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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0426

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Auswechselung der Süioytikonbilder.

1 Im das Auswechseln der Diapositive im
^ Schieberahmen überflüssig zu machen,
erdachte Treue in Berlin eine Vorrichtung,
bei der jedes einzelne Bild in einem kleinen
Rähmchen steckt. Letztere sind nach Art der
Leporello-Albums miteinander verbunden
und lassen sich durch den für den Schiebe-
rahmen bestimmten Ausschnitt in ununter-
brochener Folge leicht hindurchziehen. Der
große Vorzug dieser Einrichtung besteht
darin, daß man in aller Ruhe zu Hause
die Bilder in die Rahmen einstecken kann.

Lichtbcstandigkeil der Selleschen
Fsrbenöilder.

"?>en Selleschen Farbenbildern, welche be-
kanntlich Anilinfarbstoffe enthalten,
wurde vorgeworfen, daß ihre Haltbarkeit
nur eine geringfügige sein könne, da Anilin-
farben im Lichte ausbleichen. Um über
diesen Punkt Gewißheit zu verschaffen, wurde
folgender Versuch unternommen: Eins
der Selleschen Farbenbilder wurde zur
Hälfte mit einer mehrfachen Lage von schwar-
zem Papier fest umwickelt und hierauf drei
Wochen lang als Fensterbild in ein nach
Süden gerichtetes Fenster gehängt.
Nach Entfernung der schwarzen Hülle
ließ sich nicht der mindeste Unterschied
zwischen den beiden Bildhälften wahr-
nehmen. Die Farben haben sich also
in ungewöhnlich hohem Grade als
lichtbeständig erwiesen. Dies hat wahr-
scheinlich in folgendem seine Ursache:
Bei Herstellung der Bilder wird durch
die Belichtung der einzelnen Häutchen
ein Chromoxyd gebildet, welches für
das nachfolgende Farbbad als Beize
dient. Wir wissen aber, daß gebeizte
und nachträglich mit Anilinfarbstoffen
behandelte Körper sich als viel farb-
echter erweisen als nicht gebeizte.

Ferner weist Dr. Zelle darauf
hin, daß diejenigen seiner Platten,
welche er mit einer Lackschicht überzog,
lichtbeständiger sind als die nicht-
lackierten. Also auch der Lack scheint
aus die Farbe erhaltend einzuwirken.

P-

Im Fnchsgrabrn b. Vohr (Virürr-Vflrrr.)

Jede Verwechselung und jedes verkehrte
Hineinstecken während der Vorführung bleibt
also ausgeschlossen. Derartige Rahmen sind
zu beziehen durch Kampehl (Berlin, Pots-
damerstraße 35). Ein Dutzend Rahmen
für Plattenformat 9 X 12 ein kostet 6 Mark.

Schulz gegen doppelte Belichtung.

^ Apotheker Visbeck in Stettin (Moltkestraße
—-4 Nr. 15), erdachte eine an jeder Kassette
leicht anzubringende Vorrichtung, welche
doppelte Belichtung der in der Kassette
liegenden Platte verhindert. An der Schmal-
seite der Kassette bringt Visbeck einen
kleinen Messingeinsatz an, der einen Schie-
ber mit den Worten „Frei" und „Bild"
enthält. Nach Einlegen der Platte stellt
man den Schieber so, daß das Wort „Frei"
sichtbar wird. Beim Einsetzen der Kassette
in die Camera erscheint dann selbstthätig
bei derjenigen Platte, welche dem Objektiv
zugekehrt ist, das Wort „Bild". Sollte
nach Einsetzen der Kassette eine beabsichtigte
Aufnahme nicht gemacht sein, so muß man
den Schieber wieder auf „Frei" stellen.

Dreiteiliger Nopierrstzmen.
etzold in Chemnitz bringt einen
dreiteiligen Kopierrahmen in den
Handel, welcher gegenüber den sonst
üblichen Kopierrahmen Vorteile bietet.
Nicht selten befindet sich derjenige Ab-
schnitt des Bildes, aus dessen Schwärzung
man beim Kopieren sein Augenmerk in
erster Linie zu richten hat, mitten aus der
Platte, und man kann weder durch Anheben
der rechten noch der linken Hälfte des
Deckels einen Ileberblick über diesen Abschnitt
der Kopie gewinnen. Diesen Uebelstand be-
seitigt der neue Petzoldsche Rahmen. Hat
man zwei Teile des Deckels in die Höhe
gehoben, so wird das Bild doch noch durch
die dritte schmale Klappe derart fest gegen
das Negativ gedrückt, daß es sich nicht
verschieben kann.

Abkürzung der Belichtungzeit bei
Köntgen-Aufnaljmen.
/gegenwärtig ist man allgemein bestrebt,
^-^die BelichtungZzeit bei Aufnahmen mit
X-Strahlen nach Möglichkeit abzukürzen.
Es stellte sich heraus, daß die Form der
Röhren hierbei von größter Bedeutung ist.
Röhren von besonders günstiger Form
werden u. a. hergestellt von dem Ham-
burger Elektrotechniker C. H. F. Müller,
ferner von der „Allgemeinen Elektricitäts-
gesellschaft" zu Berlin. Uebrigens kommt
man mehr und mehr davon ab, die zu

untersuchenden Gegenstände, insbesondere
also Körperteile, zu photographieren. Die
Bariumplatincyanür-Schirme sind jetzt derart
verbessert, daß man auf denselben ohne
Weiteres sehen kann, was früher nur die
photographische Platte zeigte.

Konservierung bon Kautschuk.

?>ie zur Auslösung von Augenblicksver-
^ schlüssen dienende Kautschukbirne mit
zugehörigem Schlauch wird bekanntlich nach
längerem Liegen spröde und brüchig. Nach
A. Hauger beugt man diesem Uebelstande
am besten dadurch vor, daß man die aus
Gummi gefertigten Gegenstände in Stearin-
spähne einlegt, welche man durch Abschaben
einer Stearinkerze erhält.

Bücherschau.

A. v. Hübl. Der Silberdruck auf Salz-
papier. Verlag von W. Knapp. Halle a. S. 1896.
Preis 3 M. Das Bestreben, den Photographien in
möglichst hohem Grade den Charakter eines Kunst-
werkes zu verleihen, ebnete den glanzlosen Positiv-
papieren den Weg, während früher Papiere mit glan-
zender Oberfläche ausschließlich das Feld beherrschten.
Da aber Platin- und Pigmentpapiere, die vornehm-
sten Vertreter glanzloser Papiere, keineswegs leicht
zu behandeln sind, so suchte man nach anderen
stumpfen Papiersorten. Gegenwärtig wendet man
sich wiederum dem Salzpapier zu, dessen Anwendung
bereits eine alte ist. Den alten Salzpapier-Abzügen
fehlte aber sowohl Kraft wie edler Farbton. Durch
Einführung der Platinfärbung und Verwendung
passender Bildschichten machte man neuerdings das
Salzpapier zu einem wertvollen Positivpapier, welches
braune oder schwarze, für jedes Bild paffende Töne
liefert und haltbar präpariert, vielen anderen Matt-
papieren vorzuziehen ist. Hübls Werk ist ein aus-
gezeichneter Leitfaden für genanntes Verfahren. Der
erste Abschnitt behandelt die allgemeinen Grundsätze
für die Ausführung des Prozesses. Ter zweite ist
der Praxis gewidmet und enthält die Vorschriften
für Herstellung und Behandlung der Papiere.

llcdaklioilslchluk ll. Juli 1896. — Ausgabe 2:!. Juli 1896.

7'

Inhalt des einundzwanzigsten Leites: :

Karl von Piloty. Vom Herausgeber. —Hen-
riette Mendelsohn. Tie nördlichste Feste
dänischer Kunst. — Jda Boy-Ed. Erdrückt. —
Personal- und Ateliernachrichten rc. rc. — Der Ama-
teur-Photograph. — Aitderöeiragen: Karl von
Piloty. Thusnelda im Triumvhzug des Ger-
manicus. — Derselbe. Maria Stuart empfängt
ihr Todesurteil. — Derselbe. Die Gründung
der Liga. — Derselbe. Gottfried's von Bouillon
Einzug in Jerusalem.

Herausgeber: Friedrich pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwär tz.

Druck der Bruckmann'schen Buch- und Kunstdruckerei in München.
 
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