Nclwvdcn ci.'-r q-.'-u-n nnd gcrcchlcn Unt-r>uchunS
m . Ä d>- ihn-n g-bnhr-nd
Gcnugchuung auf dcm W-g- d-S G-s-h-- v-rschaff
wcrdcn. Z" d-r b-grnndctcn Ucbcrzcugung. daß d-r
von dcn H-rrcn S.ndircndcn sict» bcmi-scnc Sinn fu^
G-scdiichk-i' sich -n'ch in dcm vdrlicgcnd-'' F-ll
wnbrcn wird, fordcr» wlr dicsclbc" n"f, d->s ^ 0
nisi^dcr sofort anznstcllcndcn Erörl-r.»>g-" i>' rr> '
u„d dl- b-.r-ff-nd-n B-hörd-n hi-rb-i, -u
ihnc» ist. durch str-ngcB-obachlu^
V-rhalt-"» und dnrch B-rmcidnng „
ncucr Erregung wcscutl.ch z» "»tcrstui'c».
Da6 „Leipz. Jmn-Iial" bcnchtei vam
11. Jtilt': Trop dcr Ansprache ">'d B.-
kanntmachunst des ErrcctorS und dcsU
versitätsaerichts ist cs doch noch .m Lan
des acstriqen Al'ends b.s hcute Morgcn
nach 1 Uhr n.chrsachcn Ne.bunLcn
rwi'schen dcr Co.n.nunalgardc und L>tu-
denten aeko.n.ncn, in Folge deren u.ige-
sähr 20 dcrselben arretirt und unter d.e-
sen wicdcr 16 nach ihrer Einlieferung be.m
Polizciamte von hier aus i.i das Carccr
abgefnhrt wordcn sind. Zur Beschlnß-
fassung hiernbrr. die erst Morgens gegcn
3 Uhr crfolgt ist, hatten sich der Krcis-
dirertor von Bnrgsdorff, dcr Errcctor
Dr. Tuch und der Universitätsrichter Dr.
Morgrnstcrii, al.ßerdcm aber noch der
Stadtco.i.mandant, Obcrst v. Schiinpst,
sow.'e dcr Pol.'zeidirector, Hofrath Stcugcl,
im Pol.'zeigebäude versammelt.
Berlin.O.Jnli. DicKnstcnbefestigungs-
co.i..i,issio.i hat, nach dcr Berl.'ner Cor-
rcspo.ibcnz, folgrndeAltcrnative anfgestellt:
Bau von sieben großen Knsienfrstnngen
oder ^ die Herstellnng einer großeu,
starken Flotte. Man habc sich fnr cine
Flottc entfchiedcii, doch von dcr Errichtung
ei'ner deulschcn Flottc mit dentschcr Flagge
Abstand genommen. Ma.r crachte viel-
mehr für dcn Weg, der am raschcsten znm
Ziele f.'ihre, dieErrichtnng eiiierpreuß.'schen
Mari'ne mit wcnigstens 10 großcn Liuien-
schiffen und 20 Fregatten, ungcrechiiet die
erfordcrliche Anzahl von Korvetten und
Kanoiicnbootcil. Den deutschen Küsten-
staatcn würde daiin dcr Eintritt (mit Be-
theiligliilg an den Kosteu und den Offizicr-
stetten) vvrbehalteu, Preußen dagegen das
Necht der Nckrutiruiig aus den theilnch-
mcndcii Staaten zugcstanden wcrden.
Wien, 8. Juli. Der österreichische
Gesandte i'n Neapcl, Graf Szechcnpi, hat
Dcpeschci. nach Wien gesandt, drren Jn-
halt u)ir brstätigt, daß am könl'gl. Hoflagcr
die größte Vcrwi'rrniig herrscht. Das linie
aus librralen Clcmentcn ziisam.nengesepte
Ministerinm wird sich nicht lange halten
köiincii, da cs d.'c Entlaffung der Fremden-
regiincnter fordert, worein 'fedoch der Hvf
nicht will.'gen will.
F- r a n k r e i ch.
Paris Frankrrich erhäit iiun auch
nationale Schießfeste. Man hat die Bil-
d.mg von Schützcn-Gescllschaften gestattet,
und Jules Gerard — dcr afrikanische
Löweniäger - soll (so schreibt man der
„Köln. Ztg.") die Oberleituug der neucn
Znstitutio.ien erhalten.
Paris, 10. J.ili,, A»S der v-rändcr-
ten -Lprache der, officiose.i Blatter geyt
auf das Unverkeuubarste Hervor, oaß d.e
frauzösische Ncgierung der italie.llschen
B e w e g un g Einhalt thun mochte. Ob
da wieder einc Comödic gesp.'elt wirv,
haben w.'r nicht zu untcrsncheu. ^ Wir
hallen uns für's Erste an die-L.hatiachcn,
so wie fie vorliegcn, und fie erlaubcu dic
Annah.iic, daß der König' von Neapel
Aüssicht hat, scine Kronc zu retten, mid
daß dieß der Wunsch Napoleons'ist. Wir
wiffen auf das Zuverlässigste, daß der
französische Gesandte in Turin beu Auf-
träg crhalten hac, dcm Grafeu v. Cavour
die absolute Nothwcndigkeit ciner Ber-
stäiidigung mit Neapel bcgreifiich zu ma-
chcn, ihn auf d.'e Veraiitwortlichkcit auf-
nierksam zu inachen, welchc er auf sich
.ladcn würde, wenn er.Bcdingungeii stcllte,
die Neapel nicht unterschreiben könnte,
uud i'hin vorzustellen, daß der Mazzinis-
mus Sardin.'cn nicht weniger als Neapel
bedrohc. Es fragt fich nuii, ob bas Tu-
riiicr Cabinet gewillt uud iin Stande ist,
diescn Nathschlägen Frankreichs Gehör zu
schciiken. — „Die Ereignisse," heißt es
l'n dem Schreibcn eincs offieiösen Blattcs,
„zcigcn sich Garibaldi wenig günstig. -D.'c
Ag'entcn, wclche nach Ncapel geschickl wor-
den warcn, u.n die Dispositionc.i dcr
Bevölkerui.g zu crforschen, sind schr cnt-
täuscht zurückgckchrt; fic inelden, daß ni.'t
Ausnahmc dcr ertrcmsten Partei das nea-
pol.'tai.ische Volk init ber neucn Situation
züfriedcn sei und von ver Anneration n.'chts
hören wollc. Z.n Fallc eineS Haiidstrci-
ches wird es an Män.iern der Action
fchlen." Was unter diescn Uiiistäiiden
Garibaldi thii.i wird, ist nicht abzusehen.
Mcssinä ist außerordciltlich bcfcstigt, und
zü eincr Üanduiig auf bem Festlai.de ge-
hören Schiffc und eine bcdeutenbe Arniee.
In Sicilicn sclbcr aber schcint die Unzu-
sriedenheit im.ner mehr um sich zu greifen.
Dic bcsihcnden Klassen fii.d bcr Nevolu-
tion inüde, und das Zournal dcs Dcbats,
welches das Tcinpcraincnt bieser Klasscu
bcffer als ein Andercr kennt, läßt den
Stoßscufzcr cntschlüpfcii: „Wir wiffcn
aus Erfahrui.g, wie lcicht das Bedürfniß
dcr Oiduung unter dcr Bourgeoifie in
Ncaction ausartet; der Durst 'nach Ord-
nuiig ist dic uncrbittlichc Lcidcnschaft der
wohlhabendc.i Klasseii."
Marseille, 7. Zuli. DamaskuS
ist in Aufregung; Kanonen sind gerichtet,
die Truppen ungenügend. Zn Beirut
herrscht -Schrecken und Flucht. Türkische
Vcrstärkungen sind angeko.nmen.
Marseille, 12. Juli. Aus Messina
vom 8. wird geineldek, däß Oberst Mcdici
die Höhen von Messina rccognoscirte.
S ch w e i z.
Bern, 10. Zuli. Die vorberathende
Colnmission des N a t i o na^lr a t h s bean-
tragte in der heutigen.sitzung für den
Bundesrath zwar Ertheilung von Voll-
machten, fügte abcr d.'e zwcideutigen Worte
bci: „So wcit sie ven veränberteu Ver-
hältniffen angemcffen sind." Es fehlte
nicht an Zntcrpretatsonen dieses Änbäng-
scls. M ig P betrachtete vasselbe als höchst
gefährlich, indem es die Anncrion Sa-
vopcns aiicrkcn.le nnd gcwiffermaßen dcn
Raub Frankrcichs an den Neutralicäts-
rcchten der Schweiz billige. Fazp blickte
mchr auf das Verhalten des Bundcsraths
und das Verfahren der Commission und
vcrdächtigtc beide, als ihrc Aufgabe in.'ß-
kennend. Dagegen erhobcn sich Frei-
Hcrofe e, u.n den Bundesrath zu ver-
thcidigen, und Escher, uin die Commis-
sion zu rechtfertigcn. Schließlich wurde
anf Antrag Curti's, trotz den Gegen-
anträgen von Escher und Baldinger, dr'e
Discussion zu vcrschieben beschloffen.
Bern, 10. Juli. Ein Dorschlag Eschers
im Nationalrathe, die Vollniachten des
Bundcsrathes zu erneuern, wurde von
Fazp bekämpft und vertagt. Der Nath
hat dic Vorlage allcr auf die savopische
Angelegenhe.'t bezügl.'cheii Aktcnstüäc be-
'schlosscn. Die 18,000 Frcs. zur Errich-
tii.ig eincr schwcizerischen Gesandtschaft in
Turiu wnrden bewilligt.
C' n g l a tt d
London. DemReuter'schen Telegraphen-
Burcau znsolge svllcn sich die vou Frank-
rcich nach dcr sprischcn Küste geschickten
K'r.'egsschiffe jcder Ziicervenlioii enthalten
und sich barauf bcschränkcn, dic. franzöfi-
schen Consuln zu schützen nnd vcn bedräng-
ten Christen e.'ne Zufluchtsstättc zu bicten.
Italien
Turin, 11. Zuli. Da La.noricier
dic Trupprn laiideinwäits zurückgezogcn
hätte, brachen in Fontagata, Montefeltro
und bei Cattolica Bewcgungen aus.
Man liest in der „Patrie": „Die letzteii
Depeschen auS Neapcl meldcn, daß der
Miuistcr des Ziinern an alle Provinzial-
intendanten cin C.'rcular erlaffen chat, nm
ihnc.i ihr Verhalten unter den fetzigen
Vcrhältniffen vorzuzeichnen.. Dieses Aktcii-
stück soll sehr liberal und 'sehr fest scin.
Es erklart, daß die vom Könige gcgebeiicn
Znstitutioncn dem Bolkc für imincr zu
eigen blciben sollen; daß jctzt e.'nc neue
Acixi beg.'nnt, und daß alle Bc.initen in
der Erfüllung ihrer Pflichten ihr Vcr-
halten nach dcn Priiicipien der Ordiiung^
dcs Fortschrittes nnd dcr Freiheit regcln
sollen, welche für die Zukunft die Gruud-
lage des Staatsrechtcs im Königreiche aus-
machen."
m . Ä d>- ihn-n g-bnhr-nd
Gcnugchuung auf dcm W-g- d-S G-s-h-- v-rschaff
wcrdcn. Z" d-r b-grnndctcn Ucbcrzcugung. daß d-r
von dcn H-rrcn S.ndircndcn sict» bcmi-scnc Sinn fu^
G-scdiichk-i' sich -n'ch in dcm vdrlicgcnd-'' F-ll
wnbrcn wird, fordcr» wlr dicsclbc" n"f, d->s ^ 0
nisi^dcr sofort anznstcllcndcn Erörl-r.»>g-" i>' rr> '
u„d dl- b-.r-ff-nd-n B-hörd-n hi-rb-i, -u
ihnc» ist. durch str-ngcB-obachlu^
V-rhalt-"» und dnrch B-rmcidnng „
ncucr Erregung wcscutl.ch z» "»tcrstui'c».
Da6 „Leipz. Jmn-Iial" bcnchtei vam
11. Jtilt': Trop dcr Ansprache ">'d B.-
kanntmachunst des ErrcctorS und dcsU
versitätsaerichts ist cs doch noch .m Lan
des acstriqen Al'ends b.s hcute Morgcn
nach 1 Uhr n.chrsachcn Ne.bunLcn
rwi'schen dcr Co.n.nunalgardc und L>tu-
denten aeko.n.ncn, in Folge deren u.ige-
sähr 20 dcrselben arretirt und unter d.e-
sen wicdcr 16 nach ihrer Einlieferung be.m
Polizciamte von hier aus i.i das Carccr
abgefnhrt wordcn sind. Zur Beschlnß-
fassung hiernbrr. die erst Morgens gegcn
3 Uhr crfolgt ist, hatten sich der Krcis-
dirertor von Bnrgsdorff, dcr Errcctor
Dr. Tuch und der Universitätsrichter Dr.
Morgrnstcrii, al.ßerdcm aber noch der
Stadtco.i.mandant, Obcrst v. Schiinpst,
sow.'e dcr Pol.'zeidirector, Hofrath Stcugcl,
im Pol.'zeigebäude versammelt.
Berlin.O.Jnli. DicKnstcnbefestigungs-
co.i..i,issio.i hat, nach dcr Berl.'ner Cor-
rcspo.ibcnz, folgrndeAltcrnative anfgestellt:
Bau von sieben großen Knsienfrstnngen
oder ^ die Herstellnng einer großeu,
starken Flotte. Man habc sich fnr cine
Flottc entfchiedcii, doch von dcr Errichtung
ei'ner deulschcn Flottc mit dentschcr Flagge
Abstand genommen. Ma.r crachte viel-
mehr für dcn Weg, der am raschcsten znm
Ziele f.'ihre, dieErrichtnng eiiierpreuß.'schen
Mari'ne mit wcnigstens 10 großcn Liuien-
schiffen und 20 Fregatten, ungcrechiiet die
erfordcrliche Anzahl von Korvetten und
Kanoiicnbootcil. Den deutschen Küsten-
staatcn würde daiin dcr Eintritt (mit Be-
theiligliilg an den Kosteu und den Offizicr-
stetten) vvrbehalteu, Preußen dagegen das
Necht der Nckrutiruiig aus den theilnch-
mcndcii Staaten zugcstanden wcrden.
Wien, 8. Juli. Der österreichische
Gesandte i'n Neapcl, Graf Szechcnpi, hat
Dcpeschci. nach Wien gesandt, drren Jn-
halt u)ir brstätigt, daß am könl'gl. Hoflagcr
die größte Vcrwi'rrniig herrscht. Das linie
aus librralen Clcmentcn ziisam.nengesepte
Ministerinm wird sich nicht lange halten
köiincii, da cs d.'c Entlaffung der Fremden-
regiincnter fordert, worein 'fedoch der Hvf
nicht will.'gen will.
F- r a n k r e i ch.
Paris Frankrrich erhäit iiun auch
nationale Schießfeste. Man hat die Bil-
d.mg von Schützcn-Gescllschaften gestattet,
und Jules Gerard — dcr afrikanische
Löweniäger - soll (so schreibt man der
„Köln. Ztg.") die Oberleituug der neucn
Znstitutio.ien erhalten.
Paris, 10. J.ili,, A»S der v-rändcr-
ten -Lprache der, officiose.i Blatter geyt
auf das Unverkeuubarste Hervor, oaß d.e
frauzösische Ncgierung der italie.llschen
B e w e g un g Einhalt thun mochte. Ob
da wieder einc Comödic gesp.'elt wirv,
haben w.'r nicht zu untcrsncheu. ^ Wir
hallen uns für's Erste an die-L.hatiachcn,
so wie fie vorliegcn, und fie erlaubcu dic
Annah.iic, daß der König' von Neapel
Aüssicht hat, scine Kronc zu retten, mid
daß dieß der Wunsch Napoleons'ist. Wir
wiffen auf das Zuverlässigste, daß der
französische Gesandte in Turin beu Auf-
träg crhalten hac, dcm Grafeu v. Cavour
die absolute Nothwcndigkeit ciner Ber-
stäiidigung mit Neapel bcgreifiich zu ma-
chcn, ihn auf d.'e Veraiitwortlichkcit auf-
nierksam zu inachen, welchc er auf sich
.ladcn würde, wenn er.Bcdingungeii stcllte,
die Neapel nicht unterschreiben könnte,
uud i'hin vorzustellen, daß der Mazzinis-
mus Sardin.'cn nicht weniger als Neapel
bedrohc. Es fragt fich nuii, ob bas Tu-
riiicr Cabinet gewillt uud iin Stande ist,
diescn Nathschlägen Frankreichs Gehör zu
schciiken. — „Die Ereignisse," heißt es
l'n dem Schreibcn eincs offieiösen Blattcs,
„zcigcn sich Garibaldi wenig günstig. -D.'c
Ag'entcn, wclche nach Ncapel geschickl wor-
den warcn, u.n die Dispositionc.i dcr
Bevölkerui.g zu crforschen, sind schr cnt-
täuscht zurückgckchrt; fic inelden, daß ni.'t
Ausnahmc dcr ertrcmsten Partei das nea-
pol.'tai.ische Volk init ber neucn Situation
züfriedcn sei und von ver Anneration n.'chts
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ches wird es an Män.iern der Action
fchlen." Was unter diescn Uiiistäiiden
Garibaldi thii.i wird, ist nicht abzusehen.
Mcssinä ist außerordciltlich bcfcstigt, und
zü eincr Üanduiig auf bem Festlai.de ge-
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In Sicilicn sclbcr aber schcint die Unzu-
sriedenheit im.ner mehr um sich zu greifen.
Dic bcsihcnden Klassen fii.d bcr Nevolu-
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welches das Tcinpcraincnt bieser Klasscu
bcffer als ein Andercr kennt, läßt den
Stoßscufzcr cntschlüpfcii: „Wir wiffcn
aus Erfahrui.g, wie lcicht das Bedürfniß
dcr Oiduung unter dcr Bourgeoifie in
Ncaction ausartet; der Durst 'nach Ord-
nuiig ist dic uncrbittlichc Lcidcnschaft der
wohlhabendc.i Klasseii."
Marseille, 7. Zuli. DamaskuS
ist in Aufregung; Kanonen sind gerichtet,
die Truppen ungenügend. Zn Beirut
herrscht -Schrecken und Flucht. Türkische
Vcrstärkungen sind angeko.nmen.
Marseille, 12. Juli. Aus Messina
vom 8. wird geineldek, däß Oberst Mcdici
die Höhen von Messina rccognoscirte.
S ch w e i z.
Bern, 10. Zuli. Die vorberathende
Colnmission des N a t i o na^lr a t h s bean-
tragte in der heutigen.sitzung für den
Bundesrath zwar Ertheilung von Voll-
machten, fügte abcr d.'e zwcideutigen Worte
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hältniffen angemcffen sind." Es fehlte
nicht an Zntcrpretatsonen dieses Änbäng-
scls. M ig P betrachtete vasselbe als höchst
gefährlich, indem es die Anncrion Sa-
vopcns aiicrkcn.le nnd gcwiffermaßen dcn
Raub Frankrcichs an den Neutralicäts-
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mchr auf das Verhalten des Bundcsraths
und das Verfahren der Commission und
vcrdächtigtc beide, als ihrc Aufgabe in.'ß-
kennend. Dagegen erhobcn sich Frei-
Hcrofe e, u.n den Bundesrath zu ver-
thcidigen, und Escher, uin die Commis-
sion zu rechtfertigcn. Schließlich wurde
anf Antrag Curti's, trotz den Gegen-
anträgen von Escher und Baldinger, dr'e
Discussion zu vcrschieben beschloffen.
Bern, 10. Juli. Ein Dorschlag Eschers
im Nationalrathe, die Vollniachten des
Bundcsrathes zu erneuern, wurde von
Fazp bekämpft und vertagt. Der Nath
hat dic Vorlage allcr auf die savopische
Angelegenhe.'t bezügl.'cheii Aktcnstüäc be-
'schlosscn. Die 18,000 Frcs. zur Errich-
tii.ig eincr schwcizerischen Gesandtschaft in
Turiu wnrden bewilligt.
C' n g l a tt d
London. DemReuter'schen Telegraphen-
Burcau znsolge svllcn sich die vou Frank-
rcich nach dcr sprischcn Küste geschickten
K'r.'egsschiffe jcder Ziicervenlioii enthalten
und sich barauf bcschränkcn, dic. franzöfi-
schen Consuln zu schützen nnd vcn bedräng-
ten Christen e.'ne Zufluchtsstättc zu bicten.
Italien
Turin, 11. Zuli. Da La.noricier
dic Trupprn laiideinwäits zurückgezogcn
hätte, brachen in Fontagata, Montefeltro
und bei Cattolica Bewcgungen aus.
Man liest in der „Patrie": „Die letzteii
Depeschen auS Neapcl meldcn, daß der
Miuistcr des Ziinern an alle Provinzial-
intendanten cin C.'rcular erlaffen chat, nm
ihnc.i ihr Verhalten unter den fetzigen
Vcrhältniffen vorzuzeichnen.. Dieses Aktcii-
stück soll sehr liberal und 'sehr fest scin.
Es erklart, daß die vom Könige gcgebeiicn
Znstitutioncn dem Bolkc für imincr zu
eigen blciben sollen; daß jctzt e.'nc neue
Acixi beg.'nnt, und daß alle Bc.initen in
der Erfüllung ihrer Pflichten ihr Vcr-
halten nach dcn Priiicipien der Ordiiung^
dcs Fortschrittes nnd dcr Freiheit regcln
sollen, welche für die Zukunft die Gruud-
lage des Staatsrechtcs im Königreiche aus-
machen."