anderen Morgen in seiner Wohnung, Ls sind bekamste Kon-
stanzer Schi-öder. Bei einer Haussuchung bei einsm -d-ev Be.hasteies
fand man in -einem Schra-nlk westere 4000 Hraiffsn.

KleiNe Nachrichten.
Eine FWcherzentcale aufgedeckt.
O p P e l -n-, 22. Febr. Die Krimma-lpolizei ha-t -eine FWhers
zentrale Wr -LeMmati-onskartsn a-ufg-ffdeckf. Ws H-awpt Ser Ge-
Mchaft wurde -der Wo-togvaO KdkeÄ schzenL-mmen. In- s.-'n-M
Besitz Sefand-e» sich- 12 -gefAMe LsBÜMaKonsVaM«, Sie mit dem
Stempel Ler Poiltzrd>e«v<Mmrg in, -Oppck» versehen waren. KskM
v-eÄauffe Sie -gefälschten Karten a-n polnische Kreise, -b-ie sie Mr Lis
Bobow-'ka PÄtzk-a -achmusten. Seine Brant, in Seren Besitz Wch
gleichfalls eine Anzahl. M-fäffchter TtWmaÄonÄari«» Lef-anherr,
Wurde ebenfalls verha-fie-i.
SMtifche Wvhnltngsfchieber.
Hannover, -22. FeSr. -Auf 'Ber-a»lafl>Lng der Siaa-ksa-n
waWcha'st wurde heute v-ormWag i-m. Wd-tffchen Wchmi-ngsamt -ü-n-
ter -Msiw'n'sung der Berfin-er Krim-inaGMiz-si -eine -große Neih-e vo-ü
Auge-ftellten verha-ftef, bEN Schiebungen u-tter Annahw e von
Sch'mier-gek-der « bei Bermiktlung von WohmmMN- Wr Last
gsl-eU werben. Die AntechlchuW geht -welker.
Krawall -im Berliner Schauspielhaus.
Bersin, 23. Febr. dm- BeMwr-r-'K-ernm Gcha-HpistLE
kam es gGern WeG Sei Ser AuWHrung -von -SchmUer-s -Reigen
zu heftigen -Krawallen. Unter M-gcheure-m Lärmt rvacken Gsiftk-
bv-mben gewvrsen nM «ne bas Mnen Sch'inSerSe FWWeik ver-
spritzt. KrtminalbLKM-ten, Ue im Zchvrerraum aiM-esen-b Waren,
da sie Störungen vor-ausgeschen haten, verhästeten 30 Personen.
Die VorstM-u-n-g wurde fch-kieWch nach lang-er UNteübrechuW zu Ende
gesShrt.
Skandal im Münchener Maewnettenthsater .
Berlin. Rach -einer BlA-ter-niMunig aus Halle w-md-e -in
einer Mndevv-ovstellMg in einem Münchener Marivmtte«ikheater von
fchulpflichsigen Kindern ein derartiger Sk-anLal verÄb-t, haß Si-e Bor°-
stellung -a-bg-eibrochen -weld-en -mußte. Der Psltzei -M-ang es Mch-
sich Sm Saal zu- räumen, na-chd-em- Sie Kinder Sie SWl-e ze-rtr-Ln-
m-ert hallen.

7 Touristen im Dachsteingebirge erfroren aufgesunden.
Linz -a. Donau. Am letzten- So-nnta-g haben von H-all^taLi
aus isichen Touristen sine Ski-parti-e in Sas DaWe-MMblet m^er"
«mm en. 'Alle sieb-en SEif-a-hr-er wurden «r-fror«»
a usg e s u ii d em Die -KatastWPhe SäGe sich a-m 14. Februar zu
einer Zelt ereignet haben, in Sn M -gam MiM-mvopa- -ein acherge-
w-ohMcher-stark« Sturm herrZchte. Die Skffahrer wuriSen ans Ser
Tour von Ser Mamis-HiMe zur Slmoni'-HLtke vom Schnee--
fiu-rm nb-e-rrafcht, sie -gsriel-en auf eine -Schn e ew ächte -unib
stürzten mit Lieser ob . Die Veru-n-Mckten -loiMen sich nicht m-chr
erheben und sind Sann erfroren. Wns Kn BevunMckten- l«gen> W-
s-ammen in einer Gruppe, Sie beiden anderen davon entfernt. Die
Leichen waren- zu- Eis -erstarrt. Die FnnWelle fft -nur M
Meter von Ser Simoni-HMe enffernt. Die BerunM-cktsn KK:
der Gymuasialproseffor -Dr. Scheller, Mm Br-llder Lchrer Fer--
divanS Scheller, ferner Lehrer Riegler, . Sie Lchrerinnen
De übler und Heger, Obering-smem Sille .und Sie KaNsi
mnnnstochter Frei. Alle VerunAückten stammten aus Ebenste
bei GmuNSen. Die Leichen wurSen 'am MiM-och zu Tal 'gebracht.

Düngemittel-Berfchlebungen.
Ein Hilssres-erent Ser Auße«>ha»StI.ssieil«- fÄV
. Th e-mi-e verhaft-et.
Äutzero-ÄeMch MHangreiche Betschi-ebungen von DüMemMeln
ins Ausland WS «om Lanh-espchzei-amt beim Ministerium des
Innern- ausgedeckt worSen. Acker die SWckuntz-en, Sie W -über
Las .ganze Reich erstrecken, werben Ms W-genId-e Einzeiheiten inst-
geteilt:
Seit m-chreren Monaten hat stas Lanh-espoltz-eiamk K-enMm's
von Düng-emittel-'VerschieSunsen. Die EvmiKung-en haken- sv viel
kckHenkes Material Autag-e gchörd-ert, KaH Zahlreiche Fest-
nahmen in den veqchiÄ-erOen Teilen des Reichs erfvtgt sind.
Unter anderen wurden ein HisssrefsrentdrrAu-ßenhan-.
Seil «stelle für Chemie, -namens Ritz «selb, und -seine
Amtsvorgängerin Fräulein N-ah-e-us verhaftet. Fräulein Ra-
Leus hatte nach ihrem Ausscheiden aus Ser Außenhandelsste'lle ml!
Kem Kaufmann Hennick-ens in Tharlvtt-enömtz, MeianS-str. 38,
die „'Am-erica'N--'Chemical--ProdMs" gegr-ii-nSet. Beide betrieben einen
L-msan-greichen Export von " n-it-tkln, Di-e AusstchckkwM-MN-
gen „besor-gt-e" Ker in Sie A teüe hineingchhokene Nltze-
feltb gegen ent'sprech-end-s Beteki-lMng am Gsvinn. Eine BewsiliW-ng
au« Sie-str Quelle ging- nach KKn. von Sa nach Lobberich in- Sie
Hällbe eines SpMj-eurs und wurde dann i-n Holland mit
Steinpein der Eis-enbcch-ngiütcrverwial-tung versehe«. 8-n Köln- führte
Ser Mhe-re Werreichis-che Konsul Dr. LeschanorvsEi Sie ns-S
wendigen Geschälte. Wegen ibeser Vö-r-gän-ge fchwebt gerichtliche
Voruntersuchung in Mlu.
Ein- gr-o-ßer Teil der Bes-chMtgten hchchek sich in Haft/ 8»
FranGurt a. M. w-urbe vor kmze-m Ser Kaufmann M. Rv th --
fchilS wegen Verschickung von ChemÄaüen- nach Hvv-anb Sem
Richter v-org-esührt, aber gegen ein« SicherheitÄ-ePu-ng. wieder in
Freiheit gesetzt. RE-chilS benutzte nicht g-efäischt-e Aussch-rbewilli-
gMMN, svnidern sogenannte statistische Erkiä r u n -g e n, bst
von -den Zollämtern aus Grund vorges-egter EmsichvbeWMMngen
au-sg-esie-lli werden. RoUchstb will sie von einem Sicher nicht er-
m-iffMen Kaufmann Landsberg an Ser FraEurter Börse für
50 000 Ml. erworben Haden. 8n dieser AMokegsche-it wurden -tm
Hamburger Hafen gr-ssie Menige-n vo'n ChemMi-en u-wd M-ckNa»
menten heMa-gnahMk, die teitw-eis-e von einer MLeuffchsn Grotzba-rS
be'lichen sich Wegen ähnlicher Schickuiügen, m die Beamte
der Kali-Industrie Mitt-eöde-uchchsachs v-erwickeN -sind, Le-
sichet sich strner ein Kaufmann Sa klier i-m Berliner Unter-
suchuNgsgefangn-is. Auch gegen Sie Firma Roos u. Co. in Ber-
lin, VvUtr. 15, fchwckt ein Berfahr-en wegen verbotener Ausfuhr
von- Chern-ilalien nach Amerika aus Gru-ch g-efäffchter Aussuh-r-
LorMi-gungsn, Ein Mitinhaber her Firma, Berff-amin Roos, konnte
sich von Ker ihm droheitbe» wAchrchungch-aft nur durch SMuW
einer Sicher'he'its'stfftWH von einer MNio» Mart bfffvei-en. Dre M.
Frage kommenden Werte g-che-n- m Sie MMomn, die hiMeUvgMW
AusMraSqaben sich en-Gr-eK-ech hoch.
 
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