6* Jahrgang
Heidelberg, Mittwoch, de« 26. September 1823
Nr. 22g
Volkszeitung
IW »Emm Sn AM»« Mester». Mrlo». SMW, Wstm. «steril», MM». SM». NMü«, Sutcri. LnsterMMest, i Nerlie»
.«ALL«
«»,u»wariigc M.Lt00N00. R-Ilan-v,
br.> M. W0V0VV,für
«urwartige M.7Lg0v0v. B-iWicLer»
«olungen Nachlatz nach Tarif.
TMs-ZellW U Sie v
v^ch«t»ft»Mr>.»-«Vtzk. Sprrch
ftnndrv der SicdrcktksittU—ISvÄ
Nostlcheckk»nti-Karwr»h« Nr.LWTk
T-I.-Adr^BvlkrzriiunvHoiderb«,
Druck u. Verlag der Anterbadischq
Werlaaranstalt <L.m.b.H., Hrtd-rl
berg. EeschasissteLe:Echröderstr.»
Tel-- Erpeditton 2673 u. ReLak.sA
ver-
,, tjuuz vircllr. «»cruiiilvuu
noilglx^ Führern gestanden.
G
7
7
Geist durchseucht ist. Dieser »Ritter mit der im-
glücklichen Hand" hat das Kabinett Cuno beherrscht.
Es ist ein offenes Geheimn! S, welche industriellen
Kreise für Hitler und die deutschvölkische Bewegung
außerhalb Bayerns das Geld zahlen. Alle diese
Elemente
Ruffisch-kommunistische Waffenlager
Berlin, 25. Sept. In den letzten Tagen hat
die Berliner politische Polizei Entdeck ungen
gemacht, die geeignet sind, das größte Aufsehen
zu erregen und jedenfalls den ungeheuren Ernst der
innerpolitischcn Lage klar erkennen lassen. Es wur-
den nämlich nacheinander zwei Waffenlager
entdeckt und beschlagnahmt, die, wie die Ermittlun-
gen ergaben, für Zwecke des Bürgerkriegs in
Deutschland von amtlichen Organen der hiesigen
russischen Vertretung errichtet worden
waren.
In einem Schuppen im Hause Wiener Straße 19
wurde zunächst ein solches Lager entdeckt, was zur
Verhaftung eines gewissen Otto Gädere,
der diesen Schuppen kurz zuvor gemietet hatte,
führte. Der Festgenommene wollte von dem Inhalt
des Schuppens nichts wissen.
Kurz danach entdeckte die Polizei in einer Re-
mise in der Weserstratze 82 in Neukölln ein weite-
res Waffen lager nebst einer Geheimdruckerei
der Kommunistischen Partei. Die Ermittlungen er-
gaben, daß der Fuhrherr namens Kliemchen durch
Vermittlung eines Herr Fricke sein Fuhrwerk der
russischen Handelsvertretung mietweise ohne seine
persönliche Anwesenheit zugesagt Latte. Die Er-
mittlungen ergaben, daß der Verfügungsberechtigte
Wer die Remise, ein gewisser Friedrich, flüchtig ist.
Auch Fricke ist nicht wieder aufgetaucht. Frick« han-
delte im Auftrag des amtlichen Militäratta-
chees der russischen Botschaft, Petroff,
Ker auch die Rechnungen jedesmal beglichen hatte.
Es handelt sich beim beschlagnahmten Depot in der
Wiener Straße um fünf Kisten folgenden Inhaltes:
IS leichte Maschinengewehre,
3
2
2
Es ist nunmehr baldigste
über
das Aufgebeu des passiven Wider-
standes zu erwarten. Die Kundgebung wird von
den Vertretern des besetzten Gebietes, dem Reichs-
präsidenten und der Reichsregierung unterzeichnet
werden.
Sind so di« Vorbereitungen für eine vernünftige
Außenpolitik — klare Entschiedenheit der Reichs-
regierung vorausgesetzt — geschaffen, so tauchen aller-
dings neue Gefahren auf. Im Westen Deutsch-
lands Plauen gewissenlose Fanatiker die Ausrufung
der Rheinischen Republik und aus Südbahern
kommen ebenfalls bedenkliche Nachrichten. Dazu
kommen die Absichten der Deutschnationalen und
der Konrmunisten, die jetzige Situation für ihre
Pläne zu benutzen.
Die Reichsregiernng hat alle Vorberei-
tungen getroffen, um jede gewaltsame Aktion ge-
gen die Verfassung mit drakonischen Mitteln Nieder-
zuschlagen. Notwendig ist dazu allerdings, daß die
Reichsregierung nicht nur die „Rote Fahne" ver-
bietet, sondern auch die Rechtsorgane, die beide in
gleichem Matze den Unisturz vorbereiten. Es ist
notwendig, daß die Reichsregierung handelt, bevor
es zu spät ist.
fürchten nichts mehr,
als daß nach der Beendigung deS Ruhrkampfes ein-
mal Ordnung geschaffen und den großen
Jnslaisonsgewinnern das Geld ab-
genommen wird. Und den Zeitungen, die
von diesen Elementen ausgehaltrn werden, sekundie-
ren befangene Parteifanattker, die Schuld und
Sünde der Vergangenheit nicht erkennen wollen.
Der Reichskanzler wird, wenn er d'eics Beginnen
durchkreuzen will, nicht umhin können, mit schar-
fer Abrechnung vor den Reichstag zu treten.
Es hat wirklich keinen Zweck mehr, noch irgend et-
was zu verschweigen.
stellte sich jetzt auch heraus, daß er viel stärker,
als man es bisher wußte, mit
Dr. Hermes,
dem ehemaligen Ftnanzminister des Reiches, zue
kämmen hielt. Dr. Hermes wollte den früher unter
der Ministerschast Erzbergers bestehenden Kleinen
Ausschuß beim Reichsfinanzministerium Wieder er-
neuern und sein Vorsitzender sollte — Du. Helfserich
sein. Den famosen Plan einer „Währungs-
bank", den jetzt der Referentenentwurf des Reichs-
finanzministeriums wörtlich aus Helfferichs Nieder-
schriften abgeschrieben hat, hat Dr. Helfserich nicht
etwa der neuen Regierung eingereicht, sondern be-
reits vorMonatenderRegierungCuno.
Und dieser listige Entwurf, der daraus abzielt, unter
der Maske dar Währungsreform das Deutsche Reich
einer neuen Inflation und Jnflatioirsgewiunern
auszuliefern, beweist nur, daß das Reichsfinanz-
ministerium trotz des neuen sozialdemokratischen
Ministers noch immer von Helfferichschem
Maßnahmen der Reichsregiernng.
Die Pflicht der RelchSbeamten.
Berlin, 25. Sept. Die Reichsregierung Hal
an alle Behörden ein Rundtelegramm folgen-
den Anhalts erlassen:
Fm Falle innerer «»»ruhen haben alleRetch»'
vchörden und RelchSbeamten «mSschliehr
lich Anordnungen der RetchSregterung Folg«
zu leisten. Etwaige erforderlich« Notverordnung«
über ihre Dienstpflicht erläßt der Herr Reich?«!
prstfident.«
Eine «rNknmg vcßlerS. i
Berlin, 25. Sept. ReichSwehmniutsttt Grtz«f
l er gab vor dem Parteiausschutz der demokratisch«^
Partei, folgend« Erklärung ab:
„Sic körnen sich da. aus verlassen: wenn de?
Ruf kommt, dann Wird klar besohlen und'
MMrieWWrSereilimm. - !
* Heidelberg, 26. September.
Endlich geht die Reichsregiernng den von uns
schon längst als notwendig erkannten Weg. Sie bläst
den Passiven Widerstand ab, da es unmöglich ge-
wesen wäre, abgesehen von den inneren wirtschaft-
lichen Schwierigkeiten, die achttausend Bil-
lionen auszubringen, die der immer größer« Un-
summen verschlingende Kampf für die kommend«
Woche gekostet hätte. Die Parteien und di« wirt-
schaftlichen Vertretungen der besetzten Gebiete haben
sämtlich, nit Ausnahme der Deutschnationalen, die
nach der Weisung unverantwortlicher Elemente in
der Etappe handeln, der von der Reichsregiernng
beschlossenen Politik ihre Zustimmung gegeben.
Gestern haben dann auch die Ministerpräsi-
denten der Länder die Entscheidung dev
Reichsleitung gedeckt. Auch der bayerische Mi-
nhterprästdent Herr v. Knilltng hat den Ber-
liner Berichten zufolge den Beschlüssen der Reichs-
regierung .«gestimmt.
Veröffentlichung der Proklamation
des
Die Besprechung mit den
Fraktionsführern.
Merlin, 25. Sept. Heute nachmittag
smnnnetten sich die Führer der Reiwstagsfraktwuen
tm Reichskanzlerhans. Der Reichskanzler
führte aus: Aus den innerpolitischcn und finan-
züevlen Verhältnissen des Reichs, deren
zwingendem Diktat man sich nicht länger entziehen
kömric, müsse man die Folgerungen ziehen und den
passiven Widerstand beenden.
Die Fraktionsführer schlossen sich diesen
Auffassungen des Reichskanzlers a n mit Ausnahrne
des Führers der Deutschnationalen Volkspartei, der
den passiven Widerstand durch schärfere Maßnahmen
zu übertrumpfen wünschte.
Die Landerregierungen für den
Abbau.
Berlin, 25. Sept. Heute vormittag hat eine
gemeinsam« Besprechung der Ministerpräsi-
denten der deutschen Länder mit dem
ReickMabinett über die Frage der Stillegung des
passiven Widerstandes stattgefunden. Nach einer
Darlegung des Reichskanzlers brachten die Vertre-
ter der Länder ihre Auffassung zum Ausdruck. Es
ergab sich vollkommene Uebereinstim-
m u n g darüber, saß der passive Widerstand
aus innemolittschen und vor allem finanziellen
Gründen abgebrochen werd'« miitz. Ebenso
war man übereinstimmend der Ansicht,
daß es die Absicht und Aufgabe der Reichsregierung
sei, den Abbruch des Passiven Widerstandes in einer
die Würde und Ehr« des deutschen Volkes entspre-
chondien Weise vorzunehmen. Gegenüber etwaigen
Versuchen, die Einheit des Reiches anzutaftsn, er-
klärten alle verantwortlichen Leiter der deutschen
Länder den festen Willen, die Einheit d«v Reiches
E «im unantastbares, Gut der Nation z« dewiech.
reli und zu verteidig«».
Berlin, ss. Sept. An der h«MM K,«fS»
renz nahm«« die Ministerpräsidenten Mer SLn-
der teil. Herr v. Knilling bat, wie versichert
wird, in der Konferenz kein Hehl daraus gemacht,
i I, den passive,i Wi-
Deutschnationale Agitationspolitik.
Berlin, 25. Sept. Di« Deutschnationalen er-
lassen eine Kundgebung in der sie der Reichsregie-
ruug bedingungslose Kapitulation Vorwersen,
um dann mit folgendem Agitationsausruf zu schlie-
ßen: Wir rechnen damit, daß wir jetzt in den Rei-
hen der anderen bürgerlichen Parteien
weilestgehendes Verständnis für unsere Politik
finden, die seither als Katastrophenpolitik verschrien
wurde, die aber doch die einzige ist, die die end-
gültige Katastrophe verhindern kann. Wir sind
stets für eine Arbeitsgemeinschaft einge-
treten, die Wir den „Block der Rechten" nen-
nen. Er ist jetzt das Gebot der Stunde.
Wie sehr die deutschnationale Politik uns retten
kann, haben wir erst jetzt wieder im Ruhrkrieg er-
fahren. Die deutschnationale Agitationspolttik wird
daher kaum in dieser Hinsicht große Erfolg« haben-
Der Kampf in der Deutschen
Volkspartei.
Berlin, 25. Sept. Die Stellung der Mitglie-
der der Deutschen Volkspartei zur Politik Strese-
mann ist verschieden«! tig. Während sich der
Kreis Königsberg in einer Entschließung
hinter Stresemann stellt, faßte der Bezirk Franken
in einer Bamberger Tagung den Entschluß, aus der
Deutschen Volkspartei auszu scheiden nnd die
Organisation unter dem alten Namen Ratio n a l-
liberale Landespartei Bayern ausrecht-
zuerhalten. Als Ziel wird bezeichnet, alle Kraft
einzusetzen für di« „seelische Vorbereitung des Vol-
kes aus dm kommenden Kampf nnk seine Freiheit".
Zum Führer der nationalliberalen Landespartei
Nahem wurde Universitätsprofessor Dr. Lent-
Erlangeu, «in ehemaliger Demokrat, gewählt.
M AN« i>es Men »WM.
M AMmMlme» Sinin dek ReMevikk«. - KomMW-deMNlilmle
MMliweii der Wömegin«.
Den Deutschnationalen
ins Stammbuch.
Berlin, 25. September.
^Georg Bernhard schreibt in der „Voss. Ztg."
«e« Deutschnationalen, die jetzt Wieder Dag für Tag
Dolchstoßlegende plappern, folgende Ausführun-
gen j«H Stammbuch:
Gerade wenn das Kabinett Stresemann ent-
loste« ist, auf keinerlei Rechte Deutschlands hür-
"chtlich hex Ruht und des Rheins zu verzichten, so
Wutz es diejenigen Hindernisse beseitigen,
Mr die Verhandlungen mit Frankreich bestehen,
-iicmand anders als das Kabinett Cuno hat
^esen Zwang geschaffen. Denn da es den Abwehr-
'«mpf wollte, so mußte es auch sürseineDurch-
ltihrbarkett Sorge tragen. Seine Pflicht-
widrige HandlungTweise Hai den Widerstand, den
selbst cinfädelte, gebrochen. Wenn der Reichs-
wnzler jetzt andevs handelte, als er es beabsichtigt,
w würde er im Ruhrkamps genau denselben
/>>istanv herbeiführen, der im Jahr« 1918 an der
du sche« Kriegssront dadurch entstand, daß nie-
a » d d e n M u t hatte, sich selbst und dem deut-
Ubo« Volke einzugestehen, daß ein Sieg nicht zu
erringe« sei. So zu handeln, wie das Reichskabinett
">ll, erfordert angesichts einer dreist verlogene»
Agitation allerdings Mut. Aber es ist der
Mut zur Wahrhaftigkeit,
srr i« der Weltgeschichte bisher sich immer noch bes-
!?r bewährt hat als die großmäulig dahin-
liierende L nge, die von je Unglück über die
-boike-e gebracht hat.
Daß dieser Zusammenbruch einer leichtfertigen
und strafwÄvLi'Serr Politik das deutsche Volk aus das
' si-'e erschüttert, ist nur zu begreiflich. Aber es
Ust den alten Verbrechen ein neues hinznfügen,
nn jetzt von den rechtsstehenden Kreisen der
aube erweckt wird, es gäbe irgend eine Mögltch-
- m i t G e w a l t RuhP und Rhein bet Dculsch-
- zu erhaiten. Nur Menschen, denen jedes Ver-
artungsgefühl fehlt, können solche Mittel emp-
cu. Warum haben wir denn nicht den Weltkrieg
' U N ? Wollen di« deutschnationalen Phrasen-
> e wa das deutsch« Volk lästern und ihm in
< Gesamtheit den Wunsch und Willen zu siegen
Weltkriegszeit abfprechen? Wollen sie die
D opser verkleinern, die die breiteste Masse des
eben Volkes während dos Krieges gebracht hat?
' lat wahrlich am Willen und Wüns chrn
'' wt gelegen. Aber das Wort des allen Des-
s/ wnz gilt eben noch heute» daß der liebe Gott bei
stärksten Bataillonen ist. Nur daß heute nicht
die stärksten Bataillone, sondern die
^ a nks und die Lustgeschwader den Aus-
^>lag gehen. Haven sich diese Narren in Eisenkap-
nicht klar gemacht, daß wenige Stunden nach
°br Entfachung eines neuen Krieges
ein halbes Dutzend deutscher Städte durch Vic
Bomben
der französischen Flugzeuggeschwader in Schutt
"Ud Asche gelegt sind? Sie wissen das alles ge-
so Mt wie wir. Es kommt ihnen nur daraus an,
den Flammen, die deutsche Städte verzehren,
vre Parteisuppe zu kochen.
Die Deutschnationalen wehren sich verzweifelt
Regent daß sie die Schuldigen seien. Sic greisen
Rechentafel und schreiben fein säuberlich auf, zu
Elchen Parteien die sündigen Minister des Ka-
metts Cuno gehört Häven. Und siehe: kein
.^ntschnattonaler ist unter ihnen. Als ob
temand behauptet hätte! Und koch trifft die
Zu-
ber
mattschem Wege, da «r exterritoriales Mitglied del
russischen Botschaft ist.
Der Fall beweist, daß trotz der Beteuerungeil
der amtlichen russischen Stellen die Trennungslindk
zwischen dritter Internationale und russischer Röt
gierung nach wie vor nicht gezogen ist, auch da nichtz
wo es sich um Vorbereitungen zum kommunistischen
Putsch und zum Bürgerkrieg in Deutsch»
land handelt.
Bayerische Vorbereitungen.
Berlin, 25. Sept. Der „Sozialdemokratisch^
Parlamentsdienst" ist in der Lage, ein Rundschreiben
des im^Gegewsatz zu den freien Gewerkschaften ste^
hendsn Bayerischen Vcrkehrsbeamten^!
Vereins zu veröfsentlichen, das sehr bedenklich»
Vorbereitungen in Bayern enthüllt. Das „st renK
vertrauliche" Rundschreiben sieht Maßnahme^
vor für den Fall, daß „durch einen Gewalt st reich
die Staatsgewalt in andere Hände übergeht". Un-'
ter Bezugnahme auf eine Resolution, die ver^
traulich den amtlichen Dienststellen der Reichsbahn-
und Reichspostverwaltung in Bayern zugegangell
sei, wird erklärt:
Für den Fall, daß ähnlich wie seinerzeit beim
Kapp-Putsch die Reichsregiernng eine
Weisung erläßt, die den Reichsbeamten verbietet,
einer nicht verfassungsmäßigen Macht Dienste zu
leisten, ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die
bayerische Staatsregierung auf Grund
der Reichs- und Landesverfassung eine Notver-
ordnung erläßt, di« uns zur Dienstleistung
zwingt. Dieser Notverordnung sind wir auch
als Reichsbeamte Wohl unter allen Um-
ständen unterworfen."
Sowohl das Rundschreiben wie die Entschlie-
ßung besagen nichts anderes, als daß der Bayerische
Verkehrsbeamtenverein beabsichtigt, ein Gelingen
des Rechtsputsches ermöglichen zu helfen. Beim
Kapp-Putsch erließ bekanntlich die Reichsregierung
ein Arbeit-Verbot an alle Beamten. Die Durch-
führung eines solchen Verbots will diesmal der
Bayerische Verkehrsbeamteuverein verhinderte. Wo-
her Weitz übrigens der Verkehrsbeamtenverein von
einer Notverordnung der bayerischen Regierung?
Tatsächlich soll man sich im bayerischen Kabinett
mit ähnlichen Fragcn-befchäftigt haben. Aufklärung
tut dringend not.
Dr. v. Rosenberg
^"'"Dhlagcn. Er aber war, wenn er auch nicht for-
se^ E Deutschnationalen Volkspartei gehörte, in
No r .Politik vollkommen deutschnatio -
dix l ^«gestellt. Die Politik der I n tr -a n ? i g e n z,
D e^betrieb, war ja gar nichts weiter als die
2 rchführung der deutsch nationalen Re-
d t Er hat ja nichts anderes getan, als den
lauernden deutschnationalen Rusen Folge zu ge-
„Laßt sie n i, r e i nm a r s ch i er e nl"
"'ne Gesinnung war durch unvorsichtige Aenße-
l» 5^?' dk ev als Gesandter in Wien getan hatte,
tre„,s°"kundig, daß seine Berufung die ex-
r"wn nattoualistischen Kreise in Paris mit befrie-
ttz Schmunzeln aufuahmen. Er hat seine Polt-
" averstrengster
Fühlung mit Dr. Helfserich
-cijchnch ging nicht nur bet ihm und beim-datz er die Rotweudigkci., l.
er dauernd ein und aus, sondern esjderstand «ingustellen, anerkenne.
Ersatzrohre für leichte Maschinengewehre,
Schlösser für leichte Maschinengewehre,
Kästen mit Ersatzteilen für leichte Maschinen-
gewehre,
schwere Maschinengewehre,
Ersatzrohre für schwere Maschinengewehre,
3 Schlösser für schwere Maschinengewehre.
Das Lager in der Weserstratze 82 bestand ans acht
Kisten mitt
1 Minenwerser (sogenannter Priesterwerfer),
ferner 5—600 Füllaurte und Trommeln für Ma-
schtnengewehrpistolen.
BiS-hsr würden drei Verhaftungen vorgenommen,
MV zwar die de» Otto Gädeke sowie deS Fuhr-
manns Kliemchen nebst Sohn. Letzterer ist in der
konumtnIMchen Fugend aktiv tätig gewesen Md «S
Wwekte bis vor kur-enr gegen wn ein Verfahren
wogen tW vordachteS, daß er der Führer einer
rochen StMderstchast fet. Auch tckr flücht-tgr Frledrtch
ifi Kommunist.
Gegen don Hauptschuldigen an diesen Vorberei-
tungen zunk Bürgerkrieg, nämlich den sowj et-
russischen Mi l it är a tt a ch c e Petroff, kann
nichts uwt«rmttmnen werden, es sei denn ans diplo-
oryauPier gaiie, uno oocy rru
eutschnationalen der Hauptteil Schuld,
ochst gibt es eine Generalschuldhypothek o«r
seit dem Versailler Frieden. Sie
oben von jeher jede Verständigung be-
,"p f t. Ihre terroristischen Drohungen haben
" die Politik sämtlicher Kabinette von einer wirk-
bn« ehrlichen Erfüllungs- und Verständtgungs-
litik abgehalten. Sie haben hintov den Kulissen
schürt und gelenkt. Und das Kabinett Cuno
bi! stanz direkter Verbindung mit den deutsch-
lwbalen Führern gestanden. Zunächst wird
Sw ^Erdtgevweise bei all den deutschnationalen
»„^Verrechnungen der Außenminister des Kabi-
i 'etts Enno
Heidelberg, Mittwoch, de« 26. September 1823
Nr. 22g
Volkszeitung
IW »Emm Sn AM»« Mester». Mrlo». SMW, Wstm. «steril», MM». SM». NMü«, Sutcri. LnsterMMest, i Nerlie»
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br.> M. W0V0VV,für
«urwartige M.7Lg0v0v. B-iWicLer»
«olungen Nachlatz nach Tarif.
TMs-ZellW U Sie v
v^ch«t»ft»Mr>.»-«Vtzk. Sprrch
ftnndrv der SicdrcktksittU—ISvÄ
Nostlcheckk»nti-Karwr»h« Nr.LWTk
T-I.-Adr^BvlkrzriiunvHoiderb«,
Druck u. Verlag der Anterbadischq
Werlaaranstalt <L.m.b.H., Hrtd-rl
berg. EeschasissteLe:Echröderstr.»
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noilglx^ Führern gestanden.
G
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Geist durchseucht ist. Dieser »Ritter mit der im-
glücklichen Hand" hat das Kabinett Cuno beherrscht.
Es ist ein offenes Geheimn! S, welche industriellen
Kreise für Hitler und die deutschvölkische Bewegung
außerhalb Bayerns das Geld zahlen. Alle diese
Elemente
Ruffisch-kommunistische Waffenlager
Berlin, 25. Sept. In den letzten Tagen hat
die Berliner politische Polizei Entdeck ungen
gemacht, die geeignet sind, das größte Aufsehen
zu erregen und jedenfalls den ungeheuren Ernst der
innerpolitischcn Lage klar erkennen lassen. Es wur-
den nämlich nacheinander zwei Waffenlager
entdeckt und beschlagnahmt, die, wie die Ermittlun-
gen ergaben, für Zwecke des Bürgerkriegs in
Deutschland von amtlichen Organen der hiesigen
russischen Vertretung errichtet worden
waren.
In einem Schuppen im Hause Wiener Straße 19
wurde zunächst ein solches Lager entdeckt, was zur
Verhaftung eines gewissen Otto Gädere,
der diesen Schuppen kurz zuvor gemietet hatte,
führte. Der Festgenommene wollte von dem Inhalt
des Schuppens nichts wissen.
Kurz danach entdeckte die Polizei in einer Re-
mise in der Weserstratze 82 in Neukölln ein weite-
res Waffen lager nebst einer Geheimdruckerei
der Kommunistischen Partei. Die Ermittlungen er-
gaben, daß der Fuhrherr namens Kliemchen durch
Vermittlung eines Herr Fricke sein Fuhrwerk der
russischen Handelsvertretung mietweise ohne seine
persönliche Anwesenheit zugesagt Latte. Die Er-
mittlungen ergaben, daß der Verfügungsberechtigte
Wer die Remise, ein gewisser Friedrich, flüchtig ist.
Auch Fricke ist nicht wieder aufgetaucht. Frick« han-
delte im Auftrag des amtlichen Militäratta-
chees der russischen Botschaft, Petroff,
Ker auch die Rechnungen jedesmal beglichen hatte.
Es handelt sich beim beschlagnahmten Depot in der
Wiener Straße um fünf Kisten folgenden Inhaltes:
IS leichte Maschinengewehre,
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Es ist nunmehr baldigste
über
das Aufgebeu des passiven Wider-
standes zu erwarten. Die Kundgebung wird von
den Vertretern des besetzten Gebietes, dem Reichs-
präsidenten und der Reichsregierung unterzeichnet
werden.
Sind so di« Vorbereitungen für eine vernünftige
Außenpolitik — klare Entschiedenheit der Reichs-
regierung vorausgesetzt — geschaffen, so tauchen aller-
dings neue Gefahren auf. Im Westen Deutsch-
lands Plauen gewissenlose Fanatiker die Ausrufung
der Rheinischen Republik und aus Südbahern
kommen ebenfalls bedenkliche Nachrichten. Dazu
kommen die Absichten der Deutschnationalen und
der Konrmunisten, die jetzige Situation für ihre
Pläne zu benutzen.
Die Reichsregiernng hat alle Vorberei-
tungen getroffen, um jede gewaltsame Aktion ge-
gen die Verfassung mit drakonischen Mitteln Nieder-
zuschlagen. Notwendig ist dazu allerdings, daß die
Reichsregierung nicht nur die „Rote Fahne" ver-
bietet, sondern auch die Rechtsorgane, die beide in
gleichem Matze den Unisturz vorbereiten. Es ist
notwendig, daß die Reichsregierung handelt, bevor
es zu spät ist.
fürchten nichts mehr,
als daß nach der Beendigung deS Ruhrkampfes ein-
mal Ordnung geschaffen und den großen
Jnslaisonsgewinnern das Geld ab-
genommen wird. Und den Zeitungen, die
von diesen Elementen ausgehaltrn werden, sekundie-
ren befangene Parteifanattker, die Schuld und
Sünde der Vergangenheit nicht erkennen wollen.
Der Reichskanzler wird, wenn er d'eics Beginnen
durchkreuzen will, nicht umhin können, mit schar-
fer Abrechnung vor den Reichstag zu treten.
Es hat wirklich keinen Zweck mehr, noch irgend et-
was zu verschweigen.
stellte sich jetzt auch heraus, daß er viel stärker,
als man es bisher wußte, mit
Dr. Hermes,
dem ehemaligen Ftnanzminister des Reiches, zue
kämmen hielt. Dr. Hermes wollte den früher unter
der Ministerschast Erzbergers bestehenden Kleinen
Ausschuß beim Reichsfinanzministerium Wieder er-
neuern und sein Vorsitzender sollte — Du. Helfserich
sein. Den famosen Plan einer „Währungs-
bank", den jetzt der Referentenentwurf des Reichs-
finanzministeriums wörtlich aus Helfferichs Nieder-
schriften abgeschrieben hat, hat Dr. Helfserich nicht
etwa der neuen Regierung eingereicht, sondern be-
reits vorMonatenderRegierungCuno.
Und dieser listige Entwurf, der daraus abzielt, unter
der Maske dar Währungsreform das Deutsche Reich
einer neuen Inflation und Jnflatioirsgewiunern
auszuliefern, beweist nur, daß das Reichsfinanz-
ministerium trotz des neuen sozialdemokratischen
Ministers noch immer von Helfferichschem
Maßnahmen der Reichsregiernng.
Die Pflicht der RelchSbeamten.
Berlin, 25. Sept. Die Reichsregierung Hal
an alle Behörden ein Rundtelegramm folgen-
den Anhalts erlassen:
Fm Falle innerer «»»ruhen haben alleRetch»'
vchörden und RelchSbeamten «mSschliehr
lich Anordnungen der RetchSregterung Folg«
zu leisten. Etwaige erforderlich« Notverordnung«
über ihre Dienstpflicht erläßt der Herr Reich?«!
prstfident.«
Eine «rNknmg vcßlerS. i
Berlin, 25. Sept. ReichSwehmniutsttt Grtz«f
l er gab vor dem Parteiausschutz der demokratisch«^
Partei, folgend« Erklärung ab:
„Sic körnen sich da. aus verlassen: wenn de?
Ruf kommt, dann Wird klar besohlen und'
MMrieWWrSereilimm. - !
* Heidelberg, 26. September.
Endlich geht die Reichsregiernng den von uns
schon längst als notwendig erkannten Weg. Sie bläst
den Passiven Widerstand ab, da es unmöglich ge-
wesen wäre, abgesehen von den inneren wirtschaft-
lichen Schwierigkeiten, die achttausend Bil-
lionen auszubringen, die der immer größer« Un-
summen verschlingende Kampf für die kommend«
Woche gekostet hätte. Die Parteien und di« wirt-
schaftlichen Vertretungen der besetzten Gebiete haben
sämtlich, nit Ausnahme der Deutschnationalen, die
nach der Weisung unverantwortlicher Elemente in
der Etappe handeln, der von der Reichsregiernng
beschlossenen Politik ihre Zustimmung gegeben.
Gestern haben dann auch die Ministerpräsi-
denten der Länder die Entscheidung dev
Reichsleitung gedeckt. Auch der bayerische Mi-
nhterprästdent Herr v. Knilltng hat den Ber-
liner Berichten zufolge den Beschlüssen der Reichs-
regierung .«gestimmt.
Veröffentlichung der Proklamation
des
Die Besprechung mit den
Fraktionsführern.
Merlin, 25. Sept. Heute nachmittag
smnnnetten sich die Führer der Reiwstagsfraktwuen
tm Reichskanzlerhans. Der Reichskanzler
führte aus: Aus den innerpolitischcn und finan-
züevlen Verhältnissen des Reichs, deren
zwingendem Diktat man sich nicht länger entziehen
kömric, müsse man die Folgerungen ziehen und den
passiven Widerstand beenden.
Die Fraktionsführer schlossen sich diesen
Auffassungen des Reichskanzlers a n mit Ausnahrne
des Führers der Deutschnationalen Volkspartei, der
den passiven Widerstand durch schärfere Maßnahmen
zu übertrumpfen wünschte.
Die Landerregierungen für den
Abbau.
Berlin, 25. Sept. Heute vormittag hat eine
gemeinsam« Besprechung der Ministerpräsi-
denten der deutschen Länder mit dem
ReickMabinett über die Frage der Stillegung des
passiven Widerstandes stattgefunden. Nach einer
Darlegung des Reichskanzlers brachten die Vertre-
ter der Länder ihre Auffassung zum Ausdruck. Es
ergab sich vollkommene Uebereinstim-
m u n g darüber, saß der passive Widerstand
aus innemolittschen und vor allem finanziellen
Gründen abgebrochen werd'« miitz. Ebenso
war man übereinstimmend der Ansicht,
daß es die Absicht und Aufgabe der Reichsregierung
sei, den Abbruch des Passiven Widerstandes in einer
die Würde und Ehr« des deutschen Volkes entspre-
chondien Weise vorzunehmen. Gegenüber etwaigen
Versuchen, die Einheit des Reiches anzutaftsn, er-
klärten alle verantwortlichen Leiter der deutschen
Länder den festen Willen, die Einheit d«v Reiches
E «im unantastbares, Gut der Nation z« dewiech.
reli und zu verteidig«».
Berlin, ss. Sept. An der h«MM K,«fS»
renz nahm«« die Ministerpräsidenten Mer SLn-
der teil. Herr v. Knilling bat, wie versichert
wird, in der Konferenz kein Hehl daraus gemacht,
i I, den passive,i Wi-
Deutschnationale Agitationspolitik.
Berlin, 25. Sept. Di« Deutschnationalen er-
lassen eine Kundgebung in der sie der Reichsregie-
ruug bedingungslose Kapitulation Vorwersen,
um dann mit folgendem Agitationsausruf zu schlie-
ßen: Wir rechnen damit, daß wir jetzt in den Rei-
hen der anderen bürgerlichen Parteien
weilestgehendes Verständnis für unsere Politik
finden, die seither als Katastrophenpolitik verschrien
wurde, die aber doch die einzige ist, die die end-
gültige Katastrophe verhindern kann. Wir sind
stets für eine Arbeitsgemeinschaft einge-
treten, die Wir den „Block der Rechten" nen-
nen. Er ist jetzt das Gebot der Stunde.
Wie sehr die deutschnationale Politik uns retten
kann, haben wir erst jetzt wieder im Ruhrkrieg er-
fahren. Die deutschnationale Agitationspolttik wird
daher kaum in dieser Hinsicht große Erfolg« haben-
Der Kampf in der Deutschen
Volkspartei.
Berlin, 25. Sept. Die Stellung der Mitglie-
der der Deutschen Volkspartei zur Politik Strese-
mann ist verschieden«! tig. Während sich der
Kreis Königsberg in einer Entschließung
hinter Stresemann stellt, faßte der Bezirk Franken
in einer Bamberger Tagung den Entschluß, aus der
Deutschen Volkspartei auszu scheiden nnd die
Organisation unter dem alten Namen Ratio n a l-
liberale Landespartei Bayern ausrecht-
zuerhalten. Als Ziel wird bezeichnet, alle Kraft
einzusetzen für di« „seelische Vorbereitung des Vol-
kes aus dm kommenden Kampf nnk seine Freiheit".
Zum Führer der nationalliberalen Landespartei
Nahem wurde Universitätsprofessor Dr. Lent-
Erlangeu, «in ehemaliger Demokrat, gewählt.
M AN« i>es Men »WM.
M AMmMlme» Sinin dek ReMevikk«. - KomMW-deMNlilmle
MMliweii der Wömegin«.
Den Deutschnationalen
ins Stammbuch.
Berlin, 25. September.
^Georg Bernhard schreibt in der „Voss. Ztg."
«e« Deutschnationalen, die jetzt Wieder Dag für Tag
Dolchstoßlegende plappern, folgende Ausführun-
gen j«H Stammbuch:
Gerade wenn das Kabinett Stresemann ent-
loste« ist, auf keinerlei Rechte Deutschlands hür-
"chtlich hex Ruht und des Rheins zu verzichten, so
Wutz es diejenigen Hindernisse beseitigen,
Mr die Verhandlungen mit Frankreich bestehen,
-iicmand anders als das Kabinett Cuno hat
^esen Zwang geschaffen. Denn da es den Abwehr-
'«mpf wollte, so mußte es auch sürseineDurch-
ltihrbarkett Sorge tragen. Seine Pflicht-
widrige HandlungTweise Hai den Widerstand, den
selbst cinfädelte, gebrochen. Wenn der Reichs-
wnzler jetzt andevs handelte, als er es beabsichtigt,
w würde er im Ruhrkamps genau denselben
/>>istanv herbeiführen, der im Jahr« 1918 an der
du sche« Kriegssront dadurch entstand, daß nie-
a » d d e n M u t hatte, sich selbst und dem deut-
Ubo« Volke einzugestehen, daß ein Sieg nicht zu
erringe« sei. So zu handeln, wie das Reichskabinett
">ll, erfordert angesichts einer dreist verlogene»
Agitation allerdings Mut. Aber es ist der
Mut zur Wahrhaftigkeit,
srr i« der Weltgeschichte bisher sich immer noch bes-
!?r bewährt hat als die großmäulig dahin-
liierende L nge, die von je Unglück über die
-boike-e gebracht hat.
Daß dieser Zusammenbruch einer leichtfertigen
und strafwÄvLi'Serr Politik das deutsche Volk aus das
' si-'e erschüttert, ist nur zu begreiflich. Aber es
Ust den alten Verbrechen ein neues hinznfügen,
nn jetzt von den rechtsstehenden Kreisen der
aube erweckt wird, es gäbe irgend eine Mögltch-
- m i t G e w a l t RuhP und Rhein bet Dculsch-
- zu erhaiten. Nur Menschen, denen jedes Ver-
artungsgefühl fehlt, können solche Mittel emp-
cu. Warum haben wir denn nicht den Weltkrieg
' U N ? Wollen di« deutschnationalen Phrasen-
> e wa das deutsch« Volk lästern und ihm in
< Gesamtheit den Wunsch und Willen zu siegen
Weltkriegszeit abfprechen? Wollen sie die
D opser verkleinern, die die breiteste Masse des
eben Volkes während dos Krieges gebracht hat?
' lat wahrlich am Willen und Wüns chrn
'' wt gelegen. Aber das Wort des allen Des-
s/ wnz gilt eben noch heute» daß der liebe Gott bei
stärksten Bataillonen ist. Nur daß heute nicht
die stärksten Bataillone, sondern die
^ a nks und die Lustgeschwader den Aus-
^>lag gehen. Haven sich diese Narren in Eisenkap-
nicht klar gemacht, daß wenige Stunden nach
°br Entfachung eines neuen Krieges
ein halbes Dutzend deutscher Städte durch Vic
Bomben
der französischen Flugzeuggeschwader in Schutt
"Ud Asche gelegt sind? Sie wissen das alles ge-
so Mt wie wir. Es kommt ihnen nur daraus an,
den Flammen, die deutsche Städte verzehren,
vre Parteisuppe zu kochen.
Die Deutschnationalen wehren sich verzweifelt
Regent daß sie die Schuldigen seien. Sic greisen
Rechentafel und schreiben fein säuberlich auf, zu
Elchen Parteien die sündigen Minister des Ka-
metts Cuno gehört Häven. Und siehe: kein
.^ntschnattonaler ist unter ihnen. Als ob
temand behauptet hätte! Und koch trifft die
Zu-
ber
mattschem Wege, da «r exterritoriales Mitglied del
russischen Botschaft ist.
Der Fall beweist, daß trotz der Beteuerungeil
der amtlichen russischen Stellen die Trennungslindk
zwischen dritter Internationale und russischer Röt
gierung nach wie vor nicht gezogen ist, auch da nichtz
wo es sich um Vorbereitungen zum kommunistischen
Putsch und zum Bürgerkrieg in Deutsch»
land handelt.
Bayerische Vorbereitungen.
Berlin, 25. Sept. Der „Sozialdemokratisch^
Parlamentsdienst" ist in der Lage, ein Rundschreiben
des im^Gegewsatz zu den freien Gewerkschaften ste^
hendsn Bayerischen Vcrkehrsbeamten^!
Vereins zu veröfsentlichen, das sehr bedenklich»
Vorbereitungen in Bayern enthüllt. Das „st renK
vertrauliche" Rundschreiben sieht Maßnahme^
vor für den Fall, daß „durch einen Gewalt st reich
die Staatsgewalt in andere Hände übergeht". Un-'
ter Bezugnahme auf eine Resolution, die ver^
traulich den amtlichen Dienststellen der Reichsbahn-
und Reichspostverwaltung in Bayern zugegangell
sei, wird erklärt:
Für den Fall, daß ähnlich wie seinerzeit beim
Kapp-Putsch die Reichsregiernng eine
Weisung erläßt, die den Reichsbeamten verbietet,
einer nicht verfassungsmäßigen Macht Dienste zu
leisten, ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die
bayerische Staatsregierung auf Grund
der Reichs- und Landesverfassung eine Notver-
ordnung erläßt, di« uns zur Dienstleistung
zwingt. Dieser Notverordnung sind wir auch
als Reichsbeamte Wohl unter allen Um-
ständen unterworfen."
Sowohl das Rundschreiben wie die Entschlie-
ßung besagen nichts anderes, als daß der Bayerische
Verkehrsbeamtenverein beabsichtigt, ein Gelingen
des Rechtsputsches ermöglichen zu helfen. Beim
Kapp-Putsch erließ bekanntlich die Reichsregierung
ein Arbeit-Verbot an alle Beamten. Die Durch-
führung eines solchen Verbots will diesmal der
Bayerische Verkehrsbeamteuverein verhinderte. Wo-
her Weitz übrigens der Verkehrsbeamtenverein von
einer Notverordnung der bayerischen Regierung?
Tatsächlich soll man sich im bayerischen Kabinett
mit ähnlichen Fragcn-befchäftigt haben. Aufklärung
tut dringend not.
Dr. v. Rosenberg
^"'"Dhlagcn. Er aber war, wenn er auch nicht for-
se^ E Deutschnationalen Volkspartei gehörte, in
No r .Politik vollkommen deutschnatio -
dix l ^«gestellt. Die Politik der I n tr -a n ? i g e n z,
D e^betrieb, war ja gar nichts weiter als die
2 rchführung der deutsch nationalen Re-
d t Er hat ja nichts anderes getan, als den
lauernden deutschnationalen Rusen Folge zu ge-
„Laßt sie n i, r e i nm a r s ch i er e nl"
"'ne Gesinnung war durch unvorsichtige Aenße-
l» 5^?' dk ev als Gesandter in Wien getan hatte,
tre„,s°"kundig, daß seine Berufung die ex-
r"wn nattoualistischen Kreise in Paris mit befrie-
ttz Schmunzeln aufuahmen. Er hat seine Polt-
" averstrengster
Fühlung mit Dr. Helfserich
-cijchnch ging nicht nur bet ihm und beim-datz er die Rotweudigkci., l.
er dauernd ein und aus, sondern esjderstand «ingustellen, anerkenne.
Ersatzrohre für leichte Maschinengewehre,
Schlösser für leichte Maschinengewehre,
Kästen mit Ersatzteilen für leichte Maschinen-
gewehre,
schwere Maschinengewehre,
Ersatzrohre für schwere Maschinengewehre,
3 Schlösser für schwere Maschinengewehre.
Das Lager in der Weserstratze 82 bestand ans acht
Kisten mitt
1 Minenwerser (sogenannter Priesterwerfer),
ferner 5—600 Füllaurte und Trommeln für Ma-
schtnengewehrpistolen.
BiS-hsr würden drei Verhaftungen vorgenommen,
MV zwar die de» Otto Gädeke sowie deS Fuhr-
manns Kliemchen nebst Sohn. Letzterer ist in der
konumtnIMchen Fugend aktiv tätig gewesen Md «S
Wwekte bis vor kur-enr gegen wn ein Verfahren
wogen tW vordachteS, daß er der Führer einer
rochen StMderstchast fet. Auch tckr flücht-tgr Frledrtch
ifi Kommunist.
Gegen don Hauptschuldigen an diesen Vorberei-
tungen zunk Bürgerkrieg, nämlich den sowj et-
russischen Mi l it är a tt a ch c e Petroff, kann
nichts uwt«rmttmnen werden, es sei denn ans diplo-
oryauPier gaiie, uno oocy rru
eutschnationalen der Hauptteil Schuld,
ochst gibt es eine Generalschuldhypothek o«r
seit dem Versailler Frieden. Sie
oben von jeher jede Verständigung be-
,"p f t. Ihre terroristischen Drohungen haben
" die Politik sämtlicher Kabinette von einer wirk-
bn« ehrlichen Erfüllungs- und Verständtgungs-
litik abgehalten. Sie haben hintov den Kulissen
schürt und gelenkt. Und das Kabinett Cuno
bi! stanz direkter Verbindung mit den deutsch-
lwbalen Führern gestanden. Zunächst wird
Sw ^Erdtgevweise bei all den deutschnationalen
»„^Verrechnungen der Außenminister des Kabi-
i 'etts Enno