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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 14
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Winkler, Friedrich: Eine Heilige Familie von Cornelis Massys
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0432

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Abb. 2. Cornelis Massys Loth und seine Töchter
Dresden, Kupferstiebkabinett
Namens, bald mitlnitialen signiert. Die hier ineinander verschränkten Anfangsbuchstaben
kommen dem im allgemeinen gleichbleibenden Monogramm der
Stiche am nächsten.
Bei einem so ekklektischen Maler wie Cornelis kann man schwanken,
ob ein so formvolles, stattliches und schönes Bild wirklich von dem
Urheber der kleinfigurigenSächelchen ist, diewirvonihm kannten. Die
Dresdner Zeichnung zeigt aber den schönheitsvollen Typus der Maria in sehr ähnlicher
Eine Reihe von Stichen stimmt
in dem weichen

zügigen Faltenwurf und in

Abwandlung, dazu dieselbe kräftige Plastik der Gestalten
in der regelmäßigen Bildung der Figuren
der reizvoll ungelenken Wiedergabe der frisch erfaßten Bewegungen des Christusknaben
überein. Weder bei van Mander noch in den Gildenlisten werden Maler erwähnt, auf
die die Initialen CM zutreffen, was um so bemerkenswerter ist, als die Fleilige Familie die
ausgeschriebene Hand eines Meisters in seinem Fach zeigt. Das Bild, das ausgezeichnet
erhalten ist, ist als einziges erhaltenes Spezimen der Großfigurenmalerei des Cornelis
Es verrät einen seiner Sache durchaus sicheren Meister, der wahrscheinlich
das heute unter den Bildern aus Fombard’s
Es ist von einer in jener Zeit bemerkenswerten Ge-
Teile wie das Stilleben mit der Melone links vorn oder die
In der etwas steifen Figur des

wichtig
noch mehr in dieser Art geschaffen hat
und Floris’ Kreise versteckt ist.
diegenheit des Malwerks.
Landschaft sind erstaunlich breit und meisterlich gemalt.
Joseph werden die Grenzen seiner Begabung als Großfigurenmaler bemerkbar.
Die Gelegenheit sei wahrgenommen, ein anderes Bild des Malers bekannt zu machen,
das ihn in vertrauterer Manier zeigt (Sammlung A. Maier, Karlsbad, Abb. i). Diese
signierte Kreuztragung ist das größte Bild, das Cornelis in der Art des Berliner Bildes
gemalt hat (ca. 50 cm breit). Es erinnert in dem vielgestaltigen Zug, in der geräumigen

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