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Vielfarbige Projectionsbildcr etc.
geführt, auf ihre Richtigkeit geprüft und zutreffend gefunden
worden, aber um sie dem Publicum in würdiger Weise vorführen
können, hätte ich die nöthigen Apparate und Hilfsmittel haben
müssen, die mir jedoch nicht zu Gebote standen.“
Danach hat sich also Ducos-du-Hauron darauf be-
schränkt, diese Projectionen versuchsweise auszuführen, öffent-
lich hat er sie jedoch nicht gezeigt.
Gelegentlich meiner Vorführung dieser Methode mit den
erläuternden Versuchen vor der französischen Photographischen
Gesellschaft am 4. März 1892, theilte Lippmann mit, dass er
vor einigen Jahren ähnliche Versuche ausgeführt habe, dieselben
jedoch weder veröffentlicht, noch öffentlich vorgeführt worden
seien.
Zum ersten Male haben meine Versuche dieser Art am
7. Februar 1892 bei dem von mir im Conservatoire national
des Arts et Metiers gehaltenen Vortrage stattgehabt, weiter
führte ich sie dann am 4. März der französischen Photo-
graphischen Gesellschaft und endlich am 8. März dem Photo-
Club vor. Die im Vorstehenden gegebene Feststellung ist nicht
ohne Interesse, darum glaubte ich nicht darauf verzichten zu
dürfen, sie möglichst genau durchzuführen. Im Auslande sind
vielfarbige Projectionsbilder nach einem identischen Princip
von Ives in Philadelphia, der sich seit einigen Jahren mit
diesem Gegenstände beschäftigt, und von Scott in London
erzeugt worden. Die Arbeiten des Letztgenannten auf diesem
Gebiete sind weniger bekannt geworden, die von Ives sind
nicht mit den Einzelheiten der Umsetzung der Lösung des
Problems in die Praxis veröffentlicht worden, sondern unter dem
Gesichtspunkte, das ihnen zu Grunde liegende Princip und die
Beschaffenheit der erzielten Resultate darzulegen.
Bei aufmerksamer Durchsicht des in dieser Beziehung ver-
öffentlichten Materials gelangt man zu der Ueberzeugung, dass
das, was Ives persönlich zukommt, hauptsächlich die besondere
Construction der Apparate ist, deren er sich bedient.
Wenn er darauf besteht, seine Ansicht zu betonen, dass
die Farbentheorie, wie Young und Helmholtz sie dargelegt,
die beste sei und man einen Fehler begehe, wenn man die
Brewster’sehe gelten lasse, so beweist das in keiner Weise,
dass er jene Theorie erfunden hat. Maxwell und alle Ge-
lehrten der Jetztzeit sind der Ansicht, dass die Young’sche
Theorie der Wahrheit näher kommt als Brewster ihr war,
indem er als Grundfarben das Gelb, das Roth und das Blau
ansah.
Vielfarbige Projectionsbildcr etc.
geführt, auf ihre Richtigkeit geprüft und zutreffend gefunden
worden, aber um sie dem Publicum in würdiger Weise vorführen
können, hätte ich die nöthigen Apparate und Hilfsmittel haben
müssen, die mir jedoch nicht zu Gebote standen.“
Danach hat sich also Ducos-du-Hauron darauf be-
schränkt, diese Projectionen versuchsweise auszuführen, öffent-
lich hat er sie jedoch nicht gezeigt.
Gelegentlich meiner Vorführung dieser Methode mit den
erläuternden Versuchen vor der französischen Photographischen
Gesellschaft am 4. März 1892, theilte Lippmann mit, dass er
vor einigen Jahren ähnliche Versuche ausgeführt habe, dieselben
jedoch weder veröffentlicht, noch öffentlich vorgeführt worden
seien.
Zum ersten Male haben meine Versuche dieser Art am
7. Februar 1892 bei dem von mir im Conservatoire national
des Arts et Metiers gehaltenen Vortrage stattgehabt, weiter
führte ich sie dann am 4. März der französischen Photo-
graphischen Gesellschaft und endlich am 8. März dem Photo-
Club vor. Die im Vorstehenden gegebene Feststellung ist nicht
ohne Interesse, darum glaubte ich nicht darauf verzichten zu
dürfen, sie möglichst genau durchzuführen. Im Auslande sind
vielfarbige Projectionsbilder nach einem identischen Princip
von Ives in Philadelphia, der sich seit einigen Jahren mit
diesem Gegenstände beschäftigt, und von Scott in London
erzeugt worden. Die Arbeiten des Letztgenannten auf diesem
Gebiete sind weniger bekannt geworden, die von Ives sind
nicht mit den Einzelheiten der Umsetzung der Lösung des
Problems in die Praxis veröffentlicht worden, sondern unter dem
Gesichtspunkte, das ihnen zu Grunde liegende Princip und die
Beschaffenheit der erzielten Resultate darzulegen.
Bei aufmerksamer Durchsicht des in dieser Beziehung ver-
öffentlichten Materials gelangt man zu der Ueberzeugung, dass
das, was Ives persönlich zukommt, hauptsächlich die besondere
Construction der Apparate ist, deren er sich bedient.
Wenn er darauf besteht, seine Ansicht zu betonen, dass
die Farbentheorie, wie Young und Helmholtz sie dargelegt,
die beste sei und man einen Fehler begehe, wenn man die
Brewster’sehe gelten lasse, so beweist das in keiner Weise,
dass er jene Theorie erfunden hat. Maxwell und alle Ge-
lehrten der Jetztzeit sind der Ansicht, dass die Young’sche
Theorie der Wahrheit näher kommt als Brewster ihr war,
indem er als Grundfarben das Gelb, das Roth und das Blau
ansah.