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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 13
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0418

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Stanislaus Cauer Hockende Frau. Sandsteinfigur. 1928

nischen Reitschule reizvoll-flüchtig zu bannen ver-
standen, hat Oppler sein Eigentliches gegeben.
Dem Maler war freilich gerade die schwebende Be-
wegtheit und sprühende Vibration der Farbe ver-
sagt, auf die es bei den von ihm bevorzugten The-
men angekommen wäre. Doch treten einige seiner
Bilder, der Richard Strauß am Dirigentenpult
etwa und das Porträt Jakob Wassermanns, einige
lichte Strandblicke oder etwa auch die ganz frühen
»Bückeburgerinnen« qualitätsstark genug heraus,
daß man ihnen Bestand über die Frist des persön-
lichen Nachhalls hinaus Zutrauen könnte.
Wölf r ad t
DRESDNER AUSSTELLUNGEN
Zehn Jahre Dresdner Sezession im Sächsi-
schen Kunst verein / Willy Kriegei in der
»Fides«
Auch ein Stück Geschichte. Ein gewaltiger Durch-
bruch nach Schluß des Krieges, dann manche Ent-
täuschung im engsten Kreis und an der Umwelt,
zum Schluß ein beachtliches Niveau. Viele von den
Gründern sind nicht mehr dabei, jüngere sind da-
zugekommen; die Gruppe blieb immer klein, ver-
stärkte sich aber sehr klug durch Einbeziehung
auswärtiger Mitglieder, die ein Maßstab waren, liier
traten Dix und Lasar Segall erstmalig an die Öf-

fentlichkeit, Ottolange und Heckrott, Mitschke-
Collandc und Barcinsky, Griebel und Lachnit, die
Bildhauer Voll und Eugen Iloffmann. Von Aus-
wärtigen sah man im Rahmen der Sezessionsaus-
stellungen wiederholt Kandinsky und Klee, Feinin-
ger und Schlemmer, Schmidt-Rottluff und Ileckel,
und auch diesmal sind Überraschungen für Dres-
den dabei wie Molzahn und der Architekt Hannes
Meier. Gesamtausstellungen dieser Art verbieten
leider ein Eingehen auf Einzelpersonen. Der Nach-
druck der Ausstellung liegt einmal auf den Arbei-
ten der Gründer, den Landschaften Ottolanges, den
Tierbildern Ileckrotts, den Menschendarstellungen
Lasar Segalls aus Brasilien, den Plastiken Borns
und Richters, und in dem Auftrieb der Jugend,
Kriege!, Grundig, Geize, Christoph, den Dix-Schü-
lern Hopta, Kollorz, Seernan. Zum andern in den
Werken der auswärtigen Maler, außer den bereits
genannten Baumeister, Moholy-Nagy, Beckmann,
G. Grosz. Ausgezeichnet die Heranziehung der Ar-
chitekten Gropius, Mies van der Rohe und Hannes
Meier. Für Dresden um so nötiger, als die neue
Architektur hier immer noch nicht die Rolle spielt
wie in anderen Großstädten. Der Saal der Architek-
tur erweckt mit Recht die größte Aufmerksamkeit.
Dresden ist in letzter Zeit so wenig mit Ausstellun-

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