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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 18
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Nebelthau, Eberhard; Roessingh, Henry [Gefeierte Pers.]: Henry Roessingh
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0556

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Henry Roessingh Wandmalerei auf dem Lloyd-
Dampfer »Bremen«
Roessingh fing an ernsthaft zu malen, als in Deutschland der Expressionismus blühte.
Er wehrte sich instinktiv gegen die Metaphysik in der Kunst und gegen die Zer-
sprengung der sichtbaren und greifbaren Form. Für ihn ist die Kunst an die Sicht-
barkeit der Welt gebunden und wird in erster Linie vom Auge empfangen. Neben
dem Strom malte er, zunächst in Berlin, farbig sehr gepflegte, fein nach der Natur
beobachtete Landschaften, Blumen und Figurenbilder. Das Koloristische muß man be-
tonen als eine Haupteigenschaft und einen Hauptreiz in Roessinghs Bildern. Die
Farbe füllt nicht nur die zeichnerische Form, sie hat ihren eigenen Ausdruckswert.
Das ist ein Zug romantischen Empfindens, und Romantisches liegt in seinen ersten,
oftmals etwas schwermütigen Pariser Ansichten und auch noch in den späteren See-
stücken ans der Normandie, in denen die Palette wesentlich heller und durchsichtiger
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