Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

DOI Heft:
Heft 23
DOI Artikel:
Sammler und Markt
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0729

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
einige Antwerpener Manieristen um 1510/2 0,
eine katalonische Darbietung im Tempel um
i5oo, fünf oberdeutsche spätgotische Altar-
flügel mit stehenden Heiligenfiguren, meist
bezeichnete Werke vonHuchtenberg, Huysum,
Ochterveld, Tischbein, Verkolje, Verschuring,
Werff und Januarius Zick. Die spätgotische
Plastik umfaßt Figuren, die im Rheinland,
Süddeutschland und Österreich entstanden
sind, besonders interessiert eine Maria mit
Engeln und eine trauernde Maria, die dem
»Donaustil« angehören. Eine Sammlung von
Handzeichnungen, die Namen wie Cambiaso,
Canale, Carlone, Roos, Maes und Yernet
enthält und eine Reihe von Stichen und
farbigen Aquatitablättern bilden den Schluß.
Der Katalog hat i4 Tafeln. r
VERSTEIGERUNG DER SAMMLUNG
YIEWEG
Die Rraunschweiger Sammlung Vieweg, deren
Gemälde alter Meister, vorwiegend italienische
und niederländische Primitive und nieder-
ländische Künstler des 17. Jahrhunderts,
und altes Kunstgewerbe durch gelegentliche
Publikationen bekanntgeworden sind, wird
durch Lepke, Rerlin, im Frühjahr ver-
steigert werden, h
AUKTION IvAULRACH
Am 29.(3o.Oktober fand inMünchen dieVer-
steigerung der Sammlung Fritz Aug. v. Kaul-
bach statt. Eine lebhafte Reteiligung gestaltete
den Verlauf der zwei Tage währenden Auktion,
die unter persönlicher Leitung von Geheimrat
Ilelbing stattfand, außerordentlich anregend.
Im folgenden seien einige Ergebnisse aufgezählt.
Von den Zinnarbeiten wurde die Kanne aus dem
16. Jahrhundert (Nr. 43) mit 2000 RM., die große
Schleifkanne vom Anfang des 17. Jahrhunderts
(Nr. 33) mit i55o RM., das Taufbecken von 1727
(Nr. 42) mit 1000 RM., das größere Wittenberger
Taufbecken von 1722 (Nr. 58) mit 1260 RM. be-
zahlt. Von den übrigen Arbeiten in unedlen Metal-
len ging das gotische Trinkhorn (Rüffelhorn mit
vergoldeter Kupfermontierung (Nr. 81) um
7800 RM. in amerikanischen Privatbesitz über,
den höchsten Preis des Vormittags erzielte der
Himmelsglobus des Isaak Harbrecht, Straßburg
1646 (Nr. 84), der um 28 000 RM. von der Firma
A. S. Drey, München, erworben wurde. Am Nach-
mittag wurden zuerst die alten Gemälde ausge-
boten. Den höchsten Preis (45 000 RM.) erzielte
die Rubens sehe Originalskizze zum ersten Rild
des Decius Mus Cyklus (Nr. 194), von den übrigen
bildern der niederländischen Schule brachte der
Engelskopf des van Dyck (Nr. 181) 7500 RM.,
die Sauhatz von Snyders (Nr. ig5) 12000 RM.,
der Pfeifenraucher von Ideemskerck (Nr. 186)


Nicolaus Maes Rildnis einer jungen Dame als Diana
Versteigerung der Sammlung Alexander Tritsch am
5. Dezember durch Cassirer-Helbing, Berlin
3200 RM. und der Quacksalber von Pieter Quast
(Nr. ip3) 35oo RM. — Von den italienischen
Trecentisten wurden für die monumentale Figur
des hl. Leonhard (Nr. i5o) 2 4 000 RM., für das
Triptychon des Giovanni da Milano (Nr. 162)
i5 5oo RM., für den Tempelgang der Maria
(Nr. i53) 10000 RM. gegeben, das Rildnis des
Erzbischofs Querini von Tizian (Nr. 171) brachte
3i 000 RM. Von den Skulpturen erzielte der vene-
zianische Page vom Ende des i5. Jahrhunderts
(Nr. 199) 3100 RM., der spanische Rronzechri-
stus (Nr. 206) 33oo RM., erfreulich war das
Interesse für die deutsche Plastik. Das Relief der
hl. Margarethe von Jörg Lederer (Nr. 207) erwarb
um i85o das Stuttgarter Museum, die schmerz-
hafte Maria in der Art des Meisters der Rluten-
burger Figuren (Nr. 208) ging um 3200 RM. in
deutschen Privatbesitz über. Für die figurale rhei-
nische Wandkonsole (Nr. 211) vom Anfang des
16. Jahrhunderts wurden 35ooRM., für die Ju-
dith, (Nr. 3i2) Schweiz, um i54o, 2900 RM. ge-
geben. Von den antiken Skulpturen wurde der
Venustorso (Nr. 147) mit io5oo RM. und der an-
tike bärtige Götterkopf (Nr. i48) mit 55ooRM.
bezahlt. Für die Möbel zeigte sich lebhaftes Inter-
esse und überstiegen die erzielten Preise meist die
Schätzungen. Der Frührenaissancegobelin, Teil

693
 
Annotationen