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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 13
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0417

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Le Fauconnier Musik
Aus der Ausstellung in der Galerie Tliannhauser, Berlin

gen und einfallskrausen Beiträgen von Schadow,
Menzel, Adolf Schrödter, Ludwig Löffler, Ilose-
rnann, Skarbina, Ivlinger und vielen anderen auf
allerlei Programmen, Einladungen und Speisefol-
gen —- ferner eine lange Aufreihung von photo-
graphischen Aufnahmen, in denen F. Idepner
(Potsdam) Architektur des Barock und Ro-
koko zeichnungsfein, aber etwas blutleer fixiert
hat —■, schließlich in der Lipperheydeschen Ko-
stümbibliothek eine überaus mannigfaltige Samm-
lung von alten und neuen Tanz-Darstellun-
gen, die Dr. Bruhn nur zum geringeren Teil aus
den Mappen des Instituts, zum größeren aus ver-
streuten Privatarchiven heranholen konnte. Es ist
das amüsanteste kulturhistorische Anschauungsma-
terial nach Sonderthemen wie Gesellschaftstanz,
Volkstanz, Ballett, 1 anzakrobatik usw. aufgeglie-
dert beieinander, darunter so erschütternde Dinge
wie eine Photo-Galerie einstiger Primaballerinen.
Das der expressionistischen und nachexpressionisti-
schen Kunst eingeräumte Obergeschoß des Kron-
prinzenpalais bietet sich dergestalt neugeord-

net, daß entscheidende Gegenwartsmeister wie Ko-
koschka, Heckei, Kirchner und Nolde ihren Saal
für sich haben und in persönlicher Geschlossenheit
auftreten. Anläßlich einer wichtigen Nolde-Neu-
erwerbung, des 1926 entstandenen Bildes »Christus
und die Sünderin«, ist vor allem die Erscheinung
dieses Künstlers durch verschiedene Leihgaben be-
deutend herausgerückt worden, unter denen sich
auch das mächtige Altarstück des »Leben Christi«
(1911/12) in seiner glühenden Großartigkeit vor-
findet.
Während das Märkische Museum dem unlängst
verstorbenen Maler des alten Berlin Julius Ja-
cob die Nachruf-Ausstellung bereitet hat, der in
seiner schlichten, zurückhaltenden, soliden Art viel
Anmut der Anschauung und der Erinnerung zu
bewähren wußte, ehrte die Sezession das Ge-
dächtnis ihres Mitgliedes Ernst Oppler in um-
fassender Ausbreitung seines Lebenswerkes. Als
Chronist des Musiklebens und des Balletts, aber
auch in leichten Aufzeichnungen, die Eindrücke
von sportlichen Schaustellungen und aus der Spa-

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