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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Vermischte Nachrichten
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2oe

Personal- und Atelier-Vkachrichten.

Charles Eastlake 1850—1865, Sir Marlin Archer Shee 1830
bis 1850, Sir Thomas Lawrence 1820—1830, Benjamin West
1792—1820 und Sir Joshua Reynolds 1768—1792. lesiil

— Berlin. Der Bildhauer Professor Otto Lessing
arbeitet zur Zeit an einem für Königswinter bestimmten Denk-
male Wolfgang Müllers. Es soll aus einer Bronzebüste auf
reichgegliedertem Postament bestehen. Der Sockel des Denkmals
wird mit vier Reliefs geschmückt, die den Vater Rhein, die Loreley,
Hagen mit den drei Rheintöchtern das Rheingold versenkend und
den deutschen Reitergeneral Johann von Werth darstellen. lK27r;

L. St. Petersburg. Der Marinemaler Aiwasowsky
veranstaltete hier jüngst die 120. Ausstellung seiner Gemälde.
Auf ihr waren 78 Gemälde des Altmeisters, manche von riesigen
Dimensionen zu sehen,
die sämtlich im Lause
des vorigen Jahres ent-
standen sein sollten. Die
Arbeitskraft des 80 jähri-
gen Meisters ist immer
noch erstaunlich, doch ist
sein Können durchaus
nicht auf der Höhe seiner
jüngeren Werke. l6W2)

4V. O. Berlin.

Die Kunstlehranstalten
der Akademie der Künste
sind während des gegen-
wärtigen Semesters
ziemlich stark besucht. Die
akademischen Meisterate-
liers werden im ganzen
von 30 Studierenden be-
sucht, während sich für
den Besuch der Hoch-
schule 252 Personen ein-
geschrieben hatten.

7» — Berlin. In

Sansousci ist eine von
Johannes Eckstein
stammende BüsteFried-
richs des Großen aus
den letzten Lebensjahren
aufgefundeu worden.

Ir. Königsberg
i. Pr. Im Aufträge des
Ministers hat der Bild-
hauer Prof. Friedrich
Reusch, Hierselbst, ein
Modell zu einer Preis-
medaille für Studierende
der Preußischen Kunst-
akademien gefertigt.

Diese, in Silber oder
Bronze ausgesührt, wird
zur Prämiierung beson-
ders hervorragender und
würdiger Schüler der
sämtlichen preußischen
Staatslehranstalten Ver-
wendung finden. DieMe-
daille trägt die Umschrift:

„Preußische Kunstver-
waltung". Auf der Rück-
seite ist innerhalb eines Kranzes aus gemischtem Laub, Raum
gelassen zur Fixierung des Namens des Beliehenen, Bezeichnung
des Datums der Verleihung und der bezüglichen Kunstanstalt.

* » * Berlin. Die Akademie der Künste erwählte in ihren
diesjährigen statutenmäßigen Wahlversammlungen zehn Ordent-
liche Mitglieder, von denen neun der Abteilung für bildende
Künste angehören. Es sind dies: der Geschichtsmaler Professor
Fritz von Uh de in München, der Medailleur und Bildhauer
Rudolph Wehr in Wien und der dänische Architekt Ferdinand
Meldahl in Kopenhagen; ferner von den Berliner Künstlern
die Maler: Hans Herrmann, Professor Julius Jakob und
Professor Georg Koch, der Bildhauer Professor Max Baum-
bach, endlich die Architekten Baurat Eggert und H. Seeling.

8.II. Berlin. Die Landes-Kunstkommission, welche
über die Verwendung der staatlicherseits zur Pflege der Kunst be-
willigten Mittel, über die Ankäufe von Kunstwerken für die

Nationalgalerie und über die Beförderung der monumen-
talen Malerei, der Plastik und des Kupfeistichs zu beraten
hat, hat sich für das Triennium 1896/1898 von neuem konstituiert:
Als Vertreter des Vorsitzenden, welcher der jeweilige Minister
ist, fungiert gewöhnlich der Wirkliche Geheime Rat von Kendell,
Excellenz. Als weitere Mitglieder wurden entsandt: 1. seitens
der Akademie der Künste in Berlin die Mitglieder und
Senatoren: Maler Professor Karl Becker, Ehrenpräsident der
Akademie, Professor Friedrich Geselschap, Professor Otto Knille,
die Bildhauer Professoren Fritz Schaper und vr. Rudolf Siemering,
die Architekten Professor H- Ende und Baurat Franz Schmechten,
der Graphiker Professor Karl Köpping, sowie der Direktor der
akademischen Hochschule für die bildenden Künste, Professor Anton

von Werner, als Ver-
treter dieses Kunstinsti-
tus; 2 seitens der
Kunst-Akademie in
Düsseldorf deren Di-
rektor, Maler Professor
Peter Janssen und Prof.
Eduard von Gebhardt;
3. seitens der Akademie
in Königsberg deren
kommissarischer Direktor,
Landschaftsmaler Prof.
Or. Max Schmidt; end-
lich 4. seitens der Künst-
lervereine in Berlin
und Düsseldorf die
Maler Professor von
Kamecke - Berlin und
Prof. Christian Kröner
in Düsseldorf. IW'i;

— München. In
vor. Nummer brachten
wir eines der liebens-
würdigen Genrebilder
Joseph Munschs,
das, der eigentlichen
Domäne dieses Meisters
entnommen, als ein
äußerst charakteristisches
Beispiel seiner Kunst
gelten konnte. Als dieses
Heft in die Hände unserer
Leser gelangte, weilte der
Künstler bereits nicht
mehr unter den Leben-
den. Am 28. Februar ist
er nach schwerem Kran-
kenlager verschieden.
Joseph Wunsch war
nnserenLesern seit langen
Jahren kein Unbekannter
mehr, da seine Liebens-
würdigkeit uns oft in
den Stand setzte, Werke
seiner Hand reprodu-
zieren zu können. Wer
je die mit überraschender
Feinheit in der Zeich-
nung und zartestem
Farbengefühl ausge-
führten Schöpfungen dieses Künstlers, deren Stoffe er meist
den höheren Gesellschaftsklassen der Rokokozeit entnahm, auf hie-
sigen und auswärtigen Ausstellungen, zu deren ständigen Gästen
er gehörte, betrachten konnte, wird sich mit Freuden des fesselnden
Zaubers erinnern, der aus ihnen zum Beschauer gesprochen hat.
Geboren 1832 zu Linz, kam Wunsch 1853 nach München und
hat seit dieser Zeit ununterbrochen hier gelebt. leMi

* Dresden. Der Maler David Simonson ist hier
Mitte Februar nach längerer Krankheit gestorben. Er war
am 15. März 1831 zu Dresden geboren und besuchte die Dres-
dener Kunstakademie, besonders mit Große, Ritscher, Tom Dieck
u. a. das Atelier von Eduard Bendemann. Mit 22 Jahren er-
hielt er das Michael Beersche Stipendium, mit dem er Italien
und Aegypten bereiste. Nachdem er sich dann kurze Zeit in
London aufgehalten hatte, ließ er sich dauernd in Dresden nieder,
wo er wiederholt zum Vorsitzenden der Kunstgenossenschaft ge-

sellst äorix. von Joseph Munsch (f 28. Februar 18A6).

Photographieverlag der Photographischen Union in München.
 
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