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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 17
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0531

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Mittelitalienisch, um 1475 Stickerei von einem Antependium
Sammlung Eduard Simon, Berlin (Detail)

und die von Künstlern zweiten Ranges ausgescliieden
wurden. Durch diese neue Hängung sind etwa
i5oo Bilder in die Magazine gewandert, wo sic
teils in besonderen Räumen für Kenner und Fach-
leute zusammengeordnet wurden, teils darauf
warten, an Provinzmuseen abgegeben zu werden.
Sotomajor sieht den Reichtum eines Museums in
der Qualität, nicht in der Quantität seines Be-
sitzes. Aus diesem Grunde hat er lediglich die
Meisterwerke zur Grundlage seiner Neuordnung
gemacht. Die geringeren Werke, die Eigenwert be-
sitzen, wie z. B. signierte Arbeiten oder Bildnisse
dokumentarischen Charakters sind in Räumlich-
keiten neu gruppiert worden, die keinen Zweifel
über ihren Sinn lassen, nur Studienräume zu sein.
Dagegen sollen die Schulbilder, Werkstattwieder-
holungen und alten Kopien, die nur einen instruk-
tiven Wert besitzen und geeignet sind, das Niveau
des Museums zu senken, nach Stilen und Zeiten
zusammengestellt und an Provinzmuseen abgegeben

werden. Die Anregungen der Neuordnung des
Prado sind anderen Ortes bisher nur teilweise
durchgeführt worden. Eine Verwertung der Ma-
gazine der großen Zentralmuseen für die Provinz-
sammlungen hat sich bisher nicht immer als wün-
schenswert erwiesen, da gerade die Provinzmuseen
häufig nur das Sammeln der Kunst ihrer engeren
Heimat als ihre vornehmste Aufgabe ansehen und
daher gern auf einen allgemein orientierenden
kunstgeschichtlichen Eberblick verzichten. Da-
gegen sind die starke Hervorhebung des Qualitäts-
gedankens und die Trennung zwischen Schau- und
Studiensammlung Forderungen, die sich jedes große
Kunstmuseum zu eigen machen müßte. S.

NACHLASS-AUSSTELLUNG JOSEPH WOPFNER
Die S t ä n d i g e Iv u n s t a u s s t e 11 u n g derMünch-
ner Künstlergenossenschaft hat eine Ausstellung
des Nachlasses von Josef \N opfner eröffnet.

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