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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 1
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0060

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MANNHEIMER KUNSTHALLE
Einer interessanten Idee soll die zur Zeit in der
Kunsthalle von Direktor Hartlaub veranstaltete Aus-
stellung »Handwerkskunst im Zeitalter der
Maschine« dienen. Der Idee hätte der ursprüng-
lich geplante Titel »Das ewige Handwerk« noch
deutlicher entsprochen, aber die nicht zufällig, son-
dern typisch aufgetretenen Schwierigkeiten der Ver-
wirklichung rechtfertigen die nachträgliche Be-
scheidung. Der Mangel liegt im Gegenstand, nicht
in der mit großem Fleiß, mit Umsicht und ziel-
sicherem Geschmack vollzogenen Zusammenstel-
lung, die bei aller notgedrungenen Lückenhaftig-
keit manch seltenes und erlesenes Material herbei-
zuschaffen wußte. Für den laienhaften Besucher
bleibt doch nur eine Sammlung kunstgewerblicher
Luxusgegenstände, problematisch in ihrer inneren
Notwendigkeit ebenso wie in der Grenzfestsetzung
zwischen handwerklicher und fabrikmäßiger Her-
stellung. Der neuerdings eingeführte Begriff des
Modellhandwerks dient doch wohl eher zur Ver-
wässerung als zur Erneuerungdes eigentlichenHand-
werksbegriffs. Er reißt das Problem an, aber löst
es nicht. Und dies ist auch Verdienst und Grenze
der Ausstellung. Wohl betont sie gegenüber er-
starrtem Maschinenglauben das einzig ursprüng-
lich Schöpferische der Hand. Aber sie zeigt auch
das Exklusive seines heutigen Vorkommens.
Erich Dürr

DETROIT
Im Museum zu Detroit findet gegenwärtig eine
Leihausstellung französischer gotischer

Kunst statt, die Gemälde, Skulpturen, Miniatu-
ren, Emailarbeiten, Elfenbeine, Tapisserien und
Möbel des io. bis i5. Jahrhunderts enthält. Wir
werden auf diese bedeutsame Veranstaltung aus-
führlich zurückkommen. h
PERSON ALIA
Zum Konservator der Kunstdenkmäler der Rhein-
provinz ist, als Nachfolger von Professor Edmund
Renard, Dr. Graf Metternich, bisher Assistent
im Denkmäleramt der Rheinprovinz, ernannt wor-
den. Graf Metternich, ein Schüler Clemens, hat
mit einer Arbeit über romanische Architektur die
Doktorwürde erhalten und bisher ständig in der
Denkmalpflege des Rheinlandes gearbeitet.
Der neue Vorstand des Deutschen Werkbundes
hat auf seiner letzten Berliner Tagung einstimmig
die Beibehaltung des ersten und zweiten Vorsitzen-
den, Geh.-Rat Riemerschmid-Köln und Mies van der
Robe-Berlin, beschlossen. In den Vorstand zugewählt
wurden: Allinger, Behrens, Fischer-Essen, IJeuß-
Berlin, llilberseimer, Meusch, Maaß, Moufang,
Raemisch, Roselius, Schulz, Tarnow, Höger, Vor-
hoelzer, With, Riezler. Sie bilden mit den von der
Münchner Mitgliederversammlung gewählten Vor-
standsmitgliedern : Bertsch, Borst, Bruckmann, Gro-
pius, Jäckh, Häring, Krauß, Mies van der Rohe,
Paul, von Pechmann, Pietrkowski, Poelzig, Rading,
Reckendorf, Reich, Renner, Riemerschmid, Wag-
ner nunmehr den Vorstand des Deutschen Werk-
bundes.


Ploberger Stilleben
Aus der Ausstellung junger Kunst in der Modernen Galerie Wertheim, Berlin
 
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