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Märzgasse 20
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Nroü« 39
Jahrgang
Nr. 209
Heidelberg, Montag, den 10. September 1923
^ÄE»^°>nschüetzt.Tragerloh»
8^^°chev.l.-8. Sept. Mk. so«««.
L ^«Uiaris: Die einsp. Petitzeile
?°-dcr.Rauin (88mm br.) Mk. I8VR»,
V«uswartigeMk.8VO!M. Reklame-
Wngcn (74mm br.) Mk. MM, für
auswärtige Mk.kM 8M. BeiWieder-
volungcn Nachlaß nach Tarif.
MW Wd'M stunden der Redaktion: 11—lL Uhr.
SitM MW WW WM UMMM --«Ak, WsMK 8W WZ iE MW VW MU ZM Lostsch°NkontoKarIrruheNr.W?7.
M.H HM Z^U WMWWM MW WA MUI MW WD MW MM MA Tel.-Adr.: Volkrzeitungtzeidelberg.
DdLr W MlN M M MWl Dl Ml r«L»k«MD!
M WW rWWM" MWr «ME' MAWilWN berg. Geschäftsstelle: Echröderitr.lS.
U EM Tek Expedition W73u.Redak.2S7S.
lkges-Zeilmg für die iverltWge Möllerung der Amtsbezirke Melbers, MM, kiusbeim. Kuvingev, KberbaH, MosbaS, Busen, Adelsheim, Norberg, ranberNSossbew u. WeMelm
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Berlin, 9. Sept. 1923.
Die Frage de» neuen Währung kam tmmcr
^>ch nicht zur definitiven Entscheidung. Herr
belfferich macht zwar in seinen Parteikreisen
i'r sein Roggenprojekt Stimmnibg. Doch wird
Ut Recht von der Sozialdemokratischen Partei jeder
Vorschlag abgslehnt, der die Tätigkeit des Staates
uf Kosten privater Berufsstände beschneidet. Wenn
Wähvung fest sein soll, so mutz bei gleichzeitiger
Beendigung des Nuhrkonflikts der
taat das Heft in der Hand behalten und zwct-
kellose Deckilng vorhanden fein, wobei allerdings
Neichsdefizitwirtschast anfhören mutz. Jeder
Ersuch, Goldnoten oder einen. Ersatz für Gold-
'Wien auf Grund einer , unve stimmten
Deckung, wie ste Hypotheken darstellen, auszu-
üben, mutz schlietzltch nur zur Assignaten-
wirtschaft führen. Auf diese Weise würde man
^scht die Einführung einer Goldwährung wirksam
^bereiten, sondern lediglich einen an sich rtchti-
^r>l Gedanken von vornherein diskreditieren.
Der Devisenkommissar.
Berlin, 7. Sept. Zum Kommissar für die
^evifsnersassung wird der Geh. Regierungsrat und
rwrtragende Rat -im Preußischen Ministerium für
.andel und Gewerbe, Bellinger, ernannt
werden.
Die neue Währungrbank.
Berlin, d. Sept. Zu den Finansmatznaymen
"" die „Franks. Zt g." folgendes zu berichten:
Es soll eine neue Währungsbank gegrün-
°i werden mit einem Kapital, das zu gleichen Tel-
« durch eine Belastung von Industrie, Handel und
. rweebe auf der einen und der Landwirtschaft ans
u>!' ""deren Seile gebildet werden soll. Die Land-
... "NW a f( Zue hypothekarische Belastung
vres Grundbesitzes auf sich nehmen, die in Pro-
, "wn des Wehrbeitragswertes beniesten werden
. l. Der gleiche Kapitalanteil soll auf Jndu-
"i e, Handel und Gewerbe entfallen. Auf
rund der HHPothelarischen Betastung würde die
Bank verztuslfche Rentenbriese auf
> d oder Roggen lautend erhalten, die die
«"terlag« für das ne» ansgogevene Gold- oder
wgaengeld Hilden würden.
e, Die Entscheidung darüber, ob die Gold- oder -te
" "ggenbasiZ gewählt werden so«, will das Finanz-
-- "rsterium anscheinend der am Montag statt-
. -bcuden Kab t n e t t s s t tz u n g überlassen. So
wir wissen/ ist aber weder das Finanzmtniste-
um sechst noch das Kabinett geneigt, einem ande-
u ms emem G o > v w a y r un g s p, an zuzw
üinmen. Reben diesen Renlenbriefen würden die
mit hypothekarisch gesicherten Schuldver-
^wreibungenunddieDevisen-undGold-
> nzahlungen des Industrie und des Handels
's Deckung des neuen Zahlungsmittels verwendet
vcvden. Die Frage, mir welchen Mitteln das Reich
"rnen iveiteren Ftnanzvedarf decken soll, scheint
y/?" in der Weiss lösen zu wollen, daß die neue
s?whruugsbank dem Reiche ein Darlehen ge-
ehrt zum Zwecke der Einlösung der bei der Retchs-
»nr diskontierten Schatzanweisungen und ihnr bei
neuen Bank ein befristetes und engbegrenztes
iskontierungs-Kontingent einräumt,
-st Reichsbank würde mit dem Erlös für di«
?watzanwetsungen an die Einziehung der uMlau-
^"den Mengen von Papiergeld Herangehen können.
Beryältnis der neuen Bank zum Reich scheint
H. w nicht geklärt zu sein. Immerhin würde di«
S"Mtne von vier Milliarden neuer Zahlungsmittel
zskauf hindeuten, das; fiir den Geschäftsbetrieb der
'^chsbank nicht Viel Raum inehr bleibt. Das er-
^e sich jx, schgn praktisch daraus, datz ,nit dcr
i^^ührung des neuen Geldes das alte Papiergeld
"«kommen entwertet und von niemand- mehr an-
Wammen würde. Die Frage ist nur, ob das neue
ttd wirklich weribeständig ist oder nicht.
Mn dringlicher Ruf.
k Darmstadt, 9. Sept. Der Landesvorstand
s/* Hessischen Sozialdemokratie hat an den Partei-
K?rsAad ein Schreiben gerichtet, in dem er mit
-^dauern fsststellt, daß der Eintritt in die große
e °Mion die gesetzten Erwartungen bis jetzt nicht
.Wüt hat. Sollten sich die bürgerlichen Mitglieder
tz Reichsregierung den sozialdemokratischen For-
»'"»gen widersetzen, so müßte die Sozialdemokra-
z, ihre Vertreter aus der Reichsregierung zurück-
^hen.
unbedingt iwtwendige Forderungen werden
sts^chnet: beschleunigte Beendigung der Ruhraktion,
ic,st Beschcagnahme der Devisen, sofortige Er-
dxx Sachwerte, allgemeines Volksopfer, Ab-
von Brillanten uff., Vermögensbeschlagnahme,
>k,^""änrs und Zuchthausstrafe für die Steuersabo-
4iba sofortiger Rücktritt Havensteins und Gesilers,
bm?^llsbewirtschaftung für eine Reihe Artikel, wert-
""dige Antagemöalichketh
Zik MmMW W MIAWK.
Gegen Währungsnot, Arbeitslosigkeit und Unterentlohnung.
O Berlin, 9. September.
Der Ausschub deK Allgemeinen
Deutschen GewerkschaftsbundeS hat zu
den dringenden Wirtschafts- und Lohnproblemen in
seiner Tagung am 7. und 8. September folgende
Entschließungen gefaßt:
Die Währungsfrage.
Die Deckung des Etatsdesizits durch staatliche
Inflation, im Zusammenhang damit die private
Inflation haben den Zusammenbruch der
deutschen Fimrnzwtrtschaft vollendet, die Verelen-
dung drr auf Papiermark sitzengeblivbenen Volks-
kreise u. damit infolge der gesunkenen Kaufkraft eine
katastrophale Krise der Volkswirtschaft
bclbeigeführt. Die Inflation wird zum Toten-
gräber der Republik. Die deutsche Wirt-
schaft braucht, soll eine allgemeine Wirtschaftskata-
strophe vermieden werden, eine neue wertbe-
ständige Währung. Dor Bundosausschutz
des ADGB. verlangt deshalb die
Schaffung einer wirklichen Goldwährung,
Weil nur dadurch de« Staatshaushalt ins Gleich-
gewicht, die Wirtschaft wieder in Ordnung gebracht,
die Kaufkraft der Löhne und Gehälter wiederherge-
stellt und gesichert werdm kann und somit die
Grundlagen für eine innere Gesundung geschaffen
werden. Zur Sicherung einer solchen Währung kann
nicht der unbestimmte Begriff des gesamten steuer-
baren Vermögens ausroichen, sondern es müssen
reale, in die Macht des Staates gegebene Ver-
möge ns ob j ekle als Grundlage dienen.
Die Arbeitslosensrage.
Wie immer dis Entwicklung der deutschen Wirt-
schaft sein wird, eine starke Erhöhung der
Zahl der Arbeitslosen wird voraussichtlich
etntreten. Es mutz Aufgabe des Staates
sein, den Erwerbslosen und Kurzarbeitern durch
Unterstützung bis zur Garantie der notwendigsten
Lebenshaltung beü zu stehen, soweit es nicht
gelingt, durch schnellorgantsterte Maßnahmen der
produktiv en Erwerbslosenfürsorge
vermehrte Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Na
größte Eile geboten ist, mutz der Instanzenweg für
die Inanspruchnahme der produktiven Erwerbs-
losensürsorge so vereinfacht werden, datz eine schnelle
Inangriffnahme der Arbeiten möglich ist.
Selbst gesteigerte und verbesserte produktive
Maßnahmen werden jedoch nicht genügen, die Er-
werbslosen auszunehmen. Es erscheint deshalb
dringend notwendig, durch geeignete Maßnahmen
wtrtschaftspolittscher Art die Folgen dieser Krisen-
erscheinungen abzumildern. Solche Maßnahmen
sind die folgenden:
Die Umgruppierung der Arbeitslosen
Zahlreiche Arbeiter und Angestellte werden dau-
ernd ihren jetzigen Beruf verlassen müssen, in dem
sic zum TM seither schon unproduktiv beschäftigt
waren. Da die Umgruppierung am leichtesten bei
den Jugendlichen und Unverheirate-
ten vorzunehmen ist, sind diese zuerst zum Berufs-
wechsel, nötigenfalls auch zum Ortswechsel, zu ver-
anlassen. Besonders dringend ist die Erweiterung
der deutschen Urproduktion durch Verstärkung der
Arbeitsgelegenheit in der Urproduktion, insbeson-
dere im Bergbau, in de« Arbeitsbeschaffung und in
der Land- und Forstwirtschaft. In den Privatbe-
trieben ist vor schneller Entlassung vorzuveugen.
Arbeitsbeschaffung durch Preisdruck
Zur Ueberwindung der Produktions- und Ab-
satzkrise ist ein starker Preisabbau nötig. Hier-
bei Mutz zunächst der Kartellpolitik ein Riegel vorge-
schoben weiden. Zwecks Ausschaltung des ver-
teuernden Zwischenhandels ist der unmittelbare
Verkehr zwischen Erzeuger und Verbraucher zu
fördern. Gegen den billigen Auslandsverkauf sind
Maßnahmen nötig. Dem Nohstosfwucher ist schär-
fer als bisher entgegenzutveten. Die Gewerkschaf-
ten erkennen die Notwendigkeit einer gesteigerten
Ausfuhr deutscher Waren an. Dabei halten sie
grundsätzlich an der Ausfuhrkontrvlle fest, zu deren
Verbesserung und Vereinfachung ste bereit sind.
Die Lohnpolitik.
Zur Wahrung der gemeinsamen Interessen auf
dem Gebiete der Lohn- und Dartfpolttik beschließt
der Bundesausschuß:
1. Den Bundesausschntz zu beauftragen, eine
Abteilun g für Lohn- und Tarifpoli-
lik im Bundesbureau einzurichten,
2. einen lohnpolitischen Ausschuß
einzufetzen, der aus besonders erfahrenen Verbands-
vertretern gebildet wird.
Des lohnPolWsche Ausschuß soll, unbeschadet des
In 8 38 der Bundessatzung ausgestellten Grund-
satzes, daß die Führung der Lohnbewegung die
eigene Aufgabe jeder Gewerkschaft ist, folgende Auf-
gaben erfüllen:
a) In Gemeinschaft mit dem Bundesvorstand
Richtlinien für die allgemeine Lohn- und Ta-
rifpolitik der Gewerkschaften a-ufzustellen und die-
selben jeweils dem Wechsel der Zettverhältnisse
rechtzeitig anzupasson;
b) dem Bundesvorstand bei entsprechenden Ver-
handlungen mit den Spitzenorgamsattonen der Av-
bettgeber beratend zur Sette zu stehen und ihn evtl,
zu vertreten;
c) die Lohn- und Ta r ifbew c g u n ge n
tm allgemeinen und die Praxis der Arbeitgeberver-
bände im besonderen zu beobachten, Material
hierüber sowie Erfahrungstatsachen zu sammeln
und den Gewerkschaften zur Kenntnis zu bringen;
ck) für gewisse Teile der Tarifverträge, die sine
einheitliche Formulierung gestatten, Nor m albe-
st i m m u Ug e n anszuarbetten, die den einzelnen
Gewerkschaften als Muster dienen können.
Die Verbände der Bauarbeiter, Bekleidungs-
arbeiter, Bergarbeiters Buchdrucker, Eisenbahner,
Fabrikarbeiter, Holzarbeiter, Metallarbeiter, Satt-
ler, Tapezierer und Portefeuiller, Schuhmacher, Tex-
tilarbeiter, Transportarbeiter entsenden je ein
Mitglied in den lohnpoMischen Ausschuß. Seine
Einberufung erfolgt durch den Bundesvorstand. Die
Geschäftsführung obliegt der Abteilung für Lohn-
und Tarifpolttik im Bundesbüro.
Ikl iwlenW'MW MW.
Griechenland zahlt.
London, 8. Sept. Eino« Meldung «PK Genf
zufolge hat Griechenland mit der Durchführung
der ihm von der Botschafterkonferenz auserlegten
Verpflichtungen begonnen. Der geforderte Betrag
von 5V Millionen ist in der Schweizer Nationalbank
hinterlegt worden.
Mussolini nimmt an.
Nom, 9. Sept. (Stefans.) Mussolini hat
dem italienischen Botschafter in Paris folgendes
Telegramm mit der Weisung übersandt, es der
Botschafterkonferenz zu übermitteln:
Ich bitte, der Botschafterkonferenz Mitteilen zu
wollen, datz die königliche Regierung von der Note
der BotschMfterkonfekcnz an Griechenland Kenntnis
genommen hat und daß sie annimmt unter er-
neuter Betonung ihres Entschlusses, Korfu und die
benachbarten Inseln zu räumen, sobald Griechen-
land alle verlangten Reparationen in vollem Um-
fange und endgültig ««füllt haben wird-
Damit dürfte der Konflikt friedlich beigelegt
werden.
Internationale Lage.
Die Auffassung PoinearLs.
Parts, 9. Sept. Während Londoner Blätter
bereits die Einleitung von Verhandlun-
gen zwiscben Berlin -n nd Part s gekommen
sehen, zeigt die houtige Sonntagsrede Potn-
!ca«6« ty DMMvUlerS, datz M tmme« noch
nicht so weit ist und daß Herr Strefemann zu
mehr positiven Angeboten übergehen
muß, wenn eine beiden Ländern dienende friedliche
Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich
erfolgen soll. Potncars führte in seiner heutigen
Rede u. a. aus:
„Deutschland zwang uns, nicht nur durch
Ausflüchte als schlechter Schuldner selbst Pfän-
der zu ergreifen, sondern auch die Hal-
tung, die es nach unserem Einrücken ins Ruhrge-
biet annahm, war für feine eigenen Interessen ver-
hängnisvoll. Es brauchte unsinnige Summen, um
den Widerstand zu organisieren, der nun von
selbst zusammenzubrechen beginnt. Die Bevölke-
rung wünscht nur zu arbeiten und sich mit uns we-
gen -er Lieferungen, die uns geschuldet werden, zu
verständigen. Ich höre allerdings, daß der neue
Reichskanzler jetzt andere Pfänder vorschlägt,
als das Ruhrgebiet. Wir ziehen jedoch die posi-
tiven Pfänder, die wir in der Hand Haven,
vor, und werden sie nicht gegen Pfänder freige-
ben, die vielleicht auf dem Papier ausgezeichnet wä-
ren, deren Ertrag uns aber entgehen würde.
Wir wollen Realitäten und Wir werden
erst abziehen, wenn wir bezahlt find.
Strefemann erklärt, daß ein enges Zusammen-
wirken zwischen« den einander ergänzenden
Industrien Deutschlands und Frankreichs
eine ausgezeichnete Einleitung zur Regelung der
Reparationen und zu einem endgültigen Friedens-
statut wäre. Schon im Dezember 1922 ließ Cuno
mir durch den Botschafter Verhandlungen mit -sut-
schen Industriellen anbietcn, um Abmachungen mit
französischen Industriellen vorzuberetten. ES trifft
allerdings zu, daß die Industrien der beiden Länder,
«das Deutschland Kohle n, wir Eisenerz« för-
dern!, eines Tages ein Interesse darM habe« wer-
den, sich miteinander zu verständigen: aber die
Franzosen, die an diesen wirtschaftlichen Unterhal-
tungen am meisten interessiert sind, haben begriffen,
datz ste, bevor ste an deren Vorbereitung gehen,
der französischen Regierung Zeit lassen müssen, be-
züglich des Reparationsproblems Sicherheiten
und reale Ergebnisse zu erlangen. Die Frage, di«
alle anderen beherrscht, die Frage, die in erster Linie
alle Misere Sorgen erfordert, ist in der Tat der
Wiederaufbau unserer zerstörten Gebiete.
Wen« wir sehe«, datz Deutschland aufrichtig ent-
schlossen ist, diese Fragen zu regeln und für unser«
Sicherheit etwas anderes als Versprechungen
zu geben, dann werden wir ohne Voretnge-
nommenheit die Möglichkeit ins Auge fassen
Wirtschaftsverträge abzuschließen. Mer
dann möge Deutschland beginnen, fein Verhalten zu
ams zu ändern und endlich gutenWtllen zu
zeigen; dann möge Deutschland «ein für allemal sich
entschließen, ernsthafte Anstrengungen zu
machen, um sich in die Lage zu versetzen, sein«
Schulden zu bezahlen! Bisher haben Wir seststel-
lcn können, datz sein« Absichten sich in sehr fühlbarer
Weise geändovt hätten. Der Ton hat sich geändert
aber das Lied ist das gleiche geblieben."
Die Stellung Englands.
Berlin, 9. Sept. Gelegentlich feines derzeiti-
gen Aufenthalts in Berlin teilte der englische Ar-
beiterführer Tom Shaw mit, datz England alles
tm« werde, um den «Frieden herbeizuführen.
Der Streit um Fiume.
Belgrad, S. Sept. Bezüglich der Frage vorl
Fiume, auf welche sich das gesamt« Interesse kon-
zentriert, wird von «maßgebender Stelle erklärt, datz
die paritätische Kommission f^it dem 1.
dieses Monats nicht «lehr Zusammentritt und kein
Einverständnis erzielt worden ist. Als einzige«
Ausweg wird ein inierinar ionales S chieds-
gericht beantragt, dessen Vorsitz der Präsident der
Schwei; führen soll.
Die Lage im Reich.
Eine Sitzung der sozialdemokratische«
Reichstagsfraktion
Berlin, 19. Sept. (Letztes Telcgr.) Der Bor-
stand der sozialdemokratischen ReichStagsfrakiion be-
schäftigt« sich am Samstag in einer vertraulichen
Sitzung mit der außen- und innenpolitischen Lage.
Ein gefährliches Manöver.
Berlin, 9. Sept. Die „Deutsche Allgemein«
Zeitung" des Herrn Sttnnes hält die jetzige Situa-
tion für geeignet, einen Vorstoß gegen de«
Achtstundentag zu machen und für eine Ver-
längerung der Arbeitszeit um zwei Stunden etirzn-
ireten. Während Tag für Tag die Zahl der Schie-
ber und Spekulanten wächst, und das Volk durch
die aufsaugensche Wirtschaft der Kartelle zugrunde
gerichtet wird, erlaubt sich Herr Slinnes solche Vor-
schläge zu machen. Dieses gefährliche Manöver
zeigt, datz die rührenden Wirtschastskreife auch heute
noch verantwortungslos genug sind, die innenpoli-
tische Lage zu verschärfen. Wir warnen rechtzeitig!
Verbot einer Geheimorganisation.
Weimar, s. Sept. Das Preßa-Ntt Thüringen
teilt mit, daß daA thüringisch: Ministerium des In-
nern den Wtcking-Bund, die sogen. Lands-
inannfchaften und Knappmanuschaften, die sich als
«ine Fortsetzung der Organisation L (Brigade Ehr-
hardt) entpuppt hätten, Verb i e t e n werde.
Aus dem Ordnungsstaat des
„Herrn v. Krrilling".
Müünchen, 9. Sept. Das „Ambergex
Tagt, lat t", ein hakenkreuzlsrisches Hetzblättchen^
das sich in schäbigster Miesbacher-t versucht, bring«
in seiner Nr. 192 vom 29. August au dar Spitze in
anfallender Schrift diese unzweideutige Aufforde.
rnng zum Mcrd:
„Seelenverwandtschaft!
Rath en,an, einer der größten Schädlinge, di«
je tm deutschen Volke eine Rolle gespielt; viel,
facher Aufsichtsrat, Blittjudc und Kandidat des
deutschen Auslandes, ein Opfer seiner VolkSver-
fchachernngspolitikl
Strefemann, der mncste Vorposten bei
390 Männer, die die Welt regieren, vielfacher Aus«
sichtsrat, GesimV'ngSjude, der sich vom Fütuer
einer monarchistischen Partei zum Führer eine«
sozialistischen Kabinetts dnrchg-.«mannrt hat, jü-
disch versippt, der Liebling der Engländer unZ
Franzosen, unserer erbittertsten Feinde, der end-
gültige Totengräber Deutschlands, wenn sich nie-
mand findet, der ihm bei Zeiten das Handweft
l-2t! Michel wach auf, der Jud ist loS!"
Naß so etwas möglich ist, beweist allem den Nö ¬
ligen Bankrott der weißblanen Regierer vor den«
rcichtsaMvistischen Mordgesindel. Die Kntlchi n g t
trauen sich heute nicht mehr aus «erun'ch
ihrer eigenen Notverordnung gegen sie Mor.^roM
gandiste» hakenkreuzlerischer Couleur vorzugoben
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Ut Recht von der Sozialdemokratischen Partei jeder
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Beendigung des Nuhrkonflikts der
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.andel und Gewerbe, Bellinger, ernannt
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> nzahlungen des Industrie und des Handels
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Beryältnis der neuen Bank zum Reich scheint
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den dringenden Wirtschafts- und Lohnproblemen in
seiner Tagung am 7. und 8. September folgende
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Die Deckung des Etatsdesizits durch staatliche
Inflation, im Zusammenhang damit die private
Inflation haben den Zusammenbruch der
deutschen Fimrnzwtrtschaft vollendet, die Verelen-
dung drr auf Papiermark sitzengeblivbenen Volks-
kreise u. damit infolge der gesunkenen Kaufkraft eine
katastrophale Krise der Volkswirtschaft
bclbeigeführt. Die Inflation wird zum Toten-
gräber der Republik. Die deutsche Wirt-
schaft braucht, soll eine allgemeine Wirtschaftskata-
strophe vermieden werden, eine neue wertbe-
ständige Währung. Dor Bundosausschutz
des ADGB. verlangt deshalb die
Schaffung einer wirklichen Goldwährung,
Weil nur dadurch de« Staatshaushalt ins Gleich-
gewicht, die Wirtschaft wieder in Ordnung gebracht,
die Kaufkraft der Löhne und Gehälter wiederherge-
stellt und gesichert werdm kann und somit die
Grundlagen für eine innere Gesundung geschaffen
werden. Zur Sicherung einer solchen Währung kann
nicht der unbestimmte Begriff des gesamten steuer-
baren Vermögens ausroichen, sondern es müssen
reale, in die Macht des Staates gegebene Ver-
möge ns ob j ekle als Grundlage dienen.
Die Arbeitslosensrage.
Wie immer dis Entwicklung der deutschen Wirt-
schaft sein wird, eine starke Erhöhung der
Zahl der Arbeitslosen wird voraussichtlich
etntreten. Es mutz Aufgabe des Staates
sein, den Erwerbslosen und Kurzarbeitern durch
Unterstützung bis zur Garantie der notwendigsten
Lebenshaltung beü zu stehen, soweit es nicht
gelingt, durch schnellorgantsterte Maßnahmen der
produktiv en Erwerbslosenfürsorge
vermehrte Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Na
größte Eile geboten ist, mutz der Instanzenweg für
die Inanspruchnahme der produktiven Erwerbs-
losensürsorge so vereinfacht werden, datz eine schnelle
Inangriffnahme der Arbeiten möglich ist.
Selbst gesteigerte und verbesserte produktive
Maßnahmen werden jedoch nicht genügen, die Er-
werbslosen auszunehmen. Es erscheint deshalb
dringend notwendig, durch geeignete Maßnahmen
wtrtschaftspolittscher Art die Folgen dieser Krisen-
erscheinungen abzumildern. Solche Maßnahmen
sind die folgenden:
Die Umgruppierung der Arbeitslosen
Zahlreiche Arbeiter und Angestellte werden dau-
ernd ihren jetzigen Beruf verlassen müssen, in dem
sic zum TM seither schon unproduktiv beschäftigt
waren. Da die Umgruppierung am leichtesten bei
den Jugendlichen und Unverheirate-
ten vorzunehmen ist, sind diese zuerst zum Berufs-
wechsel, nötigenfalls auch zum Ortswechsel, zu ver-
anlassen. Besonders dringend ist die Erweiterung
der deutschen Urproduktion durch Verstärkung der
Arbeitsgelegenheit in der Urproduktion, insbeson-
dere im Bergbau, in de« Arbeitsbeschaffung und in
der Land- und Forstwirtschaft. In den Privatbe-
trieben ist vor schneller Entlassung vorzuveugen.
Arbeitsbeschaffung durch Preisdruck
Zur Ueberwindung der Produktions- und Ab-
satzkrise ist ein starker Preisabbau nötig. Hier-
bei Mutz zunächst der Kartellpolitik ein Riegel vorge-
schoben weiden. Zwecks Ausschaltung des ver-
teuernden Zwischenhandels ist der unmittelbare
Verkehr zwischen Erzeuger und Verbraucher zu
fördern. Gegen den billigen Auslandsverkauf sind
Maßnahmen nötig. Dem Nohstosfwucher ist schär-
fer als bisher entgegenzutveten. Die Gewerkschaf-
ten erkennen die Notwendigkeit einer gesteigerten
Ausfuhr deutscher Waren an. Dabei halten sie
grundsätzlich an der Ausfuhrkontrvlle fest, zu deren
Verbesserung und Vereinfachung ste bereit sind.
Die Lohnpolitik.
Zur Wahrung der gemeinsamen Interessen auf
dem Gebiete der Lohn- und Dartfpolttik beschließt
der Bundesausschuß:
1. Den Bundesausschntz zu beauftragen, eine
Abteilun g für Lohn- und Tarifpoli-
lik im Bundesbureau einzurichten,
2. einen lohnpolitischen Ausschuß
einzufetzen, der aus besonders erfahrenen Verbands-
vertretern gebildet wird.
Des lohnPolWsche Ausschuß soll, unbeschadet des
In 8 38 der Bundessatzung ausgestellten Grund-
satzes, daß die Führung der Lohnbewegung die
eigene Aufgabe jeder Gewerkschaft ist, folgende Auf-
gaben erfüllen:
a) In Gemeinschaft mit dem Bundesvorstand
Richtlinien für die allgemeine Lohn- und Ta-
rifpolitik der Gewerkschaften a-ufzustellen und die-
selben jeweils dem Wechsel der Zettverhältnisse
rechtzeitig anzupasson;
b) dem Bundesvorstand bei entsprechenden Ver-
handlungen mit den Spitzenorgamsattonen der Av-
bettgeber beratend zur Sette zu stehen und ihn evtl,
zu vertreten;
c) die Lohn- und Ta r ifbew c g u n ge n
tm allgemeinen und die Praxis der Arbeitgeberver-
bände im besonderen zu beobachten, Material
hierüber sowie Erfahrungstatsachen zu sammeln
und den Gewerkschaften zur Kenntnis zu bringen;
ck) für gewisse Teile der Tarifverträge, die sine
einheitliche Formulierung gestatten, Nor m albe-
st i m m u Ug e n anszuarbetten, die den einzelnen
Gewerkschaften als Muster dienen können.
Die Verbände der Bauarbeiter, Bekleidungs-
arbeiter, Bergarbeiters Buchdrucker, Eisenbahner,
Fabrikarbeiter, Holzarbeiter, Metallarbeiter, Satt-
ler, Tapezierer und Portefeuiller, Schuhmacher, Tex-
tilarbeiter, Transportarbeiter entsenden je ein
Mitglied in den lohnpoMischen Ausschuß. Seine
Einberufung erfolgt durch den Bundesvorstand. Die
Geschäftsführung obliegt der Abteilung für Lohn-
und Tarifpolttik im Bundesbüro.
Ikl iwlenW'MW MW.
Griechenland zahlt.
London, 8. Sept. Eino« Meldung «PK Genf
zufolge hat Griechenland mit der Durchführung
der ihm von der Botschafterkonferenz auserlegten
Verpflichtungen begonnen. Der geforderte Betrag
von 5V Millionen ist in der Schweizer Nationalbank
hinterlegt worden.
Mussolini nimmt an.
Nom, 9. Sept. (Stefans.) Mussolini hat
dem italienischen Botschafter in Paris folgendes
Telegramm mit der Weisung übersandt, es der
Botschafterkonferenz zu übermitteln:
Ich bitte, der Botschafterkonferenz Mitteilen zu
wollen, datz die königliche Regierung von der Note
der BotschMfterkonfekcnz an Griechenland Kenntnis
genommen hat und daß sie annimmt unter er-
neuter Betonung ihres Entschlusses, Korfu und die
benachbarten Inseln zu räumen, sobald Griechen-
land alle verlangten Reparationen in vollem Um-
fange und endgültig ««füllt haben wird-
Damit dürfte der Konflikt friedlich beigelegt
werden.
Internationale Lage.
Die Auffassung PoinearLs.
Parts, 9. Sept. Während Londoner Blätter
bereits die Einleitung von Verhandlun-
gen zwiscben Berlin -n nd Part s gekommen
sehen, zeigt die houtige Sonntagsrede Potn-
!ca«6« ty DMMvUlerS, datz M tmme« noch
nicht so weit ist und daß Herr Strefemann zu
mehr positiven Angeboten übergehen
muß, wenn eine beiden Ländern dienende friedliche
Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich
erfolgen soll. Potncars führte in seiner heutigen
Rede u. a. aus:
„Deutschland zwang uns, nicht nur durch
Ausflüchte als schlechter Schuldner selbst Pfän-
der zu ergreifen, sondern auch die Hal-
tung, die es nach unserem Einrücken ins Ruhrge-
biet annahm, war für feine eigenen Interessen ver-
hängnisvoll. Es brauchte unsinnige Summen, um
den Widerstand zu organisieren, der nun von
selbst zusammenzubrechen beginnt. Die Bevölke-
rung wünscht nur zu arbeiten und sich mit uns we-
gen -er Lieferungen, die uns geschuldet werden, zu
verständigen. Ich höre allerdings, daß der neue
Reichskanzler jetzt andere Pfänder vorschlägt,
als das Ruhrgebiet. Wir ziehen jedoch die posi-
tiven Pfänder, die wir in der Hand Haven,
vor, und werden sie nicht gegen Pfänder freige-
ben, die vielleicht auf dem Papier ausgezeichnet wä-
ren, deren Ertrag uns aber entgehen würde.
Wir wollen Realitäten und Wir werden
erst abziehen, wenn wir bezahlt find.
Strefemann erklärt, daß ein enges Zusammen-
wirken zwischen« den einander ergänzenden
Industrien Deutschlands und Frankreichs
eine ausgezeichnete Einleitung zur Regelung der
Reparationen und zu einem endgültigen Friedens-
statut wäre. Schon im Dezember 1922 ließ Cuno
mir durch den Botschafter Verhandlungen mit -sut-
schen Industriellen anbietcn, um Abmachungen mit
französischen Industriellen vorzuberetten. ES trifft
allerdings zu, daß die Industrien der beiden Länder,
«das Deutschland Kohle n, wir Eisenerz« för-
dern!, eines Tages ein Interesse darM habe« wer-
den, sich miteinander zu verständigen: aber die
Franzosen, die an diesen wirtschaftlichen Unterhal-
tungen am meisten interessiert sind, haben begriffen,
datz ste, bevor ste an deren Vorbereitung gehen,
der französischen Regierung Zeit lassen müssen, be-
züglich des Reparationsproblems Sicherheiten
und reale Ergebnisse zu erlangen. Die Frage, di«
alle anderen beherrscht, die Frage, die in erster Linie
alle Misere Sorgen erfordert, ist in der Tat der
Wiederaufbau unserer zerstörten Gebiete.
Wen« wir sehe«, datz Deutschland aufrichtig ent-
schlossen ist, diese Fragen zu regeln und für unser«
Sicherheit etwas anderes als Versprechungen
zu geben, dann werden wir ohne Voretnge-
nommenheit die Möglichkeit ins Auge fassen
Wirtschaftsverträge abzuschließen. Mer
dann möge Deutschland beginnen, fein Verhalten zu
ams zu ändern und endlich gutenWtllen zu
zeigen; dann möge Deutschland «ein für allemal sich
entschließen, ernsthafte Anstrengungen zu
machen, um sich in die Lage zu versetzen, sein«
Schulden zu bezahlen! Bisher haben Wir seststel-
lcn können, datz sein« Absichten sich in sehr fühlbarer
Weise geändovt hätten. Der Ton hat sich geändert
aber das Lied ist das gleiche geblieben."
Die Stellung Englands.
Berlin, 9. Sept. Gelegentlich feines derzeiti-
gen Aufenthalts in Berlin teilte der englische Ar-
beiterführer Tom Shaw mit, datz England alles
tm« werde, um den «Frieden herbeizuführen.
Der Streit um Fiume.
Belgrad, S. Sept. Bezüglich der Frage vorl
Fiume, auf welche sich das gesamt« Interesse kon-
zentriert, wird von «maßgebender Stelle erklärt, datz
die paritätische Kommission f^it dem 1.
dieses Monats nicht «lehr Zusammentritt und kein
Einverständnis erzielt worden ist. Als einzige«
Ausweg wird ein inierinar ionales S chieds-
gericht beantragt, dessen Vorsitz der Präsident der
Schwei; führen soll.
Die Lage im Reich.
Eine Sitzung der sozialdemokratische«
Reichstagsfraktion
Berlin, 19. Sept. (Letztes Telcgr.) Der Bor-
stand der sozialdemokratischen ReichStagsfrakiion be-
schäftigt« sich am Samstag in einer vertraulichen
Sitzung mit der außen- und innenpolitischen Lage.
Ein gefährliches Manöver.
Berlin, 9. Sept. Die „Deutsche Allgemein«
Zeitung" des Herrn Sttnnes hält die jetzige Situa-
tion für geeignet, einen Vorstoß gegen de«
Achtstundentag zu machen und für eine Ver-
längerung der Arbeitszeit um zwei Stunden etirzn-
ireten. Während Tag für Tag die Zahl der Schie-
ber und Spekulanten wächst, und das Volk durch
die aufsaugensche Wirtschaft der Kartelle zugrunde
gerichtet wird, erlaubt sich Herr Slinnes solche Vor-
schläge zu machen. Dieses gefährliche Manöver
zeigt, datz die rührenden Wirtschastskreife auch heute
noch verantwortungslos genug sind, die innenpoli-
tische Lage zu verschärfen. Wir warnen rechtzeitig!
Verbot einer Geheimorganisation.
Weimar, s. Sept. Das Preßa-Ntt Thüringen
teilt mit, daß daA thüringisch: Ministerium des In-
nern den Wtcking-Bund, die sogen. Lands-
inannfchaften und Knappmanuschaften, die sich als
«ine Fortsetzung der Organisation L (Brigade Ehr-
hardt) entpuppt hätten, Verb i e t e n werde.
Aus dem Ordnungsstaat des
„Herrn v. Krrilling".
Müünchen, 9. Sept. Das „Ambergex
Tagt, lat t", ein hakenkreuzlsrisches Hetzblättchen^
das sich in schäbigster Miesbacher-t versucht, bring«
in seiner Nr. 192 vom 29. August au dar Spitze in
anfallender Schrift diese unzweideutige Aufforde.
rnng zum Mcrd:
„Seelenverwandtschaft!
Rath en,an, einer der größten Schädlinge, di«
je tm deutschen Volke eine Rolle gespielt; viel,
facher Aufsichtsrat, Blittjudc und Kandidat des
deutschen Auslandes, ein Opfer seiner VolkSver-
fchachernngspolitikl
Strefemann, der mncste Vorposten bei
390 Männer, die die Welt regieren, vielfacher Aus«
sichtsrat, GesimV'ngSjude, der sich vom Fütuer
einer monarchistischen Partei zum Führer eine«
sozialistischen Kabinetts dnrchg-.«mannrt hat, jü-
disch versippt, der Liebling der Engländer unZ
Franzosen, unserer erbittertsten Feinde, der end-
gültige Totengräber Deutschlands, wenn sich nie-
mand findet, der ihm bei Zeiten das Handweft
l-2t! Michel wach auf, der Jud ist loS!"
Naß so etwas möglich ist, beweist allem den Nö ¬
ligen Bankrott der weißblanen Regierer vor den«
rcichtsaMvistischen Mordgesindel. Die Kntlchi n g t
trauen sich heute nicht mehr aus «erun'ch
ihrer eigenen Notverordnung gegen sie Mor.^roM
gandiste» hakenkreuzlerischer Couleur vorzugoben