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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 1): Mitteldeutschland — Berlin, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.11052#0233

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Mün

— 216 —

Mutz

hohe MSch. hat 4 weite rtindbg. Arkaden, von W nach O in der
Öffnungsweite abnehmend; die Stützen A. 17. Jh. als toskanische Sil.
umgearbeitet; aus derselben «Juliuszeit" die Orgelempore und die
gotisierende Erweiterung des n SSch. Der recht stattliche Chor
um 1400; ebenso das s SSch. und der am ö Ende desselben an-
geordnete T.; sein nö Partner nicht zu Ende gebaut. Ein dritter
größerer T. im W; das Erdgeschoß als Vorhalle mit Kreuzrippen-
gwb., im Detail schwere sprom. und unbeholfen frgot. Formen ge-
mischt; es folgt ein ungleichseitig 8 eck. und schließlich ein regel-
mäßig 8 eck. Geschoß. — Hochaltar neugot. Aufbau von 1834;
die Plastik aus alten und neuen Stücken kompiliert; unter jenen
4 Statuen vom alten Hochaltar, Frühwerke Riemenschneiders; die
Flügelreliefs jetzt auf der Rückseite; andere Teile verschleudert, z.
T. im Münchener Nat. Mus. Ferner enthält der Altar ein inter-
essantes Tafelbild um 1400 (von einem Antiquar in Nürnberg er-
standen) und ein großes Hochrelief, Kreuzigung, wohl mit
Recht Veit Stoß zugeschrieben, gedrängt, unruhig, in forcierter Cha-
rakteristik. Als Flügel des Stqßschen Altarwerks, ja sogar als
eigenhändig von ihm gemalt, werden neuerdings die 4 jetzt im
Chor hängenden Tafeln in Anspruch genommen (H. Weizsäcker
im Jahrb. d. preuß. Kunstsammlg. 1807). — Einzelne Schnitz-
bilder von zerstörten Altären in der K. zerstreut; ferner Sal-
vator und 12 Apostel aus gebranntem Ton, neuerdings stein-
farben bemalt. — An der SSeite des WTurms Kapelle von 1428 mit
großem rohen Ölberg, einem h. Grab, einer Messe des h.
Gregor, verdorbenen Epitaphen.

Deutschordenshaus (Rentamt), stattlicher Renaissancebau, im male-
rischen Hof Erker von 1671.

MÜNSTERSCHWARZACH. UFranken BA Kitzingen.
Ehem. Benedikt.-Klst. gegr. 877. Die von Balth. Neumann ganz
neu errichtete K., eines seiner bedeutendsten Werke, 1822 ff. ohne
Grund abgetragen; nur geringes Bruchstück erhalten. Das Modell
im Histor. Ver. zu Würzburg zeigt einen ansehnlichen kreuzf.
Barockbau mit Zentralkuppel und 2 W-Türmen, sowie ausgedehnte
Klst. Gebäude.

MUPPERG. S. Meiningen. Inv. III.
Pfarr-K. Das Altarhaus geht auf rom. Anlage zurück. 1720—22
umfangreiche Rest, und Erweiterung. — Prunkvolle Moses-
Kanzel. — Ikon. Grabsteine des Hans von Schaumberg 1559,
durch Sauberkeit und Schärfe der Arbeit ausgezeichnet.

MUTZCHEN. K.Sachsen AH Grimma. Inv. XIX.
Stadt-K. ° (ehem. Klst. d. Marienknechte). Der w Teil aus einer
stattlichen, flachgedeckten rom. Anlage; langer spgot. Chor; der
Zwischenbau entspricht dem rom. Chor.
 
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