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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 4
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0143

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Edvard Munch Schwarze und weiße Menschen. Pastell. Zürich 1926
Aus der Munch-Graphikausstellung in der Galerie Arnold, Dresden

gen. Manche Arbeiten sind allzusehr zerdehnt ins
Großformat, das sie, sodann dünn wirkend, nicht
restlos erfüllen. Oft aber ist genußreich zu spü-
ren, in welche geschmeidige, zärtliche Stille hier
die Bildmittel der ehemaligen »Brücke« umgesetzt
wurden. Roh
DRESDEN
Pol Cassel / Berliner Sezession / Munch
Pol Cassel zeigt in der »Fides« neue Gemälde und
Aquarelle. Fertige Leistungen eines Sonderlings,
der so deutsch in Auffassung und Darstellung ist,
daß man ihn am ehesten noch bei Nolde angliedern
dürfte. Ahnungslos selbstsicher und jeder Schul-
und Cliquenbildung fern. Malerisch eines der stärk-
sten Temperamente in Sachsen, dabei voll Form
und Klarheit. Es sind Landschaften aus dem Elb-
sandsteingebirge (endlich einer, der sie wieder sieht),
Bauerngärten, Blumen, Katzen. Eine Eule im ver-
schneiten Wald, Raben über Felsen. Vieles un-
heimlich, alles aber fundiert und gesund, auch dort
noch, wo das Unkontrollierbare anfängt.
Im »Kunstverein« die »Berliner Sezession«.
Mclit übel, die verschiedensten Lager einmal »im
\ erein« zu sehen. Georges Grosz neben L. v. Ivö-
nig, Dreßler neben Spiro, Hofer neben Klossowsky.

Aufschlußreich für das breitere Publikum die So-
lidarität der Gegensätze und der aufgedrängte Ver-
gleich. Außerdem Sonderkollektionen des Münch-
ners W. J. Ilertling (1849—1926), eines vorneh-
men Landschafters aus der Schule E. v. Steinles
und des Cronberger A. Burger; des 75jährigem
Dresdners W. Claudius, Th. Th. Heines (Ölbilder
und köstliche Zeichnungen) und R. Birnstengels
(Dresden).
75 vorzügliche Drucke Munchscher Graphik hän-
gen in der Galerie Arnold, Blätter aus frühe-
ster bis letzter Zeit. Das meiste davon nur noch in
Kabinetten und Privatsammlungen anzutreffen.
Grohmann
WIENER AUSSTELLUNGEN
Max Slevogt / Jaromir Jindra / Künstleri-
sches Gestalten des Kindes
Der ILagenbund hat im Verein mit der Neuen
Galerie zum 60. Geburtstag von Max Slevogt eine
umfangreichere Graphik-Ausstellung eröffnet, die
uns das Schaffen des Meisters von seinen naturali-
stischen Anfängen bis zu den Illustrationen zum
»Faust« vor Augen führt, zum Teil auch an Origi-
nalen : Gelegenheitszeichnungen, Märchenentwür-
fen (zu Ali Baba, den Inseln Wak-Wak, Rübezahl,
den Grimmschen Märchen), Skizzen zu den Fres-

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