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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 126 - 148 (2. Juni 1919 - 30. Juni 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0849

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t. Buchen, 12. Iuni. Die MltsiieÄerversamm-
lu>ng des eiiraetragencn Vereins BaLische Hei-
M -a t hat a,n Mittwoch. den 11. Inni 1919 zu Va-
t,Äi-Mvdcn b-eschlossen. üie orident-iche Landcsrer-
^ain-Luirg für 1920 in dem Amtsstädlchen Buchen
vib?ruha11en. Wir roollen uns dex Entscheidung
frauan. da dcr oornchme Zweck d-es Vereins auch
m dein Terl Badens. der hünter Heidelder-g lvegt,
erreicht werden soll. Das Bezirksnnailseuiin Bnchm
leistrt sa seit seinem Bestchen auf ein,ze.nen die-
scr Eediete Borbildliches: mögen ichm aus der im
nachsten Ialhre hier stattfindenden Hguptversamm-
Lrng iveue treue Freunde und Mitcrrbeiter in en-
Lercm rnrd weiteren Kreisen Les Bezirks und Lan-
dcs erstehen. die mrthelfen. das Begonnene zu fe-
fligen. audlxuien und seinem Endzweck zu.zu-
Mren.

Lörrach. 14. Iuni. Au d"m E senbahnerultima-
tnnr rrfährt die Kcrrlsrriher Zeitung von zustänidi-
ger Stclle, dm'; das Minrstcrium den betresfc-ndcn
KomnMnalvellband teleg-raphisch «angewiilsen
dat, ags seimn R-cservbbeständen den EisenLaihnern,
m Wril-Friedlingen und Haltmg>'n Lebens-
mittel zuzuweisen.

Stcknbach. 13. Iuni. In der Nacht zum Mon-
tag wurde dem auf dem Erw'nhügel stehenden
Dentinal des Erbauers des Strafiburger Münsters,
Erwin vonSteinbach, eine schwarze
Trauerschärpe umgehängt und zu Fützen des
nach seinem Dome blickenden Baumeisters eine Ta-
fel angebracht mit den Worten: O»Stratzburg. o
Strahburg!

Maurach. 13. Iuni. Wie der .Konst. Ztg."
berichtet wird will Prinz Max von Vaden
das Eut Birnau-Maurach an die Meeraner Ctster-
zienser verkaufen.

Aus Ltadt und Umgebung

* Bon dcr Presse. Der bischerise polrtrsche
SchMerter aim „Hc id elb e r ger Ta ge-
blatt" Dr. Alsred Lanick, rugleich erffter Dor,
sihcnlder des Vereins „Heidelberger Presse e. V.",
ist crns der Schckftleitung des gcnannton Matte-
aiiss schicden und in die volitisch.' Schrrfftleitung
kc-r .^e'wsiger Noucstcn Nachrichten" oingctveten.
- In die R-edaktion der Mannhermer „Volks-
st 'i mm e" wrvd anfftclle dcs ausgcschiedenen Rcdak-
tenrs Adam Remmele, der jetzt Miniffteo Les
Jnnevw i>st, dex aus dem technischen Berufe hevvor.
gcgangone Rodakteur Zimmer-mann emtreben.

» Die Eemeinschaft veranfftaltet ihren nächstcn
Worlvagsadend am Monta-g, 16. Juni aibends 8.15
Uhr mr Scvale Les Kcruffmännffchen Vereins. Frau
Mavio Luise Gothein svricht über den Lyriker
Zohn Keats.

* Die humanistische Bildung. Auff Anreguns
oinigsr Proffessoren der Universität Berlin wurkds
den Professoren unkd Dozenten de-v deutffchen Un'r-
persitäton die nachfolgende Entschlietzung
vorgelegt: Dre humanrst'.sche B-ild-ung ifft eincs
d'r höchfften E-ütcr des deutschen Volke-s. Ihr Ide-al
kaim nur durch eine leibensvollc Einfülhrrmg der
Jllgend in Sivrache und Kultur Lvr Gricchen nmd
Röiner ver-w-irklicht wevden. Darum ffordern wir
angcffrchts d<r geplanten Schulreform. datz dicses
Sut all-en Kindern unseres Dolkes, dbe Befährgung
v.nd Neigumg -dcrfür mitbrrngen, zugänglich gomacht
werde. — Dr-ose Entschlicßung haiben nicht we-nis-r
als 118 Proffessoren und Dozcnten in allen Fakul-
täten unserer Uniioevsität. also ffast drei Vier-
tcl dev gcsamten Dozentenschafft, un-
terzeichnet.

* Der 36. Bondestag des A. D. B. Leipzig aln
Ler Universrtät Heidelberg. vertreten durch
die Burschenschafft „Narmanliäi", brachtc ffn ihrsm
Wetlauf außer der Erlediguns innerer und rein
studontischer Angelegenheiten wichtise Kundgebun-
ven dieses Diundes. Die Berchandlmrgcn be'chäf-
trgtcn sich mit der pvaktrschen Mtarbeit am geswn-
ten Leiben und vor allein an der Weiterentwicke-
lung unseres BolksbilduingsMÄsiis.

^ Z« Hilfsbeamten der Staatscnrwaltfchaft wur-
don 22 MlctglicLer der Volksrvshr erncmnt.

* Anerkermiing treuer Dienfte. Anstelle L'r lbis-
hcrissw Ehrenzeichen und Wvberterrnnenkr^mze, die
für langiÄhrrge tveuc Arbcitsleistung verliehen
wovdcn rvcrr<n, rvrrd von jotzt an den in Betracht
komrimenden Perffonen die Anerkennu-nlg des Ar-
beitsmirn-iffters schrifftlich ausgcsprvchen.

* Fremdrnocrkchr. Wic wrr vcrnehmen, sind
dre AmtSbertrke Mchern und Oberkirch mit ihron
Sahlrcichsni Kurhäulscrn und Somnrevfriffchen bis
sum 16. Julr, Mihl bis sum 1. Iuli, für den
Daucrffr^'nchemvcrkebr gcffverrt.

* Hauskauf. Herr Hugo Rerhcr. Inhaber
der Pianofirma Gebrüder Trau Nachf., hcn
von ffcffnem E-effchäftsvorgänger, Herrn (Mnther, das
Haus Hauvtstvabc 108. Ecke Theaterfftr., käuff-
lrch crwovbcn. Herr Re'cher wivd die seit 84 Jah-
rea vm Hause Hauvlstr. 108 geffichrtc Picvnohcmd-
lung an gleicher Stelle weiter führcn. Wie wir
erfahren, wird er cmch noch in Neuenhcim in scinom
eigenen Hausc. Brückenstrabs 8, o'me Pcaiw-
handlung mrt Kontzert-Ueb'rnahme eröffnon.

^ Ueber dic Beschränrung des Aufenthaltsrechts
hat dcw Ministerrum dcs Innern ernc Verordnung
erlasscn. Naäi dcr Verordnung können mcht an-
säsiige Perffonen cms dcr Gcmeindc. in d!c sie zu-
ae-wgen sind, <mf Antrag der Eomoinde oder vo>n
Aints rvegen durch das Ministerium dcs -^stncrn
olu-sgewiescn werden. Bei nichtbadiffchen Staats-
angchörigcn kann dicffe Ausweisrmg auff das sanze
Lmid amsgedohnt wcrden. Darch dicff-e Vcrord-

der gcgen sie gevichteton Eerüchtc Vveifolsfrei ei--
wrcffen sci. Das bedeutet. dasi sie wahrshUnlich
in München überhau-pt nicht wieder auf-
treten wird.

* Erösfnunq der Unioersität Köln. Donner^
tag mittag wurde durch einen Festakt im Eürzenrch
dte wiedererrichtete Kölner Universität eröffnet.
Oberbürgermeister Adenauer h elt eine läng-'re
Ansprache, in der er einen Nückblick auf die alte
Universität warf. die zunächst der Heidelber-
ger die älteste deutsche Universität Deutschlands

nung soll dex Wohnungsnot. namentlich in
dsn gröszeven Städten entgegengetreten werden;
fcrner soll durch sie dcr Schleichhandel in den
Grenzhezirken bckämpft und zugileich auch unzu-,
verlässigen Personen der Aufcnthalt vcrs-agt
werden.

^ Heuernteurlaub der Schüler. Mit Rucksicht

darauf, dasi der während des Kriegss bestehcnde
Mangcl an Avbeiitskräftcm als behohen zu betrach-
ten ist und andererseits Störimgcn des Untcr-
vichts nach Möglichkeit vermieden werden nrüssen.
kann. aügescthen von besanidcrcn -Fällen. eine Bc-
uvllcrulbun-g von Schülern zwecks Mithilse in der
Heuernte nicht mehr erfolgen.

^ Ertappter Schleichhändler. Ein Metzger-
sesolle von auswärts versuchte mohrere Zontner
Fleisch hicr im Schleichhcmdel äbzusetzen. Er
wurde ertappt und das Flcisch dom hiesigen
Cchlachthaus zugewiesen.

* Z mmerbrand. Im Hausc Fricdrichstrabe 15
cntstand cin Zinnnerbrand. bei dem Wüschefftäicke
im Werte von 400 Mark vernichtet wurden.

Turnen, Sport und Spiel

* Nasensport. Am Sonntag. 16. Iuni, vormit-
tags 8 Uhr findet auf dem Neckarvorland e.n
Schlagballwettspiel (Propagandaspiel) zwischen
Turn- und Fechtklub und Turnverein Handschuhs-
heim statt. Anschliebend Faustballwettspiel der 1.
Mannschaft des Turn- und Fechttlubs und des
Turnverein Heidelberq. sowie leichtathleiffchs
Uebunqen und sodann Besprechunq der Spielwarte
des Rhein-Reckarqaues im deutschen Kaiser in
Ncuonheim.

^ Phönix-Neucnheim spielt am Sonntag in
Eesellschastssp elen gcqen F.-C. Schwetztngen 1910
auf dem Neckarvorland.

* Ein Wclt-Sportoerband. Sportleute haben
in Paris den Vorschlaq gemacht, einen Sportbund
der Völker zu bilden. Jn englischen Kreisen
schlägt man vor. eine internationale Sportorgani-
sation mit dem Hauptplatz in Eenf zu schaffen,
die irgendwie mit dem Völkerbund in Verbindung
gebracht werden soll. An der Spitze der neuen
Vewegung stehen Oberst Jackson-Oxford und Va-
ker-Cambridge.

Unabhängige und „Noskehunde"

Mc häbeir die Unahhäng-igen gcwcttert gegen
L-ie hlutgicrigcu, „Roskohuwde"! W nn sie j-e zur
Regicrimg kcrmcn, roürden sie -als crffte Tat dicse
„Schcrgcn des MÜlitaismus" auflöj-n und zum
Dcuffel jagen. Und nun:

atffacheist — und Hcrr Earth m-ag sich hm-
aussuredcn verffuchcn wie er will —, Läst der Zw<ck
dffoser Verhandlumgcn der war und gar kein an-
dcrcv scm konnte, als die Frei-willigcn für die Un-
aLhängrgm zu gowinnen und sie rur G-rund-
lage derMiacht der künftigen unoÄhäng'igcn
Rcgi-erung zu machcn, d. h., dab Da th die U. S. P -
Regicrung, -dercn Mitglicd cr wohl werden rvü.d'.
-auff dre Spitzen dcr Bajonctte d eser
„Noskehunde" und auff dcren Eenccälc -- duse
Generäle des „alten vreubiffchen M'litarismus",
-wie man sie nanntc — stützcn wollte.

An dieffen klar-en Tatsachen können dic sau-
lcn Ausredon der .^reiheit" niht das Eoringste
ändrrn. Dcnn mehr als eiue „ffcrulc Ausredc"
kann die plötzliche Abffchüttelung Darths nicht an-
geffehon werdon: nachträgliche Dc^avoufferuns
ist billig. Wenin es aber der U. S. P. ernst gew"-
ffen wäre mit ihrer Abneigung gcge» den Sä;ritt
Barths, hätte sie da i.icht schon vor Wocheu
Lurch cinc öffentüche Erklärung von ilnn ab-
rücken müsien, sumal sie, wic die .^Zrciheit" jctzt
bohauptet, von Anfang an gewubt l.at, dab die
Sache doch an die Oestentlichk--'st kommen wiirdr.
Und wem möchte die U. S. P. e-.nredcn>. dab fie,
wenn Bcrrlhs Vevsuch geglückt wärc. cs albge-
sthnt hätte, dic Hilie der FreiwUl'ge.r in Anffpruch
zu nahmcn? Jm übr'igen ist es e'cne alte nnd zu-
dom feige Methode beim Scheitern c'mer Sach^,
ffcinc ffchmutzigen Finger im Wasser dcr Unschuld
zu waschen und so zu tun, als singe cmen dis
gcmse lAlfffäre niichts an.

So geffcllt fich denn zui der ganzen bodenlosen
Heuch « lei. mrt dcr dis U. S. P. nach vorn
gegen dic Fveiwilligen blindWütig loshetzte und
an ihncn. kemen guten Fetzen liob. hrnten-
herum aber ru glcichcr Zvit ffich eln Barth heib
bonmihte, die .Muthundc" zur U. S. P. hinübov-
zusiohen, so geffellt sich zu dieffer geradesu unglaub-
lichen Moral mit -dem dvppeltcn Dodcn noch im
Schluhstück dor Affäre die ffeisc Unaufrich-
tiskeit, dic nicht den Mut 'hat, zur eigenen
Tat zu stchen, und nach dcm Mibslücken rhKs
Borsuchcs don Berffucher, und ffei os arich ein Mih-
rer, einffach über Bord wrrfft. wähnend, sich sclbst so-
aus dcr fatalen Sache hercruszieh'ii su - können.

Wenn es jc in der Eeffchichte -der volitiffchen Par-
teicn einen Skandal gcgebcn Hat. dcffson Stairk
bis su den Wolken ste'rgt, so ist es dieffcr: dr-o U. S.
P.-Politik ist durch die Enthüllimgen NosLes cnb-
sültig als das gekennzcichnct, als was jcdcr, der
einrgerniaben die Dinge durchffchaute, ste von An-
s-ang an kannto: als oine Polrtik niedriMer Dc-
magogie, ffchofelstcr Heuchelei unb ihre
Partei als die — im wahrsten Sinne dos Wortes
— .Fomvromittierteste" der Wolt!"

Diese iin Ton zwar etwas arobe, abc-x in der
-Sache durchaus zutrefsende Kritik übt die — so-
si aldemokr a t rffchc Mannhoinvor .Wolks-
stimm e". Wir häben ihv kein Wort h'nrrmu-
ffügen.

Weitere Einzelheiten

Mährend die ,-Freiheit" beffcheid-n auff- dcr swsi.
ten Seitc noch einmal eiiren ffchwachen Borfuch
macht, dre Enthüllungen Noskes als Fabeln ru be-
zeichncn, dile mit dov U. S. P. nicht das geringjste
zu tun hätten, wird andcren Mättern mitgeteill,
däb Emil Barth keineswcgs das einzige Miit-
glicd dcr Parteilciitung der Unabhängtgen gowaffen
sei, der dis Dorhandlungen m!t den Frcikorps oe--

ffühvt hat. Nach der Vosiischen Zeitung war Äcrran
hervorragend auch Dr. Breitscheid beteiligt.
Die erfften Berhcmdlungow sind vor mehreren
Wochen angcEnüpfft worden. Irr diesen Untsrre-
dungen bätten die Führer der Unabhängigen koi-
ncn Aweiffel darüber gelasie-n, dab die Partsi-
leitung mit dom Schrilte ein-verstcrnden ffei.
Varth und Broitffchsid hatten Leffondors darauff hin-
gewicffen, dab auch Däumigdie Untcrhandlungen
billige. Barth sowohl wie Broitxheid erklärten,
allc Garantien d-affür gebon zu könncn. dab dic
Freiwilligcntvuvven unter einer Regierung de
Unabhäwgiigen nicht angetafftct werden sollten. Mc
eine schriftlichc Firierung dioser Gcrvcmtien
geffovdert wurde, lchnten die unabhängrgen Untcr-
händler dics ab. Deutlich sei in dic-sen Unterlhand-
lungcn zum Ausdruck gcffommen, dab dio Uniabhän-
gigen gcwillt rvären, schon jetzt drc Macht su übe>
nchmcn: das Kabinett Scheidemann sollte in^d-cn
allcrnächffton Tagen g stürzt werd ni durch
Putsch,deroanz unblutig vcrlanffen würde
wenn dic ffreiwilligen Tvuvvcn sich z-
Neutralität ent-s-chliebcn und Bosthlcn
Lcr Rcgierung, gcgcn die Putschisteni Maffffengewalt
anzuwenden. nicht Folge lsistcn würdcn.

Letzte Drahtberichte

Schüsse auf Darmstadt
Darmstadt. 14. Iuni. D'ic heffffischc Rc-
gierung richtet an Gcncrol Mangin ein Te-
legramm. in doin mitgcteut wird. datz^ gefftern
vormittag um 7 Uhr bci eincr aiiff dom Truppen-
iübungsplatze ' chei Darnrsi'vdt stattgcisuiiüi men
Schictzübung ein fvan.zösisches Artilleriege-
schok i-n die Staidt -gcfallen ist und das Dachae-
schob eines Haiulscs in der Landsi-rabe beschädigt
hattc. Auch in unmittelbarer Nähe der Stadt
feien G -eschos; rnschägc bsobachtet wordcn.
Die hesit>che Negicrung legt gogen jede

schwere Gefährdung der Stadt Darm-
stadt nachdrücklich Vcrwahrung ejn urd

erffuäit unverzüglich Masinwlmien zg trcsffcn, da-
mit eine Eesaihr für Darmstadt nnd stine Dc-
wohner gän-zsich ausgeschlosien ist.

Neg.-Präsident v. Winterstein in Nersailles

Der ffrühcve Pffälzer Rcgicrunsspräsid-ent v. Win
terfftern, der aus Spey r cr.usgewiescn wurdc, ist in
Verffailles civigctrofsen, um mit dem Graffe.,
Bro ckdorffff su b> ratcn.

Zeitungsstrei? in Berlin

(.) Verlin, 13. Iuni. (Privattcl.) Inffolge einer
Lohvbowcgun-g d-c-r Druckcrc'.cr beitcr, dcr Fa-!<zcr
u'w., d m die Masch'ncirweister und and-ercs Pcr
sc-nai s.ch anLoschlcisien hü-ö-'n, ist in b-n groben
Zertungsdruckcreicn geste.n abcnd eün,
St'.etk ausgcbrc-chcn. Die rn'istcu Z'itungcn konn-
ten daher nicht crschcinen.

Die Kämpfe im Osterr

Zürich, 14. Imri. Dor Da ly T legvaph mel-
det: Die finnlirsidische Rcgicrung gibt bck^nn-,
dab dic rnssrscho Cowjet-Ncgrerung den Krieg
gcgen Fiunland eröffnkt hribe. In eincm
Anfruf rvcrd n dic wofscnfähigen Finnländcr auff-
geüotcn. D c Provinz W lrorg wr-.rde als im
Kiicgszustimd bcfindlich crNärt.

Vasel, 13. Iuni. Estn ffch? Truvpcn hab-'n
Kreuzburg g nommen. D.e litauischen Truip.-
ven st-chon vor Dünaburg. Zwrch<u dcr -deutffch
baltischen ÜT.-h-cswchr uud d-r rcchc-dcut'chc
Eifferncn DivMon e'mcrscits und dcn estländiffchsn
und lithauiffchc-n Truppen astcerersc'ts ist e'.n-
Schlacht rm Eange auf dcr Liivic M c.dcn—-Mi
rienburg.

Hclsingffors, 13. Iuni. D'r ff nländ ffcho Ecneral--
stab mefidet starke Trupvenzu-'amm-e>!s'chunsen a - ,'
rusiiffcher Seiite und Feuersbrün-ste und Erplosio en
in Kronstadt. Inge.manländschc- Flüchtlin-Z
sanuneln sich rn drr Nähe der stnländ.'scheir Erc-Uz<.

Eine monarchische DemonstraLion
Vcrlin, 14. Iuiai. Im Graudcnz ka,m cs.
wie der Vorwärts '.ncld.t. zu einer inonarchi-
stischcn De m onstr a 1i o n. Am 'i' 2-rm>r vor-
mittags zog durch Ercnidenz ein Trupp
Gardeschützen rn kriegsmcibi-ger Ausvüfftung
der vsr dem Denknral Kaiscr Wilhclmsl.
Halt machte. Zwei Eruppen der Eavdeffchützcn
traten -mit Ciuirlanden an das Dcn-kmal hera-r
mrd bekränztcn es, währeird einc Kapelle das
Gvrdclied spiclte.

Die Lage iu ILalren

Bern. 15. I-unr. Die allgemeine Unzn-
friodenheit m Italicn, der Mnneist L-ebens-
mittclknappheit M E-runide liegt. kiat zrr weite-
ren Störungen gesiihrt. In 67cnna ruht
das gsffaiinte öfffentlichc Leben Es kam zu Ziuffam-
mcnstöben. wobei es Tote und Berwundcte gäb.
Besonders fftarke Unruhen werdenr aus Svczia und
aus allen ligiuriffchen Industriesstäd'ben semieldet,

die srch in Sympathiekundgebungen siir drc Sow-
fets äuberten. Der Streik der Lehrerschast hat
srch Lber gcmz Italien aussebreitet. Diie Ver-
handlungcn der Rcgicrnng msi dem Pofft- und
Tclegraphenpcrsonal wurden abgebrochen. Bei-m
Iustizministeriium haben alle Bcamte ihre Demis-
sion singereicht. Die Unruhcn in La Valetta
(Malta) sollcn sich stark segen die Hcrrffchaft der
Engländer rrchten. Es wurden Umzügc veranstal-
tet, hei denen Rnfe laut wurden: „Nieder mit der
englöschen Herrffchastl" Es wurden Lebensmittcl-
goschäfte geplündert und vrelc Verhaftungcn vor-

Für die Freilassung Caillaux
— Basel, 14. Iuni. (Privattel.) Dex Popu-
laire meldet: Die französisä>en sozialistiffchen Füh-
rcr richtetcn naurcns der Llrbeiterichaft eine Ein-
ü>abe -an die Rcgicrung. rn wclcher die sofor -
tigc Haftentlassung von C-arllaux se-
fordert rvird. Briand hat sich an dre Spitze ge-
stellt. Clemenceau sagtc eine Prüstmg der
Forderuing zu.

Ein kindischer Veschlrch
Rotterdam, 14. Iuni. Dem „Nreuwe Rott-ir-
dainffchmi Conrant" zufolge wurde in ciner groben
Vcrsarnmlung der Seeleute in Cardiff er-
neut dcr Beffchlutz gefatzt, mit deutffchen Matra'ien
nicht zuff-am-nv'n su fahren rmd sie solange su boy-

kotticren, bis sie fllr die b e g an g e n en M i sff e -
tatom Bubegetan- haben.

Karlsruhe. 14. Iuni. Zn ganz Baden rst der
gestriqe Tag ohne Zwischenfall verlaufen.
Der Streikparole wurde nur in ganz verschwindem
dem Matze Folge qeleistet. Die Beteiligung an
Umzügen war autzerordentlich schwach.

Bamberg, 14. Junr. Jn der letzten Nacht grtf-
fen 5 entlassene Soldaten den Posten einer Jnfan-
terie-Kaserne mit Eewehrfeuer an. Dieser er-
widerte das Feuer. Dre Angrerfer wurden fest-
genommen. Das ganze stellt ernen Racheakt
entlassener Mannschaften dar. .

Berlin. 14. Juni. Der gestrige Tag der Ber-
setzung der Frau Rosa Luxenrburg ist ruhrg ver-
laufen. In den meisten grotzen industriellen
Betrieben wurde gearbeitet. Vielfach be-
schränkten sich die Arbeiter auf d'e Entsendung
von Kranzdeputationen. An der Beisetzung hier
betetliqten sich viele Personen.

Verlin, 17. Iuni. Zn einer Zuschrift an die
„Freiheit" stellt Dr. Brertscheid fest datz er
an keiner der Besprechunqen teilgenommen habe,
die zwischen Barth und Offizieren der Freikorps
stattfandcii.

Bcrlin. 14. Ian. Zur Linderunq der Not der
Armen in Deutschland hat der Papst dem Zen-
tralausschutz des Vinzentiusvereins 50 000 Frcs.
zur Verfüqunq qestellt.

Leipziq. 13. Iuni. Die Leipziger „Volkszertung
wnrde weqen eines Aufsatzes „standrechtlich er-
schosien" durch den Kommandeur der hiesiqen Rc-
gierungstruppen, Eeneral Hueter, verboten.

" Das neue schweizerische Abkommen ist un-
terzeichnet worden.

Die Neichsfarbcn. Dem württembergischen
Landtag ist nachstehender Antrag der Bürger-
partei zugeqanqen: .Dor Landtag wolle be-
schlictzen, das Staatsm'nisterium zu ersuchen im
Staatenausschutz dafür einzutreten, datz die Farben
des Reiches schwarz-weitz-rot bleiben.

' Gegen Unqarn. Die Entente hat nach
Ablauf des Ult'matums an die ungarische
Sowjet-Regierung sofort mit der rnilitäri-
schen Aktion begonnen. Französtsche Truppen sind
in Pretzbura eingetroffen.

Dr. Schwander Oberpräsident von Nasiau.
Der ehemaliqe Statthalter von Elsatz-Lothrinqen,
Staatssekretär a. D. Dr. Johannes Schwander,
ist zum Oberpräsidenten der Provinz Hes-
sen-Nassau ernannt worden.

W

lt III!


aNe

iieii!

RitiKliiiilShkBiiAiiiigkiiiittSeiiikltz.ZeitW

Am 14. Iuni 1919, morqens 7 Uhr.

Wärme-
Gradc
n. Ccls.

niedcrst. ^ höchster

Wärii egrad seit
gestern

Wind-

nchtung

Himmel

Luftdr.

mm

15.5

14,0

24.6

Nordw.

bed.

758.8

Niedcrschkag — mm

Millclwerte von gestern:
Teiupercitur 19,3

Tunstdruck 9,9 mm

Relative Feuchtigkeit 62,7 °jo

Wasserstände am l^. Iuni 1619

Hetdelbcrg: 1,30 m, Heilbronn: 0,81 m
und in N e ck a r st e i n a ch: 0,74 m

Verantwortlich für den gesamten Texttetl

Kurt Fischer,

für den Anzeigenteil Alfred Schmitz.
Notationsdruck und Verlag:
Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckerei E.m b.Z.

Scüvarrrvslck Sesiülsi-Ksim LeLrUmlet 1876

1) mit ^knckemietzurs — auch siir hffüäclien.

2) mit Vorbereitunx tür clie Linjährieen-?rükun§. 2800
(8eitNerbst1914-225stinjähr.-6erechti§un8:en). ?ro5pekteu.nühere^U8kunkt8ibtllis Zckulleitune.

bleu-^uknskme am I. ^ull I9ly. -- -

dffähmasebinSn WsschmLsehinsn k^Ahrrscisi'

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