Hndelberger Tagdlatt.
SrsLkink, Monlag-üiiSgknomiiim, iäg' Znskriivnagkbü-ren sür dik gspalligeDk« -»Lix-x,».
^ » lich. Prei-iiiiillmerhalmngSblallvicrlci- 1?7» i^kkVVkk tiljkilc oder bcrcnNauin wcrbkn mil2lr.
Iur Feier des 18. Oeloöers.
Edle Nati'onen gedenken stcts nu't warmer Legeisternnq dcr großen Tage, an welchen entweder ihre Selbst-
ständigkeit errnngcn oder ihre Freiheit gcrettet oder ein großes Nationalungliick abgewendet worden ist. Der
18. Oclober ,'st ein solcher merkwürdiger Gedenktag, da an ihm das schwcr auf Deutschland lastcnde Ioch der
Fremdherrschast gebrochcn nnd damit der Grnnd zu unserer natioualen Uuabhängigkeit und Selbstständigkeit gelegt
wurde. Wcnn nun anch die Erinnerung an dieses große Ereigniß in allen wahrhaft deutschen Gemutheru fort-
lebte, so war doch damit keine äußere Darlegnng vcrknnpft, und nnr in wenigen Städten hatte sich bisher eine
Erinnernngsfcier in engern Kreiscn erhalten, da trübe Neactionsbestrcbungen solche Kundgcbungen deutschen
Nationalgesühls verhindcrten nnd gleich von vornherein die Freudenseuer erstickten, die als ein sprechendes Symbol
der flannncndcn Daterlandslicbe dic Nacht dcs 18. Octobers erhcllten. Aber der glühende Funke dcutschen National-
gefühls, wcnn anch gcschwächt und matt, war doch nicht in dcn Herzen der Patrioten crloschen. Von Iahr zu
Iahr ward cr von politl'schcn Dcrhältnisscn, die das Vatcrland bctrafen, wicder angefacht und in den letzten
Iahren hat dic von Außcn drohende Gefahr das Nationalgefühl so freudig wach gerufen, daß über die verschicdenen
Grenzschciden dcutscher Staaten die Patriotcn sich willig zum Einheitsbunde die Hände reichen, und daß heute
nicht blos i'n drutschcn Hcrzcn dic Flamme dcr Vaterlandsliebe nen entbrannt ist, sondcrn daß auch änßcrlich
dieser Tag als der Jahrcstog dcr dcutschen Aufcrstehung in Hundertcn deutscher Städte mit Glockengeläute, Fahnen-
schmuck in deutschcn Farben und Freudenfeuer auf den Vergcn gcfciert wird, wodurch sich ein unsichtbares National-
band um die dcutschen Herzen schlingt. Und das ist der große Gewinn solchcr Nationalfcsttage, daß jeder
Einzelne mit allcn Glcich gcsinntcn sich cim'g weis undsich siärkt an dcm Glauben an eine schönere Zukunft unseres
geliebten dcutschcn Daterlands. Ernste Choraltönc habc» dicsen Morgen Zengniß abgelegt, daß wjr mit frohem
Tanke erfüllt sind gegcn Dcn, der die Geschicke der Völker lenkt, daß cr einst dcn Verbündeten gegen den Unter-
drücker den Sicg vcrli'chen hat. Möge Er auch fcrner unserem Vaterlande gnädig sein, und möge diese freudige
Dcgristerung nie wieder in unscren Herzen erlöschen, damit in nicht fcrner Zeit dieser Tag uns gerüstet finde
als eine einige, freie und starke Nation!
Deutschland.
§ Heidelberg, 17. Oct. Hcnte früh
entzündete sich in dem sog. Gift-Kcller
der in Deutschland rnhmlichst bekaiinten
Materialienhandlung von Christoph Kcllcr
und Comp. ein Theil des dasclbst ,'n Blrch-
büchsen aufbewahrten Phosphors, was znm
großcn Gkückc noch zeitig genug entdcckt
wurde, um sogleich die geeignetste Hülfe
herbcizuschaffen. Was diese Entzünduiig
um so gefährlichcr machte, war, daß in
cinem anstoßeilden durch ciuc Mauer von
dem Giftkcllcr getrcnnteii Raume große
Kolbcn mit Acthcr ausbewahrt wurdcn,
und da die beiden Kellcr durch eine L!atten>
thüre getrennt waren, so hätte der auf
dem Kcllcrbodcn brciincnde Phosphor leicht
trotz dcr dicken Mauer durch erstere
sich weitcr verbreiten, den Aethcr er-
grcifen niid erplodircn köiinen. Ei»
fürchterlicher Giftqualm drang aus dcin
Keller hervor und es war mit der größten
Lebensgefahr verbunden in dcn Kcller sclbst
zn dringcn. Doch unser wackcrcr Fabri-
kant Metz war augenblicklich zur Stclle
und traf mit dcr größten Umsicht die ge-
cignctstcii Mittel, iini dcu Bcand zn er-
st'ckcn; cr sclbst beklcidctc sich mit seiiicm,
von ihm crfundcnen Luft-Apparat, drang
mit Lcbensgcfahr in dcn Kcller und er-
forschte, wo die Gefahr uud dcr unver-
meidlichc Schaden, um dcmselbcn am besten
zn bcgegnen. Den Anstrcngungen des
Herrn Metz, dcr den Kcller unter Wasser
sehtc, gelang eü, gegen 11 Uhr den Brand
zu stillen, bci dem glücklichcr Weise Nie-
maiid verunglückte.
^»Heidclbcrg, 18. Oct. Es sind nun
-17 Jahre vcrflossen, scitdem sich die dent-
schen Völker untcr dem rnssischen, öster-
rcichischen und preußischcn Baniier schaar-
tcn, und i» der deiikwüidigcn Schlacht.
von Leipzig dcm französischen Adler anf
viele Iahre dic kühncn Schwi'ngcn lähm-
te». Es jiiid vielc, vi'ele Iahre eiit-
schwunden, seitdcm man diesen ' für die
Geschichte Deutschlands so ereignißvollen
SrsLkink, Monlag-üiiSgknomiiim, iäg' Znskriivnagkbü-ren sür dik gspalligeDk« -»Lix-x,».
^ » lich. Prei-iiiiillmerhalmngSblallvicrlci- 1?7» i^kkVVkk tiljkilc oder bcrcnNauin wcrbkn mil2lr.
Iur Feier des 18. Oeloöers.
Edle Nati'onen gedenken stcts nu't warmer Legeisternnq dcr großen Tage, an welchen entweder ihre Selbst-
ständigkeit errnngcn oder ihre Freiheit gcrettet oder ein großes Nationalungliick abgewendet worden ist. Der
18. Oclober ,'st ein solcher merkwürdiger Gedenktag, da an ihm das schwcr auf Deutschland lastcnde Ioch der
Fremdherrschast gebrochcn nnd damit der Grnnd zu unserer natioualen Uuabhängigkeit und Selbstständigkeit gelegt
wurde. Wcnn nun anch die Erinnerung an dieses große Ereigniß in allen wahrhaft deutschen Gemutheru fort-
lebte, so war doch damit keine äußere Darlegnng vcrknnpft, und nnr in wenigen Städten hatte sich bisher eine
Erinnernngsfcier in engern Kreiscn erhalten, da trübe Neactionsbestrcbungen solche Kundgcbungen deutschen
Nationalgesühls verhindcrten nnd gleich von vornherein die Freudenseuer erstickten, die als ein sprechendes Symbol
der flannncndcn Daterlandslicbe dic Nacht dcs 18. Octobers erhcllten. Aber der glühende Funke dcutschen National-
gefühls, wcnn anch gcschwächt und matt, war doch nicht in dcn Herzen der Patrioten crloschen. Von Iahr zu
Iahr ward cr von politl'schcn Dcrhältnisscn, die das Vatcrland bctrafen, wicder angefacht und in den letzten
Iahren hat dic von Außcn drohende Gefahr das Nationalgefühl so freudig wach gerufen, daß über die verschicdenen
Grenzschciden dcutscher Staaten die Patriotcn sich willig zum Einheitsbunde die Hände reichen, und daß heute
nicht blos i'n drutschcn Hcrzcn dic Flamme dcr Vaterlandsliebe nen entbrannt ist, sondcrn daß auch änßcrlich
dieser Tag als der Jahrcstog dcr dcutschen Aufcrstehung in Hundertcn deutscher Städte mit Glockengeläute, Fahnen-
schmuck in deutschcn Farben und Freudenfeuer auf den Vergcn gcfciert wird, wodurch sich ein unsichtbares National-
band um die dcutschen Herzen schlingt. Und das ist der große Gewinn solchcr Nationalfcsttage, daß jeder
Einzelne mit allcn Glcich gcsinntcn sich cim'g weis undsich siärkt an dcm Glauben an eine schönere Zukunft unseres
geliebten dcutschcn Daterlands. Ernste Choraltönc habc» dicsen Morgen Zengniß abgelegt, daß wjr mit frohem
Tanke erfüllt sind gegcn Dcn, der die Geschicke der Völker lenkt, daß cr einst dcn Verbündeten gegen den Unter-
drücker den Sicg vcrli'chen hat. Möge Er auch fcrner unserem Vaterlande gnädig sein, und möge diese freudige
Dcgristerung nie wieder in unscren Herzen erlöschen, damit in nicht fcrner Zeit dieser Tag uns gerüstet finde
als eine einige, freie und starke Nation!
Deutschland.
§ Heidelberg, 17. Oct. Hcnte früh
entzündete sich in dem sog. Gift-Kcller
der in Deutschland rnhmlichst bekaiinten
Materialienhandlung von Christoph Kcllcr
und Comp. ein Theil des dasclbst ,'n Blrch-
büchsen aufbewahrten Phosphors, was znm
großcn Gkückc noch zeitig genug entdcckt
wurde, um sogleich die geeignetste Hülfe
herbcizuschaffen. Was diese Entzünduiig
um so gefährlichcr machte, war, daß in
cinem anstoßeilden durch ciuc Mauer von
dem Giftkcllcr getrcnnteii Raume große
Kolbcn mit Acthcr ausbewahrt wurdcn,
und da die beiden Kellcr durch eine L!atten>
thüre getrennt waren, so hätte der auf
dem Kcllcrbodcn brciincnde Phosphor leicht
trotz dcr dicken Mauer durch erstere
sich weitcr verbreiten, den Aethcr er-
grcifen niid erplodircn köiinen. Ei»
fürchterlicher Giftqualm drang aus dcin
Keller hervor und es war mit der größten
Lebensgefahr verbunden in dcn Kcller sclbst
zn dringcn. Doch unser wackcrcr Fabri-
kant Metz war augenblicklich zur Stclle
und traf mit dcr größten Umsicht die ge-
cignctstcii Mittel, iini dcu Bcand zn er-
st'ckcn; cr sclbst beklcidctc sich mit seiiicm,
von ihm crfundcnen Luft-Apparat, drang
mit Lcbensgcfahr in dcn Kcller und er-
forschte, wo die Gefahr uud dcr unver-
meidlichc Schaden, um dcmselbcn am besten
zn bcgegnen. Den Anstrcngungen des
Herrn Metz, dcr den Kcller unter Wasser
sehtc, gelang eü, gegen 11 Uhr den Brand
zu stillen, bci dem glücklichcr Weise Nie-
maiid verunglückte.
^»Heidclbcrg, 18. Oct. Es sind nun
-17 Jahre vcrflossen, scitdem sich die dent-
schen Völker untcr dem rnssischen, öster-
rcichischen und preußischcn Baniier schaar-
tcn, und i» der deiikwüidigcn Schlacht.
von Leipzig dcm französischen Adler anf
viele Iahre dic kühncn Schwi'ngcn lähm-
te». Es jiiid vielc, vi'ele Iahre eiit-
schwunden, seitdcm man diesen ' für die
Geschichte Deutschlands so ereignißvollen