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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 7.1893

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Spitaler, Rudolf: Die Arbeiten und Fortschritte in der Astrophotographie im Jahre 1892
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https://doi.org/10.11588/diglit.47901#0283

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Arbeiten und Fortschritte in der Astrophotographie etc. 271

zeigen wie die Rayet-Wolf’schen Sterne, wodurch die An-
zahl der letzteren auf 38 gestiegen ist (Astronom. Nachr.
No. 3070).
Das umfangreiche und äusserst werthvolle Material der
spectralpliotographischen Himmelsmappirung, die auf der unter
Pickering’s vortrefflicher Leitung stehenden Sternwarte des
Harvard College in Cambridge (Amerika) ausgeführt wird,
findet sich in „The Draper Catalogue of Stellar Spectra“
(Annals of the Harvard College. Vol. XXVII) ausführlich
mitgetheilt. Es enthält dieser Catalog bereits mehr als
10000 Sternspectra.
Von Goth ar d hat das Spectrum des Cometen Swift
photographirt und bespricht die daraus abgeleiteten Resultate
in den Astronom. Nachr. No. 3096.
Die vor ein paar Jahren begonnenen Bestimmungen von
Fixsternparallaxen mittels photographischer Aufnahmen werden
auf der Sternwarte in Oxford von Pritchard mit vorzüglichem
Erfolge eifrigst fortgesetzt (Monthly Notices. 1892. Febr.).
J. G. Hagen, Director des Georgetown College Obser-
vatory, beschreibt in „The Photochronograph applied to deter-
minations of latitude“ einen Apparat, mittels welchem auf
photographischem Wege sehr genaue Polhöhenbestimmungen
ausgeführt werden können. Er beabsichtigt mit einem solchen
Breiten-Photo Chronographen in Georgetown eine permanente
Station für das Studium der periodischen Polhöhenschwankungen
zu errichten, nachdem sich dieselben zufolge der Beobachtungen
in Strassburg, Berlin, Prag, Petersburg und Honolulu als
thatsäehlich vorhanden erwiesen haben.
Dr. Scheiner fand bei zwei planetarischen Nebeln, die
eigentlich zur Classe der Ringnebel gehören, photographisch
sehr helle Kerne, die optisch nur schwierig oder gar nicht
sichtbar sind. Es ist dies ein Analogon zum photographisch
sehr hellen Centralstern im Ringnebel der Leier, der zuerst
von von Gothardphotographirt wurde. Es sind diese centralen
„Sterne“ keineswegs Sterne im eigentlichen Sinne des Wortes,
sondern nur nebelige Verdichtungen von unregelmässiger Form.
Es ist nach unserem jetzigen Wissen ganz unmöglich, eine
derartige Constitution eines Sternes anzunehmen, dass derselbe
nur violettes oder ultraviolettes Licht aussendet. Wohl aber
ist es durchaus plausibel, sich ein Gas vorzustellen, welches
wesentlich nur stark brechbare Strahlen emittirt, ähnlich, wie
etwa Natriumdampf vorzugsweise nur gelbe Strahlen aussendet.
Es ist dann noch die weitere Annahme erforderlich, dass dieses
Gas in beträchtlich grösserer Menge in der Mitte des Nebels
 
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