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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

DOI Heft:
12. Heft
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Gohlke, Wilhelm: Das Geschützwesen des Altertums und des Mittelalters, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0419

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390

W. GOHLKE, DAS GESCHÜTZWESEN DES ALTERTUMS UND DES MITTELALTERS V. BAND

geschwindigkeit des Hebels verstärken. Die
Maschine ist zum Schufs fertig. Das Bauwerk
ist mit allen Mitteln moderner Technik gefertigt
und hat daher wohl keine Vorbilder im Mittel-
alter. Eine Vergröfserung der Wurfgeschwindig-
keit durch den Zug der Mannschaft ist kaum zu
erwarten. (Aus Payne-Gallwey 1903, Abb. 180,
nach Viollet le Duc.)

mit Brandsatz zu werfen, vergl. Abb. 47. Die
Armlängen verhalten sich wie 1,5 : 1. Ein Tau
zwischen den Ständern der vorderen Maschine
hemmt den kurzen Arm beim Aufwippen des
Hebels. Die Maschine in dieser Darstellung würde
keine 25 m weit werfen; sie scheint nur Phantasie-
stück zu sein. (Payne-Gallwey 1903, Abb. 215,
nach Ramelli 1558.)


Abb. 52 bringt eine ähnliche Maschine ohne
Tretmühlen; das Niederziehen des Wurfhebels
wird durch Windewerke und Flaschenzug be-
wirkt, die Schleuder ist ungewöhnlich lang.
Für die wirkenden zwei Mann am Windewerke
erscheint die zu bewältigende Last zu schwer.
Das Geschofs neben dem Stein ist ein Brand-
geschofs. (Aus Payne-Gallwey 1903, Abb. 213,
nach Viollet le Duc.)
Abb. 53 stellt zwei Wurfmaschinen, die eine mit
beweglichem die andere mit festem Gegengewicht,
dar. Der Geschofshalter ist als gekrümmte drei-
zinkige Gabel gebildet, um Fässer mit Erde oder

Abb. 54 aus einer Handschrift des Germa-
nischen Museums zu Nürnberg aus dem 15. Jahr-
hundert, mit beweglichem Gegengewicht und
Schleuder; der rechts aus dem Kasten hervor-
ragende Bügel scheint ebenfalls ein Heraus-
drücken des Kastens nach hinten bewirken zu
sollen.
Abb, 55 gibt eine Wurfmaschine aus der Mi-
niatur einer französischen Handschrift des
13. Jahrhunderts mit einem hängenden Gegen-
gewicht. Armlängen etwa 1:1,6, die Schleuder ist
fast ebenso lang wie die ganze Rute. Die Mafse
der Zeichnung sind also sehr unwahrscheinlich.
 
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