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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 9
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Kunst-Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0304

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Gerechtigkeit zu liegen scheint, so reizt anderer-
seits doch gerade dies Schwankende ihrer Produk-
tion zum Nachforschen, da man an solchen Künst-
lern auch freudige Entdeckungen machen kann,
große Zusammenhänge aufzuweisen vermag und
manches schon halb unbewußt vorweggenommen
sieht, was erst spätere Generationen klar erfaßt
und gewollt haben. -— Ausgehend von einer sach-
lichen und auf archivalischer Forschung begrün-
deten Umreißung des Lebens der einzelnen Per-
sönlichkeiten, des Charakters ihrer Kunst an Hand
guter Abbildungen, der künstlerischen, philoso-
phischen und literarischen Einflüsse, hemmend
teils, teils fördernd, zeichnet die Verfasserin das
Bild einer neu emporsteigenden Kultur mit gro-
ßer Lebendigkeit, und die Schilderung eines an-
fänglich durch fürstliches Dekret bestimmten, all-
mählich sich selbständig entwickelnden bürgerli-
chen Kunstwillens, der Erziehung des Bürgers zum
tragenden Faktor der Kunst und Kultur des Bie-
dermeier, bringt dem Leser auf wirklich gute Weise
diese Zeit nahe mit der Mannigfaltigkeit ihrer
Wünsche und Bestrebungen, ihrer Hemmungen
und Förderungen, die den Künstlern das Leben
keineswegs leicht und angenehm machten. So bie-
tet diese Arbeit nicht nur eine kunstgeschichtliche
Abhandlung über einige halb vergessene Land-
schafter, sondern ein gutes Stück badischer Kul-
turgeschichte. Herbert Klinkhardt

DAS HELB1G-MUSEUM DER NY CARLSBERG-
GLYPTOTHEK. Beschreibung der etruskischen
Sammlung durch F r e d e r i k P o u 1 s e n. Ko-
penhagen, Nielsen und Lydiche 1927.
In deutscher Sprache wird die Sammlung italischer
und etruskischer Antiken, die die Ny Carlsberg-
Glyptothek in Kopenhagen besitzt, den Kunst-
freunden durch den vorliegenden Katalog, der
nach der dänischen Ausgabe von 1925 übersetzt ist,
zugänglich gemacht. Mit großer Sachkenntnis und
Kritik hat der Verfasser die Kunstwerke des ihm
unterstellten Museums beschrieben und chronolo-
gisch wie typologisch geordnet. Ein Tafelhand ent-
hält Abbildungen aller wichtigen Stücke der Samm-
lung. Katalog und Reproduktionen sind geeignet,
die Kenntnis dieses noch immer zu wenig beachte-
ten Gebietes zu erweitern. Scharf
ARSENE ALEXANDRE: BOTTICELLI. Paris,Lcs
Editions Rieder, 1929.
Wer sich wissenschaftlich mit Botticelli auseinan-
dersetzen will, wird in dem Bändchen nur wenig
finden, was das Wissen um den Meister bereichern
könnte. Wer dagegen Deutungen von V erken Bol -
ticcllis kennenlernen möchte, der lese Alexandres
Bildanalysen des »Frühlings« und der »Geburt der
Venus«. Die Hauptwerke des Künstlers sind auf
sechzig schwärzlichen, nicht sehr nuancenreichen
Tafeln reproduziert. Scharf


Achtkantiger Teller. Rotlack mit Stilleben in Weiß, Rot, Grün
und Blau. Ming (1368 —1644). Aus der Sammlung Br. A. Breuer, Berlin
Versteigerung am 14. und 15. Mai bei Paul Cassirer und Hugo Helbing, Berlin
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