Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929
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Heft 23
DOI Artikel:Sammler und Markt
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Brüssel, erstes Drittel 16. Jahrh. Triumph der Liebe. Wandteppich
Versteigerung der Sammlung Kommerzienrat Held am 5. Dezember durch Gassirer-Helbing,
Berlin
MÜNCHEN
Am 10. Dezember 1929 gelangen Ölgemälde
moderner Meister vom Ende des 18. Jahr-
hunderts bis in unsere Tage, darunter aus einem
Nachlaß des Prinzen von Hohenleuben, ferner aus
rheinischem und norddeutschem Besitze, zur Ver-
steigerung. Vorwiegend ist die Deutsche und
Münchner Schule vertreten. Genannt seien Werke
von Andreas und Oswald Achenbach, von Her-
mann Baisch: »Motiv aus dem Isartal«, A.Braitli:
»Ruhende Jungrinder«, II. Bürkel, Ii. Burnier,
J. V. Cissarz: »Aus Beethovens 7. Symphonie«,
J. Benjamin Constant: »Junger Spanier«, F. von
Defregger: »Liebesbrief und Zithervor.trag«, C. F.
Dciker: »Zwei Jagdbilder«, W. von Diez: »Nach
der Arbeit«, J. J. Dorner: »Wasserfall«, A. Feuer-
bach: »Die Versuchung des Hl. Antonius« — »Ba-
dende Mädchen« und Bildnis der Prof. 0. Walker,
Max Gaisser, E. von Gebhardt: »Christi Einzug in
Jerusalem«, Th. Gerjcault: »Die Verfolgung«, E.
von Grützner: »Falstaff« und »Im Monat Mai«,
Ernst Hildebrand, J. Israel: »Die Wäscherinnen«
und »Fischkutter«, F. A. von Kaulbach, W. von
Kaulbach, Albert von Keller: »Sitzende Dame«
aus 1876, Christian Kröner: »Hirschjagd«, L.
Knaus: »Savoyarde«, W. Kuhnert: »Bildnis eines
Löwen«, F. von Lenbach, A. Lier, Carl Ludwig,
J. A. Moelk, Petrus Marius Molyn, Munkacsy,
Carl Rottmann: »Griechische Landschaft«, E.
Schleich, Chr. Schuch: »Der llintersee« und eine
gemeinsame Arbeit von Schuch und Trübner:
»Sitzender Mönch«, weiter Arbeiten von C. Spitz-
weg: »Landschaft mit See« und »Dämmerung«,
Hans Thoma, B. Vautier, J. Wopfner und L. von
Zumbisch. Wie man sieht, eine fast hundertprozen-
tige Sammlung Münchener Malerei des 19. Jahr-
hunderts. g
Am 17, Dezember und folgende Tage findet bei
Hugo Helbing eine Versteigerung von altem Kunst-
gewerbe, Skulpturen und Gemälden alter Meister
statt, deren Beiträge sich in der Hauptsache aus
fürstlichem Besitz und deutschem und österreichi-
schem Privatbesitz zusammensetzen. Der Katalog
verzeichnet zuerst Steinzeugkrüge aus dem Rhein-
land und dem Westerwald und in- und auslän-
dische Fayencen. Unter dem Porzellan überwiegt
die Meißner Manufaktur mit guten Figuren und
Geschirr, ergänzt durch interessante Hausmaler-
arbeiten und Erzeugnisse anderer deutscher und
ausländischer Fabriken. Besondere Beachtung ver-
dienen die Gläser, vorzüglich z. B. die Gefäße mit
Schwarzlotmalerei, die böhmischen Zwischengold-
gläser, die Nürnberger, Potsdamer, böhmischen
und schlesischen Erzeugnisse mit Schnittdekor,
auch ein früher Mildnerbecher ist vorhanden. Ita-
lienische Renaissanoemöbel von ausgezeichneter
Erhaltung, Silbergeräte, Messingschüsseln, Zinn-
geräte, alte Orientteppiche, ein flämischer Wand-
teppich, Brüssel, um 1600, seien noch hervorge-
hoben. Die Abteilung der Gemälde enthält u. a.
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