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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 5
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Wolfradt, Willi: Danziger Bildnisse von Otto Dix
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0166

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RANZIGER BILDNISSE VON OTTO DIX
VON WILLI WOLFRADT
Mehrere behördliche Persönlichkeiten in Danzig haben sich von Otto Dix malen
lassen. Diese Porträt-Auf träge gehen offenbar auf eine Ausstellung zurück, die dort
bereits vor einigen Jahren stattgefunden hat, sind jedoch erst kürzlich ausgeführt
worden. Die Ergebnisse, bewundernswert und bedenklich, haben Anspruch darauf, zur
allgemeinen Kenntnis gebracht zu werden.
Für die heutige Malerei ist das Porträt eher ein Bildthema, mit dem sich jeder Künstler
dann und wann auseinandersetzt, als eine Spezialaufgabe. Es gibt wohl eine mannig-
faltige und belangvolle moderne Bildnismalerei, aber kaum ausgesprochene Porträtisten.
Dix könnte noch am ehesten unter den ausschlaggebenden Erscheinungen der künst-
lerischen Gegenwart dafür gelten. Freilich zielt sein rigoroser Realismus ursprünglich
nicht auf Porträtmäßigkeit im eigentlichen Sinne, denn er nimmt die Einzelheit oder
Individualität, in die er sich verbeißt, doch nur als Symptom wichtig. Er präpariert
aus der betreffenden Physiognomie die erschreckend generellen Geheimzüge hervor,


Otto Dix

Bildnis Senator Dr. h. c. Fuchs, Danzig
 
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