Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

DOI Heft:
Heft 17
DOI Artikel:
Sammler und Markt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0544

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
sehen Brosamer und dem Niederländer Fabri-
tiusu.a. li
VENEDIG
ln feierlicher Weise wurden die sterblichen Reste
Jacopo Sansovinos vom Priesterseminar bei der
Salute-Kirche, wo sie i 29 Jahre lang ruhten, nach
der Markuskirche überführt. Der Transport voll-
zog sich unter größtem Pomp. Die Gedächtnisrede
im Dogenpalast hielt G. Bordiga, der den floren-
tinischen Meister verherrlichte, der so viele Jahr-
zehnte als Architekt und Bildhauer in Venedig
tätig gewesen ist. Schlicht und einfach lautet nun
die Inschrift in der Taufkapelle der Markuskirche:
» Ossa Jacopi Sansovini«. Ein ewiges Licht wird
von nun an darüber flackern, als Zeichen der
Achtung und Dankbarkeit Venedigs. Br.
NEUE KATALOGE
a) Unter dem Titel: Hulndertzwanzig Meister-
werke der Graphik des 1 5. bis 17. Jahr-
hunderts versenden Gilhofer und R a n s c h -
bürg, Luzern, ihren Katalog Nr. 18, der außer-
ordentlich seltenes wie interessantes Material ent-
hält. Auf einzelnes einzugehen, ist bei der durch-
weg hohen Qualität der Kollektion unmöglich.
Kupferstiche und Holzschnitte des iS. Jahrhun-
derts, darunter Blätter des Ölbergmeisters, des Boc-

cacciomeisters, des Meisters der Spielkarten, Mecke-
nem, Schongauer, Baccio Baldini, Nicoletto da Mo-
dena (Passavant: Fra Filippo Lippi), Kupferstiche
Dürers, Cranachs, Baidungs und Behams und eine
Reihe von Radierungen Rembrandts in frühen Zu-
ständen bilden den wichtigsten Bestand des vorbild-
lich gearbeiteten und reich illustrierten Kataloges.
b) Gutekunst und Klip st ein, Bern, gaben
kürzlich einen Katalog (Nr. 27) über alte und
moderne Originalgraphik aus ihren Bestän-
den heraus, der einen guten Überblick über die
Stechkunst des i5. bis 20. Jahrhunderts gewährt.
Unter den alten Meistern findet man die deutsche
Kunst reich vertreten. Schongauer, Dürer, Cra-
nach, Altdorfer, Urs Graf haben einige ihrer
Hauptblätter aufzuweisen. Ebenso verzeichnet der
Katalog einige besonders gute Blätter von Lucas
van Leyden, Goltzius, van Dyck, Ostade und Rem-
brandt, darunter das Bildnis des Clement de Jonge
(B.272) im ersten Zustand. Von den neueren Mei-
stern müssen vor allem die Arbeiten von Goya, De-
lacroix, Corot, Millet, Manet, Daumier, Renoir,
Whistler, Meryon, Welti und Zorn genannt wer-
den. Der mit vielen Abbildungen versehene und
mit festen Preisen in Schweizer Währung ausge-
zeichnete Katalog umfaßt i3io Nummern und
lohnt eine gründliche Durchsicht der Sammler.
S.


LouisXV.-Kommode, signiert »Cardin Jean Baptiste MESept. 1757«
Aus dem Besitz der Firmen Johannes Hinriclisen und Paul Lindpaintner, Berlin

5 1 2
 
Annotationen