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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 16
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0506

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1907 versah und erst dann regelmäßig an Witz-
blättern zu arbeiten begann, noch die Abendkurse
des alten Hosemann besucht. Angeschlossen an die
Traditionen der Berliner Typenschilderung, konnte
er sie, in ungemütlicher Zeit, zu einer humorgesät-
tigten und zugleich bedrängenden Wahrhaftigkeit
steigern.
Es wird Sache der Akademie der Künste sein, in
die Zille vor einigen Jahren gewählt worden ist,
sein Schaffen zu abschließendem Gesamtbild zu-
sammenzufassen. Vorerst hat die N a t i o n a 1 g a 1 0-
rie ein halbes Hundert der ihr gehörigen Zeich-
nungen und Studienblätter ausgestellt, darunter
Skizzen von erstaunlicher Freiheit des wirbelnden

oder lakonisch umfangenden Strichs, realistische
Aktübungen, Kriegssatiren und beklemmende Auf-
nahmen stummer, hart blickender Mütter. Einige
plastische Zille-Porträts seines Freundes August
Kraus ergänzen diese Ehrung: jene vortreffliche
Holzstatuette von 1897, ein im pfiffigen Blick und
im bärtigen Schmunzeln besonders lebendiges
Bronzebildnis von 1928, und das Unikum eines Mo-
del] gipses für den geharnischten Wecligo von Plo-
tho am Siegesallee-Denkmal Heinrichs des Kindes,
dem Heinrich Zille drolligerweise seine Züge lei-
hen mußte. Eine Würdigung seines Werkes brach-
ten der Cicerone und das Jahrbuch der jungen
Kunst im Jahre 1920. Wolfradt


S. Meinrat. Wallfahrt zu den Einsiedeln. Nürnberg, um 1493
Aus dem Besitz des Kunstanticpiariats Jaccpies Rosenthal in München

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