DOI Heft:
12. Heft
DOI Artikel:Lenz, Eduard von: Mitteilungen aus der Kaiserlichen Eremitage zu St. Petersburg, [7]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0426
12. HEFT E. v. LENZ, MITTEILUNGEN AUS DER KAISERL. EREMITAGE ZU ST. PETERSBURG
397
(Abb. io), welches einander mit je zwei Dolchen
bedräuende Dämonengestalten zur Darstellung
bringt8).
Eine andere, wohl kaum der Wirklichkeit
entnommene Doppelwaffe zeigt uns die Gestalt
einer assyrischen Gottheit (Abb. n), welche mit
Von gröfstem Interesse sind weiterhin die
auf sassanidischen Silberschüsseln des 3.—5. Jahr-
hunderts n. Chr. wohl nachträglich eingeritzten,
dem Schamanenkultus entnommenen Gestalten in
tanzender Bewegung mit gleichartig geformten
Säbeln in beiden Händen (Abb. 12 und 13). Im
je einem dreigezackten Doppelblitz in jeder Hand
einen Löwengreifen bekämpft3 4 *).
3) Perrot et Chipiez. Histoire de hart dans l’antiquite.
Paris 1884. T. II pag. 62, fig. 6.
Kurz vor Drucklegung dieser Notiz erhielt der Ver-
fasser neue photographische Aufnahmen aus dem British
Museum, auf denen deutlich zu ersehen ist, dafs in den
abwärts gerichteten Händen der Dämonen nicht ein Dolch-
messer, sondern eine stabähnliche Waffe abgebildet ist.
Von Zwillingswaflen im eigentlichen Sinne des Wortes kann
also in diesem Palle nicht gesprochen werden.
4) Dr. H. Grofsmann. Altorientalische Texte und Bilder
zum Alten Testament. Tübingen 1909. Band II. Abb. 168.
Ural-Altai-Gebiet gefunden, sind diese Schüsseln
nicht lokaler Provenienz, sondern als Handels-
artikel von persischen oder Türk-Stämmen in den
von den Flufsgebieten der Kama, des Ob und
Irtisch begrenzten Rayon gebracht worden6).
Die Säbel haben bei mäfsig gekrümmter Klinge
einen in den meisten Fällen deutlich zur Dar-
6) J. R. Aspelin. Antiquit£s du Nord Finno-Ougrien.
Pag. 143. Nr. 612. A. Spizyn. Schamanische Darstellungen
(Russisch). 3anncHKH OTAiaeHia pyccxofi h c-iaBSHCKOH apxeo-
jiorin II11 n. Pyccaaro Apxeo.iorH'iecitaro oöinecxisa. Tom VIII,
BHn. 1. 19060
50*
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(Abb. io), welches einander mit je zwei Dolchen
bedräuende Dämonengestalten zur Darstellung
bringt8).
Eine andere, wohl kaum der Wirklichkeit
entnommene Doppelwaffe zeigt uns die Gestalt
einer assyrischen Gottheit (Abb. n), welche mit
Von gröfstem Interesse sind weiterhin die
auf sassanidischen Silberschüsseln des 3.—5. Jahr-
hunderts n. Chr. wohl nachträglich eingeritzten,
dem Schamanenkultus entnommenen Gestalten in
tanzender Bewegung mit gleichartig geformten
Säbeln in beiden Händen (Abb. 12 und 13). Im
je einem dreigezackten Doppelblitz in jeder Hand
einen Löwengreifen bekämpft3 4 *).
3) Perrot et Chipiez. Histoire de hart dans l’antiquite.
Paris 1884. T. II pag. 62, fig. 6.
Kurz vor Drucklegung dieser Notiz erhielt der Ver-
fasser neue photographische Aufnahmen aus dem British
Museum, auf denen deutlich zu ersehen ist, dafs in den
abwärts gerichteten Händen der Dämonen nicht ein Dolch-
messer, sondern eine stabähnliche Waffe abgebildet ist.
Von Zwillingswaflen im eigentlichen Sinne des Wortes kann
also in diesem Palle nicht gesprochen werden.
4) Dr. H. Grofsmann. Altorientalische Texte und Bilder
zum Alten Testament. Tübingen 1909. Band II. Abb. 168.
Ural-Altai-Gebiet gefunden, sind diese Schüsseln
nicht lokaler Provenienz, sondern als Handels-
artikel von persischen oder Türk-Stämmen in den
von den Flufsgebieten der Kama, des Ob und
Irtisch begrenzten Rayon gebracht worden6).
Die Säbel haben bei mäfsig gekrümmter Klinge
einen in den meisten Fällen deutlich zur Dar-
6) J. R. Aspelin. Antiquit£s du Nord Finno-Ougrien.
Pag. 143. Nr. 612. A. Spizyn. Schamanische Darstellungen
(Russisch). 3anncHKH OTAiaeHia pyccxofi h c-iaBSHCKOH apxeo-
jiorin II11 n. Pyccaaro Apxeo.iorH'iecitaro oöinecxisa. Tom VIII,
BHn. 1. 19060
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