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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 13
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Scharf, Alfred: Alte Malerei aus rheinisch-westfälischem Privatbesitz: die Jubiläumsausstellung des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0403

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Ludger tom Ring Selbstbildnis
Komposition, die wohl entstanden ist, als Bruyn den Hochaltar für den St. Victor-Dom
in Xanten (der hl. Victor ist der Schutzpatron von Xanten), noch heute in St. Victor,
schuf. Als westfälischer Nachfahr Bruyns wirkte Ludger tom Ring in Münster. Von ihm
zeigt die Ausstellung sein ältest erhaltenes Werk, das Selbstbildnis des Künstlers im Alter
von 25 Jahren, 1547 datiert. Interessant die Inschrift in Versen, aus der hervorgeht, daß
tom Ring als Ringmaler sein Brot verdiente (»van ringe malen ick mi erneer«).
Zur altniederländischen Malerei, die in den vorhergehenden Ausstellungen weitgehend
berücksichtigt wurde, leitet die Madonna mit dem Kinde und dem hl. Bernhard von
Clairvaux über, die früher dem in Köln tätigen Meister des Thomas-Altars, jetzt einem
oberdeutschen Meister um 1478 zugeschrieben wird. Wir glauben, daß man die
Heimat des Künstlers in Holland suchen muß und sehen verwandte Züge in der Ma-
donna mit den musizierenden Engeln, die dem Kreise Geerto-ens nahesteht und die
mit der Sigmaringer Sammlung verkauft wurde. Durch Ausstellungen und aus der
Literatur bekannt sind die schönen Altarflügel von Aelbert Bouts, das ausgezeichnet
erhaltene Selbstbildnis des Joos van Cleve, beide Werke waren früher in der Samm-
lung Kaufmann, die Magdalena des Meisters der weiblichen Halbfiguren — das Haupt-

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