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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Neuhauss, Richard: Vergleich zwischen Petroleumlicht, Gaslicht und Auer'schem Glühlicht in Bezug auf ihre Brauchbarkeit für mikrophotographische Arbeiten
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0142
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Vergleich zwischen Petroleumlicht, Gaslicht etc.

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Die Resultate waren folgende: In allen Fällen erschien
bei der Entwicklung die mit Auer’schem Glühlicht belichtete
Platte bei Weitem am schnellsten; sie machte den Eindruck
starker Ueberexposition; am spätesten erschien die mit dem
Argand- Gasbrenner belichtete. In der Mitte standen die Auf-
nahmen mit Petroleumlicht; hier liess sich ein Unterschied
zwischen Petroleum mit Camphor und ohne diesen Zusatz nicht
wahrnehmen. Bei den fertig entwickelten und ausfixirten
Platten fällt auf, dass die Belegung der einzelnen Felder auf
den verschiedenen Platten der verschieden grossen Lichtmenge,
welche die Platten empfingen, nicht entspricht; fast durch-
gehend unterscheiden sich die Felder 1 bis 3 nicht von den
ausserhalb des Lichtkreises liegenden Randpartien. Nur bei
Auerlicht auf Erythrosinplatte ist schon Feld 1 merklich belegt.
In gleichmässiger Weise endet die Erkennbarkeit der Ziffern
bei 25. Doch merkt man selbst bei oberflächlicher Betrach-
tung der Platten, dass die Lichtmenge, welche sie empfingen,
eine sehr verschiedene ist: Am dicksten sind die Glühlicht-
Negative; bei den Feldern mit hohen Nummern macht sich
Solarisation deutlich bemerkbar. Am dünnsten erscheinen die
bei Gas - Argandlicht exponirten Platten; in der Mitte steht
das Petroleumlicht. Die Unterschiede zwischen Petroleumlicht
mit Camphor und ohne diesen Zusatz sind zu Gunsten des
Camphors überaus geringfügige. Ein photographisch geschultes
Auge erkennt, dass die bei Auerlicht exponirte Platte etwa
vier mal so viel Licht erhalten hat, als die bei Petroleum und
etwa fünf mal so viel, als die bei Gaslicht exponirte.
Vergleicht man die Aufnahmen auf gewöhnlicher mit denen
auf Erythrosin-Platte, so bemerkt man, dass letztere wesent-
lich kräftiger sind und vor allem klarer, schleierfreier und
schärfer in der Zeichnung. Das hat seinen Grund in der bei
Erythrosinplatten weit geringeren Reflexion der Strahlen an
der Rückseite des Glases.
Die dritte Versuchsreihe: Erythrosin - Badeplatte mit
Zettnow’schem Filter bietet gegenüber der zweiten (Bade-
platte ohne Filter (keine nennenswerthen Verschiedenheiten.
Wie bereits bemerkt, wurde mit dem Lichtfilter wegen der
starken Absorption die doppelte Zeit exponirt. Dies erwies
sich bei dem verdünnten Filter als richtig. Bei einiger-
massen concentrirter Zettnow’scher Lösung muss man etwa
vier mal so lange exponiren, als ohne Filter. Wegen der
starken Absorption benutzt Verfasser das Zettnow’sche Filter
nur ausnahmsweise beim Arbeiten mit Sonnenlicht. Für die
Mehrzahl der künstlichen Lichtquellen, insbesondere für Petro-
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