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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Einsle, Anton: Das billigste Copirverfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0186

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Das billigste Copirverfahren.

173

Genügt mir der eine Bogen, so lasse ich ihn freiwillig
trocknen, indem ich das Beissbrett aufstelle. Will ich mehr
Bogen salzen, so löse ich die zwei Heftnägel ab und hänge
den Bogen auf. Ich wiederhole dann dasselbe Verfahren bis
ich genügend Bogen gesalzen habe. Man kann spielend
6 Bogen in 10 Minuten salzen. Nachdem diese Salzung unbe-
grenzt haltbar ist, so kann man stets einen Vorrath von Salz-
papier haben. Es trocknet übrigens, da nur Wasser, un-
gemein rasch.
Zum Sensibilisiren bediene ich mich einer gewöhnlichen
Lösung von
10 g salpetersaurem Silberoxyd,
100 ccm destillirtes Wasser.
Wollte man diese Bogen in gewöhnlicher Weise silbern,
so brauchte man mindestens 6 Liter Silberlösung und eine enorme
Tasse von Dimensionen von 70 — 90 cm um darauf schwimmen
zu lassen. (Das Silber kostete allein ca. 72 Kronen, worauf man
vielleicht 15 Bogen silbern könnte!)
Ich silbere aber mit 100 ccm Silberlösung bequem 4 Bogen,
wodurch mir das fertige Copirpapier pro Bogen (20 Heller
Papierpreis, 30 Heller Silber) 50 Heller also pro Bild ca. 12 Heller
kostet.
Ich verfahre hierzu folgendermassen. Die Silberlösung
habe ich in einem kleinen viereckigen Batterieglas, in welches
ich aber nur ca. 20 ccm Lösung giesse. Um die Silberlösung
auf das Papier zu bringen nehme ich wieder einen Schwamm,
der sehr feine Poren hat und den ich in eine sehr einfache
Vorrichtung einklemme (Siehe Figur 28).
Nun tauche ich diesen „Schwammpinsel“ in das Batterie-
glas und bestreiche den gesalzenen, wieder auf das Reissbrett
gespannten Bogen gleichmässig und recht nass mit der Silber-
lösung. Einige Uebung wird zeigen, dass der Pinsel sehr
voll zu nehmen ist, und ohne zu drücken über das Papier zu
führen sei. Drückt man kräftiger, so wischt man zum Theil
die Salzung mit und man bekommt in der Copie Streifen. (Mit
einem gewöhnlichen Pinsel ist diese Präparation aus ver-
schiedenen Gründen unpracticabel.)
Was nun die weitere Behandlung dieses Papiers betrifft,
so kann damit alles das geschehen, was man mit gewöhnlichem
Albuminpapier macht, man tont und fixirt.
Das Tonen erhöht natürlich wieder die Kosten, obwohl
dies nicht mehr in Betracht kommt.
Man kann aber noch folgendes thun.
 
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