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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

DOI issue:
12. Heft
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Gohlke, Wilhelm: Das Geschützwesen des Altertums und des Mittelalters, [4]
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0411

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382

W. GOHLKE, DAS GESCHÜTZWESEN DES ALTERTUMS UND DES MITTELALTERS V. BAND

verschieden gekrümmt werden, je nachdem man schiefsen, sagt er, genauer als die übrigen, weil
kurze oder weite Entfernungen erreichen will. — das Gegenwicht stets gleichmäfsig wirkt: man
Oft fehlte auch die Schleuder, das Ende der könnte fast eine Nadel damit treffen.


Rute gestaltete sich dann zu einem Löffel für
den Stein oder zu einer gewölbten Gabel zur
Aufnahme eines Fasses. Eine ältere Schrift,
Aegidius Romanus de regimine principum, von
etwa 1280, zählt vier Arten von Geschützen zum
Steinwerfen auf. Sie unterscheidet Geschütze
mit festem oder beweglichem Gegengewicht,
solche mit festem und beweglichem Gegengewicht

Bei dem Geschütz mit beweglichem Gegen-
gewicht hängt dieses lose an der Rute und dreht
sich um diese herum; es wirkt infolge seines
Schwunges stärker, aber nicht so gleichmäfsig,
schiefst zwar weiter, aber trifft nicht so genau
und gleichmäfsig. Er nennt sie B i f f a. —
Es kommt hierbei auch der Schlag, der
Ruck in Betracht, den das Fallgewicht ausübt


und solche, wo die Rute durch die Kraft der
Menschenhände in Bewegung gesetzt wird.
Fest heifst bei ihm das Gegengewicht, wenn
an der Rute unbeweglich eine Art Kasten hängt;
diese Art Geschütze nennt er Trabucium. Sie

und die plötzliche Arretierung der Bewegung;
hierdurch wird die lebendige Kraft energischer
auf die elastische Rute übertragen als bei einem
festen Gegengewicht. Dieser Ruck wurde manch-
mal dadurch verstärkt, dafs man den Kasten des
 
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