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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0021

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Dorf-K. rom. Chor eingezogen quadr. und '/a kr. Apsis. Rest. 1695
und 1838. — Holzfigg. von einem spgot. Flügelaltar.

ALTENBERGE. Sachs. Altenburg. Inv. II.
Dorf-K. spgot. — Stattliches Epitaph» aus Stuck für A. L.
v. Schwarzenfels 1730. Im Herrenstuhl reich dekorierter Ofen"
aus Gußeisen A. 17. Jh.
Herrenhaus schmuckloser Bau nach 1675.

ALTEN-BEUTHEN. Pr. Sachs. Kr. Ziegenrück. Inv. XXII.
Dorf-K. mit rom. OT., Sakristei 14. Jh., Schiff 18. Jh. Einfacher
rom. Taufstein.

ALTENBURG. Sachs. Altenbg. Inv. I.
Unterkirche (S. Bartholomäi). Von den Hussiten 1430 zerstört,
1459 wiederhergestellt; 1877 rest. und zum Teil (die ganze SSeite)
umgebaut. 3sch. Halle mit schmalen SSchiffen (was für die ver-
mutete Benutzung des älteren Chors im 13. Jh. sprechen würde)
und ungewöhnlichem ö Abschluß: das MSchiff schließt mit 5 Seiten
des lOecks ohne Vorchor, die SSchiffe abgeschrägt. WTurm
1668 (als Ersatz für eingestürzte Doppeltürme). - Unter dem
sSSch. als Überrest einer rom. K. weit kleineren Maßstabes eine
Krypta»; quadr. mit 4 grätigen Kreuzgewölben zwischen breiten
rck. Gurten; die Mittelstütze aus 4 derben Rundpfl. gebündelt;
anschließend '/a kr. Apsis; das Detail deutet auf 12. Jh.
Oberkirche (Franziskaner). In der Haupterscheinung spgot. 1501
bis 1503; der lange gerade geschlossene Chor E. 13. Jh.
Bergerklosteri Augustinerchorherren) gew. 1172; durch Br. 1588 zer-
stört; jetzt nur die 2 WTürme und wenige Reste des Lhs. erhalten.
Backsteinrohbau mit Sandsteindetails oder Nachahmung von Sand-
steinmotiven in Backstein. War eine regelmäßige kreuzf. Basl. im
gebundenen System gewölbt. Die hohen Türme haben in ihren
3 Obergeschossen» jederseits 1 Paar gekuppelter Fenster, breite
Ecklisenen und Stockwerkteilung durch Bogenfriese.
Von der ehemaligen Nikolai-K. nur der breite WT. übrig, rom.,
mehrfach umgebaut.

Rathaus» 1562—1564 vom weimarischen Hofbaumeister Nik. Groh-
mann; gehört zu den künstlerisch bedeutendsten Rathäusern der
deutschen Renaissance; 1663 renoviert. Gr. annähernd quadr.
Die Komposition der Hauptfront erinnert an das Rathaus in Saal-
feld: in der Mitte ein 8eckiger Treppenturm, im Gr. mit 5 Seiten
vortretend, oberhalb des Dachgesimses allseitig frei werdend und
das Gebäude weit überragend; Krönung mit einfacher welscher
Haube; im Erdgeschoß 4eck. Vorbau mit Balustrade. Das Haupt-
gebäude trägt ein mächtiges Pyramidendach. Demselben vorge-
lagert (Zusatz um 1580) an der OSeite zwei Zwerchhäuser.
 
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