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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (5) — 1923 (September bis Dezember)

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Nr. 202 - Nr. 210 (1. September - 11. September)
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Jahrgang

Nr. 208

Heidelberg, Samstag, de« 8. September 1923


M Mkll MMliaM

einach

tiger Garte»
wer luftiger
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i * 2S Vette»
« dlecstartsi«

von
und

Noch keine definitive Entscheidung.
Ber!» «, 8. Sept. (Letztes Telegramm.) Uebsr
die gestrige Kabinettssitzung wurde keine Mttliche
Mitteilung Mtsgegeven. Soviel man hört, wurde
kein endgültiger Entschluß über die Vorschläge für
eine Währungsreform gefaßt.

bei
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N8ION

il kMtfM.
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inck Vereine-
Wexmsn»

liche nationale Pflicht Daß die bürgerliche
Presse und die Träger Der,ö ffentlichen Mei-
nung jedoch in zunehmendem Maße immer mehr
ihren Kotau vor dem Nationalismus
machten, mußte sich rächen und rächte sich.
Immer stärker wurde das deutsche Volk mit na-
ItonalMschen Gedankengängen verseucht, immer all-
gemeiner! breitete sich der Gedanke einer Renitenz
widerdieErfüllung des Versailler Vertrages
und des Londoner Abkommens aus. „Sie sol-
len kommen und siTH die Reparationen
selber holen!" wurde zum geflügelten Wort
der Vielen^ Allzuvielen, die glauven, daß man mit
deutschnattonaler Großmäuligkeit deutsche Außen-
politik treiben könne.

len 8ie
serstek

Steuersabotage. Was jedoch der Absicht
einer wahrhaften Verstän-digungs- und ehrlichen
Erfttllnngspolittk in erster Linie den Todesstoß ver-
setzte, das war die Haltung der deutschen
Presse. Abgesehen von der sozialdemokratischen
Presse lind eitrigen wenige» mit den Fingern auf-
zählbaren bürgerlichen Zeitungen und Zeitschriften
sing bald nach Friedensschluß die bürgerliche
Presse Deutschlands an, das deutsch« Volk
in eine derartige Wolke nationalistischer
Verwirrung zu stürzen, daß für klaren Blick
für die Wirklichkeiten kaum mehr eine Möglichkeit
blieb. Daß die öffentliche Meinung Deutschlands
den Gedanken einer Revistondes Friedens-
vertrages propagierte, war eine selbstverstünd-

Hirsek
am piaree.
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snlc st. keile
/ linckststion
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ItleioerW

Berlin, 7. Septembsr.
Die öffentliche Meinung fordert stürmisch di«
Schaffung einer Goldwährung, die Er-
sitzung der Papiermark durch sine voll gedeckte
wertbeständige Goldnotr, die'als Nechnu-ngseinheit
und als Zahlungsmittel dienen soll. Die Regie-
rung hat sich entschlossen, die Vorbereitungen
zu einer großzügigen Währungsreform in die Wege
zu leiten. Sie beabsichtigt die Gründungeiner
autonomen Notenbank neben der Reichs-
bank mit privatem Kapital. Der Einfluß des
Staates soll durch eine starke Beteiligung der
Neichsbank, sowie durch eine gesetzlich festzulegende
Staatsaufsicht gesichert werden. Diese Notenvank
soll gegen Devisen und Goldwerte stark fundierte
Goldnoten in gesetzlich festzulegendem Umfang aus-
geben. Diefe Maßnahme bedeutet eilten ersten
S ch r i t t auf dein Wege zur Gotdwährmrg. Der so
beschrittene Weg kann dann weiter begangen wer-
den, wenn alle anderen gleichzeitig zu ergreifenden
und durchzusührenden fiuanz- und währungs-
politischen Maßnahmen wirksam lverden. Diese
Maßnahmen sind:
1. Ansammlungeinesausreichenden
Devisenfonds zur Stützung der Papiermark.
Da sich die bisherige Verordnung über die Einfüh-
rung von Devisen als nicht zureichend erwiesen hat,
so hat herite das Reichskabinett gleichzeitig mit dem
Plane einer Goldnotenbank eine neue ver-
schärfte Devisenverordnung beschlossen.
Ein Devisenkommissar wird ernammt wer-
den, dessen Aufgabe es fein wird, die auf unrecht-
mäßige Weise erworbenen Devisen zu erfassen und
dem Reiche zuzuführest. Wenn nötig, werden weiter«
Zwangsmaßnahmen erfolgen.
2. Abbau der Ausgabenseite deS
Reichst» udgets. Hier hängt alles ab von
einer erfolgreichen Außenpolitik der Regierung. Der
Reichskanzler bemüht sich mit aller Energie unk die
Besserung der außenpolitlschen Situation, Zugleich
w iid die Einschränkung der Kredite, die
bisher in größtem Ausmaß auf Kosten des Reiches
gegeben Wochen sind, ins Auge gefaßt werden
müssen.
3. Umstellung der Veranlagung und
ErhebungderSteuernaufGold. Gesetz-
entwürfe zur Durchführung dieser Maßnahmen
werden im Reichs finanz Ministerium vorbereitet.
Solange diese Maßnahmen nicht wirksam werden,
ist an eine endgültige Ersetzung der Pa-
ptermavk durch Goldwährung nicht zu denken.
ES wäre eine Utopie, in der heutigen politischen
und wirtschaftlichen und finanziellen Situation des
Reiches von einer einfach technisch rechneri-
schen Maßnahme, wie sie die kurzfristige Er-
setzung der Papier,nark durch eine nur fiktive Gold-
mark sein würde, die Gesundung unseres Finanz-
systems zu erwarten, ohne daß gleichzeitig
das Reichsbudget stabilisiert und damit
die Quelle der Inflation verstopft wird.

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t. Oerkolck

stimmuugen sind Zahlungsmittel mW Forderungen
in ausländischer Währung, ausländische Wertpapiere
und Edelmetalle. Zahlungsmittel iM Sinne dieser
Durchführungsbestimmungen sind Geldsorten,
Piergeld, Banknoten und dergl., Auszahlungen,
Weisungen, Schecks und Wechsel.
Der Kommissar kann bei Jederrnann jede
ihm erforderlich erachtete Einsichtnahme
Durchsuchung vornehmen. Außerdem kann er
eidesstattliche Versicherungen fordern.
Zahlungsmittel und Forderungen in ausländi-
scher Währung, die entgegen der Bestimmung der
Valutaspekulationsverordnung rücksichtslos für ver-
fallen erklärt werden. Bet Versallerklärung kann
der Name des Betroffenen veröffentlicht werden.
Bei Verweigerung von Auskünften können Ord-
nungs st rasen verhängt werden. Wer die
eidesstattliche Versicherung wissentlich unrichtig oder
unvollständig adgibt, wird mit Zuchthaus bis
zu zehn Jahren bestraft. Daneben ist unbeschränkt«
Geldstrafe und Einziehung der verschwiegenen Zah-
lungsmittel möglich.
Berlin, 7. Sept. Wie der „Frkft. Zig." aus
Berlin telegraphiert wird, dürste es feststehen, Latz
nicht Herr Sussat und nicht Herr Peters, sondern
eine dvitte Persönlichkeit mit'dem Amte des De-
visenkommissars betraut wird. Sb die Vollmachten
des Kommissars die Wirksamkeit der Vorschriften z.
B. im besetzten Gebiet verbürgen, wird sich nach
Auffassung dieses Handelsblatts erst zeigen.

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An-

Witt,
MM
sten Preise»
m Sir. IS
Rr. 2329.

i Mer".
«vereine.
su. ki^ene
ins.
k Llinr.

Die Vorschläge des Reichswirt-
schaftsrats.
Berlin, 7. Sept. Der Währungsaus-
schutz deS Reichswirtschaftsrats befaßte sich mit der
Frage der neuen Währung. Als Voraussetzung hier-
für bezeichnet er die Beseitigung der Deftz-itwirt-
schast und die Einschränkung der Ausgaben zu dem
Ruhrkampf. Für die auch von ihm als dringend
notwendig bezeichnete Schaffung einer neuen Wäh-
rung kann «nur Gold oder ein Devisenfond in
Frage kommen. Das Roggenprosökt Helsferichs
wird abgelshnt, da es im internationalen Verkehr
keine Geltung hat, ebenso auch der Fndustrtevor-
schlag, da er die Markentwcrtimg noch beschleunigen
würde. Auch würden diese Vorschläge das Hoheits-
recht des Staates antasten und es in die Hände Pri-
vater Berufsstände legen.
Träger der Goldpolitik Deutschlands kann nur
di« Reichsbank sein, deren Satzungen entspre-
chend abzuändern sind. Aus Grund eines zu schaf-
fenden MünzsondS sollen Goldnoten ausgegebcn
werden, als deren Deckung Gold, Silber, Edel-
schmuck, Devisen und diskontierte Goldhandelswech-
scl dienen. Nach Einführung der Goldnote und
Feststellung der Einstellung des Notendrucks werden
die noch im Besitz der Wirtschaft oder an sie gelangen-
den Goldzahlungsmittel für den allgemeinen Verkehr
freigegeben. Die Neichsbank bleibt autonom. Doch
Wird die Reichsausticht verstärkt. Es wird, ein Ein-
lösungsrecht des umlaufenden Papiergeldes zu
einem dem Tageswert entsprechenden Kurse gegen
Gold oder andere Goldzahlungsmittel erklärt.

rbM Sol"
roüs Kokast-
Oute stück«
ttt.
ksteickelberg.

Einstellung der Zwangsanleihe-
Zeichnungen.
Berlin,?. Sept. Infolge der Markentwertung
der letzten Seit und der Steigung der Börsenkurse
der SwangSanlethe find die Annahmestellen für die
SwangSanlethe vom Retchsministerium der Finan-
zen angewiesen, vom 8. September ab Awangs-
anleihezeichnungen bis auf weiteres nicht mehr an-
zunehmen.

So sind sie Denn im Januar ds. Js. „gekommen",
nachdem ihnen die Sabotage des Besitzes gegenüber
der Erfüllungspolitik und di« wenig erfüllungs-
bereite Gesinnung und staatsmännisch Diplomatische
Unfähigkeit Der Regierung Cuno Die Möglichkeit
hierzu in Die Hand gespielt hatte.
Wie weit wir mit dieser „Politik Des nationalen
Widerstandes" gekommen sind, verspüren wir pev-
sönltch und allgemein in ungeheurem Ausmaße.
Hoffnungslosigkeit und Verzweif-
lung, Hunger und Not bedrohen das Einzel-
schicksal, V ö lkerb u nd s kontro lle, wenn
nicht gav Z erfalld e s N e iche s unser staatliches
Sein.
Spät, Vielleicht schon zu spät Mutz das
deutsche Volk aus der furchtbaren Lehre der
Gegenwart erkennen, daß seine nationali-
stischen Reklameschreier es — MM wie-
vielten Male? — wieder dem Zusammenbruch zu-
geführt haben, das in ein völliges blutiges
Chaos ausmünden zu lassen, deutschvölkisch-
natio-nalsozialistische und sowjeti«
st i sch-kommunistische Bürgerkriegs-
hetzer auch heute noch als wünschenswertes Ziel
vor Augen steht.
Herrn Stresemann, einst der Bannerträger
des Kampfes wider die Erfüllungspolitiker Wirth
und Rathenau, scheint die furchtbare Lehre der
Gegenwart zu Herzen gegangen zu sein, ebenso wie
zahlreichen anderen Schichten unseres Volkes, die
sich hier von einem Saulus zu einem Paulus ver-
wandelten. Mer die Erkenntnis, daß wir nur
durch eine Verständigungspolitik das
Deutsche Reich vor dem Untergang reiten können,
nützt nichts, wenn sie nicht gepaart ist, mit
dem festen Willen und einem klarenPro-
gramm außen- und innenpolitischer, wirtschaft-
licher und geistiger Art, Die gewonnene Lehre in di«
T a t umzusetzen. Und zwar schnell, die Welt-
geschichte eilt mit Windeseile vorwärts. Und
ehe wir rms Dessen versehen, kann es heißen: „Z u
spät!

MW»
verkaufen-
Rauh,
Straße
rwerkftätte.

e.
eügl. stücke,
!. Hadei-,

Internationale Lage.
Verhängnisvolle Verkennung der
Lage.
* Heidelberg, 8. Sept. 1923.
Wie sehr in leitenden bürgerlichen Kreisen auch
heue noch die rascheste Abhilfe verlangende
Lage unseres Volkes verkannt wird, geht aus zwei
Vorgängen der letzten Tage hervor.
In einer Rede vor dem Verein der ausländischen
Presse in Berlin betonte Reichskanzler Strese-
mann gleichwie in Stuttgart ferne Verständigungs-
bereitschaft, nnterlietz es jedoch avernrals, das zu
Mn, worauf es ankam, nämlich positive Vor-
schläge zu erwähnen, Die er Frankreich machen
will. So wird das Ausland auch diesen Vorgang
als leere Geste werten. Wenn jedoch Stresemann
in Maser Rede schließlich noch meinte: „Nie wurde
so in Der Menschheit gerungen um den Gedanken der
Staatsresorm und der Staatsführung," so
werden Die Vertreter der ausländischen Presse über
diesen Anachronismus vermutlich gelächelt haben.
Denn über den „Gedanken der Staatsform" wird
iir der Gegenwart ttr der außerdeutsch en Welt längst
nicht mehr „gerungen", sondern Di« Frage ist all-
überall zu Gunsten der Demokratie out-
ichtedeif und nur» in Deutschland wird noch in
Kreisen, die Herrn Stresemann allerdings nicht all
zu fern stehen, noch Mer Deik Gedanken Der Staats-
form „gerungen". Allzu großen Eindruck wird
daher Herr Strösemann mit diesen Apercus nicht
gemacht Haven.
Bedenklicher als diese mehr heitere Entgleisung
ist eine Sitzung von Vertretern aus dem besetzten
und Etnbruchsgebiet in Berlin, Derzusolg«
diese erklärt haben, Latz Der passive Wider-
stand jetzt nicht abgebaut, sondern voll auf-
recht erhalten werden müsse. Das fei der
Wille der rheinisch-westfälischen Bevölkerung. Ober-
bürgermeister Aenauer, Geheimer Kommerzien-
rat Hagen und Abgeordneter v. Guerard be-
kundeten, daß die separatistische Bewegung ohne
Bödeutung sei.
Wir wissen nicht, wer diese Vertreter der Be-
völkerung des besetzten Gebiets ermächtigt hat, in
diesem Sinne zu sprechen. Unseren Informationen
zufolge denken Die Massen des arbeitenden
Volkes anders Mer den passiven Widerstand.
Wir würden es daher für sehr verhäng!,-Svoll hal-
ten, wenn die Reichsregicrung angesichts der kata-
strophalen Lage sich von Stimmen beeinflussen
ließe, deren Widerspruch Mit der Volksstimmuug
und der ganzen Situation, die förmlich nach schnell-
ster Lösung schreit, und zu offen zutage tritt.
Ein Rat Hervss.
Paris, 7. Secht. Gustav HervS äußert ist
einem Artikel, daß das Kabinett Stresemann eine
Wandlung MM Besseren gegenüber Cuno darstelle.
Dies müßte auch Frankreich würdigen. Stress»
mann sollte nun aus eigener Entschließung Men
unabhängigen militärisch neutralem» Rheinstaat schaff.
fen> der für Frankreichs Sicherheit bürge, wenn er
noch weiter bei Deutschland bleibe. Dies würde die
französische Stimmung ändern und die Repamtious-

Furchtbare Lehren.
§r. Heidelberg, 8. Sept.
sch scheint Die Schicksalsbestimmung des dcut-
üsch. Dilles zu kein, immer wieder seiner poli-
- Indolenz wegen unter die Räder zu kommen.

M
— Strickgarn
men Farben
versponnen-
-Strickerei
Ihandlung
n Haug
g, Plöck 7.
geschlossen.

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lei. 790)

weschSftsstunde« 8—S Uhr. Sprech-
stunden der Redaktion: U—ISUHr.
KostscheckkontoKarlsruhe Nr.W77.
Tel.-Adr.: Volkszeitung Heidelberg.
Druck u. Verlag der Unterbadische»
Derlagsanftalt V.m.b.H., Heidel,
berg. Geschäftsstelle: Schröder str.NS.
Tel: Expedition2873 u. Redak.2873.

zelt.-»--«« ^gtt-Zeikung für die wMWk Möllerung Ser Amtsbezirke Melbers, Wiesloch, KMeiN, knvingts. Mrva-, Mosbach, Bachra, Adelsheim, Dorbern, rnllberbiWssbeim a. Wertheim
iMer"

iolineo,
lrt. riss
ltSisus

Die Ausführungsbestimmungen zur
neuesten Devisenverordnung.
Berlin, 7. Sept. Soeben wird die Verord-
nung des Reichskanzler über di« Devisenerfas-
sung veröffentlicht. Sie entspricht unseren gestri-
gen Mitteilungen, daß ein Kommissar für Devisen-
erfassung mit außerordentlichen Vollmachten bestellt
wird, um die Zahlungsmittel und Forderungen in
ausländischer Währung, ausländischen Wertpapieren
und Edelmetallen für das Reich zu erfassen, wozu
Artikel 115, 117, 153 der Reichs Verfassung außer
Kraft gesetzt wird.
Berlin, 8. Sept. (Letztes Telegramm.) Die
wichtigsten AussührungsbestimMustgen
zur Verordnung über Die Devisenerfassmrg sind:
Wer Zahlungsmittel oder Forderungen in aus-
ländischer Währung, ausländische Wertpapiere oder
Edelmetalle besitzt, hat sie auf Anordnung DeS Kom-
missars für Dövisenerfassung gegen Goldan»
leih« an das Reich abzuliefern. Die «VAeferung
kann nicht gefordert werden, wenn die Devisen M
Abdeckung ausländischer Kredite bestimmt find oder
wenn sie im Interesse der deutschen Wirtschaft lie-
gen. Vermögensg-genstönde im Sinne dieser Be-

WT^f'nschließl.Trägrrlohn
AnzcioA"- Sept. Mk. küooov.
vd. dcr Nrss' Di° cinsp. Petitzcile
k-Au-^aum Wmin br.) Mk. rsvoov,
vn>ei^a«'gcM!.M)aoo. Reklame.
NursenMmm brtt Mk. ö«MS, für
"'2° Mk.SVV VV0. BeiWieber-
'augcn Nachlab »ach Tarif.

f Wir",
stsllss Ulw
-ne 8öle lür
sostsclisften. »uooienz wogen unter die Räder zu kommen.
I_'_^lcrm* Wlte geistig die Folgen seiner Zersplit-
zahllose Kleinstaaten unter sich rivalifie-
dvtt k? Dynastien überwunden und war zum Welt-
als das ungeduldige alldeutsche
mit Dem Weltkrieg gewalt-
zu Deutschlands Imperium—Das sich,
Lste» "" ^"li 1914 noch zwischen Lichnowsky und
srj ^.^"rbereitete Bagdadabkomme,r zeigte, durch
nmnnil rma> Verständigung gefahrlos und leicht, wenn
vllluliu in« >1" allmählich hätte gründen lassen — auMetz,
die Ueberschätzung von Deutschlands
übers ^Eichen Gedanke!, einer deutschen Wcltpolitik
l tgrj,- zu vernichten. Ans den! insolge mili-
Ueberhebnng verlorenen Weltkrieg hätte
tia ^lantz lern«, müssen, seine Kräfte rich-
e i-p. z u s ch ä tz x,,, Mächtekc-isstewationen
Hhw"üäßig in Rechnung zu stellen und vor allem
lVri.. übergehen, die alldeutschen,
lstts isch v ö l k t s ch e n, nat i o n a l so z ial i-
»wen und d e u t s ch na t i o n a l en Wan-
r - d » er der immer gleichen Spielart Der
- zg^Überheblichkeit in jenes Mauseloch
einj Eisest, in das sie im November 1918 für
Ke Wochen verkrochen waren.
E dem war jedoch keine Rode. Kaum war
dir Ausvautätigkett der den!sollen Republik mit
Nuß» ; i^mler Verfassung einigermaßen
./ns Lanll> gezogen, als seitens 'der früheren
Neu ^k'erlxn eine .Hetze gegen die Männer des
ft, Negims und ihren poliiifchen Maßnahmen
wi^^be gesetzt wurde, die, wenn sie richt durch eine
fu^, .lo'iiarke Regierung rechtzeitig abgedrcht wurde,
Är sie Wirkung entfachen mußte.
tzijr7, Folgen Diese dcntschnaiiouale und völkische
"^öerej auf i n n e r p o li t i s ch e m Gebiete
tiA-. ' ers'Ahcn wir an den zahlreichen Zusammen-
üttlstr wischen den Rechts- »ud Linksextremen,
ikur,- ivir an den Morden an den beide» fähigsten
Stylen Staatsmännern Erzberger und
sM.."'enau (abgesehen von vielen anderen) er-
ielst?"' beobachten wir an den« baheristhen Hexcn-
siW' evlsveni wir an der Gewitterspanaung Dieses
° Wrers.
Zerstörungskraft jedoch Die nationalistische
dqz in Der Sphäre der Außenpolitik hat,
W'büren wir heute blutenden Herzens.
trst^Edem das Deutsche Reich infolge des ver-
iu,^E'^eigen, skandalösen Vertrags von Versailles
tvon LuDendorsf und Hindenburg nach Er-
^?.b'is der verlorenen Parste eiligst geforderten
ej.h b^"itiAstanD aufgöbört hatte als Militärmacht
^stm- ic st» spielen, mußte es versuchen, durch eine
bexr Abkehr von jeglicher Art Militärspielerei das
tzr^'ore» gegangene Vertrauen- Der
Ami 'v^der z ur ück z u g ew i nnen. Keine leichte
Kitz angesichts dcr Schädigungen, Die die Worte
fffti.^Kten der bobenzollertschen Manieren vor den«
p.bg und -im Krieg dem deutschen Namen geschla--
d,,' batten. Eine noch schwc,störe Aufgabe jedoch
H m Die fortwährenden Peinigungen und
des d * § h >« ngen Frankreichs wider die Ehre
H deutschen Volkes, das unter dem Eindruck der
Rru "bbe von 1918 in seinem allergrößten Teil
e Willens war, die Konsequenzen aus den, vs«<-
^üen Krieg zu ziehen.
^„."''endlich schwer Wunde es dein deutschen Volke
!o-ß,.Wt,die Bahn einer neuen Aera, einer auf Dem
st e Rechtsg>fühl fmlDierten Außenpolitik rein -
tx? ? r st 8nD t g un g s w i l le n un d berei-
do-^fütlungspoltltk 5« vertreten. Und
üiiust "»ar dies der einzige Weg stach einer vielleicht
Periode mühsamen Kampfes als glcich-
Ubd geschätzter Faktor wieder in Die
bl««» w er Weltvölker einzutreten. Dies erkannten
» au , ichskanzler Wirth und Walter Raihe-
Wsizstr. ste nach dein Fiasko Des volksparteilich
Kes«««., "st Interregnums Fehrenbachs—Simons,
istiWst' buf -den starken Friedenswillen der Sozial-
fss^ rEe, die bedeutsame erfolgversprechende Er-
stMsz b S s p c> l it 1 k einlciteten. Zuerst als Em-
»estim ' "iS Reichsaußcnminister war es der
>!iK..,stU Staalsmamrskunst Nathenaus in verhält-
kurzer Zett gelungen, wenn auch vor
wiedo^^ kroßen materiellen Opfern, Deutschlantz
"beachtung im Konzert der Mächte zu ver-
Hök>s>^' iLannesund Genua bedeuteten
bestzn?"'"^ deutschen Diplomatie, wie sie einem
«iw zerbrochen am Boden li-egenden Staate
land- °5lchieden waren. DerAusstieg Deutsch-
Wien fast zum Greifen.
Hier/Es waren jedoch Die Unken wieder am
Dst zerstören, was an Ausbautätigkeit geleistet,
iiit'l;.^" einstigen Würde Enthobenen, der unev
bi«» zahitoss cattltnarische Existenzen und
«g-Mißvergnügte waren im Bunde mit Partei-
bei, uud politischem Ignorantentum an Der Ar-
bas Geleistete in Trümmer zu stürzen! Die
d wstattlichkeit Frankreichs wurde dem einst Pri-
^ed? vierten ein bequemer Anlaß, Der deutschen
fv^bbltk ohne jede Berechtigung Die Schuld an den
bei, Atzten Demttstgungen DMtschlands zuzuschie-
"«bekannte Größe der deutschen Zahlungs-
h^ilichtungen gab den, von, FtskuS allzu schonend
sandelten Besitz passende Stütz« für ihre

und
ben.
ug,
: Straße 75,
cher 1153.
 
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