448 ISLELLLLELLU Saisonbeginn an deutschen Bühnen
Metropoltheater: Aus dem Schaustück
„Die Reise um die Erde in 40 Tagen"
Metropoltheater: Aus dem Schaustück
„Die Reise um die Erde in 40 Tagen"
(Phot. Millinger)
Metropoltheater: Aus dem Schaustück „Die Reise
um die Erde in 40 Tagen"
(Phot. Millinger)
das
neue
Ensemble an dieser Stätte noch nicht heraus.
Aber es wird ihn finden. Eulenburgs Niedlich-
keit wenigstens, „Paul und Paula", verspricht
es. Das Liebespaar, das sich gegenseitig eine
nicht ohne Erfolg gebliebene Jugendneigung
eingestehen muß, wurde mit sehr viel Witz und
sehr viel Grazie gegeben. Dieses alte „Schall-
und Rauch"-Budchen ist ja bis jetzt für die
Beherrscher von acht Berliner Bühnen das
Sprungbrett gewesen, also steht Or. Altmann
auch noch eine Karriere bevor. —
Selbst der Erfolg kann eine Gewohnheit
werden. Wir sehen's am Metropoltheater.
Die vierzehnköpfige Firma, die hier Hebam-
mendienste an den neuen Schlagern verrichtet,
hat sich diesmal von der stumpfsinnigen „Re-
vue" losgesagt und an eine Neubearbeitung der
alten „Reise um die Erde" gewagt, und das
Publikum ist dankbar mit eingestiegen. Giam-
pietro, Thielscher und die Ballot sind die
amüsanten Reisegefährten, unterwegs lernt
man ein paar neue Tänzerinnen kennen
und hat sofort die feste Überzeugung, daß
es lohnender und appetitlicher ist, ihre Kunst
im Metropoltheater zu sehen als in Tokio.
Es ist eben überhaupt keine Reise um die
Welt, sondern nur ein Bummel zur Halb-
welt. Paul Oskar Höcker.
chen auch vor-
täuscht — ver-
rät im zwei-
ten seine „alt-
modischen"
Schwächen,
wie z. B. Ei-
fersucht, und
kehrt im drit-
ten reumütig
zur Familien-
simpelei zu-
rück. Die
Schlußwen-
dung hat
reichlich viel
vonjenerPhi-
listrosität, die
man früher
den „Kochlöf-
fel" nannte
und heute
„Moralin".
Aber über das Nichts von Handlung ist eine Flut
der ergötzlichsten Feuilletons ausgegossen. Otto
Gebühr war als Ehemann prächtig, allein er war
kein Wiener; der liebenswürdig vertrottelte Haus-
freund Eugen Burgs war schon wienerischer. Eine
Entdeckung aber ist Fräulein Ludmilla Hell. Sie
sagte die kleinen Frechheiten entzückend natürlich.
Vom übrigen Zusammenspiel dieser neuesten Ber-
liner Theater-Filiale kein Wort! — Man spielt
eben nicht ungestraft dreihundertmal den „Film-
zauber".
Den Lustspielton, den wir unter Barnowsky
auf der Bühne des Kleinen Theaters hörten, hat
Metropoltheater: Aus dem Schaustück
„Die Reise um die Erde in 40 Tagen"
Metropoltheater: Aus dem Schaustück
„Die Reise um die Erde in 40 Tagen"
(Phot. Millinger)
Metropoltheater: Aus dem Schaustück „Die Reise
um die Erde in 40 Tagen"
(Phot. Millinger)
das
neue
Ensemble an dieser Stätte noch nicht heraus.
Aber es wird ihn finden. Eulenburgs Niedlich-
keit wenigstens, „Paul und Paula", verspricht
es. Das Liebespaar, das sich gegenseitig eine
nicht ohne Erfolg gebliebene Jugendneigung
eingestehen muß, wurde mit sehr viel Witz und
sehr viel Grazie gegeben. Dieses alte „Schall-
und Rauch"-Budchen ist ja bis jetzt für die
Beherrscher von acht Berliner Bühnen das
Sprungbrett gewesen, also steht Or. Altmann
auch noch eine Karriere bevor. —
Selbst der Erfolg kann eine Gewohnheit
werden. Wir sehen's am Metropoltheater.
Die vierzehnköpfige Firma, die hier Hebam-
mendienste an den neuen Schlagern verrichtet,
hat sich diesmal von der stumpfsinnigen „Re-
vue" losgesagt und an eine Neubearbeitung der
alten „Reise um die Erde" gewagt, und das
Publikum ist dankbar mit eingestiegen. Giam-
pietro, Thielscher und die Ballot sind die
amüsanten Reisegefährten, unterwegs lernt
man ein paar neue Tänzerinnen kennen
und hat sofort die feste Überzeugung, daß
es lohnender und appetitlicher ist, ihre Kunst
im Metropoltheater zu sehen als in Tokio.
Es ist eben überhaupt keine Reise um die
Welt, sondern nur ein Bummel zur Halb-
welt. Paul Oskar Höcker.
chen auch vor-
täuscht — ver-
rät im zwei-
ten seine „alt-
modischen"
Schwächen,
wie z. B. Ei-
fersucht, und
kehrt im drit-
ten reumütig
zur Familien-
simpelei zu-
rück. Die
Schlußwen-
dung hat
reichlich viel
vonjenerPhi-
listrosität, die
man früher
den „Kochlöf-
fel" nannte
und heute
„Moralin".
Aber über das Nichts von Handlung ist eine Flut
der ergötzlichsten Feuilletons ausgegossen. Otto
Gebühr war als Ehemann prächtig, allein er war
kein Wiener; der liebenswürdig vertrottelte Haus-
freund Eugen Burgs war schon wienerischer. Eine
Entdeckung aber ist Fräulein Ludmilla Hell. Sie
sagte die kleinen Frechheiten entzückend natürlich.
Vom übrigen Zusammenspiel dieser neuesten Ber-
liner Theater-Filiale kein Wort! — Man spielt
eben nicht ungestraft dreihundertmal den „Film-
zauber".
Den Lustspielton, den wir unter Barnowsky
auf der Bühne des Kleinen Theaters hörten, hat