Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (5) — 1923 (September bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 211 - Nr. 220 (12. September - 22. September)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.48728#0053

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
5. Jahrgang

Nr. 213

Heidelberg, Freitag, de« 14. September 1923

EMWEr M W D> dMM WRKMWV«
M» M N MM«M» W W W W WM MM «NSSSWAWL
M-M M M MTv MA M M MM M M MM
MIKA MO. LeiWiedei. V <WW»^ « MI lMW «Ml WS WM MKWWW bers.T-schSst,stelle:Schröders,r.zz
holungcn Nachlaß nach Tarif. TeL: Expedition3873». Nedak.LMz
kMs-Seiimz sv mMMu x«Mmi »a AEziae -Mlleri. MüMd. emeia. MW«. KME Mo»W, »Ma, MMew. »über«. kmierMMew -. NEW

Kritik am deutschen
Parlamentarismus.
Sin süddeutscher Politiker verössent-
licht in den „Ba s l er N ach r i ch t e n"
nachstehende Abhandlung:
nach Sparsamkeit in der ösfent-
wen Verwaltung gelöst zu dem eisernen Bestand
auer Partstc» des Deutschen Reiches. Die Presse,
e Programme, die Agitationsrcden, die Parla-
kneme erheben ihn immer wieder. Mit Recht. Das
tieverwnchern des Beamtenapparates und infolge-
vepen die Kostspieligkeit der Berwaltnng gehört zu
en unerfreulichsten Erscheinungen des nachrevoiu-
nonären Deutschland. Sollen sie wirksam bekärupft
verden, so gehört dazu aber auch, vast die Stellen,
wo heute die Macht liegt, die P ar l am en t a r4 e r,
nnmal bet sich seihst beginnen würden. Deutschland,
das verarmte Deutschland leistet sich einen parlamen-
tarischen Apparat von einem Umfang und einer ttost-
pieligkgit, wie 'hn auch das reichste Land nicht dal
Neben dem Reichstag mit 469 Mitgliedern
Vwt es in Deutschland den Reich sw« rt-
' chasisratmitS2S Mitgliedern, und nicht weniger
Parlamente der Sünder mit zusammen zirka
130V Abgeordneten. Die Kosten dieses Apparates
lausen ins Ungeheuere. Die Mitglieder des Reichs-
tages und des preußischen Landtags, auch der
Landtage der gröberen Länder, beziehen Diäten für
?77 ganze Jahr, auch wenn kein« Tagung stattfin-
vn, also Me Gehälter. Nach einer neuerlichen Re-
«^ung bezieht der Reichstagsabgeordnete den vier-
Teil de, Bezüge eines Ministers, die heute im
^ayre etliche Milliarden Mark betragen. Ungefähr
NE Mitglieder de» pveuWchen Landtages
«e>testt, diejenigen anderer Landtage ent-
wrechend. Dazu werden für MusschuWtzungen noch
vewndere Diäten gewährt. Mutzendem haben die
»«-tgliedsv des Reichstages freieFahrt aus allen
7°^lhen Bahnen, wie diejenige« der Einzellandtagc
nerhalh ihres Landes, und zwar nicht nur für die
^«uer der Session, sondern während des ganzen
«>hres. Vom Reichstag an VtS zu dem kleinen L-and-
Mm hinab unterhalten alle diese Parlamente den
^>llstandi.gen Apparat einer ständigen
-m» * ungmit zahlreichen »samten, Bureau-
^itellien, Stenographen usw. Dazu kommt der
'"er noch whx opulente Aufwand an Druck-
- wcn und Berichten, der bet den heutigen
^,,cn dieser Dinge ungeheure Beträge verschlingt.
- lenli an Material, um anzugöben, wie viel ins-
die parlamentarische Maschine das deutsche
u , I 'ostet; es sind aber gewiß ungezählte Mil-
stci?" die Parlamente der Länder in Frage
man sagen müssen, datz diese Riesen-
o i E/.inem Verhältnis mehr stehen zu
?s,,,, °^."ung und Funktion, die ste heute noch aus-
on«-» ,, , diesen ganzen Apparat in seinem
beibehalten und noch erweitert, ob-
Lä^ . UEsrechtliche und politische Stellung der
Var, '"uvrhalb des Reiches von «inst, auf der ihre
Wer^nentavische Vertretung beruhte, heute durch die
toia, Verfassung und deren Auswirkungen
wrai verändert ist..
Die Demokratie gehört auch die Sparsamkeit . . .
scheu «."^Eschen Parteien^ die den parlameniari-
Ursache "^en grundsätzlich vertreten, hätten alle
Gestalt im mit einer Reform seiner jetzigen
befassen" ^'vne einer sparsam«» Demokratie zu

Wk MW MttlnMz.
Ruhrgobiet wird geschrieben:
Einwolin?^» Tugen wurde festgestellt, das; die
den A i,' ait des Ruhrgebietes aller Parteien
solidere, woV? ruinösen passiven Widerstandes
ist daß er r sie zur Ueberzeugung gekommen
ivicder nor»,^?" Mittel mehr ist. Las Ruhrgebiet
t wm l -H Verhältnissen zuzuführen.
ö osj. -ns ° ^^cstelli, daß der passive Widerstand
auch iel nicht erreichte, so muß
o j e sprachen werden, daß er — negativ —
betis, , "s. In erster Linie die A r -
Folac» Arbeiterschaft, die" eine in ihren
"°n n^""^'^bare Beeinträchtigung der Produk-
nrsach,,,, ''wstvcrständlich auch soziale Konflikte ver-
Nicht strastos wird Millionen von
tect worlr, ^"b Bcauiten die Uebcrzeugung eingetrich-
Lohn baß Nichtstun und dafür vollen
tändisch-A ^"Srn, -nationale Pflicht" nnd »Vater-
schwere ^ei! Auf diese solgen-
onmpfuira der Arbeitsruhe und Produktions-
ferdiug bere^^.^Eir hat der Ftnanzminister HN-
den Kopf in v dingewiesen.. Es hilft aber nicht»,
Gefühle- vn - ^°"d zu stecken und »vaterländische
Dinge aue-k^ ^schnüffeln, wo ganz materiell«
drastischste» ^iMbend sind. Dinge, die wir am
zwislveu ,- °ub«rn hörten in einem Gespräch
Gebiets: Eisenbahnern de» besetzten
kairn^uns rtt-en? ^tS: NurArbeit
Nur Fa ü l bei, Cuns heißt es jetzt:
-W ->» -r"»-
Arbeit _"^.^dkteu Weg — von der „Faulheit" zur
geben, beziehungsweise zu empfehlen,

ist ein hartes Stück Pflichtarbeit sowohl für die,
die ihn gehen müssen, als auch für die» die ihn, nach-
dem die patriotische Phrase verrauscht ist, als unver-
meidliche Tat enrpfehlen müssen!
Mer auch Bergarbeiter denken vom »passiven Wi-
derstand nicht schlechter (!) als jene Eisenbahn-
beamte. Wie könnte sonst ein Ltebltngsspruch der
Bergarbeiter folgendermaßen lauten:
„Kumpel, setz' dich ruhig nieder,
so schöne Zeiten kehren nimmer wieder!"
Schützengraben h umor vielleicht — aber
das dicke Körnchen gesalzener Wahrheit in diesem

volkstümlichen Spruch wird keiner verkennen, der
die Produktionsleistungen des besetzten Gebietes
überschaut und dabei am meisten die „Produk-
tivität der Berliner Notenpresse be-
wundert nnd — verflucht! Es ist bedauerlich, datz
die deutsche Presse — ans Furcht „unpatrio-
tisch" zu erscheinen —, solche Dinge einfach igno-
riert, die sämtliche Ausländskorrespondenten be-
obachten und schildern, wie überhaupt das gesamte
AuSlandüber deutsche Verhältnisse besserun-
terrichtet ist als wir selbst.


Internationale Lage.
Dar Echo der Kanzlerrede.
Paris. 13. Sept. Das Echo der Rüde Strese-
manns ist io ausgefallen, wie jeder annshnren mutzte,
der di« französische Stimmung kennt. Trotzdem man
einige erfreuliche Momente in der Kanzlerrede fin-
det, ist man immer noch nicht befriedigt.
Der „Gaulois", dessen außenpolitischer Mit-
arbeiter zu den von Poinoare persönlich informier-
ten Pressevertretern schärt, hält es für möglich, datz
die Pläne Strescmanns Interesse verdienen, bezeich-
net jedoch weitere Präzisierung als not-
wendig. Er möchte wissen, durch welche Mtt-
t e l der Staat die Mitwirkung der Besitzer deS Pri-
vateigentums zu sichern gedenkt und wieviel
Prozent Frankreich von den Zinsen dev geplanten
Hypothek erhalten soll. Ferner wünscht das Matt
Auskunft darüber, wie Stresemann die ektwandsreie
Kontrolle der Ausführung seiner Pläne ermög-
lichen will. Vor allein müsse ktargestellt werden, wie
Stresemann sich die Räumung des Ruhrgebietes
denkt.
Der „Matin" schreibt: „Die französische Regie-
rung gedenkt in ihrer Stellung zu verharren,
die unverwundbar ist. Natürlich kann st« das Kon-
trollsystem im Ruhrgebiet ab ändern, wenn
Deutschland mit seinen Zahlungen beginnt. Das
Gebiet wird sie aber erst nach Maßgabe der Zah-
lungen räumen.'
Die englische Auffassung.
2 ondon, 13. Sept. Die T.U. Meldet aus Low
von: In den bis jetzt veröffentlichten Kommentars
zur Kanzlerrede heißt es, die Rede sei die Rede
etnesMannesinderVevzw«islung,der
reinen Ausweg mehr sehe. Es sei ein etwas ver-
blümter Appell an die Gnade des Feindes, ohne
die geringste Aussicht, daß er Erfolg haben
könnte. Weite Kreise meinen, datz jetzt kaum noch
etwas geschehen könne.
Parts, 13. Sept. Die Meldung, wonach ein«
Aussprache zwischen Poincarö und Baldwin
nunmehr offiziell vereinbart sei, wird heute wieder
dementiert.

Vom besetzten Gebiet.
Das Ende der Grenzsperre.
Mannheim, iS. Sept. Der französisch«
Kreisdelegierte teilt mit, datz da» Ende der Grenz-
sperre aus den 15. Septemser M»tt«B«acht
festgesetzt worden ist.
Ofs«AV«US, 18. Sept. D!« iM «e»Ut «M
Bahnhöfe von Offenburg und Appenweier lagernde»
großen Hol, bestände, GigenMM verschieden«
Privatfirmen, sind von de« Franzosen »eschlag-
nahmt worden.
Außerdem wurde Lurch den französischen Befehls-
haber di« Fortführung der Arbeiten an den Werk-

stätten des Bahnhofs Offenburg (Kesselschmiede-
untersaat.
Essen, 13. Sept. Die Franzosen und Belgier
haben gestern eine große Anzahl von Geldbe -
fchlagnahmungen vorgenommen. In Duis-
burg wurden in der Reichsbankstelle 30 Milliarden
beschkagimhmt, aus der Nebenstelle Duisburg-Metde-
rich 25 Milliarden, Set der Reichsbanknsbenstelle
Tnisburg Ruhrort 185 Milliarden. In Krefeld wur-
den in den letzten Tagen durch die belgische Krimi-
nalpolizei 260 Milliarden und Lohngelder in Höhe
von 68 Milliarden beschlagnahmt.
Paris, 13. Sept. Die Blätter erfahren ans
Düsseldorf, daß gestern früh um sieben Uhr ein
Deutscher -n der Nähe der Lippe von einen; Wacht-
posten getötet wurde.

Die Lage im Reich.
Der letzte Termin.
Basel, 12. Sept. Die deutsche Mark wird
Wegen ihrer vollständigen Wertlosigkett an der
Basler Börse in Zukunst nicht mehr no-
tiert. Bereits Henle kam «ine Notierung für die
Mark MHI mehr heraus.
Die Mark teilt damit das Schicksal des
Sowjetrubels, der an den Aitslandsbörsen
gleichfalls nicht mehr notiert wird. Diese Tatsache
nmß wie ein Alarmzeichen ans die verant-
wortlichen Regierungsstellen wirken und sie veran-
lassen, alles euszubieten, um den weiteren Absturz
der Mark aufzuhalten. Wird die Mark im Ausland
unverkäuflich, ohne daß ein anderes Zahlungs-
mittel vorhanden ist. so muß die deutsche Wa-
ren« in fuhr und damit die Lebensmittelversor-
gung auf di« größten Schwierigkeiten stoßen. Darum,
eS ist keine Zeit mehr zu verlieren!
Reichsrvirtschaftsrat und Ausfuhr-
bedingungen.
Berlin, IS. Sept. Der wirtschaftspMttsche
Ausschuß des Reichswirtschastsrates be-
schloß heute einstimmig, das nachstehende Guiach -
t en des Unterausschusses für Aussuhrvedin-
gungenan die Regierung weiter zu ketten:
Der Unterausschuß schlägt vor:
1. Dis An ssuhrabgaben sind allgemein
zu beseitigen.
2. Di« Preisprüfung und damit jegliche
RuSflchrkontrolle ist
») für Fertigfabrtkaie schnellstens zu brs«it»°
g««,
d) M Roh- und Halbfabrikat« soll die
Ausfuhrkoniroll« veibeh alten werden so-
Weit die» tm Interest« der weiterverar-
»eite«veH JnpUstrte «rfarderkich
M.
S. Voweit Mrch den «bdau ver Außenhandels-
kontrolle «utzenhandelsstellen ihr« Tätigkeit einstel-
len, ist die verbleibende Kontrolle vom
R e t ch s k o mtu i s s a r unter Mitwirkung der zu-
ständigen Arbeitsausschüsse zu übernehmen.

4. Die Erhebung des Pressebeitrages soll
durchweg den Außenhandclsstellen abgenommcn undi
aus den Weg des Markenklebefystems ver-
wiesen werden. -
5. Der Ausschuß ist einstimmig der Ansicht, Laß
die Zusammenarbeit von Arbeitgebern und
Arbeituehmern mit Handel und Konsumenten,
wie sie in den Außenhairdelsausschüssen auf wirt?
schwftltchem Gebiete durchgeführt wuide, auch tn Zu-
kunft im Interesse der deutschen Wirtschaft in an-
derer Form erhallen bleiben soll. Es sind in
Angliederung an den Reichswirttschaftsrat für die
einzelnen Wirtschaftsgebiete Fachausschüsse zu
bilden, die gegenüber Len Behörden als ote Fach-
vcrtretuug Les zuständigen Wirtschaftsgebietes göl-
ten, und zwav mit Wirkung bei besonderen Fragen
dcr Wirtschaft auf diesen Fachgebieten berangezogen
werden. l
Die bestehende» Arbeitsausschüsse der in
Fortfall kommenden AußeUba,>tdelssteüen sollen nicht
zu cünem früheren Zeitpunkt aufgelöst werden, bi»
die vorgenannte Neuregelung erfolgt ist.
Verlassen, verlassen. . .!
München, 13. Sept. Von gut unterrichteter
Seite wird m der „Allgemeinen Zeitung"
auf den ausfallenden Umstand hingewiesen, datz über
die politische Bedeutung des Besuches, den Feld«
marfchall Hindenburg nnd Hugo Stinncs
im Beissen von Hitler, Kahr und Esch er ich
jüngst bei General Ludendorfs in Prinz-Lud-
wigshöhe abstatteten, merkwürdigerweise gar nichts
verlautet.
Des Rätsels Lösung ist, daß bei dieser Unter-
redung weder Hindenburg noch Sttnues verschwie-
gen. wie wenig sie von dem tn Bayern sein Wese»
treibenden Rcchtöradikalismus halten. Vielmehr
brachsten beide Herren sehr deutlich zum Ausdruck,
daß sie in dieser Art „nationaler Aktivität" keines-
wegs den Träger einer gesunden nationalen Be-
wegung erblicken und noch viel weniger die Rettung
des Vaterlandes von ihr erwarten. Sie verur-
teilen durchaus diese aktivistischen Methoden und
gaben vor allem zu verstehen, daß sie sich von der
von den Partttulariflen, den Deutschntationalen und
Deutschvölkischen in Bayern systenurtisch betriebenen
Hetze gegen das Reich und seine Regierung nicht»
Gutes erwarten.
Diese Worte mutzten freilich, wie das Blatt be-
merkt, in den Ohren von Männern wie Lndeildorff
und Kahr wie eil« Warnung klingen. Und es
ist wohl auch kaum ein bloßer Zufall, datz an dem
„Deutschen Tag" in Nürnberg, der angeblich nur
der Erinnerung an die alte Armee geweiht sein sollte»
dcr Generalfeldmarschall ebensowenig
teilrmhm wie dcr ehemalige bayerische Kron-
prinz Rupprecht. Dieses Feld wurde bezeich-
nenderweise dem General Ludendorss allein
überlassen.
Die verwandelten „National-
Sozialisten".
Berlin, 13. Sept. (Voss. Ztg.) Nach ewck
Münchener Pressemeldung soll sich die für Pv.utzen
verbotene Natioital-Sozialistische Deutsche Arbeiter-
partei sovian „N a t i o na l s o z ia l i st t s ch e P a r «
tei Groß-Deutschland" und ihre Srurmab-
töilungen „Vaterländischer Schutzbund" nennen. W!«
der Amtliche Preußische Pressedienst rnitteitt, ersucht
der Minister des Innern in einer Versügung, et-
waige Unürnehmungem der verbotenen Partei in
Preußen auch unter diesem Namm; mit oottzeiliche»
Machtmitteln zu verhindern und gegen Ver-
anstalter und Teilnehmer gemäß A 19 Abs. 2 deS Re-
t>ubl.-Schutzgesetzes bei der örtlich zuständigen
Staatsanwaltschaft das Verfahren anhängig ;u
machen.
Berlin, 13. Sept. Der deittschvölk.sch- Abg v.
Graefe beschwert sich in einem Schreiben a»
den Reichspräsidenten über verschiedene Erwsse dcr
Regwmng.

M KMMllW M SklsklMtt
lkk MW».
Zur Regierungskrise in Thüringen,
Weimar, 13. Sept. (Eig. Bericht.)
Der Aeltestenausschutz des Thüringischen
Landtags hat am Mittwoch beschlossen, die nächste
Sitzung mn kommenden Mittwoch, den 19. Septem-
ber, ab;uh alten. Auf der Ta gesordnung steht al-
erster Punkt die Neuwahl der Regierung und zwei-
tens „Auflö sung der L and tags". Di« so-
zialdemokratische Fraktion ist der Aust
sassung, datz in Anvelracht der schNstesttgsn Gesamt-
lage eine Auflösung deS Landtags nach Möglichkeit
verntieden Werden soll. Ob es gelingt, zu»
Neuwahl der Regierung zu schreiten, steht vorläusi»
noch in Zweifel. Unsere Genossen haben inzwi-
schen mit der kommunistischen Partei Thüringen»
Fühlung genommen.
Bezirksvorstand und LandtLgKfrEon richtet«,
inzwischen einen Ausruf an Vie arbeitenLe Be-
VSlkerimg Thüringen« und die Mitglieder der Par-
tei, in dem e« u. a. HMt: Um bl« Regierung r»
stürzen, schreckten die bürgerlich-»Parteien
nicht vor dem Versuch zurück, einzelne Gebieisieltt
Thüringens loszureißen — zum Volksenisstwid wa-
 
Annotationen