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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 5.1909-1911

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7. Heft
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Müller-Hickler, Hans: Studien über die Helmbarte, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39947#0224

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7. HEFT

H. MÜLLER-HICKLER, STUDIEN ÜBER DIE HELMBARTE

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des XV. und XVI. Jahrhunderts war sie nicht im-
stande, der Welt — wie der Spiels mit der ge-
vierten — eine Schlachtordnung aufzuzwingen.
Sie war auf die Dauer nicht brauchbar genug,
auch diese wieder zu ändern und mit neuen Prin-
zipien zu beleben, wie es das Feuergewehr ver-
mochte — sie mufste vielmehr den neuen Einfüh-
rungen weichen.
Die Feuerwaffe trug, trotz des guten Bei-
spiels Karls des Kühnen und der Erfolge der Spanier

Obschon ich im Geiste der Waffe am liebsten
auf das Ziel losginge, möchte ich noch einige Worte
über deren Namen sagen. Es gibt verschiedene
Auslegungen, die eine solche Fülle von Unkennt-
nis verraten, dafs es nötig ist, den Keim selbst
zu töten. Ich erinnere mich nicht mehr genau wo
ich las, dafs die Bezeichnung von „Helm“ käme, weil
mit der Waffe der Helm zerschlagen würde. Demmin
erklärt: Die „Hellebarde oder Halbarte“ komme
von Barthe — Speer und „hell“ „leuchtend“.


bei Pavia langsam genug, zuletzt den Sieg davon,
Spiefs und Helmbarte traten zurück. Die bei-
gefügten flüchtigen Darstellungen der Schlacht-
ordnungen (Fig. III A bis F), die nur die Grund-
formen zur Anschauung bringen, ohne auf Treffen,
Reserve, Artillerie, Bagage usw. Rücksicht zu
nehmen, sollen beitragen zum Verständnis für
die Gestaltsveränderung, für die Anordnung der
Helmbardierer im Gefecht. Ohne diesen Hinweis
ist eine Beschreibung der Geschichte und Ent-
wicklung nicht möglich, die letztere selbst un-
verständlich.

G. Hiltl, der Direktor der Waffensammlung des
Prinzen Karl von Preufsen, leitet den Namen wie
folgt ab: „Man setzt an den glatten Speer, die
,Ahle‘ genannt, ein Beil, ,Die Barthe*. Diese
neue Waffe nennt man ,Ahlebarte*, woraus all-
mählich Hellebarde, Hallebarde, Helmbarthe“ usw.
wird. Eine Erklärung aber, die sich der Verfasser
eines Waffenbuches „Joh. Christ. Hendel“ leistet
in seinem „Versuch einer historischen Beschreibung
aller ehemaliger und jetzt üblicher Wehr- und
Waffenarten, Halle 1802“ zeichnet so recht den
Stand der Waffenforschung jener Tage, in denen
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