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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 23
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0732

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Formschnitt des 15. Jahrhunderts Das Wunder von Seefeld
Aus Lagerkatalog XX der Firma H. Gilhofer & Ranschburg, A. G., Luzern

Typ eines Louis Ravene, der Oscar Hainauer,
James Simon, Karl von der Heydt, Prof. Darm-
staedter und viele andere sind lebendig, in ihren
besonderen Beziehungen zu den von ihnen betreu-
ten Sammelgebieten und zur allgemeinen Gesell-
schaftskultur ihrer Zeit und Umgebung erfaßt.
Eine ebenso verdienstvolle wie interessante Arbeit,
auf die gerade an dieser Stelle mit Nachdruck ver-
wiesen sei. B.
MUSEUMSKUNDE
Die von Karl Koetschau begründete Zeitschrift
»Museumskunde«, die 1924 ihr Erscheinen einge-
stellt hatte, wird unter neuer Leitung von Direk-
tor Jacob-Friesen, Hannover, und unter ständiger
Mitarbeit von K. K. Eberlein und Prof. A.
Schramm als Vierteljahrschrift wieder herausge-
geben. Das vorliegende erste Heft enthält neben
instruktiven Aufsätzen zur allgemeinen Museums-
kunde Beiträge aus deutschen Museen, vor allem
aber eine Literaturübersicht, die geeignet ist, die
umfassende Bibliographie des Jahrbuchs für Kunst-
wissenschaft durch Spezialliteratur zu ergänzen. s
DER NEUE GOUDSTIKKER-KATALOG
Anläßlich einer Ausstellung im Hause an der Ilee-
rengracht zu Amsterdam gibt Goudstikker
einer alten Tradition seines Hauses folgend den
37. Band seiner reich mit Heliogravüren ge-
schmückten Kataloge heraus. So wenig er sich
äußerlich von seinen Vorgängern unterscheidet, so
viel bietet er inhaltlich Neues. Sind doch die mei-
sten der beschriebenen und reproduzierten Ge-
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mälde Erwerbungen erst der jüngsten Zeit. Man-
ches ist aus deutschen Versteigerungen hinzuge-
kommen, so das Cassone-Bild mit dem Triumph
des Aemilius Paulus vom Meister der Anghiari-
schlacht aus der Sammlung Spiridon, eine kleine
florentinische Verkündigung um i4oo, die Dor-
nenkrönung Christi von Juan de Flandes und die
ideale Hafenlandschaft von Claude Lorrain aus
der Sammlung Eduard Simon, eine Landschaft
von Patinir aus der Sammlung Cremer. Durch
Publikation bekanntgeworden ist bereits das große
Altarwerk mit Maria auf Wolken und zwei Hei-
ligen aus Signorellis bester Zeit, das, aus italieni-
schem Kunsthandel kommend, inzwischen in den
Besitz des Metropolitan Museums in New York
übergegangen ist. Besondere Bedeutung kommt
der Madonna von Simon Marmion zu, von dem
zwei Teile eines Triptychons jüngst im Berliner
Kunsthandel waren. Fast alle übrigen Bilder ge-
hören der niederländischen Malerei des 17. Jahr-
hunderts an. Die flämische Schule ist mit zwei
Apostelhalbfiguren von Rubens, die früher in der
Sammlung Leuchtenberg waren, einem reizenden
Kinderbild von van Dyck und einem Stilleben
von Jan Brueghel vertreten. Unter den hollän-
dischen Bildern überwiegen die Landschaften,
deren Hauptmeister mit charakteristischen Wer-
ken vertreten sind. Ungewöhnlich ist eine voll-
signierte italienische Landschaft des Jan van Iluy-
sum, topographisch interessant ein 1672 datiertes
und bezeichnetes Bild von Gerrits Berckheyde, das
das Haus der Galerie Goudstikker mit photogra-
phischer Treue zeigt. h
 
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