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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Juli bis Dezember)

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Juli
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https://doi.org/10.11588/diglit.2834#0021

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D>V8» ssch. PrclSMitUnicrhalningSblattvirrlcl' iDülüfktlA, 7» iittcilc obcr dcrcnRaum werbcn imb2kr.

KcA" Befi«llunqen auf dns Hei-
de)beVjzcvTagbln>tt füvdas dritte
Huartnl wcrden fvrtwcihrend bei
den auswärtigen Pvstäultern an-
genommen, für Heidelberg bei der
Vxpedition d. Bl-

D e n t f ch l o n d.

Heidelberg, 5. Jull'. Unsrre Mt°
thrrluuq vou gcstern, wovimch Profrffot
Scheukel vor elNlZen- Täffen durch eiue
telegvaphische Depesche nach Baden zu einer
Besprcchttug nn't dem G r oßherz o g be-
rufen lvvrdcn sei, Ledars ci'ner thatsäch-
Ilchen Bcrl'chtl'gulig. Ki'rchenrnih Schenkel
'war kürzli'ch allerdl'ugs iii B'aden, sedoch
Nl'cht allel'il, svndern als Mi'tgli'ed eiiier
Deputatsoii, welche Sdi'uor Kviiiglichci'
Hohei't dcm Großherzvg den gedruckten
Bcricht übcr die Vcrhandlnngen der Dur-
lacher Vcrsauiinlttng übcrreicht hat niid
wclche aüs dcn HH. Ki'rcheiirath Schenkel,
Geh. Nath Nau, Stadtpfarrcr Zittel uud
.vr. Pagcusiccher besiaud.

Vom budischen Mittelrhein, 2.
Iuli', Dein Vcruchuieu 'uach beabsichtigt
di'e Negl'erung die Neiictivi'rung der in
Folge dev49cr Erci'giil'ffe politisch com-
promi'ttirtku Mitgli'eder dcs Juristen-
staudc6 möglichstv.bald eiiitrelcn zu las-
seu und zwar unter vorzugsweiser Ver-
weiidung dcrsclbcn i'u der Llinvaltschaft.

(Pf. Knr.)

Darmfiabt, 2. Iuli. Der dahier
gcsteru vcrsiorbeiie Lehrer an der h.icffgkii,
Gewerbcschulc, Vr. Hvssacker, ein durch
Di'lduug und Charaktcr ausgezeichncter
Mauil, hattc sich dcn Camcralwissenschas-
ten und der Laiidwirihichaft gewidmet uud
war i'm Bcgriff, ,n sclnem.ciigeren Vater-
laude, dcm Großhcrzogthum Dadcn, im
Vcrwaltungssach cincu bcdeuteiideu Gaua
zu nrhmeu, als seiiic Nciguug znr Untcr°
richtsertheiluug ihu bcstiinmte, auf riuen >
an ihu von uiiscrcr Nkgicrung eracnigeiicu'i
Nuf, au hicffger Gcwerbeschnle 'die Fach-
austalt der L.aiidwirthschast lehrend zu
übernehnikii, einzugeheii. In di'cscr Ei'gcu-
l'chaft wirkte. cr uu't Eifc'r uud Ersvlq.
Aber leidcr nicht langp.Einffschwercs
Edust- nild Halslcideu e'rgriff dcn nvch
in 'fast iugcndlichem Mauucsalter Stchcu-
dcii-und bannte ihn auss. Sicchbett, bis!
er seiner Krankheit erlag, In noch, um->

fäilglichereu Krciseii aks seiue Lehrerkhä-
tigkcit w'i'rkte' se'ine schriftff,klleri'sche in den
geiiäliiitcn Fächcrii, iiämcutkich dor Paudü
wirthschaft, uud er hat sich ein geachtetes
Lludeukeii badurch begrüiidct.

Frankfurt, 2. Iuli'. Wie wir hörcu,
ist daS Abvinieuient auf Vie Bundcstags-
protocolle sv gkring (dcr Vcvleger soll
kaum odcr nicht kiumal hundert Abnvhmer
habcu), daß zu bcfürchteu steht, die gauze
Sache werde wiever falleu gelasseu werdcu.

Frankfurt, 4. Iuli. Morgen (Dou-
nerstag) werdeu ans dem Öbcrforsthäuse
die sämmtlichcn OsficiercorpS unserer aus
verschiedeneu BundcöcoukiNgenteii znsain-
mcngesrtzten Besatzung fich zu eiiieNi jcne'i!
kamcradschastlichrn'Diners ziisammensiil-
dcn, wik ffe srüher veranstaltet wlirdcn,
in noüervv Zeit äber so zi'eiNÜch iN Ab-
>gang gckommen sind. Auch die GeNeraltt
lät nimmr Thcil, und di'e Mttgliedtr dcr
Blindesmilirär-Commisffoli lveröen selbft-
verständll'ch .willkommeiie Gäste feiii. Alle
4 Mnsik-Capellcn ber Garnrsoii sinb hin-
ausbcfohlen.

Sturtezart, 2. Iuli'. Die Abgeord-
nekcu ber vtrschiedeucii Berwälruiigcn,
welche Bchufä der el'uzclNeiuBestimmUttgen
fiir die direrten Eisenbahiiznge z'w'ischen
Wicn und Paris hier vereiiiigt waren,
habcn.unsere Stadt wieder verläge», näch-
dcm i'n den HauptpunktcN eine vollstättdige
Einlguug crzielk wurde. Der. Fahrpreis
vou Wicu Nach Paki's wird in der erstett
Kl'isse (eiiischließlich 60' Pfuiib Frei'gepäck)
7S fl.'3-tr. liiib iu Vcr 2. Kläffe 54 fl. 47 kr.
bekragen, währeild' gcgeiiwärtig voii 'Wicn
über Köln bei eiiier 12 Slunden mchr
betragcndeN Fährzcir die erste Klaffe
104 fl. 57 kr.- bezichungswcise 72 fl. 55 kr.
kostet.

Stuttgart, 4. Iiili. Seit 1. Iuli
ist dic Einfuhrung d.es Wüg e.ns sämmt-
licher Frucht'gattuugcn bei uiiä bcschlossen
worben.

Verlin, -3, Zilli. Uiiter dom Titel:
„Der VoMlag dcr Erffcn. Theilimg
Dcutschlauds, Eiu Seudschreibeii zu Hau-
dc'n des-Natioit'ilv.eveius iir K.obuxg^ ist
soebeu i'u Loudon- oine. Fsugschrift vou
Kari Bli'ud crschl'eneii. Die T.eudcnz d.er
ffhr lebhast goschriebeueu klkiiicii Brvschüre
zoichuct ffä, 'hinlänqlich.iii dem „Eiii
Kleiu-Delltschland 'ist mi6 kein Dcukschlaiid.
Ein Klein-Dkutschlaiid wävc eiii vom Auö-

laud abbäugigcS, eiu jeden Äugcnblick in
seiner Eeistcuz bvd'rvhtes^ ----- ei'u Msreics
DcntsäMnvi"

Wkätt, 4. Juff'. Das äem NeichSb'äth
vorgdlegte AriNecbüdget bet'rägt 160
MMonen, GesamNltftaUd 384,555 Maiiü,
48,796 Pferde; auf di'e mödcüeffscheir
Trnppen entfnllt 1 Millioü.

Wien, 4. Iuli. Aus Navcuua wird
gemeldet, dclß das dvrtige Gtdicht gestern
den Bischos von Faenzcr zu drcijährigeiil
Kerker nnd einor Geldbußc von 4000 Lire
verurtheilt hat.

K r a n k t e i ch.

Pariö, 2. Juli'. Ucber die wichtige
Erntefrage, welche alle Welt in Frank-
reich wie aude.rwoitig iirAiispruch liimmt,
äußert sich das gut uiiteprichkete Jourua!
d'AgricuIture wie folgt: „Das Ergebniß
der dicäj'ihrigen Erute läßt sich iioch uicht
vvrhcr bestimmcu. Der Verzug dor wäi-
meu Iahrcszcit hat deu Drodftüchten im
Nordeu Frankreichs geschädet, dagegeu wer-
dcu Fu'tterkräutcr eiu rciches Erträguiß
geben. Jm SüdeN laffcn im Gcgenlhei!
eitti'ge Wieseiigelände vttl zu wünschen
üb.rig, wührend das Getreide im Allge-
meiiieii in glitem Ziistande-ist. Die Niin-
kclrübett und die Karioffelii crsreuen sich
ciner schoncn Vegetatiou. Obft iff fast
überall reichlich vorhauden. Die Wein-
rcbe ist schön im Osteu uud iu der Mitto
v'ou Fraukreich, icidet iu dor südlicheir
Gcgcud vom D'idium; mau weudet immer
luehr Schwesel dagegen au. Die Seiden-
zuchc iff iü cl'uem sürchterliche'n Zustande.

Paris, 3. Inli. .Durch kais. Decrek
vom 30. Iutti, auk Antrag des Kriegs-
miul'sters, ist ocr Taglöhner Alerander
B i e u v e n u iii Marseille, welchem bereits
i'u deii drei letzkcu Iähren uiehrevv silberne
nud goldcne Nettn'ngsmedailleii verltthen
worden wareii, zmn Nitter im Orden dcr
Ehreiilegion ernaniit worden.

Paris, 4. Iuli. Wie maii ver-
siä>ert, hat vor Messinä ein Gcfecht
zwischen Triippciä Gäribaldi's und nea-
politauischen Tvnppon ffattgeftmden.

Marfeilto, 4^ Iuli. Nachrichten von
Dcprut vvm 21. I,mi sagen, dnß die
Druscii, durch. rÄuborische Horvoii der
Kiirdeu mid Vedmiicn vorffärkt, die leijte
Zuflucht der Ehristen, dio Stadt Bahli
 
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