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■Einführung eines einheitlichen Blendensystems etc.
innig aber die Brennweite 40 cm, so ist der Oeffnungs winkel
F
1: 8 oder -3-.
o
Beide Zahlen 4 und 8 ins Quadrat erhoben geben 16 und
64; man wird also, da 64 = 4X16 ist, mit dem zweiten
Objeetive mit doppelter Brennweite 4 mal länger exponiren
müssen.
Ueber die genaue Bestimmung der Brennweite verweise
ich auf die Lehrbücher; dagegen halte ich es für nöthig, die
einfachste und sicherste Methode, die wirksame Lichtöffnung
zu finden, hier kurz zu wiederholen.
Man stellt gegen Abend, wenn man die Camera nicht
mehr braucht, auf einen sehr entfernten Gegenstand scharf ein
und stellt nun am Apparate alles fest, so dass sich nichts
verschieben kann. Wenn es finster geworden ist, schiebt man
statt der Visirscheibe die Cassette ein, in welcher sich statt
der empfindlichen Platte eine recht ebene Blechplatte befindet,
die in der Mitte, möglichst genau in der optischen Achse, ein
1 111m grosses Loch hat. Ueber das Objectiv an Stelle des
Pappdeckels bindet man bei rothem Lichte eine Trockenplatte
mit einem schwarzen Tuche, als wolle man den Deckel eines
Topfes mit Papier festbinden. Eine ganz fehlerhafte Trocken-
platte genügt hierzu. Nachdem man die zu prüfende Blende
eingeschoben und den Cassettenschieber geöffnet hat, verbrennt
man, dicht vor dem kleinen Loche der in der in der Cassette
liegenden Blechplatte, ein Stückchen Magnesiumband. Die
Platte wird nun wieder abgebunden und entwickelt. Man
erhält eine scharf begrenzte schwarze Kreisfläche, welche den
zu der benutzten Blende gehörigen Lichtkreis oder die wirk-
same Oeffnung derselben darstellt. Man wäscht gut ab und
trocknet ohne zu fixiren; man kann nun so genau wie auf
keine andere Weise den Durchmesser der wirksamen Licht-
öffnung messen. Dr. Max Müller in Braunschweig, welcher
auch meine Methode empfiehlt, nimmt aber statt der Trocken-
platte ein Stück Bromsilberpapier, welches er in den Objectiv-
deckel legt und es auf diese einfache Weise vor dem Objectiv
befestigt und belichtet. Man braucht den Lichtkreis für jedes
Objectiv nur mit einer der grösseren Blenden zu bestimmen;
für die übrigen findet man ihn leicht durch Verhältnissrech-
nung. Wer Genaueres darüber zu lesen wünscht, denverweise
ich auf meinen Artikel „Ueber die practische Prüfung von
Objectiven“ in No. 6 bis 10 der Deutschen Photographen-
Zeitung von 1889.
■Einführung eines einheitlichen Blendensystems etc.
innig aber die Brennweite 40 cm, so ist der Oeffnungs winkel
F
1: 8 oder -3-.
o
Beide Zahlen 4 und 8 ins Quadrat erhoben geben 16 und
64; man wird also, da 64 = 4X16 ist, mit dem zweiten
Objeetive mit doppelter Brennweite 4 mal länger exponiren
müssen.
Ueber die genaue Bestimmung der Brennweite verweise
ich auf die Lehrbücher; dagegen halte ich es für nöthig, die
einfachste und sicherste Methode, die wirksame Lichtöffnung
zu finden, hier kurz zu wiederholen.
Man stellt gegen Abend, wenn man die Camera nicht
mehr braucht, auf einen sehr entfernten Gegenstand scharf ein
und stellt nun am Apparate alles fest, so dass sich nichts
verschieben kann. Wenn es finster geworden ist, schiebt man
statt der Visirscheibe die Cassette ein, in welcher sich statt
der empfindlichen Platte eine recht ebene Blechplatte befindet,
die in der Mitte, möglichst genau in der optischen Achse, ein
1 111m grosses Loch hat. Ueber das Objectiv an Stelle des
Pappdeckels bindet man bei rothem Lichte eine Trockenplatte
mit einem schwarzen Tuche, als wolle man den Deckel eines
Topfes mit Papier festbinden. Eine ganz fehlerhafte Trocken-
platte genügt hierzu. Nachdem man die zu prüfende Blende
eingeschoben und den Cassettenschieber geöffnet hat, verbrennt
man, dicht vor dem kleinen Loche der in der in der Cassette
liegenden Blechplatte, ein Stückchen Magnesiumband. Die
Platte wird nun wieder abgebunden und entwickelt. Man
erhält eine scharf begrenzte schwarze Kreisfläche, welche den
zu der benutzten Blende gehörigen Lichtkreis oder die wirk-
same Oeffnung derselben darstellt. Man wäscht gut ab und
trocknet ohne zu fixiren; man kann nun so genau wie auf
keine andere Weise den Durchmesser der wirksamen Licht-
öffnung messen. Dr. Max Müller in Braunschweig, welcher
auch meine Methode empfiehlt, nimmt aber statt der Trocken-
platte ein Stück Bromsilberpapier, welches er in den Objectiv-
deckel legt und es auf diese einfache Weise vor dem Objectiv
befestigt und belichtet. Man braucht den Lichtkreis für jedes
Objectiv nur mit einer der grösseren Blenden zu bestimmen;
für die übrigen findet man ihn leicht durch Verhältnissrech-
nung. Wer Genaueres darüber zu lesen wünscht, denverweise
ich auf meinen Artikel „Ueber die practische Prüfung von
Objectiven“ in No. 6 bis 10 der Deutschen Photographen-
Zeitung von 1889.