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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 3
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0111

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Büffel. Harter, weißlicher Ton T’ang (618 — 906)
Aus der China-Ausstellung in Berlin Bes.: H. Gutmann, Potsdam

RUNDSCHAU

WALTER-KAESBACH-STIFTUNG IN MÜN-
CHEN -GLADBACH
Die Sammlung hat jetzt endlich als Teil der städti-
schen Sammlungen im Karl-Brandts-Haus ein schö-
nes und würdiges Heim gefunden und ist nun in
der Lage, fruchtbringend in die Gegenwart hin-
einzuwirken.
Aus Anlaß der Aufstellung ist ein reich mit Tafeln
geschmückter Katalog erschienen, dem einer der
feinsinnigsten rheinischen Kunstgelehrten, Max
Creutz, Krefeld, ein kluges Geleitwort mit auf den
Weg gegeben hat. Kaesbach würde heute wahr-
scheinlich selbst die Akzente innerhalb seiner klei-
nen Sammlung ein wenig anders verteilen, immer-
hin bleibt es bemerkenswert, daß er einer der ersten
Pioniere der jungen Kunst gewesen ist, und es
heißt für eine Stadt wie M.-Gladbach, die mitten
im rheinischen Industriegebiet liegt, allerhand, daß
man in ihr Hauptwerke von Lehmbruck, Leininger,
Nolde, Macke, Kirchner, Ideckel und anderen fin-
den kann. B.
MADRID
Luter den im Verlauf der letzten Monate im Pra-
do-Museum vorgenommenen Änderungen ist jeden-
falls die wichtigste, daß das Meisterwerk des Ve-
lazquez »Las Meninas« in ähnlicher Weise, wie

dies schon vor der Neuordnung der Sammlung der
Lall war, in einem eigenen Sonderraum unterge-
bracht ist, der an die drei übrigen, diesem Künst-
ler eingeräumten Säle grenzt. Das Gemälde emp-
fängt von rechts seitwärts ein gegen den Beschauer
zu abgeblendetes Licht und außerdem bringt ein
gegenüber angebrachter Spiegel die unvergleich-
liche perspektivische Wirkung des wunderbaren
Bildes verstärkt zur Geltung.
Eine weitere Verbesserung ist, daß ein Teil der Öl-
gemälde von Goya, der bis jetzt in dem auf den
achteckigen, dem Meister gewidmeten Oberlicht-
saal mündenden Ende der Hauptgalerie aufge-
hängt war, in seitwärts anstoßenden Räumen, die
im Frühjahr für Zwecke der Zentenarausstellung
freigemacht worden waren, untergebracht und hier
mit den aus den letzten Lebensjahren des Künst-
lers stammenden, für sein Landhaus am Manzana-
res bestimmten Phantasien vereinigt worden ist,
so daß nunmehr eine einheitliche, geschlossene Ab-
teilung für den großen Maler geschaffen worden
ist, in der auch einige Arbeiten seines Schwagers,
Lehrers und Gefährten Bayeu zu Ehren kommen
und von der nur noch die Sammlung der Zeich-
nungen im zweiten Stock und die der Teppichent-
würfe im Erdgeschoß getrennt sind. Andererseits
ist auf diese Weise auch die Anordnung der Idaupt-

j Der Cicerone, Jahrg. XXI, Heft 3

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