Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

DOI issue:
Original-Beiträge
DOI article:
Mach, Ludwig: Ueber die Dauer verschiedener Momentbeleuchtungen
DOI article:
Lohse, Oswald: Ueber die Gradation bei Gelatineplatten
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0214

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ueber die Gradation bei Golatineplatten.

201

Es stellt natürlich nichts im Wege, nach der soeben be-
schriebenen Methode, mit dem Reusch’schen Spiegel die
Expositionszeiten eines beliebigen mechanischen Momentver-
schlusses auf eine eben so einfache als auch verlässliche Weise
zu messen.1)


Ueber die Gradation bei Gelatineplatten.
Von Dr. 0. Lohse in Potsdam.
Für manche photographische Zwecke ist es erforderlich,
Platten zu verwenden, die die Helligkeitsunterschiede in mög-
lichst starker Abstufung wiedergeben, z. B. bei der Repro-
duction von Karten und Plänen, sowie auch bei photographischen
Aufnahmen der Sonnenscheibe. Man möchte namentlich im
letzteren Falle eine Platte zur Verfügung haben, die, wie der
technische Ausdruck lautet, „hart arbeitet“, damit die verhält-
nissmässig geringen Unterschiede in der enormen Helligkeit
der Sonnenoberfläche deutlich hervortreten.
Nun ist es eine bekannte Thatsache, dass das gewöhnliche
Bromsilbergelatine-Verfahren gegen die älteren Processe in
dieser Beziehung im Nachtheile sich befindet, und gelang es
bisher nicht, die Präparation so zu modificiren, dass die Collodion-
platten vollständig hätten ersetzt werden können. Die Gradation
kann allerdings durch Wahl einer unempfindlichen Emulsion
und angepasste Entwicklung etwas verstärkt werden, indess
ist der Erfolg doch nur ein theilweiser.
Verfasser hat durch zahlreiche Versuche gefunden, dass
Chlorbromsilber-Emulsionen2) von bestimmter Zusammensetzung
im Stande sind, eine schärfere Gradation zu geben, indess ge-
schah dies immerhin sehr auf Kosten der Empfindlichkeit, auch
eonservirten sich die Platten nicht besonders, sondern zeigten
nach einiger Zeit breite schwarze Ränder. Ausserdem durfte
die Entwicklungsflüssigkeit nicht über eine gewisse Zeit ein-
wirken, weil sonst Schleier entstand. Die mit Emulsion No. 28


1) Wie ich eben sehe ist ein ähnliches Verfahren zur Messung etwas
grösserer Zeit von Eder bereits angewendet worden. Eder’s Handbuch
Band I, lieft 5, S. 288.
2) Emulsion N r. 2 8.
Gelatine 4 Gramm, I Mit 2 g Gelatine und 25 g
Silber 3 ,, | Wasser 30 Minuten zu
Chlorammonium ... 1,1 „ I sieden Und dann nach
Bromammonium . . . 0,4 „ ( dem Auswaschen den Rest
Bromlösung (0,34 Brom | der Gelatine, in Wasser
auf 100 "Wasser) . . . 24Tropfen. I gelöst, zuzugeben.
 
Annotationen